FH Wiesbaden: Prof.Mildenberger?

Hallo Axel,

Klar. Aber man darf nicht die Praxis in manchen Aspekten komplett weglassen. Beispiel von der RWTH Aachen zu meiner Zeit: Kostenrechnung anhand von praktischen Beispielen? So gut wie Null.

Das meint man bei Euch und auch hier in USA. Aber: DSP sind fuer Batteriegeraete weitgehend ungeeignet. Bis auf Prozessoren in Handys, doch das sind fast immer Full-Custom ASIC und fuer alles unter 1Mio Stueck pro Jahr eher nicht wirtschaftlich. Ein Beispiel war ein WLAN Router. Der war einen Tacken billiger und brachte die westlichen Firmen ins Schwitzen. Der Grund? Die Leute in Asien hatten es tatsaechlich fertiggebracht, die ganze Steuerung da drin in einen 8051er Kern zu zwaengen.

Die Unbekanntheit von WDF und das Nichtvorhandensein gescheiter Design Software dafuer ist einer der Gruende, warum vieles analog gemacht wird. Auch bei mir. Mit den billigen 0402 Bauteilen ist das sogar leichter geworden, als es vor 5-10 Jahren war.

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Hallo Axel,

Das ist IMHO nicht so, jedenfalls in USA meist nicht. Damals bei uns im Betrieb (Endosonics Corp) hatten fast alle Fuehrungskraefte ordentlich Ahnung und wir haben uns gegenseitig oft mit technischer Sachkenntnis ausgeholfen. Egal, auf welchem Niveau. Ich wusste genau, auf wen ich zehlen konnte, wenn ein Halbleiterprozess klemmte. So wie sie mich holten, wenn ein hartes EMV Problem aufkam.

Die ganz gewieften tun das schon mal. Stand heute in der Zeitung bei uns. Da ist jemand mit schlappen 57 Millionen in die Sonne abgeduest, keiner weiss, wohin genau.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Aloha Andreas,

Damit haben schon Leute erfolgreich komplette Duesentriebwerke simuliert.

Ich hatte eben zu viele davon erlebt ;-)

Umsonst kann SW nicht sein, es sei denn, sie unterstuetzt den Vertrieb andere Produkte. Was hier wahrscheinlich der Fall waere (Micro Controller).

Das Vertriebskonzept von Cadsoft ist beinahe optimal und koennte auch von Unis angeboten werden. Man kann umsonst eine Hobbyversion zum Schnuppern bekommen. Selbige ist bis auf Groessenbeschraenkungen voll funktionsfaehig. Danach gibt es drei Stufen, mit drei Preisen und drei Leistungsklassen. Ich probierte die kostenlose Version, es fluppte und dann kaufte ich. Man soll nur mit der Probepackung keine kommerziellen Designs machen (tat ich auch nicht). Diese Firma faehrt damit sehr gut und sie ist ein Beispiel, dass man auch in Germany High-Tech machen kann.

Ok, sehe ich anders, weil US Unis anders arbeiten. Die bieten sehr wohl Produktivloesungen an. Warum auch nicht? Das WZL Institut in Aachen uebrigens auch, wie jemand in dieser NG aufzeigte. Da lernen die Stundenten, wie man etwas von A bis Z durchzieht. Nicht bloss von A bis V wie Veroeffentlichung.

Natuerlich soll eine Demo-Version nicht industriell eingesetzt werden. Aber sie ist die einzige Moeglichkeit, herausfinden, ob es funktioniert. Tut es das, ist es kein Problem, dafuer Geld locker zu machen.

WDF sind gegenueber IIR sehr irregulaer und wer kein 32 Bit System hat, muss fein aufpassen. Fuer Leute, die bisher nur analoge Filter entwickelten, nicht einfach. Die bisherigen Tools tun es (bei mir) dafuer leider nicht.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Rafael,

Richtig. Und wenn man zum Beispiel Bandpaesse mit schmalen Bandbreiten benoetigt, hat sogar einer der Guru's (Dr.Kaiser) geschrieben, dass man dazu unbedingt den Beistand von Experten braucht. Es sei denn, man haette Hardware Reserven ohne Ende, doch dann braucht man WDF nicht.

Das tollste Filter nutzt nichts, wenn am Ende irgendwo im Inneren ein Datenstrom mit zuwenig Bits auftaucht und das Signal total granuliert wird.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Filterbanken mit analogen Bauteilen werden wegen der benötigten Zahl der Teile und deren Toleranz vom Preis her kaum noch konkurrenzfähig sein. Digitale Lösung hat auch mehr Perspektive für Preissenkung. Stromverbrauch bei DSP eventuell ungünstig: grössere Batterie nehmen. Nachbildung simpler analoger Resonanzfilter wäre wohl Allpol:

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Relativ wenig Befehle, aber weite Dynamik und genaue Koeffizienten für die Multiplizierer fällig. Läuft aber vielleicht schon auf ARM7.

In den 70er Jahren gabs mal für Spracherkennung eine hybride Lösung die allerdings nicht richtig echtzeitfähig ist: man sampelt das komplette Wort ins RAM und gibt es dann per D/A-Wandler auf schmalen analogen Bandpaß der dahinter Gleichrichter, Tiefpaß hat. Ergebnis wird mit langsamem A/D wieder eingelesen. Wenn man das Wort sequentiell 16x mit veränderlicher Abtastfrequenz durchs Filter schickt hat man letztlich das Ergebnis als wenn man 16 Filter aufgebaut hätte. Man kann hier aber natürlich nicht die Form der Filter verschieden wählen, wird alles fest skaliert. Theoretisch könnte man die Analyse z.B. per DMA in hohen Frequenzbereich verschieben damit das schneller wird, eventuell Quarz im 100kHz-Bereich verwenden. Praktisch steigt aber der Aufwand schneller als der Zeitgewinn.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Moment, es geht nicht um Unterschlagung. Es geht darum, daß die Geldfritzen einem erzählen, wie man Gewinn erwirtschaftet ohne was zu tun.

Bernd

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Bernd Laengerich

Joerg schrieb:

Hallo,

man weiss noch nicht mal ob nun in die Sonne oder anders wohin.....

Bye

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Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb:

Naja, 57 Millionen reichen ja auch schon f=FCr einen Urlaub auf der Erdumlaufbahn... Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Hallo Rafael,

Mit Tricks schon, doch das verlangt eine Verlagerung in den HF Bereich. Dahin, wo es bereits preiswerte Filterelemente fuer andere Produktbereiche gibt. Quarze, Keramikresonatoren etc. Abgleichen in der Produktion kann man heute nicht mehr machen.

Dann muesste man aber erstmal die Modedesigner ueberzeugen, groessere Hosentaschen vorzusehen. Oder der Kunde muss ein Holzfaellerhemd aus stabilem Flannell tragen, mindestens Groesse XXL :-)

Resonatoren sind eine Alternative, allerdings geht das in der Praxis doch wieder nur mit HW Multiplier. Irgendwann haben auch billigere uC so einen, aber bis dahin fliesst noch viel Wasser den Klondike herunter.

Wow. Wie sagt man bei Euch? Von hinten durch die Brust ins Auge? Da sind mir die analogen Mischgeschichten lieber. Einen Dual Gate FET kann man in Stueckzahlen unter fuenf Cents bekommen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Uwe,

Es wurde berichtet, er habe das Geld vorher alles nach Israel ueberwiesen. Da ist es wohl jetzt eher ungemuetlich.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Mit SPICE? Das ganze Reacting-Flow-Zeuch? :-)

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

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