Hallo!
Ich habe jetzt mal eine ganz blöde Fragestellung und die ist deshalb blöd, weil ich es eigentlich wissen und auch selbst erklären können müsste. Darum ist es mir auch ziemlich peinlich hier zu schreiben aber ich will trotzdem nicht blöd sterben. ;-)
Wie genau sieht die Physik aus, ich dachte eigentlich immer, das Strom nur in einem geschlossenen Kreis fließen kann, andererseits aber fließen ja Elektronen von einem niedrigeren positiven Potential zu einem höheren.
Also mal ganz konkret:
(1) Warum bekomme ich wenn ich auf dem Boden stehe und an die Phase aus der Steckdose fasse einen elektrischen Schlag? - Doch nur deshalb, weil Kraftwerksseitig der Sternpunkt der Generatoren mit der Erde verbunden ist, oder?
(2) Anders herum gefragt, wenn ich aus einem Hubschrauber abspringe und mich an einer Hochspannungsleitung mit einer (so, dass ich keinen Parallelwiderstand bilde) Hand fest halte. Dann dürfte das zwar unangenehm sein (die Leitungen sind ja so weit ich weiß ca. 60°C heiß) aber für mich keine Gefahr darstellen. Allerdings müsste doch eigentlich immer kurzzeitig ein gefährlicher (?) Ausgleichsstrom fließen, weil mein Körper vor dem Sprung ja ungeladen war und die Leitung geladen ist, oder?
Letztendlich führt mich das alles dann noch weiter zu der Frage, vorausgesetzt (1) gilt, warum man sich den Nullleiter spart, wenn es doch mit ihm viel sicherer wäre. Man könnte ihn ja auch nur zwischen dem letzten Verteiler-Trafo und den Verbrauchern einführen, denn genau das wäre doch eine sichere (?) galvanische Trennung, oder?
Ich hoffe ihr könnt mein Weltbild wieder ein wenig mehr in die richtige Richtung lenken.
Gruß, Manuel