FH Wiesbaden: Prof.Mildenberger?

Hallo Rafael,

Ja, es ist so, als ob man mit einem Vorschlaghammer einen 10mm Duebel in ein 6mm Loch bekommen wollte.

Zur Qualifikation "Ton da - Ton nicht da" tut es, aber zum herausfischen spektraler Anteile mit rascher Reaktion wahrscheinlich nicht so sehr.

Koennte auch gut sein, dass ich das wieder wie ueblich analog mache. Jedesmal, wenn ich "moderne" Digitaltechnik ansehe, kommen Huerden auf. Entweder zu teuer, kein HW Multiplier, oder der Stromverbrauch verbietet Batteriebetrieb.

Leider sind Switched-Capacitor Chips teuer und selten geworden, sonst waere diese Chose laengst geritzt.

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Aloha Andreas,

"...majority of the functions initially were written in MATLAB Release

13, some modifications and extensions were made using Release 14 features."

Dem ist eben leider nicht so. Fuer Unis ist es leicht, "mal eben" einen Upgrade zu machen. Fuer unsereins biestig teuer.

Siehe oben.

Na ja, diese Meinung wurde in Gespraechen von etlichen Fuehrungskraeften in der Industrie geteilt. Und das sind die Leute, die einen CapEx Antrag zur Anschaffung von SW entweder unterzeichnen oder ablehnen. Oder einen Tobsuchtsanfall bekommen ;-)

Was kostet es denn bei Euch? M.W. kostet Matlab nackt schon etwa $2k, plus Simulink fuer $3k, plus Jahreslizenzgebuehren usw. Vor ein paar Wochen sagte mir ein Ingenieur, dass die Summe unterm Strich auf deren Rechnung bei gut $8000 lag. Dafuer bekomme ich hier einen Kleinwagen.

Was bezahlt denn bei Euch ein nichtakademischer Anwender?

Also mit Simulatoren wie SPICE hatte ich nie Probleme. Ich kann heutige Files auf meiner allerersten Version (Anfang der 90er) laufen lassen und ich kann Files von Anfang der 90er auf heutigen Versionen laufen lassen. Das gleiche gilt uebrigens, oh Wunder, fuer einige MS Programme. Nun versuche das mal mit Matlab.

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Greeting, Joerg

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Joerg

Warum nicht? Skandinavische Unis haben da weniger Berührungs- ängste. Dort darf mit dem Steuergeld ruhig mal was für die Allgemeinheit brauchbares hergestellt werden. Siehe Pakete für Optik, Kältetechnik usw. In Zentraleuropa sieht man immer gleich die Freiheit von Leere und Forschung gefährdet, wenn was nützliches rauskommt; das muss dann schleunigst abgestellt werden.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Wenn ich die Projekt- und Personalpolitik der Hochschulen ansehe, komme ich unweigerlich zum Schluss, dass Know-how-Erhalt nicht angestrebt wird. Warum ist unklar.

Wird doch. Es werden hunderte von Kompetenzzentren aufgebaut, allerdings nicht unbedingt auf Kompetenz basierend. Eigentlich ist die Welle schon wieder out, heute werden Exzellenzcluster gegründet, kein Witz. Etwa der Exzellenzcluster konstruktive Destruktion. Der Wildwuchs bedeutet dann Zersplitterung, wer grosses will, muss sich beschränken...

Es fehlen Fachleute, die entscheiden können, ob Erhalt sinnvoll ist. Manchmal blockieren alte Zöpfe die Zukunft. Da wählt man die zweitbeste Lösung, weg damit... Oftmals, leider, die richtige Entscheidung.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Tja, vergangene Zeiten. Damals haben die Fundis noch Zoff gegen die Romis gemacht, während die andere Partei eher auf Realpolitik aus war. Genau diese Partei macht angesprochenen biblischen Ort gegenwärtig platt, im Rahmen einer präventiven humanitären Aktion der reinen Selbstverteidigung, oder so ähnlich.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Hallo Rolf,

Same here in the US. Allerdings mehr in Richtung Elektronik.

Das hatte ich nie verstanden und bin dann auch in die Industrie abgedampft.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Rolf,

Mir auch :-(

Ja, und dann schreibt man denen mit Vorschlaegen, selbst als Auslaender. Zurueck kommt meist nichts, oder ein Mail, dass der Herr Professor fuer die naechsten fuenf Wochen oder so nicht erreichbar ist. Und nein, eigentlich ist auch sonst niemand erreichbar. Au Mann. Was ist da los? Dornroeschenschlaf?

Deshalb halte ich die Einstellung von Leuten mit zig Jahren Fuehrungserfahrung aus der Industrie fuer sinnvoll. Egal, ob sie nun 200 Veroeffentlichungen haben oder "bloss" zehn. Die wissen, worauf es ankommt, was Studenten lernen sollten und wie man einen Laden finanziell auf sichere Beine stellt.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hehe :-)

Ja... leider. Viel Kultur geht verloren.

An sich liegt Israel da unten ja sehr ungünsig: umgeben von lauter islamischen Ländern -> nur Nachbarn, die antisemitische Tendenzen hegen (meist sogar offen). Insofern ein bisserl Mobbinggefahr. Nun hat Israel ja nie verheimlicht, dass sie mit Terroristen nicht verhandeln. Nach dem Kidnapping war damit klar, dass es, so die Libanesen nicht selbst für die Herausgabe sorgen, Israel etwas unternehmen würde... Dass es so schlimm wurde, liegt an der Taktik der Hisbollah. Die haben ihre Stellungen gezielt in Wohngebieten postiert, um allfällige Angreifer dann medial fertig machen zu können (vgl. auch die Reuters-Affäre und andere gestellte Fotos). Wenn Israel einen Waffenstillstand eingeht gibt das der Hisbollah die Möglichlkeit, neue Resourcen zu sammeln... Wenn sie keinen Waffenstillstand eingehen, gibt es eine humanitäre Katastrophe. ... Mal sehen was kommt. Dilemma um Dilemma. Beiderseits.

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Johannes
You can have it:
Quick, Accurate, Inexpensive.
Pick two.
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John F

Macht nur Sinn, wenn wissenschaftliche Führung und administrative Führung getrennt werden. Primär sollte dem Dipl-Ing doch mal Sachkunde beigebracht werden und nicht "Führungserfahrung". Und gerade die Führer- naturen aus der Industrie sind nicht unbedingt die sachkundigsten (sonst wären sie in der Industrie ja als Ing eingesetzt worden). Auch sollten sich die Hochschulen mal fragen, warum plötzlich so ein Spitzenmann zurück in die Hochschul- landschaft will. Warum lassen die so einen Spitzen- mann einfach so ziehen? Die Hochschule ist auch kein Vorruhestands-Freizeit- park für verdiente und weniger verdiente Kämpen der Industrie. Was auch nicht geht, ist, dass die Hochschulen jetzt die Industriefoschung und -entwicklung übernehmen (müssen), nachdem dort F&E mit Blick auf das Quartals- ergebnis zusammengestrichen wurde.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Deutschlandweit? Das greift viel weiter um sich. Andererseits, was in der Industrie versiebt wird, warum soll man das nicht auch an Hochschulen versieben?

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Es gibt eben engagierte und weniger engagierte Professoren. Ich kann den Frust nachfühlen. Es gibt Top-Leute, die kommen trotz 60+h/woche nicht zur eigentlichen Arbeit, dem Forschen. Geht alles für Bürokratie drauf. Und je besser du bist, desto mehr Gremien wollen dich haben. Ein Teufelskreis. In Zukunft wird das eher noch schlimmer, Drittmittelbeschaffung usw. Entweder wird der Papierkrieg massiv abgebaut, oder, Notlösung, akademische Pyramide wird von Verwaltungspyramide abgekoppelt.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Hallo Jörg, musst du immer gleich politisch brenzlige Themen anschneiden? :-] Die Hochschulen müssen ja _irgendwie_ auf Qualität schauen. Auch wenn das ein bisschen aus der Mode kommt und mehr und mehr verschleppte Assis zu einem Lehrstuhl kommen. Allerdings sollte man das Auswahlverfahren konsequent anwenden, sonst:

- Der Batlogg/Schön-Skandal hat gezeigt, dass es für eine Professur reicht, 100 Publikationen einzureichen, die man nicht mal persönlich fälschen muss.

- In einer mittlerweile wieder ins Zentrum gerückten Stadt kam man von dieser Publikationszählerei endlich weg und wertete Industrieerfahrung höher. Die Begeisterung für eine gewisse Person war grenzenlos und tagelang. Jetzt ist das Tagesproblem, wie kriegen wir diesen Querschläger wieder los. Die Einstellung der Hochschulen ist da schon etwas merkwürdig, dass "Industrieerfahrung" prinzipiell Kompetenz implizieren soll. Auch die Meinung, heute sei Manatschment an der Uni wichtig (wichtiger als was? Sachkunde?). "Industrieerfahrung" bedeutet oft "hat einige Jahre, wie auch immer, in der Industrie überlebt", und bei mangelnder Sachkunde war das dann eher in vorgesetzter Position. Was wiederum als "Führungserfahrung" gewertet wird...

- Was soll man von einem promovierten Abteilungsleiter halten, der ständig nach mehr Publikationen verlangt, von ihm aber in Suchmaschinen nur zwei auffindbar sind?

Es gibt Projekte, die gehören seit 20 Jahren eingestampft. Die wurden nur mit Rücksicht auf den Prof noch geduldet.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Hallo Rolf,

Wenn's hilft... :-)))

Hmm, bin wohl doch zu weit weg von Germany. Stand in unserer Auswandererzeitung nichts von drin.

Man muss eben so verfahren, wie das die Industrie tut. Hatte gerade ein Gespraech mit potentiellem Kunden. Die hatten sich aber wohl schon genauestens erkundigt. Naechste Woche geht's hin und dann werde ich gegrillt. Das uebliche: Problem wird dargelegt und dann gefragt "Nun, was wuerden sie denn hier machen?". Wer danach und nach dem Befragen von Referenzen immer noch nicht weiss, ob ein Kandidat taugt oder bei der Entscheidung zu oft daneben tappt, sollte in Rente gehen ;-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Soweit die Theorie. Die Praxis - wie ich sie kenne - sieht anders aus.

Ich habe das bei ein paar Importprofessoren [1] auch beobachten können. Allerdings würde ich das nicht als Normalfall ansehen [2].

[1] im Prinzip gescheiterte Existenzen, die nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten in den "angegliederten" Teil überwechselten und vom Professorenmangel in Laberbereichen (BWL und angrenzendes) profitierten. Und von der "Buschzulage". Arschlöcher allesamt! [2] ObAnekdote: alteingesessener (=Ossi) Mathe-Prof findet vor seiner Bürotür eine offensichtlich verwirrte BWL-Studentin "An Ihrer Tür sind gar keine Sprechstunden ausgezeichnet?". Seine Antwort: "Bei mir können Sie *immer* vorsprechen, wenn Sie ein Problem haben bei denen ich Ihnen helfen kann!". Tja, soviel Service war die Gute nicht gewöhnt. Immerhin war sie ja auch nur auf der Flucht vor dem NC an einer ostdeutschen Hochschule gelandet.

XL

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Axel Schwenke

Eben! Ich persönlich glaube ja, daß Sachkunde und Führungstüchtigkeit prinzipiell nicht zusammen passen. Die Anforderungen sind einfach zu verschieden. Dito Kompetenz in Politikerkreisen.

:-)

Das alte Problem. Finanzberater sind ja z.B. auch per se Blindflieger. Wenn sie wirklich Ahnung hätten, würden sie auf ihrer Insel am Strand liegen und Martinis schlürfen...

XL

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Axel Schwenke
[erfolgreiche Ingenieure werden zu Profs]

Henne. Ei.

Mal ganz davon abgesehen, daß Hochschulen

a) aus gutem Grund etwas theoretischer arbeiten als die Industrie (die gegenteiligen Forderungen aus Industriekreisen sind bekannt, laufen aber letzlich immer auf "bezahlt doch bitte unsere F&E mit Steuergeldern" hinaus). Aber es sollte jedem klar sein, daß Hochschulen gar nicht die gesamte Bandbreite der Praxis anbieten *können* sondern statt dessen solide Grundlagen vermitteln sollten.

b) eigentlich der Praxis *voraus* sein sollten. Die 2-5 Jahre Verzug, die zwischen Lehre und Anwendung vergehen, sind in einer derartig schnellebigen Branche Ewigkeiten. das Besipiel zeigt es ja: nach WDF kräht (anscheinend) heute kein Hahn mehr. Schnelle DSPs sind Pfennigartikel geworden, also implementiert man eher Standardver- fahren statt der abgefahrenen Spezialverfahren aus der Zeit der Zyklenzähler.

XL

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Axel Schwenke

Wird auch gern als "Blindleistung" bezeichnet. :-)

Gruß Henning

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Henning Paul

Sobald er "Abteilungsleiter" ist, ist er ja für Organisation und nichtmehr für Forschung selbst zuständig. Manche Altprofessoren ( z.B. Schüssler ) sieht man dann oft diskret nur hinten in den Danksagungen. Da findet ihn der Leser, aber nicht die Suchmaschine / der statistische Erbsenzähler. Die US-Variante daß sich der Professor als Co-Autor gut sichtbar oben mit reinzwängt war in Europa früher wohl nicht überall beliebt.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Du solltest schon gemerkt haben, was mein Punkt war: Wenn die Leute draufschreiben R14 ist's nicht so richtig sinvoll mit anderen Bastlerlösungen darufloszugehen.

Es ist ja nicht so, das ich diese Gespräche nicht auch schon geführt hätte. Bei uns ist es aber trotz allem (meist unsinnigem) Kostenbewustsein immer noch so, das wenn ich glaubhaft darlegen kann, das mir die Anschaffung einige Probleme löst und die Produktivität steigert, dann bekomme ich das.

Ja, aber für das obige Beispiel brauch man genau nur die 2k Euros und das finde ich nicht viel Geld.

s.o.

Gähn.

Glaub mir, es geht. Gegenbeispiele gibt's immer.

Ich kann mich natürlich auf den Standpunkt stellen jegliche SW ist automatisch umsonst, weil sie beliebig vervielfätigbar ist und damit keinen Wert mehr hat. Ich sehe aber die Verwendung von SW im Entwicklungsumfeld als Werkzeug und damit als Investition.

Und zum eigenlichen Thema: SW für WDF Entwurf und Implementierung. Man hat für die WDF Implementierung keine anderen Probleme zu lösen, als für reguläre digitale Filter. Wenn man das beherrscht und die WDF Strukturen kennt, kann man alle bisherigen Werkzeuge weiter- verwenden. Von einer SW die deutlich nur Democharakter hat zu erwarten, das das bitte industriell einsetzbar ist ist naja optimistisch. Die UNI hat nicht SW zu produzieren, sondern das know-how SW zu erstellen.

Einen fröhlichen Tag wünschend LOBI

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Andreas Lobinger

Bei Standardfiltern a la FIR muß man nominell nur Koeffizienten berechnen, dann kann man FIR-Filter passender Länge aus der Dose für Ausführung nehmen. Bei IIR muß man schon Annahmen bezüglich einer gängigen technischen Ausführung machen z.B. seriell kaskadierte Biquads. Bei WDF spielen die Koeffizienten eine immer geringere Rolle ( weshalb man sie ja so grob quantisieren kann ) und die Funktion des Filters ist überwiegend in seiner Struktur abgebildet. Die Entwurfssoftware wird also völlig verschieden sein, typisch Compiler der Funktionsblöcke zusammensetzt. Die Simulation, d.h. Einheitsimpuls einspeisen und Ausgangssignal mit FFT wandeln ist bei allen Filtern identisch anwendbar.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

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