Phasenrauschen bei Unterabtastung

Hallo,

nach Abwägung aller Alternativen für mein halbdigitales Radio möchte ich folgendes bauen:

UKW-Tuner mit 10.7MHz ZF, Keramikfilter, 14 Bit 930kSPS AD-Wandlung,

60MIPS 32bit ARM uC.

Nun sehe ich hier zwei Probleme. Wie wirkt sich das Phasenrauschen des AD-Wandlertaktes auf das SNR aus und reichen 60 Instruktionen pro Sample um das normale UKW FM-Signal zu demodulieren?

Vielen Dank Martin L.

Reply to
Martin Laabs
Loading thread data ...

Ganz grob:

Wie jedes normale Phasenrauschen eines LO's am Mischer auch. Ersatzbetrachtung: Änderst Du die Taktfrequenz des A/D, dann ändert sich das Ergebnis ähnlich einem Mischer. Die "Digitalisierung" (Phasenrauschen->Jitter) macht es etwas komplexer, aber nicht wirklich.

Entscheidend bei der Unterabtastung kann der Einfluß des _Quantisierungsrauschens_ sein, das hängt im Detail von der Wirksamkeit des Bandpass-Filter vor dem Wandler und vom Wandler selber ab.

So wie Überabtastung zusammen mit Dither die Auflösung erhöht, so kann Unterabtastung sie vermindern. Aber again: Es braucht eine Detailbetrachtung, das alles hier sei mit einer gewissen Vorsicht so dahingestellt.

Das wird definitiv sehr knapp, weil Du Filter brauchst, insbesondere wenn es Stereo (weitere Mischung und Filterung, RDS ausblenden, Tiefpass für Summensignal) sein soll. Es hängt von der Art der Instruktionen ab, aber selbst mit IIR Filtern rate ich nach meinen praktischen DSP Erfahrungen stark ab, insbesondere wenn es gut klingen soll. Mit FIR kannst Du es vergessen, nach einer ersten Schätzung sogar mit IIR zwecks Downsampling und dann FIR, worauf es eh' hinauslaufen wird.

Tipp: Nutze einen DDC Baustein, die sind dafür gemacht.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
Reply to
Oliver Bartels

Ist sowas eher einfach oder eher kompliziert zu rechnen? Ich denke halt das der Jitter des AD-Taktes bei Unterabtastung weit schlimmere Folgen hat als bei "normaler" Wandlung da sichdas Analogsignal ja viel schneller ändert. Nur fällt mir keine Methode ein um eine Abschätzung zu machen. Und in den Büchern die ich zur Hand habe wird das ganze still- schweigend übergangen.

Das habe ich auch überlegt. Nur wird es für den Prozessor dadurch nicht wirklich weniger. Die maximale Modulationsfequenz ist ca. 60kHz und der Hub ist 75kHz. Nach Carlson ergibt das 270kHz Bandbreite. Der DDC kann mir die Rückgewinnung des Pilottones aber nicht abnehmen und auch das Runtermischen des Differenzsignales muss ich "per Hand" machen. Ich bekomme also trotz DDC noch mindestens 540kSPS in den Prozessor. Und selbst wenn ich kein Stereo, RDS etc. haben möchte muss ich das demodulierte Signal filtern, was auch nur im Prozessor funktioniert.

Vielen Dank Martin L.

Reply to
Martin Laabs

Hallo,

mal eine Frage am Rande:

Martin Laabs ( snipped-for-privacy@gmx.de) postete:

Wie gut ist denn die Selektion des Keramikfilters bei ca. 450 kHz Bandbreite?

Joachim

Reply to
Joachim Wehlack

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.