ISEL Lötanlage

Hallo,

setzt von Euch jemand die Lötanlage der Firma ISEL ein. Mich würde mal interessieren, wie so eine Lötanlage funktioniert. Wird die Platine voll bestückt und dann mit der Unterseite in das Lötbad gelassen? Muss man die langen Beine (z.B. von Widerständen) vorher abzwicken oder kann man die so lassen usw.

Ich werde ab nächstes Jahr ca. 100 Platinen im Monat bestücken und löten und von Hand geht diese Menge nicht mehr. Da habe ich die Anlage von ISEL gesehen und würde nun gerne Wissen, wie dies funktioniert.

Vielen Dank für Eure Hilfe

Thomas

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Thomas Baumert
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Thomas Baumert schrieb:

Nicht mehr, war aber durchaus tauglich.

Genau.

Das Lötbad ist nur gut 1cm tief.

Fast etwas wenig für so ein Gerät, kommt natürlich auch auf die Zahl der Lötstellen an.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Also bei uns im Betrieb haben wir eine Wellenlötmaschine, ich weiß nicht ob deine Maschine auch nach diesem Prinzip funktioniert, ist aber wohl das häufigste Verfahren. Dort wird eine komplett bestückte Platine erst durch einen Schaum mit Flussmittel bedeckt und dann über eine durch eine Pumpe erzeugte Welle flüssigen Lötzinns gefahren. Beinchen von Bauteilen muss man auf eine verträgliche Länge (so lang das sie nicht mit den Metallteilen rund um die Welle in Berührung kommen, so etwa 5 mm) gekürzt werden. Machst du sie zu kurz, fallen die Teile beim durchfahren um. Es muss auf jeden Fall jemand dabeistehen und aufpassen das keine Bauteile hochgedrückt werden. Bei uns werden danach alle Platinen von Hand nachgeknipst und ggf., falls Brücken o.ä. entstanden sind, korrigiert. Bei 100 Platinen kein Problem.

Gruß Thomas

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Thomas Stegemann

Thomas Stegemann schrieb:

Die Dinger von ProMa/ISEL sind Schlepplötbäder, also ruhendes Bad. Welle ist eindeutig besser, es genügen mildere Flussmittel.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Thomas,

ja.

gut!

Laut Auskunft von ISEL ist die Anlage aber NICHT für Bleifrei geeignet. Wenn du kein Bleifrei löten willst, dann solltest du mit dem Kauf noch etwas warten. Sobald die neue Bleifrei-geeignete Lötanlage rauskommt, werden die alten Anlagen bei Ebay auftauchen.

Gruss Michael

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Michael Koch

Michael Koch schrieb:

Alternative: von Dienstleister bestücken und (wellen-)löten lassen. Das kann durchaus günstiger sein, als für so kleine Mengen eine eigene Kleinstlötanlage zu betreiben (und dürfte auch qualitativ besser sein).

Man wird leider nicht gefragt, ob man "will". Der Gesetzgeber verbietet (u.a.) einfach die Verwendung von Blei in Lot, außer in wenigen Ausnahmen (die hier vermutlich nicht zutreffen). Und eine gebrauchte Anlage für nur ca. ein Jahr Rest-Betriebsdauer zu kaufen, wird sich auch nicht richtig rechnen...

Allerdings wird mit dem "bleifrei-geeignet" auch oft unnötig Angst gemacht. Manche Lote greifen die Edelstahlkomponenten der älteren Anlagen an - aber es gibt auch Lot, das das nicht macht. Da muß man sich sorgfältig informieren.

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
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Tilmann Reh

Thomas Stegemann schrieb:

Sorry, was ist /das/ denn für eine Lötwelle?

Durch das Schneiden nach dem Löten entstehen Schnittkanten, die nicht von Lot benetzt sind - das kann später Korrosionsprobleme geben. (Vom unnötigen Aufwand einmal abgesehen.) Normalerweise werden die Bauteile gleich auf die Länge geschnitten, die sie später haben sollen (also ca. 3-4 mm freie Drahtlänge, dann stehen die Enden ca. 1.5-2.5 mm unten aus der Leiterplatte heraus).

Bei unserer Lötwelle wird beim Löten nichts hochgedrückt - und da wollte wohl auch keiner nebenstehen und Teile niederhalten (was bei größeren Anlagen auch aus guten Gründen sowieso nicht möglich ist).

Brückenbildung hat man i.W. nur bei fertigungstechnisch "ungünstigen" Layouts - die Lötrichtung spielt bei eng benachbarten Pads eine wesentliche Rolle.

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
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Tilmann Reh

Tilmann Reh schrieb:

Der Vertreter aus unsererm "Lötanlagenmacherzunftladen" hat bei Bleifrei durch die höhere Löttemperatur dann nochwas von Stickstoffathmosphäre erzählt, weil das Zinn sonst zu schnell oxidiert und man nur noch mit abschöpfen beschäftigt ist.

Gruß Andreas

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Andreas Fecht

Andreas Fecht schrieb:

Das ist sicher auch ein zu beachtender Punkt, wird vom Hersteller unserer Anlage allerdings nicht als soooo kritisch eingestuft. Wir sollten unsere Welle auch ohne Stickstoff weiterbetreiben können. (Wäre schlecht/teuer, wenn nicht... :-\ )

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
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Tilmann Reh

Werde vielleicht später mal nachsehen, ist aber bei beiden Wellen so.

Noch nie irgendwelche Probleme gehabt. Ist aber auch gängige Praxis, wird bei uns schon seit ca. 15 Jahren in der Weise erfolgreich gemacht. Dafür braucht man kein Millimetermaß beim Bauteilezuschneiden, was ja ein viel größerer Aufwand ist.

Bei bestimmten Bauteilen kommt das schonmal vor, z.b. bei großen Steckern durch die unterschiedliche Ausdehnung und Bohrungenauigkeiten.

Kommt ab und zu vor, aber eher selten. Meist bei PV's.

Gruß Thomas

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Thomas Stegemann

Thomas Stegemann schrieb:

Deswegen würde ich das aber noch nicht als "gängige Praxis" bezeichnen...

Schneidet Ihr die Teile etwa von Hand?

Wenn "lange" Bauteile längs gelötet werden, zieht das erstarrende Lot beim Austritt aus der Welle schonmal die andere (hintere) Seite des Teils etwas aus der Platine. Um das zu verhindern, werden bei solchen Teilen gerne vorher zwei außenliegende Anschlüsse unter der Leiterplatte etwas auseinandergebogen. Dann is Ruh. :-)

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
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Tilmann Reh

Also, Ihr scheint ja alle recht gute Ergebnisse mit Euren Schleppl=F6tbadern zu haben.=20 Ich l=F6te mit einen selbstgebauten L=F6tbad =E4hnlich der ISEL Anlage, und habe i. B. Probleme mit Br=FCckenbildung bei Wannensteckern.=20

K=F6nnt Ihr mir mal verraten, welches Flussmittel Ihr benutzt ? Ich benutze momentan HJK-2533/RX-5 von Wetec, halogenfrei und mit 2.5 % Feststoffanteil. Das Flussmittel wird mit einer B=FCrste aufgebracht und trocknet dann etwa 5 Minuten, bis es einen schmierigen Film bildet. Das Bad l=E4uft bei 260 Grad. Hinweise sind SEHR willkommen !

Gruss, Tobias Kahre

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Tobias Kahre

Hallo Tobias,

dieses No-Clean-Zeugs von ISEL

Mit einer Bürste? Meinst du bevor die Bauteile bestückt werden? Dann wäre ja an den Drähten kein Flussmittel dran.

Bei meiner ISEL Anlage drehe ich voll auf, das ergibt etwa

290-300 Grad nach der Thermometer-Anzeige, aber das Thermometer zeigt glaube ich etwas zu viel an.

Gruss Michael

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Michael Koch

(Michael Linnemann) 27.12.04 in /de/sci/electronics:

Aber alle guten Pfannen haben einen entsprechenden Knick nach innen!

Geht sogar mit Tesa-Krepp...(z.B. wenn Bauteile fehlen und halt nachbestückt werden muss und man das andern material nicht Monatelang zwichen lagern kann/will.)

Rainer

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Rainer Zocholl

(Thomas Stegemann) 26.12.04 in /de/sci/electronics:

Ich dachte dafür biegt man sie speziell vor, resp. nimmt Knipser die das so zurecht biegen?

Der Techniker der sich freut, das der Draht gerade rausguckt ist doch eh gestorben.

Hm, ich hörte mal, das das nachträgliche Abknipsen unnötigen, erheblichen Stress für die Platine/Kaschierung/Lötung darstellt. Von den enormen Kosten des nur manuell möglichen nachträglichen (zweiten) Abknipsen ganz zu schweigen.

Wie fluxt und wascht ihr die Platine denn?

Ja, aber sehr riskant...

Also ich würde sie vor dem Löten auf die richtige Länge bringen. u.a. da Lötzinn keine statische, konstruktive Funktion haben sollte, keinen Strom leiten sollte, das Gerät also (theretisch) ungelötet schon funktionieren sollte, weil alle Kontakte (fast) geschlossen sind. Man hat ja früher den Draht nicht einfach in die Lötöse gesteckt, sondern sauber drum rum gewickelt und dann mit Lötzinn vor Oxidation geschützt.

Rainer

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Rainer Zocholl

Am 28 Dec 2004 17:56:00 +0100 schrieb Rainer Zocholl :

Und heute gibts SMD, was auch meist nicht geklebt wird, da würde ich dem Lötzinn beide Funktionen zubilligen.

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Martin
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Martin

Rainer Zocholl schrieb:

Sorry, aber das ist jetzt echt "Lötzinn" (hier: Blödsinn).

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
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Tilmann Reh

(Martin) 29.12.04 in /de/sci/electronics:

Ist dir dabei nicht aufgefallen, das die gegenüberliegenden Flächen sehr gross sind, verglichen zu denen bei einem bedrahtem?

Rainer

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Rainer Zocholl

(Tilmann Reh) 29.12.04 in /de/sci/electronics:

Sehr gut argumentiert, BWanna. Das üben Sie bitte noch mal Herr "Dipl.-Ing."

Rainer

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Rainer Zocholl

Am 29 Dec 2004 12:54:00 +0100 schrieb Rainer Zocholl :

Jein. bei einem D3PAK schon, bei einem SOT323-6pin eher nicht, jeweils verglichen mit einem Draht in einem DK-Loch.

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Martin
Reply to
Martin

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