Röhrenheizung - Toleranzen?

Hallo, wer weiß, nach welchen Röhrenangaben man sich bei Röhrenheizungen genau richten soll/darf? Speziell: Ist es besser, sich bei E-Röhren nach Heispannung zu richten, und bei P-Röhren nach Heizstrom, selbst wenn die Datenblätter genaue Angaben auch zu Strom(E) und Spannung(P) machen?

Hintergrund: Ich heize 1x ECC82, 2x PCC88 und 1x PM84 in Serie, If=300mA(Gleichstromheizung, stabilisiert). Die ECC82 wurde ja auch in TV in den P-Heizkreis gehängt. Trotzdem stellen sich recht seltsame Werte an dieser Röhre ein:

Verschiedene ECC82 RFT ergeben Spannungen von 5,9V-7,2V ! Nur manche sind in der Nähe von 6,3V.

Hat man diese Über-/Unterheizung früher in den TV-Geräten in Kauf genommen?

Fragende Grüße, Oliver

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Oliver Filsch
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Oliver Filsch schrieb im Beitrag ...

Im Prinzip haengt die Emission von der HeizLEISTUNG ab, also ob 6.3V/300mA, 6V/315mA oder 7V/270mA waere voellig identisch (aber haengt natuerlich vom Heizdrahtwiderstand ab).

Ja.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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MaWin

"Oliver Filsch" schrieb im Newsbeitrag news:bubolj$a68$ snipped-for-privacy@ngspool-d02.news.aol.com...

In den alten Röhrendatenbüchern geht man so von 5% aus. Das bezieht sich bei E-Röhren auf die Spannung und bei P-Röhren auf den Strom. Hintergrund ist, dass die Heizfäden eben auch Toleranzen haben. Einige Röhren hatten aber Spezifikationen für beide Systeme. Erkennen kann man das oft daran, dass bei E die Spannung fett gedruckt angegeben ist und bei P der Strom bzw. bei den doppelt spezifizierten Röhren beide Werte.

Unterheizt man Röhren mit indirekt geheizter Kathode, dann verarmen die Kathoden und die Emission wird auf Dauer geschädigt. (Kann man manchmal heilen, aber nicht immer). Überheizen verkürzt die Lebensdauer natürlich auch.

Gruss

Rolf

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Rolf R. Safferthal

Hallo, ich bedanke mich für eure Antworten.

Der von Mawin genannte Zusammenhang der Emission mit der Heizleistung ist ein"leuchtend" :-). Wünschenswert wäre also eine Regelung des Produktes U*I. Naja, etwas zuviel Aufwand dafür. Ich denke daß ich die ECC82 - obwohl doppelt spezifiziert - aus dem P-Kreis rausnehme und getrennt mit 6,3V bzw.

12,6V versorge, ist halt noch ein Spannungsregler fällig. Dann ist zwar das Exemplar mit 300mA/7,2V leistungsmäßig wieder etwas unterheizt, ist mir aber lieber als die sonst doch recht hell glühenden Kathoden.

Grüße, Oliver

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Oliver Filsch

Hallo Horst,

Ja, das habe ich mir schon überlegt, aber es wäre nur halb schön, da es dann nur für diese eine Röhre hinhaut. Parallelschalten einer 6,2V Z-Diode wäre die nächst bessere Lösung, aber was mache ich dann bei den Röhren, die es auf

300mA/5,9V bringen...ich denke ich verbaue einen LM317.

Grüße, Oliver

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Oliver Filsch

Hallo, ja, ich messe wirklich digital. Es stimmt schon, mit einem Zeigerinstrument sieht sowas weit weniger dramatisch aus...

Meine Anwendung scheint jedoch leider etwas empfindlich auf die Heizung zu reagieren, irgendwas ist nicht optimal am ganzen. Bin auch nicht mit Röhren großgeworden, so daß ich nur in etwa Bescheid weiß. Das ganze soll mal ein Kopfhörerverstärker werden: Triode als Vorstufe, Endstufe 2 Trioden, Push-Pull-Betrieb. Bei Unterheizung kommt wahrnehmbares Rauschen hinten raus, bei Überheizung werden die Röhren recht brummempfindlich, so daß ich sie schirmen müßte. Überhaupt rauschen viele gebrauchte ECC82 mit noch guter Emission schon unangenehm. Das Rauschen kommt definitiv von der Vorstufe 1/2ECC82. Die Endstufen mit PCC88 sinds nicht.

o +185V | 47k | 220n +-----||-----+--1k--(Gitter E/PCC88) _|_ | / ^ \ | 47n | | | o--||--+ +--1k---|---| 120k | | \_o_/ | | | | | Poti--+ 220 | 47k | | | +--+--+ | | | | | | 470µ 1k | | | | | GND GND GND GND

Anodenstrom = 2,25mA --> Ua=80V Gittervorspannung 2,75V

Gruß Oliver

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Oliver Filsch

Hallo Horst-Dieter, danke für deine Hinweise.

Hm, wie weißes Rauschen klingt es nicht. Es rauscht irgendwie "dunkler". Aber rauh würde ich eigentlich auch nicht sagen. Ich hatte auch ein paar tatsächlich verbrauchte ECC82 probiert, manche haben gemurrt und geblubbert, vor allem stark gerauscht. Bei den guten/neuen Röhren ist ein noch schwach wahrnehmbares Rauschen vorhanden.

Mit der ECC83 habe ich es auch versucht, mit etwas vergrößertem Rk. Doch die ECC83 rauschen noch wesentlich stärker, obwohl "neu". Sie verstärken ja auch höher - vielleicht das selbst erzeugte Rauschen. Die Endstufe verstärkt nochmal ca. 30-fach. Ich finde irgendwie keinen Anhaltspunkt für dieses Problem.

Auf den Tick mit Serienheizung kam ich wegen der PCC88, die preislich heute günstiger als ECC88 zu bekommen sind. Ich habe Telefunken Röhren, da stellen sich 7,6V ein. Tungsram und Tesla liegen bei etwas über 6V. Bei der PM84 ist es ähnlich. Datenblatt Uf=4,2V, stimmt auch für DDR Neuhaus, aber Tungsram und Lorenz: 5,5V. Das sind für mich keine Toleranzen mehr. Deshalb wollte ich Serienheizung. LM317 mit Konstantstrombeschaltung, die Heizmasse ist mit der Anodenmasse verbunden. Es ist kein Brummen hörbar. Außer von (überheizten) Vorstufenröhren, das geht aber wie gesagt mit Abschirmbecher weg.

Schöne Grüße, Oliver

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Oliver Filsch

Hallo, ist ja im Prinzip richtig. Ich wollte nur schon immer mal was einfaches mit Röhren bauen, das auch gut funktioniert. Es klappt ja auch schon fast, ansonsten werde ich mal andere Schaltungen probieren.

Gruß Oliver

"Harald Wilhelms" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@posting.google.com...

Überheizung

drinlassen...

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Oliver Filsch

Hallo,

Stax hat sich ja darauf spezialisiert. Sie bieten tatsächlich auch für ihre Kopfhörer Verstärker mit Triodenendstufe an. Auf einer Anbieterseite

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stand als Motto: "Stax Kopfhörer sind ... für den Musikhörer ein noch bezahlbarer Luxus" Die "Einsteigermodelle" bei denen sind übrigens Elektret, so daß die Polarisationsspannung entfallen kann.

Grüße, Oliver

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Oliver Filsch

Hallo,

Den Eindruck habe ich mittlerweile auch. Wenige NOS-Röhren rauschen trotz tadelloser Emission unerträglich.

Ich habe mal diese Variante probiert, das Rauschen blieb dasselbe. Wie gesagt, mehr Rauschen als bei den ECC82. Vielleicht liegts auch an den Röhren, sind ein paar unbenutzte Sätze RFT für einen Gitarrenverstärker(Regent 30H, wollte ich auch mal reparieren, hat spontan Brumm in der Endstufe bekommen).

Da die Verstärkung mit über 60 auch viel zu hoch ist, kam ich auf die Idee, mittels Spannungsteiler nach dem Ausgangs-C nur etwa

1/6, 10-fache Verstärkung(=ECC82) abzugreifen. Damit ist dann auch so gut wie kein Rauschen mehr wahrzunehmen. Wahrscheinlich werde ich es dann so aufbauen.

Grüße, Oliver

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Oliver Filsch

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