Stromversorgung ueber Cat.5-Kabel

Moin,

Ich komme demnächst möglicherweise in die Verlegenheit, einen WLAN-AP an einer Stelle anbringen zu müssen, wo kei- ne Steckdose in der Nähe ist, und ich möchte das Verlegen zusätzlicher Kabel vermeiden, wenn es irgendwie geht.

Meine Idee war dann, ein ungenutzes Adernpaar in dem Cat.5- Kabel, das zum AP führt, für die Stromversorgung zu »miß- brauchen« (mit selbstgebastelten Adapterstücken an den Enden). Nur frage ich mich jetzt, ob das in der Praxis tatsächlich funktionieren würde, denn das Kabel führt ja sicherlich zu einem gewissen Verlust.

Laut Aufschrift auf dem Steckernetzteil des AP liefert die- ses ausgangsseitig 5V DC, max. 2A, 10W. Wieviel Strom der AP davon tatsächlich aufnimmt, kann ich leider nicht sagen (könnte ich mal messen, sofern das mit meinem Billig-Multi- meter geht). Das Cat.5-Kabel wird etwa 10 m lang sein.

Mir ist bewußt, daß die Angaben wohl nicht ausreichen, um eine definitive Aussage zu treffen, aber habe ich zumindest eine Chance, daß es funktionieren könnte? Oder sollte ich das Ganze besser gleich vergessen?

Gruß Olli

--
Oliver Fromme, Konrad-Celtis-Str. 72, 81369 Munich, Germany

``All that we see or seem is just a dream within a dream.''
(E. A. Poe)
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Oliver Fromme
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"Oliver Fromme" schrieb:

Wenn Du mal nach 'Power over Ethernet' oder 'IEEE802.3af' googelst, wirst Du finden, dass es da einen Standard gibt. Wenn Du ein wenig Gl=FCck hast, ist dein AP in der Lage, seinen Strom nach diesem Standard zu beziehen.

Sollte dem nicht so sein, ist die L=F6sung mit den 5V gaaanz schlecht, da sind die Strippen zu d=FCnn f=FCr.

Besser w=E4re, die beiden ungenutzten Paare auf

48V und Masse zu legen (PoE-Standard in extrem einfach) am AP einen Schaltregler auf 5V zu nutzen.

Der POE-Standard sieht maximal 300mA vor, und da m=FCssen auch nur noch (IIRC)35 von den 48V am Ziel ankommen ;-)

Ich hab vor nem Jahr ein 8fach-POE-Netzteil entwickelt, will mans richtig machen mit =DCberpr=FCfung, ob das Ger=E4t =FCberhaupt Saft bekommen darf, =DCberlastschutz, etc.) wirds dann doch ein wenig aufw=E4ndig.

Michael.

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Michael Buchholz

Dafuer ist der Standard 802.3af vorgesehen (Power over Ethernet).

Nimm besser beide ungenutzen Adernpaare (bei 100 MBit Ethernet). Eins fuer +, das andere fuer -, so ist das auch bei 802.3af, aber...

... der Strom ist schon ziemlich hoch. Deshalb verwendet man bei 802.3af auch 48V, da ist dann bei gleicher Leistung viel weniger Strom und damit Spannungsabfall im Spiel. Du musst halt mal den Spannungsabfall ausrechnen, also 2A durch insgesamt 20 m Kabel, Querschnitt = 2xAderquerschnitt. Ich habe jetzt gerade nur nicht den Querschnitt eines Kat5 Kabels zur Hand.

cu,

Steffen

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Steffen Koepf

Steffen Koepf schrieb:

Patchkabel: AWG26=0,13mm^2 Verlegeleitung: AWG24=0,2mm^2

Bei 10m Leitung und Verwendung von jeweils einer Doppelader: 1,5R bzw

1R.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Erstmal Danke für die Hinweise (auch von anderen) ...

Michael Buchholz wrote: > Wenn Du mal nach 'Power over Ethernet' oder 'IEEE802.3af' > googelst, wirst Du finden, dass es da einen Standard gibt. > Wenn Du ein wenig Glück hast, ist dein AP in der Lage, > seinen Strom nach diesem Standard zu beziehen.

Sorry, hätte ich dazuschreiben sollen: Ich kenne 802.3af und wollte eher nicht den Aufwand treiben, das selbst zu implementieren (obwohl es theoretisch ginge; ich habe das mal nachgerechnet, am Endgerät kommen max. 12,95 Watt an).

Der AP war billig, ist ca. 2 Jahre alt, und das Handbuch erwähnt PoE oder 803.2af nicht (steckte vor 2 Jahren ja noch in den Kinderschuhen), daher gehe ich mal davon aus, daß er's nicht kann.

Das habe ich befürchtet. :-( Ist halt normales AWG24, wenn ich das richtig im Kopf habe.

Hmmja, das muß ich mir nochmal überlegen, ob sich der Auf- wand lohnt, oder ich doch besser ein zusätzliches Kabel durch die Gegend lege.

350 mA sind's, aber die 35 V stimmen. Mal davon abgesehen, daß ich mich nicht unbedingt strikt an 802.3af halten muß, wen's eh nur für diesen einen Anwendungsfall ist.

Auf jeden Fall Danke für die Denkanstöße!

Gruß Olli

--
Oliver Fromme, Konrad-Celtis-Str. 72, 81369 Munich, Germany

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(E. A. Poe)
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Oliver Fromme

"Oliver Fromme" schrieb:

Bitte, immer gerne!

H=E4ttest Du.

Schade!

Ne Einfach-L=F6sung w=E4re noch:

12V-Steckernetzteil mit 2A an die unbenutzten Paare... Am AP einen 78S05 mit ein bisschen H=FCnerfutter... (K=FChlblech nicht vergessen!) Schei.. auf die Verluste... Die paar Watt sollte die ausgerollte Leitung noch abk=F6nnen.

Michael.

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Michael Buchholz

Mit 5V wird es eng - 12V, besser 24V wären OK. Dann ein DC/DC-Wandler an den AP gebaut (notfalls als fertiges Modul - bei der Anwendung reicht aber auch ein nicht-isolierter normaler step-down-Regler).

cu Michael

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Michael Schwingen

Aus dem Gedaechtnis ohne Gewaehr: 0.9 Ohm pro 100m je Ader und Richtung.

Der Spannungsverlust ist dann einfach auszurechnen (U=R*I, eh klar).

LG,

--
Bernhard Roessmann
Don't Fear The Penguins!
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Bernhard Roessmann

Tja, so ist das mit dem Gedaechtnis. Habe nochmal nachgeschaut, etwa 9 Ohm je 100 m bei CAT5 ist wohl richtiger :-(

LG,

--
Bernhard Roessmann
Don't Fear The Penguins!
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Bernhard Roessmann

Sehe ich nicht. Bei 10 Meter etwa 2 Ohm Widerstand. Du kannst ja auch

2 Adernpaare parallelschalten.

Wenn da am AP noch stabilisiert wird, ist die Welt doch in Ordnung, natürlich musst du mit ein paar Volt mehr hineingehen.

Lutz

--
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Lutz Schulze

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