jtag und avr butterfly

hallo!

ich versuche gerade Fuss zu fassen im Mikrocontroller Umfeld und habe mir einen AVR Butterfly zugelegt. Ich kann es mit v24 programmieren und bin von den kleinen Teil absolut begeistert. Jetzt moechte ich auch onboard debuggen. Kann ich einfach den billigen ? 40 JTAG Dongle anschliessen und dann alles mit AVR Studio machen? Warum kostet der JTAG ICE von Atmel gleich das 7-fache? Verpasse ich hier irgendwas?

Gibt's zB ein Problem mit der Stromversorgung? Der Butterfly geht naemlich bis

4.5 V und der Dongle will vom Target 5 V, habe ich gelesen.

Hat jemand hier das schon mal gemacht?

Danke im vorraus

--
Mark
Reply to
Mark Andrew
Loading thread data ...

Die nachgebauten JTAG-Dongles z.B. von

formatting link
oder die Selbstbaudinger basierend auf
formatting link
haben meist keinen Levelkonverter drinnen und funktionieren nur bei 5 V Targetspannung zuverlässig. Die DebugWire-Schnittstelle der neuen AVRs unterstützen sie gar nicht (dafür gibts seit kurzem den Atmel JTAG ICE II). Weiters haben die Nachbau-Dongles kein USB-Interface (die serielle Schnittstelle ist auch bei

115 kB ein Flaschenhals).

Dazu kommen Probleme beim Softwareupdate:

Bei fast jeder neuen Version von Atmel AVR Studio (so auch beim aktuellen

4.0.9) liegt ein Firmwareupdate für den des JTAG ICE dabei, das für den Betrieb notwendig ist. Beim originalen Atmel JTAG ICE läuft das Update problemlos. Bei jedem mir bekannten Nachbau-ICEs ist hingegen eine ziemliche aufwändige Prozedur notwendig, Gehäuse öffnen, tw. Leitungen anlöten, mit einem anderen Programmer (muss auch erst mal vorhanden sein) die Boot-Flags ändern, mit Studio die neue Firmware reinladen, Bootflags wieder zurückändern. Die Anleitung von Olimex ist 5 Seiten lang! Dass die in ihrer Produktbeschreibung lapidar "upgradable via AVR Studio" reinschreiben, ist eigentlich ein Witz. Andere wie
formatting link
die die Olimex-Dongles auch verkaufen, schreiben gleich mal vollmundig "full function replacement for Atmel's AVR JTAG ICE" rein, weil sie offensichtlich noch nie einen Firmwareupdate probiert haben...

Aber zugegeben, wenn man den Aufwand beim Softwareupdate nicht scheut und keine 3.3 V AVRs debuggen will, kann man sich mit den Nachbau-Dongles ein paar hundert Euros ersparen. Das Debuggen funktioniert grundsätzlich gleich gut.

Schön wäre halt, wenn ATMEL sich endlich dazu durchringen könnte, eine Bauanleitung inkl. Bootloader für den JTAG ICE zu veröffentlichen.

Georg

Reply to
Georg Meister

vielen dank Georg fuer die sehr ausfuehrliche, wenn auch unerfreuliche, Information

--
Mark
Reply to
Mark Andrew

"Georg Meister" schrieb:

Das stimmt so nicht. Zumindest 3 V sollten sie noch ordentlich tun, so sie mit einem ATmega16L (nicht 163) ausgerüstet sind, da dieser auch bei 3 V mit 8 MHz getaktet werden darf. Natürlich muß auch der MAX232 mit 3 V zuverlässig arbeiten können (hängt u. U. vom Hersteller ab).

Sie entsprechen damit komplett dem AVR JTAG ICE, sofern dieses direkt vom Target gespeist wird (und nicht autonom versorgt). Ganz nebenbei, das AVR-Teil, das ich rumliegen habe, hat einen ATmega163 drin, kann also in diesem Modus nicht mehr garantiert mit 3 V arbeiten.

Lediglich unter 3 V wird's eng, also z. B. einen ATmega169V mit 1,8 V betrieben zu debuggen.

Warum das? Das BootICE wird doch bereits im Original via AVR910- Schnittstelle mit der Firmware versorgt, warum sollten da die Upgrades nicht funktionieren? (Die ISP-Schnittstelle braucht man eigentlich nur einmal für die Inbetriebnahme, um den Bootloader reinzunageln.)

Meinst Du, die 100 Teile Hühnerfutter für die Pegelwandler würde wirklich jemand freiwillig auflöten wollen? Die Atmel-Pegelwandler sind zugegebenerweise genial (sie können in beiden Richtungen wandeln, also V[ICE] V[target]), aber eben auch mächtig aufwendig. Die Ausgangsschutzbeschaltung ist auch nicht ganz ohne Aufwand, auch diese fehlt bei den Nachbauten. Andererseits denke ich, daß diese für die USD 300 des Originalteils ja vielleicht gerechtfertigt wäre, während ein EUR 50 Teil in diesem Falle eher als ,,selbsttätige Sicherung'' fungieren kann. ;-)

--
Jörg Wunsch

"Verwende Perl. Shell will man können, dann aber nicht verwenden."
				Kristian Köhntopp, de.comp.os.unix.misc
Reply to
Joerg Wunsch

Achso:

"Georg Meister" schrieb:

Hat das originale Atmel (also nicht das MkII oder wie's jetzt heißt) aber auch nicht.

--
Jörg Wunsch

"Verwende Perl. Shell will man können, dann aber nicht verwenden."
				Kristian Köhntopp, de.comp.os.unix.misc
Reply to
Joerg Wunsch

Bei den Olimex-Adaptern ist nur ein ATmega16 ohne L drinnen und ein normaler MAX232.

Das kann der erste Atmel JTAG ICE übrigens auch nicht.

Ich kann dir versichern, die normalen Updates funktionieren definitiv nicht. Es liegt daran, dass der Bootloader BOOTICE nicht ganz kompatibel zur restlichen ATMEL-Firmware ist. Für den Update werden vermutlich irgendwelche Unterprogramme im Bootloader angesprungen, die im BOOTICE gar nicht drin sind oder an einer anderen Adresse. Jedenfalls hängt sich das Update auf und danach funktioniert der Adapter überhaupt nicht mehr.

Es wäre schon mal was, wenn Atmel den Source oder zumindest die Binaries der kompletten Firmware zugänglich machen würde. Die Hardware dces JTAG-ICE 1 ist ja hinlänglich bekannt.

Die neuen AVRs (inkl. ATmega256) haben alle die DebugWire-Schnittstelle, dafür gibts bisher überhaupt keine Nachbaulösung.

Georg

Reply to
Georg Meister

Der ATmega16L ist ein ATmega16 mit anderer Aufschrift.

Laut Olimex ein Bug in der ersten Firmware der angeblich mittlerweile behoben ist.

Reply to
Andreas Schwarz

Nur ein anderer Stempel wirds wohl nicht sein. Das wäre ja Unsinn, die Produktpalette künstlich aufzublasen.

Der Herstellungsprozess ist vermutlich derselbe, aber durch die Fertigungsschwankungen. haben die Chips ohne "L" den Funktionaltest bei 3.0V eben nicht geschafft. Kann natürlich sein, dass sie bei etwas niedriger Taktfrequenz doch noch funktionieren. Ähnliche Vorgehensweise gibts bei Geschwindigkeitsklassen von Speichern, Genauigkeitsklassen von Wandlern, usw.

In einer kommerziellen Anwendung würde ich einen ATmega ohne "L" bei 3 V nicht betreiben wollen. Bei einem Selbstbaudongle ist es wahrscheinlich egal.

Nun meine zwei Olimex-Dongles können es anscheinend nicht. Eben erst neu gekauft. Mit der mehrseitigen Prozedur wie auf

formatting link
beschrieben, gehts dann, aber eben sehr mühselig.

Ich hab auch den JTAG-ICE von avr.openchip.org/bootice/ nachgebaut. Mit der dort verfügbaren Firmware gehts das auch nicht. Sollte jemand einen neueren Bootloader haben, der das reguläre Update schafft, bitte den Link posten.

Georg

Reply to
Georg Meister

Natuerlich werden sie auch anders getestet.

Ich wuerde eher andersrum vermuten, dass bei den ATmega16L einige den Funktionstest bei 16 MHz nicht bestanden haben.

Klar, aber bei einem Lowcost-JTAG-Dongle ist's ziemlich egal.

Reply to
Andreas Schwarz

Am 08 Jun 2004 12:22:13 GMT hat Andreas Schwarz geschrieben:

Da glaube ich eher die obere Aussage. So ich mich erinnere sind die 16L aber mit 16MHz@5V und 8MHz@3V spezifiziert, die 16er aber nur bei 5V (16MHz).

--
Martin
Reply to
Martin Lenz

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.