Thyratron "Siemens KATL 05"

Moin!

Hab mir bei Oppermann ein Pfund Thyratrons "Siemens KATL 05" bestellt:

Angegeben sind die Teile mit 600V, 10kA.

Angesichts dieser Daten war ich über die tatsächliche Größe der Teile dann doch etwas überrascht: Ganze 9mm Durchmesser und 10mm lang, sehen im Prinzip genauso aus wie die Funkenstrecke 581623 von Conrad, nur daß mittig noch ein Metallband um den Glaszylinder gewickelt ist, zur Zündung von außen wie bei ner Blitzröhre. Auf den Rand geprägt sind das Siemens-Logo und eine 79. (60k)

Leider führen alle Suchergebnisse zu "siemens katl 05" nur zu Oppermann, kennt vielleicht jemand diese Teile oder kann anhand der Größe schätzen, inwiefern die Leistungsdaten realistisch sind? Die Dinger müssten bei mir 1kA @ 1ms aushalten.

Dank und Gruß, Michael.

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Michael Eggert
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Michael Eggert schrieb:

Sieht nach Standard Gasentladungs-Überspannuntgsableiter aus. "Neuere" werden eigentlich nur noch in Metall-Keramik produziert. In Metall-Keramik verkraftet sie bei gleicher Baugröße einen 4-5x höheren Nennableitstromstoß ;-) Soellen sie bei niedrigen Temperaturen sicher zünden, enthalten sie - in der Regel - ewas radioaktives Material. Reicht aber nicht zum Bombenbau.

Kann mich schwach erinnern, sowas auch schon mal als gasgefüllte Triggerdiode gesehen zu haben. Ist aber mit ziemlicher Sicherheit keine Regelanwendung.

--
gruß hdw
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horst-d.winzler

Schaltröhren/Relaisröhren (Kaltkathode), die ich von Elesta und Cerberus kenne und habe, haben allerdings _außen_ keine Zündelektrode. Vom Grunde her sind das auch Thyratrons. Die Größe: Zylinder Durchm. ~15mm, Höhe ~30mm.

10kA und auch 1kA traue ich denen nicht zu ... schon nicht von den Elektroden her.
--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong   var@schellong.biz
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Helmut Schellong

Hi!

Sag ich ja, bis auf den Ring.

Würdest Du hier eine Gasfüllung / Unterdruck vermuten? Kann mir nicht recht vorstellen, daß das Gehäuse gasdicht wäre, aber ich hab mit Röhren auch nicht so die Erfahrung.

Hm das hilft mir jetzt wenig, ohne Baugröße und Strom von keramischen zu kennen. :-)

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Hi!

Hm, es muss ja nicht zwingend eine innenliegende Elektrode sein, Blitzlampen funktionieren ja auch prima mit Zündung von außen. Kann mir vorstellen, daß welche mit außenliegender Zündelektrode robuster sind als welche mit innenliegender Elektrode / Gitter.

In Form einer "normalen" Röhre, so mit Blech drinnen und Stiftsockel unten? Oder eher sowas:

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Letztere sollen "Anodenspannung 2,4 bis 4 KV. Anodenimpulsstrom max

300 A. Länge 112, Durchm. 24 mm, Gewicht 140gr" haben. Sowas in der Größenordnung hatte ich eigentlich erwartet, wobei alleine die hohe Spannung hier natürlich einen größeren Elektrodenabstand benötigt.

Wie gesagt, ich brauchs nur ne Millisekunde. Die Elektroden schätze ich auf 4-5mm Durchmesser und 2mm Abstand, für genauere Aussagen müsste ich mal eins von den Dingern schlachten.

Ich werde morgen auf jeden Fall mal die Durchbruchspannung messen, sowie die Spannung bei 1kA (aber erstmal nur 10µs oder so). Vielleicht lässt sich ja aus letzterem was ableiten...

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Die richtige Antwort kann dir "nur" der damalige Auftraggeber sagen. Der Ring ist mit hoher Sicherheit eine Sonderfertigung.

Ob ich mir das vorstellen kann, weiß ich nimmer mehr. Wir haben die und älter(größere) schon immer eingesetzt ;-)

Hier Daten von Gasentladungs-Überspannungsableiter in Glastechnik. Länge 7(90,150_V) bzw 6mm(230,350_V), D=9mm

Nennansprechgleichspannung: 90, 150, 230, 350. Schalte einen 10_kOhm Widerstand in Reihe und erhöhe die Gleichspannung. Wenns knattert, weißte die Spannungsklasse ;-)

Gleichspannungstoleranz bei 90_V +/-20% Die höheren 15%.

Ansprechstoßspannung bei 1_kV/µs = 10E10_Ohm bei 50 bzw 100_V

Kapazität

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horst-d.winzler

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Das ist eine richtige Maßnahme.

--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong   var@schellong.biz
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Helmut Schellong

Moin!

[X] Done.

3 µF über 1 Ohm per Thyratron entladen, also 3µs Zeitkonstante. Durchbruchspannung um 900V. Die Spannung über dem Thyratron während der Entladung kann ich schwer beurteilen, sie braucht ebenfalls ein paar µs um zusammenzubrechen. Kann an der Messung liegen, könnte ja aber auch sein, daß die Endladung etwas Zeit braucht um sich richtig aufzubauen. Jedenfalls seh ich ein paar µs nach Beginn der Entladung nur noch 10V aufm Thyratron, aber so richtig Strom fließt zu dem Zeitpunkt ja auch nicht mehr.

In der realen Anwendung hätt ich dann 2500µF. Bin mir noch nicht ganz einig, ob ichs wagen soll. :-))

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Moin!

Hm, Epcos hat zumindest ähnliches, also auch mit Ring:

Meiner zündet bei 900V..1kV und hat 2mm Elektrodenabstand. An der Kolbenwand ist teils weißer, teils schwarzer Belag, könnte also noch irgendwas drin sein.

Das werden wohl die genannten 10kA bei meinen sein. Wenn ichs nur irgendwie auf die 1ms hochrechnen könnte....

Noch nicht so ganz, meine tanzen mit der Spannung ja doch etwas aus der Reihe.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Leg doch mal die Außenelektrode über 220k auf +Hauptelektrode. Oder damit bei 600 V zünden.

Den Strom müßte man doch am 1 Ohm (eins. an Masse) mit Scope gut messen können.

Ich weiß auch nicht konkret, wie schnell da ionisiert wird ...

Also, auf 50 uF kannste wohl erstmal steigern. Es wird dadurch 'definierter'. Der C hat natürlich auch einen Ri.

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Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong   var@schellong.biz
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Helmut Schellong

Hi!

Hab den Ring bei einem Stück entfernt um mir das genauer anzuschauen. Den hab ich zum Testen genommen. Zündschaltung muss ich erst aufbauen.

Den Strom kann ich auch gut messen, bzw. mir anschauen, wie die Kondensatoren von 1kV auf nahe Null entladen werden.

Daran kann ich aber nicht erkennen, ob die Spannung am Thyratron nun

5V oder 50V beträgt. Diese Spannung hab ich natürlich auch versucht zu messen, nur ist sie ja vor der Zündung auf 1kV und bricht dann binnen Mikrosekunden bis auf das wenige, was ich messen möchte, ein - also auf etwa 1%. So genau kann ich den Tastkopf kaum abgleichen.

Hm, hab ich gerade nicht da, meine Blitzelkos fangen bei 1000µ an. Wären die schaltfesten Primärelkos aus Schaltnetzteilen zum Testen auch brauchbar?

3 parallele MKP10 1µ 1600V. Sollten eigentlich gut niederohmig sein, jedenfalls sehe ich am Kondensator keinen schlagartigen Spannungs- einbruch, nur die Entladung.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Ja klar. Du willst doch ohnehin auf 2500 uF kommen. Oder einige Blitzelkos in Reihe.

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Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong   var@schellong.biz
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Helmut Schellong

Moin..

Ich meinte, ob die Schaltnetzteil-Elkos die Entladung aushalten...

Andererseits frage ich mich schon, was mir das letztendlich hilft.. Klar, ich kann über Spannung und Strom die im Thyratron umgesetzte Leistung und Energie bestimmen, nur habe ich absolut kein Gefühl dafür, was das Ding aushält.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

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