Monitor V7 S96S defekt

Hallo,

be mir ist vor einigen Tagen ein Monitor VideoSeven (V7, früher wohl mal Macom/Macrotron) S96S auf den Tisch gekommen mit der Beschreibung "Monitor abgebrannt".

Tatsächlich muss das gute Stück kräftige Rauchzeichen von sich gegeben haben, denn Q309 (IRF740) und Q305 (IRF730) waren wohl sehr heiß geworden (verkohlte Platine um den Drainanschluß herum, oxydiertes bzw. aufgeplatztes Gehäuse).

Die beiden Transistoren schalten eigentlich "nur" zwei Kondensatoren an die Ablenkspulen; die Kondensatoren selber scheinen in Ordnung zu sein. Was hat hier also diese enorme Hitze verursacht? Überlastung durch falsche Betriebsparameter?

Hintergrund der Frage: Ich will natürlich nicht bloß die Transistoren wechseln, ohne zu wissen, woher dieses Problem kam -denn sonst dürften sie auch bald zu rauchen anfangen :->

Zur Zeit hat das Ding noch ein anderes Problem: Das Schaltnetzteil schwingt nicht an. Es verursacht ein tickendes Geräusch. Eine Überlastung durch z.B. eine defekte Zeilenendstufe scheint aber nicht vorzuliegen. Die Erzeugung der Standby-/Anlaufspannung sieht auch noch gut aus (keine hochohmig gewordenen Widerstände, keine ausgetrockneten Elkos). Zumindest hat der Siebelko an dieser Stelle laut Multimeter mit Kapazitätsmessung 32 µF, was ganz gut mit dem Aufdruck (33 µF) übereinstimmt.

Ich denke aber, dass dem Problem mit weiteren Tests (Betreiben mit einer externen Standbyspannung, Oszillographieren des Ausgangsimpulses) beizukommen ist. Die beiden Transistoren oben beunruhigen mich eher.

Auf dem Blechchassis ist außerdem unten die Marke "Hansol" eingeprägt. Ich nehme mal an, dass zumindest das Chassis baugleich mit einem Hansol-Modell ist. Leider weiß ich nicht, welches (steht nicht da) :-) Google findet auch nur (überzogene) Verkaufsangebote zu dem Monitor und keinerlei sonstige technische Hinweise :(

Hat jemand einen guten Hinweis für mich, wo ich noch suchen sollte?

Vielen Dank für alle Tipps im voraus und beste Grüße

Gerd

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Gerd Roethig
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Einen Versuch ist es Wert. Die IRFs sind ziemlich billig (ca. 1?). => doppelte Menge kaufen (für 2 Versuche) Außerdem sind MOSFETs geduldig. Die können Kurzzeitig ziemlich viel. Falls der Moni im anschließenden Versuch nicht gleich etwas sinnvolles von sich gibt (auf typische Geräusche wie HV-knistern achten), sofort wieder ausschalten. Die Chancen, daß sie noch Leben stehen dann gar nicht so schlecht. Falls er geht, sollten sie nach eine angemessenen Betriebszeit unter Realbedingungen (Auflösung etc.) nicht zu warm werden. Näheres hängt natürlich von der Auslegung der Schaltung ab. 60-75°C ist so die typische Grenze. Also gerade so nichts zum anfassen.

Folgefehler.

Defekte H-Ablenkung tut es auch. Ich würde auf alle Fälle mal die Horizontalendstufe prüfen.

--
Marcel Müller
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=?windows-1252?Q?Marcel_M=FCll

Hallo,

Am Thu, 27 Nov 2003 18:58:43 +0100 schrieb Marcel Müller :

:-)

Ich vermute, dass sie die Charakteristik der Spulen in Abhängigkeit vom eingestellten Betriebsmodus (Auflösung/Wiederholfrequenz) ändern sollen. Prinzipiell müßte dann die Kiste wenigstens das OSD bringen, wenns nicht gerade den Default-Modus betrifft...

Ein passendes Thermometer für solche Zwecke hätt ich da :-)

Der Transistor selber scheint i.O. zu sein (kein Kurzschluß zwischen Drain und Source). Kann natürlich sein, dass er auch abgebrannt ist, aber meistens machen die Schaltnetzteile ja Probleme, wenn ein Kurzschluß vorliegt.

also mal weiter testen...

Vielen Dank schon mal für die Tips!

Ciao

Gerd

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Gerd Roethig

Aus eigener Erfahrung mit UC3842-Designs, würde ich den Elko trotzdem ersetzen. Die werden im Lauf der Zeit hochohmig bei höheren Frequenzen. Die Ladeimpulse, die nach dem Anschwingen über eine Diode aus dem Trafo mit einigen 10Khz kommen sollen, sind dann ohne Wirkung. Man sollte sich hierfür wohl am Besten LOWESR-Typen besorgen damit's dann länger hält.

Rainer

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Rainer Jungeilges

Hallo, Gerd Roethig schrieb:

Vermutlich mit zu hoher Frequenz betrieben. Das w=FCrde ich zur Sicherhei= t vom Eigent=FCmer erfragen.

Das liegt vermutlich am R=FCckmeldesignal an das Netzteil. Wenn die Ablenkung nicht funktioniert gibts kein OK ans Netzteil =FCber einen Optokoppler.

Im Moment nicht.

Gr=FC=DFe

--

Hans-Joachim Stolzenberg
"Manche Menschen haben einen Wissenshorizont mit dem Radius Null.
Das ist dann ihr Standpunkt."
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Hans-Joachim Stolzenberg

Hallo,

Am Fri, 28 Nov 2003 19:43:26 +0100 schrieb Hans-Joachim Stolzenberg :

Der meint, er habe "Optimal" bei der Bildwiederholfrequenz eingestellt gehabt, eines Tages sei dann der Monitor "aus heiterem Himmel abgebrannt". Na ja :-)

Eigentlich sollte es ja eine Schutzschaltung geben, die zu hohe Frequenzen gar nicht erst zuläßt. Die haben mittlerweile sogar Billigmonitore (Aldi, Lidl,...) eingebaut. Vielleicht hat die auch noch ein Problem.

Den Gedanken hatte ich auch schon. Interessanterweise erhält das Netzteil eine Rückmeldung aus der übrigen Schaltung über einen kleinen Transformator (!). Was ich daran nicht ganz verstehe: Um zu testen, ob die Ablenkung funktioniert, muß diese ja erst mal in der Lage sein, ein Signal zurückzuschicken, d.h. es muß lange genug eine Betriebsspannung anliegen. Das SNT baut aber an der Sekundärseite bis auf ein paar Impulse im Millivoltbereich keine richtige Spannung auf (es schwingt ja gar nicht erst richtig an). Deshalb vermute ich zumindest einen Fehler im Schaltnetzteil.

Ciao

Gerd

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Gerd Roethig

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