Alterung NTCs

Es war vor ein paar Tagen schon mal in den Tiefen eines Threads aufgetaucht, aber ich würde das gern nochmal als separates Thema aufmachen.

Für die ungefähre Temperaturmessung wird an vielen Stellen ein NTC eingesetzt u.a. weil er ein hohes Ausgangssignal liefert. Die Toleranzen der einzelnen Elemente sind hier jedoch recht hoch.

Für genaue Messungen wird dagegen eher PT100(0) etc verwendet.

Wenn es aber gar nicht auf den absoluten Wert ankommt, sondern nur um relative Änderungen bzw. darauf, bei wiederholt gleicher Temperatur auch wieder den gleichen Wert zu messen, dann würde die Toleranz der NTCs erst einmal keine Rolle mehr spielen.

Die Frage dabei ist jedoch, in wieweit sich der Wert des NTC durch Alterung mit der Zeit ändert, womit sich dann auch die gemessenen Werte verschieben würden.

Hat hier jemand Erfahrung oder gar eine Quelle/App-Note/Untersuchung über das Alterungsverhalten von NTCs?

Gruß

Thorsten

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Thorsten Just
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Am 19.10.2011 11:13, schrieb Thorsten Just:

NTCs werden nach der Herstellung vorgealtert. Eine merkliche Änderung der Parameter ist deshalb im normalen Temperaturbereich nicht zu erwarten.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am 19.10.2011 11:30, schrieb Dieter Wiedmann:

Danke, das ist schon mal gut zu wissen.

Da ist jetzt die Frage, was in diesem Zusammenhang "merklich" bedeutet. Es wird wohl davon abhängen wie weit man das ganze anfängt aufzulösen. Sieht man was im Bereich 1000ppm oder erst bei 100ppm oder gar erst bei

10ppm.

Und bevor jetzt gleich wieder der Hinweis kommt, dass man so genau garkeine Temperatur einstellen / regeln / (absolut) messen kann: Es geht nur um relative Messungen.

Gruß

Thorsten

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Thorsten Just

Am 19.10.2011 11:59, schrieb Thorsten Just:

Da wirst du schon die Hersteller löchern müssen.

Aber zum Thema hab ich noch was gefunden:

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Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Thorsten,

Ich hatte mal vor Jahren ein Projekt, wo es um Hauttemperaturmessung und der Wärmeabfluß ging, klingt also relativ ähnlich wie bei Dir. Mir haben damals die Ingenieure diverser Hersteller davon abgeraten, dabei auf NTCs zu setzen und argumentierten mit der mangelhaften Langzeitstabilität der Bauteile, die im Zehntelbereich eben nicht vorhersehbare Effekte zeige, unabhängig davon, wie die Teile nun gelagert oder belastet würden.

und dennoch... nimm für so etwas lieber Halbleiter, sofern Du nicht zu hohe Temperaturen brauchst sind die deutlich stabiler und generieren auch anständig Hub.

Marte

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Marte Schwarz

Hi Thorsten,

Silizium- war natürlich gemeint, 1N4148 geht gar nicht schlecht, je nach Lage auch Leistungstransistoren im TO220 auch, die lassen sich besser anschrauben :-)

Marte

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Marte Schwarz

Hallo,

Am 19.10.2011 21:10, schrieb Marte Schwarz:

Bei Halbleitern musst Du aber definitiv auf die Gehäuse achten. Einige Kunststoffgehäuse sind hydrophil und machen dann extreme Probleme mit der Langzeitstabilität. DS1820-Thermometer sind da wohl Kandidaten für Probleme. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an das große Sony-Sensor-Sterben? 2,1 und 3,1 MPixlesensoren aus den Jahren 2002 bis 2004und später auch die

5,1 MPixelsensoren verstarben auf an Hydrophilie. Ganz so sicher sind die Halbleiter also auch nicht.

Ich würde da mal nach Sensoren für Feucht[e]thermometer suchen. Die werden in Psychrometer eingebaut.

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Wahrscheinlich sind das aber alles PT100?

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Der Versuch Dioden, Transistoren oder andere Halbleiter in Gehäuse wasserdampfdicht zu verpacken scheitert häufig an der Abdichtung der Zuleitungen. Man gießt den Halbleiter ein, aber die Isolation der Anschlußkabel läßt dann trotzdem noch Wasserdampf durch, auch wenn man zufälligerweise die Dichtmasse wasserdampfdicht hätte. Zu meinen Studienzeiten hat es mir mal ein Elektroniker so erklärt. Voll abgehoben, 13ter Stock!

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

????

Ich weiß nicht wo Du lebst, aber hier sterben die Halbleitersensoren für Temperatur und Feuchitgkeit sowohl von Dallas und NSC (TO92, SO8) als auch anderen Herstellern (Sensirion) nur dann wenn sie mißhandelt werden, normale, nichtkondensierende Luftfeuchtigkeit hat die in den letzten 12 Jahren verbauten mehreren 1000Stk bisher noch nicht beleidigt.

Das die Teile beim Reflowlöten wirklich trocken sein müssen ist auch nicht erst seit Bleifrei bekannt und das leitfähiges was auch immer auf Halbleiter (aber nicht nur bei denen) widerliche Probleme verursachen kann ist spätestens beim Föhn in der Badewanne... bekannt?

Daher - abgesehen von Produktionsfehlern der Chips selber - auf welchen Unterlagen basiert Deine Aussage? Und ich meine nicht das sich wundern warum es kaputt geht beim außerhalb von Max-Ratings betreiben der Halbleiter-Teile....

Grüße

- Michael Wieser

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Michael Wieser

Hallo,

Am 20.10.2011 11:33, schrieb Michael Wieser:

...[...]...

!

^^^^^^^^^^^^^^^^^^^!

Das ist aber bei Feuchtthermometern nie ganz auszuschliessen, oder genauer: Die arbeiten immer im (verdunstenden) Wasser. Auch bei anderen Anwendungen, wie der Montage auf der Haut, muss man mit Flüssigkeit (Schweiß) rechnen.

Auf den beobachteten Fehlfunktionen bei einigen Versuchsaufbauten und auf andere, ähnliche Probleme, zB mit den Sony-Sensoren. Das sind recht gut nachvollziehbare und dokumentierte Probleme. Bei den T-Sensoren hatte man da aber meistens einige Jahre bis sich der Fehler bemerkbar gemacht hat. Daher war das wohl für einige Anwendungen egal, aber für meteorologische (Langzeit-) Messungen sind diese Halbleitersensoren wegen des Drifts unbrauchbar.

Das hast Du aber bzgl der Feuchtigkeit sehr häufig. Das wird nur gerne übersehen.

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Hab ich noch nicht nachgemessen, der Bereich in dem ich mich herumschlage (-25 - +40°C) braucht keine Langzeitstabilität über mehr als 5 Monate.... da ist die Langzeitstabiltät der Benutzer deutlich geringer und dann ist eh schon wieder Frühling und alles beginnt von vorne....

Ja, kenn ich.... besonders in vermeintlich wasserdichten Gehäusen, die im Herbst dann oh Wunder voller Wasser sind....

das ist aber kein Sensorproblem.

Danke

Grüße

- Michael Wieser

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Michael Wieser

Hi Uwe,

Na ja, wenn man sie dauerhaft in Wasser packt, dann wäre ein bischen Schutz drumherum immer angesagt, schon allein wegen der Anschlüsse, die sonst langfristig weggammeln.

Die sind intern ja auch so was von hochohmig, dass ein bischen Feuchte da schon massiv stören wird. An der Flußspannung der Dioden dürfte die eindringende Feuchte sicher kenen großen Schaden anstellen. Ausserdem nimmt man dann z.B. Glasgehäuse. die sollten hinrechend dicht sein. Darum noch ein bischen Vergußmasse, Tauchlackt oder ähnliches, damit die Beinchen auch trocken bleiben und gut sollte es sein

Marte

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Marte Schwarz

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