LiIon-Protection: stets beide FETs einschalten?

Ich baue gerade eine Schutzschaltung für einen LiIon-Akkupack, wobei ich den ursprünglich bereits benutzten bq29311 wieder benutzen möchte:

formatting link

Sehe ich das richtig, dass man dort im Normalbetrieb sowohl den charge- als auch den discharge-FET gleichermaßen aktiviert? Zwar würde über die jeweilige Substratdiode auch mit nur einem aktivierten FET in eine Richtung Strom fließen können, aber dann hätte ich ja zusätzlich die Flussspannung dieser Diode statt des niedrigen Kanalwiderstandes des geöffneten FETs.

Den zugehörigen bq2085 möchte ich halt nicht benutzen, da mich der ganze SmartBattery-Krempel nicht interessiert. Die paar Einstellungen via I²C wollte ich einen ATmega48 erledigen lassen. Der kann dann auch gleich mit einer Taste den ganzen Batteriepack logisch abschalten, sodass er beim Transport nicht kurzschlussgefährdet ist.

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Reply to
Joerg Wunsch
Loading thread data ...

Ja, siehst du richtig. Die Begründung hast du ja auch gleich geliefert.

Hast du vor das Projekt zu veröffentlichen? Willst du das Software-kompatibel zu dem Chip machen (um es transparent an einem Laptop zu betreiben), oder mit eigener Software auf der anderen Seite?

Thomas

Reply to
Thomas Meier

Thomas Meier schrieb:

Nicht unbedingt, aber falls es einen interessiert, kann er gern von mir die entsprechenden Unterlagen (Firmware, Gerber-Dateien etc.) bekommen. Allerdings habe ich die Platine vom Format her so gestrickt, dass sie exakt an die Front des benutzten Akkupacks passt. Das sind letztlich vier 18650-Rundzellen nebeneinander und davon zwei Lagen übereinander (das Ganze dann noch zweimal hintereinander, macht

4 x 4 Zellen, aber das ist natürlich für das Platinenformat egal).

Das sind alte Laptop-Akkus, die ich gern für den Portabelbetrieb eines Kurzwellen-Funkgeräts benutzen möchte. Daher brauche ich den ganzen SmartBattery-Kram des bq2085 eben nicht, sondern nur eine minimale Schutzschaltung gegen grobe Misshandlung. Der bq29311 scheint mir erstmal nicht schlecht (und ich habe 5 Stück davon mit den Akkus bekommen...), aber der will halt sein Setup über I²C erhalten.

Zusätzlich bietet es sich für diesen Zweck an, dass man den Akkupack über einen (versenkten) Taster ein- und ausschalten kann, um das Risiko eines externen Kurzschlusses beim Transport zu verringern. Ein paar LEDs zur Anzeige der Pack-Spannung wollte ich noch vorsehen, aber einen Tröpfchenzähler wie im bq2085 hatte ich nicht geplant. Die Entladekurve von LiIon-Zellen ist gar nicht so flach, sodass eine Spannungsanzeige ausreichend Informationen über den Ladezustand bietet.

Danke auch für deine Bestätigung, dass meine Vermutung korrekt ist!

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Reply to
Joerg Wunsch

OK. Ich hatte verstanden dass du einen Mega48 nehmen willst um den BQ-Chip nachzubilden.

Willst du drei oder 4 in Reihe schalten? Ich hab auch noch ein paar Laptop-Rundzellen rumliegen, die in das Batteriefach meines FT-897 passen würden. 4 sind voll fast ein bisschen viel, ca. 16V, und drei sind gegen Ende der Entladung mit 3,33V pro Zelle zu wenig.

Ich kann auch gar nicht verstehen warum man die immer noch benutzt. Muß ein Relikt aus der NiMH Zeit sein. V.a. nutzen das manche Hersteller auch zur Lade-Abschaltung. Wenn dass mal durcheinander kommt geht gar nicht mehr. Deshalb hab ich von meinem AG auch einige "kaputte" Laptopakkus bekommen, deren Zellen sich nach dem Zerlegen als putzmunter herausgestellt haben.

Thomas

Reply to
Thomas Meier

  1. Ja, voll geladen sind das bis zu 16,8 V, aber die gehen bei Belastung dann auf unter 16 V runter. Hatte letztens im FUNKAMATEUR mal jemand einen Beitrag dazu geschrieben, der sich auf ähnliche Weise einen Akkupack gebaut hat.
3 Zellen ist schon zu wenig, da riskiere ich, dass gegen Ende der Entladung der TS-50 abschaltet.

Vermutlich war das hier ähnlich. Hatte 5 Akkupacks des gleichen Typs in der Bucht gekauft, für EUR 13 + Versand fand ich das OK. Die Packs haben nominal 14,4 V / 4,4 Ah. Von den fünfen sind die Zellen in zwei Packs komplett i. O., das ist die Basis für das Projekt. Bei einem dieser beiden wurde übrigens die Schutzschaltung beim Laden deutlich warm, die hat also den Akkupack letztlich tief entladen :(, hat er aber nicht übel genommen. Jeder dieser Packs hat real noch ~ 4 Ah, damit habe ich insgesamt 8 Ah zur Verfügung. Wenn ich mich auf 50 W Output limitiere, sollte das schon für 2 h Betrieb genügen.

Von den anderen dreien sind zwei Packs, die zwar die Ladung halten, aber aus irgendwelchen Gründen bei der Entnahme eines höheren Stroms in der Spannung einbrechen. Damit sind sie für das Projekt unbrauchbar, aber immer noch zum Basteln (Versorgung kleiner Geräte) benutzbar.

Der fünfte Pack wiederum ist zwar hochstromfähig und bringt auch seine

4 Ah, aber leider ist eine der vier Doppelzellen nicht mehr lagerfähig, sondern entlädt sich rasant schnell. Könnte man also immer noch als 10,8 V / 4 Ah Pack auch für größere Ströme benutzen.

Alles in allem aber fürs Geld keine schlechte Ausbeute, finde ich. Und man bekommt gleich noch ein paar bq29311 dazu. ;-) (Es sind auch noch S-8244 secondary protection circuits dabei, aber da man keinen SC Protector für 20 A Dauerstrom bekommen kann, nützen die mir hier nicht viel.)

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Reply to
Joerg Wunsch

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.