Ich suche einen Schalter für sehr hohe Temperaturen (bis 400 Grad). Induktive Lösungen möchte ich aufgrund des Preises ausschließen. Gesucht ist ein Mikroschalter (Taster), Bauform ist erstmal egal. Er muss außer der Temperaturfestigkeit keine besonderen Anforderungen erfüllen. Hoffentlich hat jemand mit sowas schon Erfahrungen gesammelt.
Es geht speziell um einen Probenofen bei dem das Fallen von einem Gewichtsstück in ein Rohr einen Kontakt schließen muss, um eine Uhr eine anzuhalten. Werde das wohl mit einer Schraube als Kontakt umsetzen. Das Gewichtsstück schließt dann mit dem Rohr kurz, fertig! War halt nur so ne Idee ob es da vielleicht auch professionelle Schalter für gibt, würde mir besser gefallen.
Hmm, 400°C und ein Gewicht _IM_ Ofen. Das mit der Schraube ist kritisch, da die meisten Materialien, aus denen Schrauben bestehen, bei 400°C eine Oxidschicht bilden und damit für einen zuverlässigen Kontakt eigentlich ungeeignet sind. Edelmetalle als Kontaktmaterialien fallen wohl aus, da die Induktionslösung schon zu teuer war. Da kein großer Strom fließt und der Leckstrom im nichtgeschateten Zustand unkritisch ist:
Keramik oder Glas als Isolator. Normales Fensterglas kann 400°C ab, Laborgeräteglas kann 600°C ab.
Als leitfähiges Material würde ich Graphit empfehlen. Den kann man fast beliebig mit einer Feile in Form bringen (Schwarzarbeit).... überzieht sich nicht mit einer Isolierschicht und ist kann durch die mechanischen Eigenschaften einiges an Kontaktfläche bringen.
"Thomas Stegemann" schrieb im Newsbeitrag news:44ef0ece$0$14889$ snipped-for-privacy@news.freenet.de... ´..
hi, die verbreiteste Loesung ist ein Keramikstab aus der heissen Zone durch die Wandung hindurch, und dort dann ein normaler Schalter. So baut man z.b. auch viele Notausschalter in Wasserkochern oder Herden. Metalle, die bei sehr hohen Temperaturen in agressiver Atmosphaere blank bleiben und dennoch hohe Stroeme schalten koennen, sind sehr teuer.
Nein. das Zeug ist bei Raumtemperatur lange blank, aber bei 400°C ziemlich schnell mit einer isolierenden Oxidschicht bedeckt. Es gibt spezielle, zunderfeste Stähle, aber die zu organisieren ist aufwändig. Kupfer und Messing sind auch schlecht, selber Grund.
Ups....
o.k. das ist keine schwierige Aufgabe.
von Olaf:
400°C und SiO2 würde ich nur machen, wenn des ganze Thermoschockbeständig sein sollte. Ansonsten hat SiO2 nur Nachteile: teuer, schwer zu verarbeiten.
noch was zum Detail: Glasiges SiO2 als Quarzglass zu bezeichnen ist .... unglücklich..... Die Struktur ist dem Tridymit ähnlich, daher ist Kieselglas eine bessere Wahl.
Ich würde 2 Stäbe aus Graphit nebeneinaner in das Rohr stecken. Vielleicht gehen dazu die Ekeltroden aus eine Zink/Kohle Flachbatterie (vorher Ausbrennen). Die Isolierung sollte Glas/Kermanik sein. Die sache mit dem SiO2: wie währe es mit einem Röhrchen aus einem Halogen-Brenner? da ist der Kontakt schon hitzebeständig durchgeführt. Und teuer ist es auch nicht :-))) Unter diesem Strebenrost aus Graphit sollte etwas Platz sein, für den Abrieb. Was da reinfällt sollte ebenfalls aus Graphit sein, am besten eine Kugel.Die Kontakte von der Flachbatterie können nachgenutzt werden, am besten Hartlöten. Für genauere Angaben über die Isolatorgeometie bräuchte ich die Vorstellung über das Ende des Roheres.
Sind die bei 400 °C noch magnetisch? Wenn ein Magnet bei 400°C gelagert werden soll, dann muss die Curie-Temperatur deutlich drüber sein. Was da am Reed-Kontakt vorbeifällt und aus was der Reed-Kontakt besteht muss bei 400°C magnetisch sein. Bariumferrite gehen nicht. und der Stahl im Reed meines Wissens auch nicht. Dafür gibt es keine Probleme durch Abschirmung des Magentfeldes durch das Rohr.....
Ist Mist zum Bearbeiten ;-). Glas hat den Nachteil, dass die Eigenleitfähigkeit exponentiell oder noch mehr mit der Temperatur zunimmt. Bei den genannten geringen Mess- strömen würde ich bei diesen Temperaturen kein Glas mehr nehmen. Eine Alternative wäre bearbeitbare Keramik.
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Ist allerdings wiederum Glaskeramik, also stark zunehmende Leitfähigkeit mit der Temperatur. Auf der Seite ist ein Diagramm zu dem Effekt angegeben. Bei 400°C scheint es aber über 1 MOhmcm zu haben.
Rostfreier Stahl rostet nicht deshalb nicht, weil er zu edel zum Oxidieren wäre, sondern weil wie bei Aluminium die zuerst und schnell gebildete Oxidschicht als Schutzschicht wirkt. Sie ist zwar recht dünn und mechanisch zu zerschlagen, aber ob der Kontakt hinreichend zuverlässig wird hängt sehr von der Geometrie und den Kräften ab.
Auf längere Zeit problemlos und wartungsarm würde ich mich nicht zu verlassen trauen.
Das ist richtig.... und es wird um so schlimmer, je reiner das SiO2 ist.
Exponentiell reicht. aber:
Halogenstäbe sind aus SiO2, und die werden bestimmt 400°C warm. Aussen liegen so 230V AC an und trotzdem ist kein merklicher Stromfluss durch das Glas zu beobachten. SiO2 ist schon ein recht guter Isolator, auch bei 400°C
Ich kenne Vitronit von der Firma Vitron. Das Zeug geht als Isolator, ist aber teuer und schlechter als SiO2
Wenn die Spannung 5V beträgt und ein 10K pullup anliegt, dann geht das schon, auch mit Fensterglas. Bei höheren Temperaturen sollte man dann einfach den pullup verkleinern.
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