Hintergrundbeleuchtung von LCD-Displays in Digitalkameras

hi NG,

weiß jemand, was üblicherweise in den LCD-Displays aktueller Kompat-Digitalknipsen als Hintergrundbeleuchtung eingesetzt wird?

Die Frage ist, ob es CCFLs oder weiße LEDs sind. Hintergrund meiner Frage ist nämlich, wie ich das Powermanagement des Displays optimal einstelle. Denn sehr häufiges Ein-/ausschalten täte CCFLs nicht gut. Bei LEDs wäre dies egal und eine gute Möglichkeit, die Akkulaufzeit zu verlängern.

viele Gruesse, Manfred

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Manfred Schmitz
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Normalerweise CCFL, also sollte man - sofern möglich - die Einschalthäufigkeit minimieren.

Die Erfahrungen aus der Vergangenheit haben allerdings gezeigt, daß die Ausfallursache bei CCFL-Hintergrundbeleuchtungen nicht nur die Röhre selbst ist, sondern auch der Spannungswandler. Während die Röhren selbst noch hin und wieder zu beschaffen sind, hat man bei einem abgebrannten Trafo kaum mehr eine Chance, außer es ist ein Standard-Bauteil. Coiltronix bietet da einige an.

Außerdem sterben von Zeit zu Zeit auch die Endstufentransistoren.

In einem TFT-Monitor habe ich neulich mal eine abgebrannte Leiterplatte des CCFL-Wandlers vorgefunden. Hier hat sich durch Staub und Dreck eine Spur zwischen den beiden HV-Anschlüssen gebildet, die im Laufe der Zeit immer breiter wurde. Schaltete man den Monitor ein, stieg innerhalb von Sekunden der (stinkende) Rauch auf, und auf der Platine des CCFL-Wandlers sah man eine rot glühende Kohlespur zwischen den Anschlüssen.

CU Peter

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Peter Weiss

Bei Digitalkameras??? Schon in meiner alten S40 sinds 4 Leds und nichts mit HV. Bei PDAs müsste es auch schon tw. gewechselt haben, der Zaurus hatte CCFL, irgendeiner der neuen Ipaqs AFAIR Leds. CCFL stirbt wohl so langsam aus, wie die weissen High-Efficiency-Leds billiger werden...

Am besten sollte man die Leds erkennen, wenn man schräg von oben/unten auf das Display schaut, da kann man manchmal einzelne helle Punkte am Rand erkennen.

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://wwwbode.in.tum.de/~acher
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Georg Acher

die

...bzw. werden wohl in Zukunft vermehrt OLED-Displays verwendet; dann erledigt sich das Problem der Zusatzbeleuchtung von selbst. Die erste Kamera mit einem solchen Display habe ich bereits in der Hand gehabt; ich habe mir jetzt allerdings nicht den Hersteller und Modell gemerkt. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Yep! Z. B. Sony, Canon, Olympus... fast alle Digitalkameras, die ich bisher aufgeschraubt habe oder in den Fingern hatte, hatten CCFL drin, vor allem dann, wenn das Display etwas größer war (2,5" und aufwärts).

Ein paar wenige sehr billige Digitalkameras der Supermarktklasse mit Winzdisplay (1,6" und kleiner) hatten LEDs drin, das hat man an der Anzeigequalität dann aber auch gesehen (teilweise etwas ungleichmäßig ausgeleuchtet, und z. B. schlechte Farbwiedergabe).

Erst kürzlich hatte ich eine Kodak-Kamera aufgeschraubt (weil der Objektivmotor nicht mehr so tat wie vorgesehen), da war auch eine CCFL drin. Leider weiß ich die Kamerabezeichnung nicht mehr.

Ich habe momentan leider keine konkreten Angaben, aber so aus dem Gefühl heraus würde ich vermuten, daß die Energiebilanz mit einer CCFL besser sein könnte als mit einer guten weißen LED. Gerade der blaue Spektralanteil der weißen LED ist ja nicht wirklich effektiv (wegen der geringen Bandabstände im Halbleitermaterial), aber weiße LEDs sind von der Technik her eben viel einfacher als eine CCFL mit Hochspannungserzeugung usw. und daher vermutlich auch billiger.

Das Nokia 6610 (wenn die Bezeichnung stimmt) hat auch weiße LEDs drin, aber so ein Display würde ich einer Digitalkamera auch nicht zumuten.

Das ist korrekt, daran erkennt man es, am besten, wenn das Display ein mittleres Grau darstellt. Dann gibt es am Rand (meist links und rechts) mehrere helle Punkte oder Lichtkegel.

CU

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Peter Weiss

Weisse LEDs _sind_ blaue LEDs plus Leuchtstoff. Der Blauanteil ist sehr gut, der Grün und Rotanteil jedoch schlecht. Sie entsprechen etwa den billigen "cool white" Leuchtstofflampen, die Weiss ebenfalls aus blau und gelb anrühren.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Erst kürzlich hatte ich eine weiße LED in den Fingern (angeblich "high efficiency"), die innen drin eine rote LED, eine grüne LED und zwei blaue LEDs hatte. Alles gemeinsam herausgeführt auf zwei Pins. Konnte so mit bis 60 oder 80 mA belastet werden. Wenn ich das Datenblatt wieder finde, kann ich ja mal den Typ posten.

Die weißen LEDs, die aus blau und mittels Leuchtstoff die längerwelligen Spektralanteile erzeugen, machen ja nicht wirklich ein weißes Licht.

Eben, außerdem hat man wegen der kleinen Bandabstände im Halbleitermaterial für den blauen Spektralanteil einen recht niedrigen Wirkungsgrad. Allerdings hat sich da in den letzten Jahren auch viel getan, trotzdem ist das sicherlich noch verbesserungsfähig. Die Dinger werden ja nicht unerheblich warm (aber besser als ne Glühlampe isses allemal, zumindest vom Wirkungsgrad).

Ja, kommt hin.

CU Peter

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Peter Weiss

Hallo

OLEDs dürften wohl der große Hoffnungsträger gerade für kleine Displays sein. Die Dinger können ja verdammt hell werden, leider ist momentan noch die Lebensdauer stark eingeschränkt. Mal sehen, was dieses Jahr auf der electronica präsentiert wird.

CU Peter

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Peter Weiss

Ich habe gerade einen aktuellen Vortrag über dieses Thema gehört. Danach entspricht der Wirkungsgrad wohl in etwa den von normalen LED´s (20 Lumen/W). Die Lebensdauer von rot und grün beträgt ca 50.000h, also ausreichend. Nur das blau ist noch schlechter, sodas man sogar über- legt, einen Fototransistor pro Pixel zu integrieren, um den Strom entsprechend nachzuregulieren. Zur Zeit ist wohl eine Art Übergangs- phase, um die Transistoren in den TFT´s auch durch organische Halb- leiter zu ersetzen. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Nunja, das Licht sieht schon weiss aus, nur mit der Farbwiedergabe von farbigen Gegenständen hapert es etwas ;-). Nicht gerade hübsch ist auch der Farbverlauf im Strahl.

Besser als eine NV-Halogenlampe AFAIK auch noch nicht. Das mit dem Bandabstand kapier ich jetzt nicht ganz. Da gibt es den theoretischen, bei 0K, diese omonösen 1.2V bei Si eben. Und dann den praktischen thermisch aufgeweichten, stromabhängigen... Also so ungefähr die Betriebsspannung ;-). Und die ist doch bei Blau ziemlich hoch, 3.4 V oder so. Das würde dann für 1E7nm/(3.4*8066) = 365nm reichen, wenn man ein triviales Modell annimmt. Die beobachteten 460 nm entsprächen 2.7 V. Die Differenz wird also schon mal verheizt. Auch wenn der Leuchtstoff eine Quantenausbeute von 1 hat, verliert man den Stokesshift. Der Leuchtstoff emittiert etwa bei 540-580 nm, entsprechend etwa 2.2 V. Die Differenz... etc. BTW, bei verschiedenem Betriebsstrom ist die Spannung gering- fügig unterschiedlich, was zu kleinen spektralen Shifts führt:

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Die Kombination von Rot/Grün/Blau scheint mir da Erfolg versprechender und auch besser geeignet, gute Farbwiedergabe zu erreichen.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Georg Acher schrieb:

Diesen Tip habe ich befolgt und kann bei schrägem Einblick zwei helle Flecken im oberen und unteren Bereich auf der rechten Seite des Displays erkennen. Dies ließe eigentlich auf LEDs schließen. Aber nur 2 Stück?

An den anderen 3 Seiten ist absolut nichts zu erkennen, auch kein deutlich sichtbarer Lichtabfall von rechts nach links.

cu, Manfred

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Manfred Schmitz

Wenn sie hell genug sind, reicht das doch :-) Meine inzwischen fast 3 Jahre alte S40 hat für 4*3cm^2 4 Leds am unteren Rand. Damals waren weisse Leds noch recht neu und sicher nicht so hell wie heute...

Das ist mit oder ohne Leds ohnehin eine Kunst. Die Plexiglasbackplane hat dazu Einfräsungen bzw. Kerben (die das Licht nach oben leiten), die von der Lichtquelle weg immer dichter werden. Drüber noch ein paar seltsam gerillte oder matte Streufolien und fertig.

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
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Georg Acher

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