Ripple- vs. Synchronous Counting

Für ein Projekt benutze ich einen Binärzähler, um damit Rechteckfrequenzen unterschiedlicher Frequenz im Audiobereich zu erzeugen. Wenn das ein Ripple-Counter ist, was passiert dann mit den einzelnen Teil(er)frequenzen im Verhältnis zueinander? Phasenverschiebung durchs Runterklappern der Zustände am Ausgang? Ein synchroner Zähler müsste dagegen dann doch 'phasenstarr' sein, oder?

Grüße, Niko

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Nikolaus Riehm
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Nikolaus Riehm schrieb:

Hallo,

für Audiofrequenzen hast Du mit einem einfachen asynchronen Ripplecounter eigentlich keine Probleme zu erwarten, besonders dann nicht wenn Du den Zähler nur als Frequenzteiler benutzt und dazu immer nur einen einzigen Ausgang zur Zeit benutzt. Wenn jede einzelne Zählerstufe nur als ein Frequenzteiler 2:1 wirkt hast Du überall ein nahezu perfektes Tastverhältnis 1:1 und immer exakt die halbe Frequenz der vorherigen Stufe.

Was für Sorgen machst Du Dir um die Phasen, willst Du überhaupt mehrere Ausgänge gleichzeitig verwenden?

Bye

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Uwe Hercksen

Am 27.03.2009 09:38 schrieb Uwe Hercksen:

Hallo Uwe,

ja, dabei werden mehrere Ausgänge gleichzeitig benutzt. Ich erweitere gerade eine Schaltung, die im typischen Stil der String-Ensembles aus den 70ern aufgebaut ist: dabei wird pro Taste ein Ton erzeugt, die Klaviatur ist also 'echt-polyphon' spielbar, nicht nur 4- oder 8-fach wie bei klassischen Analogsynthis.

Schaltungstechnisch wird das über einen sog. Top-Octave-Divider gemacht, der die 'ungeraden' Teilerverhältnisse einer Oktave für eine gleichstufig temperierte Stimmung zur Verfügung stellt. Von da werden über Sub-Divider die einzelnen Oktavstreifen runtergeteilt. Und um eben diese Teiler geht's mir. Spielt man zB ein C und ein C' gleichzeitig, tönen zwei Frequenzen des gleichen Teilers.

Wahrscheinlich wird das mit einem Ripple-Counter sogar musikalisch interessanter klingen, weil ein Phasenversatz drin ist (so man ihn denn überhaupt hört, das Ripplen wird ja kaum im Millisekunden-Breich liegen, oder?), da spart man sich quasi schon die Hälfte des Phasers. ;)

Da das für sechs Oktaven konzipiert ist und 8-bit synchrone Zähler für

12V oder 15V Vdd rar gesät sind, würd ich am liebsten einen 4040, 4024 oder zwei kaskadierte 4520er Hälften benutzen. Lezteren könnte man ja mit zusätzlichem Gatter synchron kaskadieren, aber jedes IC mehr macht den Aufwand nicht unerheblich größer.

Grüße, Niko

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Nikolaus Riehm

Am 27.03.2009 10:04 schrieb Nikolaus Riehm:

PS: in den Originalen aus dieser Zeit findet sich übrigens das Eine wie das Andere: es gibt welche mit synchronen Zählern (4520) und welche mit asynchronen (4727). Wahrscheinlich führt kein Weg dran vorbei, beide Varianten mal aufs Steckbrett zu klemmen und selber zu hören...

Niko

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Nikolaus Riehm

...

Ähm. Ja. Da kannst du unbesorgt asynchrone Teiler nehmen. Der Phasen- versatz dürfte über alle 8 Oktaven im Sub-Mikrosekundenbereich liegen. Das hörst du nicht. Zumal du hinter den Sammelschienen ja noch Filter haben dürftest. Die versauen den Phasengang um Größenordnungen mehr.

Für einen musikalischen Effekt (Schwebung) müßtest du das Teiler- verhältnis eine Winzigkeit verstimmen. Am besten noch dynamisch. Geht digital nicht.

XL

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Axel Schwenke

Eher sich mit Oszilloskop Glitche ansehen. D.h. wenn man an 4 Bitausgang eines Synchronzählers ein AND mit 4 Eingängen hängt macht es einen ordentlichen Puls pro Zyklus. Ein Asynchronzähler hat eventuell zusätzlich noch kleine Spikes. Das stört in vielen Schaltungen erheblich.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Nikolaus Riehm schrieb:

Hallo,

warum nimmst Du nicht einfach die Datenblätter hier:

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und liest und rechnest nach wie groß der Ripple in Nanosekunden ist?

Bye

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Uwe Hercksen

für die Anwendung ist das mehr als sch***egal, da die Phasenlage der Töne nicht zu den von unserem Gehör wahrnehmbaren Eigenschaften gehört.

Nein, es ist unhörbar. Ein Phaser wird erst daraus, wenn Du das verschobene Signal mit dem Original mischt und damit im Prinzip ein Kammfilter baust.

-> lieber die Minimallösung

Wenn man klanglich etwas verbessern möchte, ist es eher ratsam, den Tönen eine gewisse spektrale Breite zu geben, die deutlich über der durch die Spieldauer bestimmten liegt. (Ich meine nicht die Harmonischen) Das würde das Konzept aber zunichte machen.

Was wird denn nacher gespielt? Orgelpfeifensound (Rechteck) oder eher Hammond-Orgel (Dreieck). Für letzteres müsste hinter jeden Ausgang sowieso nochmal ein abgestimmter RC-Tiefpass.

Marcel

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Marcel Müller

Ok, da nehm' ich einfach, was am besten ins Layout passt.

Das ist klar und war als Scherz gemeint. ;)

Eben deswegen versuch ich alles auszuklammern, was nicht unbedingt nötig ist - Synchron braucht's nicht? Dann gleich raus damit. Wired-AND und

-OR geht? Gleich rein damit. Etc.pp.

Die ganze Abteilung gibt's schon, ich erweiter das aktuell um polyphonen Release, Rechteck mit drei schaltbaren Pulsbreiten, Hold/Chord-Memory und am Ende auch MIDI. Einen ersten 'kleinen' Umbau der Kiste gab's schon - vorher:

Und nachher:

Grüße, Niko

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Nikolaus Riehm

Nikolaus Riehm schrieb:

Hallo Niko,

das hatte ich mir früher auch mal angetan und später durch ein Yamaha DB50XG ersetzt. Das waren/sind Erweiterungskarten für Soundkarten und lassen sich direkt per Midi ansteuern. Klingen besser wie die Rechteckorgeln und begleitautomat mit Microcontroller ist auch kein Problem.

schaust du hier:

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Gruß

Hans-Georg

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Hans-Georg Lehnard

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