NiCd Akkus lagern?

Hallo,

mein Problem ist folgendes: Ich arbeite recht viel mit einem (oder besser zweien gleichen Typs) Makita Akkuschrauber. Da die Akkus die dort verwendet werden einen Neupreis von ca. 70 EUR haben, habe ich angefangen die über die Jahre defekt gewordenen Akkus durch Zusammengelöteten von Sub-C-Zellen neu zu bestücken. So kostet mich ein neuer Akku nichtmal ein Viertel des Neupreises.

Meine Frage: NiCd soll ja ab nächstes Jahr in Deutschland verboten sein. Wäre es sinnvoll für die Schrauber und für andere elektrische Werkzeuge sicherheitshalber noch einen Vorrat an Sub-C Zellen anzulegen? Wie lange lassen sich die Zellen ungenutzt lagern?

Ein Umrüsten der Akkus auf NiMH kommt vorerst nicht in Frage, da die Ladegeräte nur mit NiCd klarkommen.

CU

Manuel

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Manuel Reimer
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Manuel Reimer schrieb:

5 Jahre mindestens, gute Qualität vorausgesetzt.Hier liegen einige _rote_ 1000SCR rum, die sind schon gut über 5 Jahre alt, habe sie vor enigen Wochen mal geladen, Entladene Kapazität bei 10A >1Ah. Vorallem dürfen die Zellen in der Spannung nicht unter 0,5v fallen, sonst laufen sie sehr schnell aus (eigene Erfahrung), also ggf. wieder etwas nachladen.

Die allermeissten Ladegeräte kommen gut damit zurecht, sofern der Ladestrom einigermaßen hoch ist (d.h. Ladung der NiMH Akkus in

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Robert Obermayer

[...]

Akkus für Elektrowerkzeuge sollen wohl noch in NiCd zu bekommen sein. Ob das aber nur für komplette Akku-Packs gilt, oder auch für die einzelnen Zellen, ist mir nicht geläufig.

NiCd-Akkus kann man, wenn man es richtig macht, jahrelang (oder gar jahrzehntelang) lagern. In dieser Newsgroup wurde vor Jahren mal ein Link zu einer Web-Seite der NASA gepostet, auf der beschrieben wurde, wie sie Akkus in Satelliten während der Mission lagern, bis sie zum Einsatz kommen sollen (frag mich nicht nach dem URL, hab's verschmissen und nicht wieder gefunden).

Quintessenz war, dass die NiCd-Akkus _zelleweise_ mit jeweils 50 Ohm überbrückt kühl bzw. kalt (ich glaube, mich an etwa Gefrierpunkt zu erinnern) und trocken gelagert werden.

Auf diese Weise sollen die Akkus, wenn sie Jahre nach dem Start der Sonde aktiviert werden, praktisch ihre volle Kapazität haben.

NiCd dürfte so ziemlich das einzige in kommerziellem Umfang gebräuchliche Zellensystem zu sein, das bis 0V pro Zelle entladen werden darf, und in diesem Zustand auch noch am besten lagerfähig ist.

Achtung: Die üblicherweise angegebenen 0,9V pro Zelle sind nur ein Richtwert, der verhindern soll, dass bei normaler Entladung in Reihenschaltung die schwächste(n) Zelle(n) umgepolt wird/werden. Wenn man die Säule vom Verbraucher trennt und die einzelnen Zellen jeweils (z.B. mittels der oben genannten 50 Ohm) einzeln entlädt, besteht keine Gefahr für die Zellen.

Da Du Deine Akkus aus Einzelzellen zusammenbaust, kannst Du diese Zellen jede mit einem 50 Ohm-Widerstand versehen, mehrere davon (voneinander isoliert) zusammen mit einem Päckchen trockenen Silica-Gels in Folie einschweissen, und im Keller in den Kühlschrank legen.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

Manuel Reimer wrote in news:43e7b396 $0$340$ snipped-for-privacy@newsread2.arcor-online.net:

Das ist falcsh. Das Verbot von Cd betrifft nur Elektronik, die im ElektroG aufgelistet ist. (Entnehmbare) Akkus fallen nicht darunter, denn die unterliegen dem Batteriegesetz (Recycling schon seit Jahren). NiCd wird aber trotzdem so langsam aussterben.

M.

--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
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Matthias Weingart

Robert Obermayer schrieb:

Gut zu wissen. Also werde ich mal ein paar mehr Zellen nehmen. Was jetzt wirklich Fakt ist und ob nächstes Jahr noch problemlos NiCd-Akkus gekauft werden können, da blicke ich mittlerweile auch nicht mehr durch.

Ich kann ja mal die paar Daten die ich zum Ladegerät habe hier posten, aber ich befürchte das es nicht so einfach wird.

Es ist ein Temperaturfühler im Akku den ich bei meinen selbstgebauten Zellen auch immer wieder mit einer Kombination aus dem aufgeschnittenen Original-Klebeband und Isolierband festmache.

Makita stellt diese Akkus in gleicher Form auch in NiMH her, aber dort ist der "Abgreifpunkt" für den Temperaturfühler an anderer Stelle, dass pure NiCd-Lader nicht einschalten. Wahrscheinlich erkennen "Kombilader" so auch den Akku-Typ.

Wäre es nicht purer Zufall wenn das Ladegerät für einen NiMH-Akku (wohlmöglich noch mit wesentlich höherer mAh-Zahl) genau dann abschalten würde wenn der Akku voll ist?

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Matthias Weingart schrieb:

Hi,

soll es nicht eine Verkaufsverbot geben innerhalb Europas ? Kannst du sagen woher du die Info bezüglich ElektroG hast ? Es interesiert mich schon genau, da ich auf NiCd nicht verzichten möchte.

MfG Matthias

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Matthias D.

G=FCnther Dietrich schrieb:

r=20

ich=20

zu=20

Hallo,

da habe ich so meine Zweifel wegen der Zuverl=E4ssigkeit und des=20 Aufwandes. Wenn jede Zelle mit einem eigenen Widerstand gebr=FCckt ist,=20 dann braucht man f=FCr die Aktivierung genausoviel Schalter zur Abtrennun= g=20 der Widerst=E4nde wie Zellen hintereinander geschaltet sind. Es m=FCssten= ja=20 bistabile Relais sein damit die vor und nach dem Abschalten der=20 Widerst=E4nde keinen Strom verbrauchen.

Ein Link zu Akkus f=FCr Raumfahrt:

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Bye

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Uwe Hercksen

Hi Uwe,

|> Quintessenz war, dass die NiCd-Akkus _zelleweise_ mit jeweils 50 Ohm |> überbrückt kühl bzw. kalt (ich glaube, mich an etwa Gefrierpunkt zu |> erinnern) und trocken gelagert werden. |>

|> Auf diese Weise sollen die Akkus, wenn sie Jahre nach dem Start der |> Sonde aktiviert werden, praktisch ihre volle Kapazität haben.

|Aufwandes. Wenn jede Zelle mit einem eigenen Widerstand gebrückt ist, |dann braucht man für die Aktivierung genausoviel Schalter zur Abtrennung |der Widerstände wie Zellen hintereinander geschaltet sind. Es müssten ja |bistabile Relais sein damit die vor und nach dem Abschalten der |Widerstände keinen Strom verbrauchen.

Hatte nicht hier einmal seine Erfindung vorgestellt. War aus der Modellflugszene. Akkus nicht nur mit R brücken, sondern mit Diode und R in Reihe, so dass ab 0,6 V die Entladung nur noch seeehhhr langsam ist. Soll angeblich noch schonender sein. Modellflieger nehmen Selbstentladung ohne Probleme in Kauf. Hauptsache die Flugzeit ist maximal und da spielen ein paar mA zur Selbstentladung wirklich nur eine marginale Rolle. Vielleicht ist das bei den Nasa-Leutchen auch so.

Marte

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Marte Schwarz

an so was kann ich mich auch waage erinnern.

MfG Matthias

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Matthias D.

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Matthias D. schrieb:

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Matthias D.

Matthias D. schrieb:

Hallo,

da stehen dann auch so gelungene Formulierungen drin: "H=F6chste Kapazit=E4ten auch nach vielen Zyklen ! (Durch die komplette u= nd=20 gleichm=E4ssige "Entleerung" des gesamten Elektrolytes) "

Bye

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Uwe Hercksen

Ich habe nur Wiedergegeben, was auf der NASA-Seite berichtet wurde. Aber rate mal, warum Raumfahrt-Equipment so teuer ist. Das soll teils nach zig Jahren unter Extrembedingungen noch funktionieren. Da sind die Kosten für ein paar hochwertige bistabile Relais ein Klacks, wenn man dafür sicher sein kann, dass die Akkus am Einsatzort auch wirklich funktionieren. Man kann schließlich nicht eifach mal so hinfahren und die Akkus auswechseln. Ein Ausfall würde daher ein Scheitern der Mission und den Verlust des eingesetzten Kapitals bedeuten. _Das_ ist dann richtig teuer.

Beide Links betreffen offenbar Fahrzeuge, deren Missionsprofil nicht das Einlagern der Akkus erfordert. Bei Li-Ion-Zellen (erster Link) wäre das Einlagern äußerst schwierig oder gar unmöglich.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

imo. ein zuverlässiger Weg um seine teuren Akkus relativ schnell zu müllen. Hat mir einen 12er gekostet das Ganze. Wieder das alte Problem: Sobald die Zellen 0v haben und dann noch etwas länger rumliegen laufen sie zuverlässig aus und sind dann natürlich Schrott. Gleich lang rumliegende halbvolle Akkus haben den Winter natürlich überlebt, nur die so behandelten waren hinüber. Genauso ganz leer gelagerte Akkus, sobald sie genug liegen um auf 0V zu kommen dauert es nicht mehr lange.Die Zellen, die noch Spannung hatten waren ok, die restlichen mit 0v voller weisser Kristalle. Vielleicht hat die NASA andere Typen [genauso wie die ja auch hermetisch dichte Elkos haben], aber ich hatte da noch kein großes Glück mit ganz leeren Zellen. Panasonic schreibt in einem manual auch sinngemäß:"for extended storage periods, recharge every year to avoid leakage" und hat da imo. recht. Irgendwo stand auch noch sinngemäß, dass die Abdichtung der Zellen davon abhängt, dass immer eine el. Spannung anliegt.

Versteht mich nicht falsch, eine tiefe Entladung der einzelnen Zellen ist durchaus sinnvoll, aber nur in anderer Art und Weise. Dioden+Widerstände funktionieren, allerdings sollte man die nur anschließen, wenn der Pack Regenerierungsbedürftig ist und dann nur max. einige Tage dran lassen, sonst gehts wegen dem Diodenleckstrom rapide auf die 0v.Die 4001 haben ja schon einen ziemlichen Leckstrom, 4148 wären da sinnvoller.

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Robert Obermayer

Waren das NiCd- oder NiMH-Akkus? NiMH-Zellen dürfen nur bis 0,5V entladen werden. Mit Entladung bis 0V beschädigt man diese Zellen. Wie bereits geschrieben, dürfte NiCd so ziemlich das einzige in kommerziellem Rahmen gebräuchliche System sein, das Entladung bis 0V pro Zelle verträgt. Umpolung allerdings schädigt auch diese Zellen und muss daher verhindert werden.

Das Überbrücken jeder Zelle mit 50 Ohm verhindert unter anderem nennenswerte negative Spannung an den Zellen für den Fall, dass die Enden der Säule doch nicht vollständig von allen Verbrauchern abgetrennt sind und noch ein -- wenn auch kleiner -- externer Entladestrom fließt. Auch Kriechströme können, wenn die Zellen nicht alle ihre Widerstände haben, zur Umpolung einzelner Zellen führen.

Auch hier wieder die Frage nach dem Zellensystem. NiCd unterscheidet sich erheblich von NiMH.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

Robert Obermayer schrieb:

Da könnte was dran sein, schließlich sind die NiCd der NASA auch in einer recht kalten Umgebung gelagert. Bei 0V mag es funktionieren. Ich hatte neulich Akkus aus dem Keller geholt. Etwa 10 Jahre 0V. Immer kühler als Raumtemp.. Wie beschrieben, weiß. Habe die dann "regeneriert" das ging einige Zyklen gut (ohne die echte Kapazität), dann war absolut ! Schluß. Schrott, 0V 0A !!!

Meine Rat, Zelle laden und trocken und luftdicht im Kühlschrank lagern. Natürlich nur wenn die Lagerung länger als 1Jahr gehen soll.

MfG Matthias

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Matthias D.

G=FCnther Dietrich schrieb:

r=20

=20

=20

=20

Hallo,

aber ein Ausfall eines Relais w=E4re auch kritisch.

Bye

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Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb:

Dann muss man eben zwei (in Reihe) nehmen. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Ein einziges Relais würde nur eine einzelne Zelle kurzschliessen, der Spannungsverlust wäre wohl noch OK. D.h. erst wenn mehrere Relais ausfallen würde es kritisch werden.

Georg

--
Die Reply-To Adresse ist reply-fähig ;-)
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Georg Seegerer

Beides. Die mittels Widerständen gekillten Akkus waren 2200er GP und 2000er Panasonic (also die besten 4/5 SC NiMH), die durch langes Lagern bei 0V ausgelaufenen waren 1250SCR,CP1700, N-SCRC 1700 (die guten schwarzen) und einige 650er Varta AA(NiCd).Mindenstens gleich lange rumliegende, aber nicht gesondert entladene Packs des gleichen Typs haben die Lagerzeit ohne Kapazitäts(und Flüssigkeits-)verlust überstanden und hatten noch >1V/Zelle wie ich sie wieder geladen habe.Die ausgelaufenen waren niederohmig und liesen sich erst durch einen großen Impulsstrom wieder"beleben", aber sind schon während der Ladung wieder kurzgeschlossen.

NiMH. Wobei meine Erfahrungen zeigen, dass es wohl für beide gilt. Ein Problem, das bei beiden Typen auftritt ist, dass sich bei Spannungsverlust zudem Kurzschlüsse bilden.Die bekommt man zwar weg (sehr viel Strom), aber danach haben die Zellen eine massive Selbstentladung und sind schnell wieder kaputt.

Reply to
Robert Obermayer

Hallo,

Robert Obermayer schrieb:

=20

Das mag f=FCr NiMH stimmen, aber *nicht* f=FCr NiCd.

NiCd lagert man entladen und k=FChl (im Keller) aber nicht unter dem Gefrierpunkt. Keinesfalls w=E4hrend der Lagerphase nachladen. Die st=E4ndige Selbstentladung sch=E4digt die Zellen. Wir haben das in Versuchsreihen rausgefunden. F=FCr NiMH verfahr ich eigentlich genauso, bisher ohne Kap-Verlust.

Das Akkus auslaufen, hab ich noch nie beobachten k=F6nnen. *staun*

HTH Wolfgang

--=20 From-address is Spam trap Use: wolfgang (dot) mahringer (at) sbg (dot) at

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Wolfgang Mahringer

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