Zener-Diode besser als ihr Ruf?

^^^^^^^^^^^

Was ist denn von den Stabilitäts-Kurven / ('Zener'- )Strom zu halten?

TL431 auf Seite 24:

formatting link

TLV431 auf Seite 17:

formatting link

fragend, Holger

Reply to
Holger Petersen
Loading thread data ...

Hallo Holger,

Sie sind nicht fuer dicke Lasten geeignet. Ich betreibe sie nur als Referenz. Wo das nicht reicht, kommt ein Opamp hinten dran. Wenn er nur wie eine Z-Diode begrenzen soll, dann mit Diode am Ausgang vor der Gegenkopplung, so dass er nur "zieht", wenn eine gewuenschte Spannungsschwelle ueberschritten wird.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Michael Rübig schrieb:

Punktweise schon, z.B. bei 1mA und 5mA sind die diff Innen- widerstände angegeben, da kann man sich das eine oder andere zusammenreimen.

Das ist atypisch, falsch gemessen oder Diode putt? Bis ca 6V funktionieren die Dioden mit dem Zenereffekt, eine Art Feldionisation, welche von hohen Temperaturen profitiert. Bei Spannungen darüber funktionieren die Dioden mit dem Lawinen- durchbruch, ab 10V praktisch ausschliesslich. "Zenerdiode" ist da als Bezeichnung falsch und es war Prof. Zeners ausdrück- licher Wunsch, dass man das berücksichtigt, BTW. Dieser Prozess wird durch Wärme gestört und man sollte einen TK von ca. +750ppm/K erwarten. Studier mal das Datenblatt. Nur Dioden um 7V haben wirklich tiefen diff Innenwiderstand und nur Dioden um knapp 6V haben Null TK. Die temperaturkompensierten Ref-Dioden bestehen daher oft aus einer 7V Diode plus einer normalen Diode in Durchlassrichtung.

Bei Z-Dioden ja, bei Zenerdioden nicht, derern TK ändert stark mit dem Strom. Man kann natürlich eine 5V6 mit 20uA oder einem anderen Geheimen Wert betreiben und hoffen, dass bei dem Strom der TK genau Null ist. Andererseits geben die Datenblätter bei Z-Dioden stark streuende TK Werte an, z.B. 300-1200ppm/K.

"Allgemeine" Z-Dioden nimmt man eigentlich nicht als Referenzspannungs- quelle. Dafür gibt es die Temperaturkompensierten (auch langsam obsolet) oder gleich Regler-ICs. Als Kuriosum gibt es noch Dioden, bei denen die Temperatur geregelt wird.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Hallo Michael,

Dann koennte man den TLVH431 in Erwaegung ziehen. Aber wie war das in der Werbung? "Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben."

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo Ralph,

Ich entwickle beinahe nur mit BAV und BAW Dioden. Da gibt es zwei fast fuer den Preis von einer.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo Axel,

Wenn die Z-Diode reicht, sollte man sie nehmen. Was ich ausdruecken wollte, ist, dass das tolle Aussehen einer Charge nicht bedeutet, dass die naechste auch so schoen funktioniert. Auch wenn es nicht oft vorkommt, regelmaessig bekomme ich Anrufe von Kunden wegen einer Z-Dioden Geschichte. Meist schwingt ein wenig Panik mit, weil die Produktion steht. Dann werfe ich die Z-Dioden so gut wie immer heraus.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo,

Wäre komisch, wenn eine kaputte Diode besser wäre als eine ganze. Zugegebenermaßen hat unser Azubi die Diode ziemlich gequält, seine Kennlinie ging bis 50mA (750mW), die Spannung war im oberen Strombereich wieder rückläufig (Temperatur). Moment, ich sehe gerade, dass der Temperaturkoeffizient sein muss. Ok, jetzt glaube ich der Messung erstmal auch nicht mehr.

Das ist alles bekannt.

In der Tat sind die Dioden um 7V am besten, unter 5,6V werden sie schlagartig schlecht. Die 15V-Diode ist hier aber nicht um Größenordnungen schlechter als die 7,5V Variante, da ist gerade mal Faktor 2 dazwischen. Bei 1mA hat die 15er 50Ohm, das entspricht also 50mV/mA. Also ganz falsch scheint die Messung nicht zu sein. Ich werde sie aber nächste Woche nochmal machen lassen, mit mehreren Dioden und bei verschiedenen Temperaturen.

Ich muss in meinem Temperaturbereich (-25 bis +85°C) mit +-500mV rechnen. Dann noch die Toleranz von 5% (+-750mV). Das sind dann +-1,25V

Damit könnte ich locker leben. Notfalls wird halt ne 2%-Diode genommen. Ich muss jetzt aber auf jedenfall nochmal die Kennlinie unter 1mA untersuchen.

Ich brauche ne Spannung zwischen 13,5V und 16,5V. Das könnte schon gehen.

Michael

Reply to
Michael Rübig

Hallo Peter,

Damit hatte einer meiner Kunden vor etwa einem halben Jahr ein blaues Auge bekommen. Nach einiger Recherche stellte sich heraus, dass die sogenannten "Low Current Zener" in Wirklichkeit normale Versionen waren, hingemessen und selektiert auf den 50uA oder 100uA Punkt. Manchmal sogar auf 10uA. Die waren allesamt weit im Knie und entsprechend weich. Nur eine der Firmen sagte, dass sie eventuell mal tatsaechlich von der Kristallabmessung kleinere bauen wuerden.

Oder LMV431. Bei hoeherer Spannung geht der allerdings nicht.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Meinst Du sowas, wie den LM399 ?

formatting link

------

--
Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
Reply to
Kai-Martin Knaak

Hallo Kai-Martin,

Und noch im klassischen TO-46 Toepfchen. Kostet allerdings ein kleines Vermoegen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Bitte erwähne nicht den Preis - die Einkäuferin hat es geschafft, mit der Bestellung einer dreistelligen Anzahl von Dioden einen höheren Preis zu bezahlen als für ein ganzes reel mit ein paar Tausend Stück; es ist ja so unökonomisch, sich einen Mehrjahresvorrat einzulagern :( Klar, an sich lächerliche Beträge, aber dennoch stellen sich mir die Zehennägel auf, wenn Geld so verbrannt wird, nur, damit man sich nicht irgendwo ein Rad mit Dioden in eine Ecke legen muß. Wahrscheinlich deswegen, weil sie schon erkannt hat, daß das Rad dann keiner mehr findet, wenn es nach Monaten wieder mal benötigt wird *g*

Reply to
Ralph A. Schmid, DK5RAS

Holger Petersen schrieb:

Die sagen, dass insbesondere bei kleinem Strom und kleinen Spannungen 220nF der denkbar ungünstigste Abblockkondensator ist.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Genau, das war wohl der Urvater. Hat so ein Plastikkästchen um den Chip für die thermische Isolierung. Es handelt sich dabei um spezielle Z-Dioden (sub-surface, buried oder wie der Hersteller gerade meint), die schon stabiler und rauschärmer sind. Heute gibt es modernere Nachfolger wie den LTZ1000, aber ich mag den zusätzlichen Aufwand für die etwas "unübersichtliche" Aussenbeschaltung nicht.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Vom LTZ1000 schwärmt schon AoE ausführlich vor. Das Teil ist allerdings im Gegensatz zu LM399 bei meinen üblichen Verdächtigen Beschaffungsadressen nicht im Katalog enthalten. Gibt es vielleicht gebräuchlichere Alternativen?

Am LM399 irritiert mich vor allem, dass recht viel Strom in die Heizung gesteckt wird.

------

--
Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
Reply to
Kai-Martin Knaak

Hallo Ralph,

Dann ist es dringend an der Zeit fuer eine Training Session. Musste ich auch mal mit einem Einkauf durchziehen.

Man nehme eine Datenbank mit Locator Spalte. Habe ich sogar hier im Ingenieurbuero. Ganz popelig mit Works/Access, funktioniert wunderbar ;-)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Oder dass man mit 40 µF immer zurechtkommt - falls es damit keine anderen Probleme gibt?! Bzw. mit ca. vier nF ..?

[Ja, ich kenne die Normwerte 3.9 und 47]

Gruss, Holger

Reply to
Holger Petersen

Bei Linear bekommt man den Baustein, allerdings fuer stolze $42.85

--
Uwe Bonnes                bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik  Schlossgartenstrasse 9  64289 Darmstadt
--------- Tel. 06151 162516 -------- Fax. 06151 164321 ----------
Reply to
Uwe Bonnes

Hallo Uwe,

Dafuer baue ich mir lieber selbst eine Referenz. Mit walnussvertaefelter Frontplatte und allem Pi-Pa-Po.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Uii. Ich hatte die 2,70 EUR/Stck für LM399 im Hunderterpack schon für reichlich Geld für eine Referenzdiode gehalten...

------

--
Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
Reply to
Kai-Martin Knaak

Ich wage zu bezweifeln, dass man eine Referenz mit ultra kleinem Tempco (0.05ppm/K) und der Langzeitstabilitaet der LTZ1000 fuer diesen Preis selber bauen kann - auf jeden Fall bleibt dann kein Keld mehr fuer Walnussholz uebrig :-)

Auf der anderen Seite habe ich mich immer gefragt, wo ein sinvoller Einsatz fuer die LTZ1000 liegen koennte. Irgendwie kann ich keine einigermassen komplexe (sprich sinnvolle) Schaltung sehen, wo die anderen Komponenten auch bei temperaturstabilisierten Print nicht mit einem um Groessenordnungen groesseren Fehler aufgrund von Drift und Rauschen beitragen.

Gruss Klaus

>
Reply to
Klaus Bahner

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.