F: lichtempfindliche Diode

Hallo,

ich habe hier einen NAD 218 THX Verstaerker, der etwas seltsame Dinge tut. Ein Kanal ist ok, der andere will nicht das Relais einschalten. Erstmal nicht so schlimm, aber es ist auf dem Sinus-Testsignal ein

50Hz-Overlay (nennt man das so? "Einhuellende" klingt komisch). Das ist nur jeweils eine Halbwelle, und davon auch nur das hoechste Drittel, vielleicht. So, ich habe eine Arbeitslampe (E27-boeser-Wolframdraht). Auf der Leistungsplatine ist hinten (D317 oder so, fuer diejenigen, die den Schaltplan/Assy vor Augen haben) eine DO34 Glasrohrdiode, so aehnlich 1N4148, aber mit 2 gruenen Ringen. Schatte ich diese ab, geht der Brumm-Overlay weg. Also wedeln mit einer dunklen Huelse ueber der Diode und das Oszibild zeigt klare Auswirkungen. (Der Amp bleibt aber trotzdem aus, einfach abkleben hilft also nicht).

Irgendwie ist mir dieser Effekt bisher noch nicht vorgekommen, die (ok, nicht ausgeloetet) Werte fuer Uf und Irev sind aber plausibel. Ich kann mir auch kaum vorstellen, das dies normal ist (oder gewollt).

Irgendjemand eine Erklaerung fuer diesen Effekt?

Fuer den Typ 'zwei gruene Ringe' waere ich auch dankbar, das Datenbuch nach 'gn, gn' abzusuchen ist kein Spass.

gruesse,

achim

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Joachim Ebel
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Das die Dioden im Glasgehäuse lichtempfindlich sind, habe ich gerade heute noch in dem Buch "Troubleshooting Analog Circuits" gelesen. Sogar manche Keramikgehäuse sollen noch ein wenig Licht durchlassen. Bob empfiehlt da, es in eine dunkle Box zu bauen, oder Bauteile mit Plastikgehäuse zu nehmen, die heutzutage recht lichtundurchlässig wären.

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

Deshalb waren frueher Glasdioden fuer Radios und Fernseher mit schwarzem Lack ueberzogen, denn die Rueckwand hatte Lueftungsloecher und liess das Licht der Tiffanylampe auf Brokatdeckchen durch. Wenn man den Lack abkratze, hatten die Sperrmuell-Jockeys wie ich in jugendlichem Alter zum Nulltarif eine Diode, die als Lichtsensor geeignet war. Damals haette ich beinahe einen Luftsprung gemacht, dass ich nicht mehr die teuren LDR kaufen musste.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Mit den schwarz lackierten Transistoren konnte man Solar-Verstärker bauen ohne Batterie. Lack abkratzen und in die Sonne halten.

w.

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Helmut Wabnig

Hmm, diese Buch wollte ich schon immer mal haben, nachdem ich es bei meinem ehemaligen Chef im Regal neben der Whiskeyflasche entdeckt habe...2 Fliegen mit einem Handgriff.

Nunja, wenn diese Diode nun in einer Konstantstromquelle liegt, wird die wohl huebsch moduliert. Wierum funktioniert der Photoeffekt denn? Wie bei einer normalen Photodiode?

Damit koennte man sozusagen eine Anti-Lichtorgel bauen (ein Orgellicht?). Lustig auszuprobieren ist sicher auch das Feedback-Loop der Anordnung zu optimieren.

Spass beiseite, der Einfluss scheint wohl eher gering zu sein, denn im 2ten Kanal (der ja vorgibt, gesund zu sein) kann ich den Effekt nicht wirklich beobachten.

Der Wurm scheint also woanders zu stecken. btw: 2 gruene Ringe? Grad was parat?

gruesse,

achim

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Joachim Ebel

Analog Troubleshooting plus Whiskey ist schon eine gute Kombination. Beides dient normalerweise zum Wegmachen von "Noise". Sollte aber Single Malt sein, vorzugsweise schottischer Abstammung.

Gerade mal wieder ein Russky Netzteil repariert. Dabei waere ein Glaeschen Stolichnaya ganz paesslich gewesen, aber leider ist's hier erst Mittag. Na'sdarovje!

Hier werden die zwei Effekte in Kurzform erklaert:

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Wenn es gelbe gewesen waeren, hatte ich jetzt gesagt, dass die Diode den Rang eines Obergefreiten bei den Fernmeldern hat, zumal sie ja derzeit fernmeldet ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Ja, wie bei allen p-n-Übergängen, was bei Solarzellen und Photodioden ausgeprägter ist.

Keine Ahnung, vielleicht stimmt ja was anderes an dem Verstärker nicht? Aber generell habe ich von Analogtechnik keine Ahnung, vielleicht haben andere Tipps, was du prüfen könntest. Naiv gedacht: Da der andere Kanal funktioniert, könnte man vielleicht ein Testsignal reinschicken und an beiden Kanälen an denselben Stellen vergleichen und da, wo es dann unterschiedlich wird, wird der Fehler sein.

Da wird es vermutlich keine 1:1 Zuordnung zwischen "2 grüne Ringe" und einem einzigen Diodentyp geben :-)

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

Ich würde "Überlagerung" sagen.

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

Hallo,

Preisfrage: Ist es wirklich eine Diode? Ich habe bei mir auch solche Teile (DO34, ähnlich 1N4148) aber mit einem schwarzen und einem roten Ring. Wenn man diese Teile ausmisst, gibt es eher ein ohmsches Verhalten als eine Diode. Hat jemand eine Ahnung was das sein könnte.

MfG Michael

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Michael Schlegel

Die Dinger kenne ich als PTCs oder NTCs in Akkupacks - und als one wire bus-Chips!

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Nunja, es steht zumindest Dxxx auf der PCB.

Das mit dem Testsignal funktioniert ja bei der gehenden Endstufe. Das Problem bei Audioverstaerkern ist das Feedback-Loop. Da kann der Fehler dann prinzipiell ueberall stecken, und es kommt hinten Krimskrams raus.

Ich zeichne jetzt erstmal die Schaltung grob raus, und dann werde ich wahrscheinlich sehen, wo es haengt.

Danke fuer die Tipps schonmal.

gruesse,

achim

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Joachim Ebel

le

Wenn

Ist in solchen Geh=E4usen vielleicht inzwischen ein ganzer uP verbaut? Am besten gleich mit WLAN-Ausgang zur Einsparung von Anschl=FCssen. :-) Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Fast :-)

Naja, RFID-Transponder sind eigentlich schon so eine Anwendung.

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Hallo,

den Schaltplan gibt's hier:

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(nicht schön, aber besser als nix)

Joachim Ebel schrieb:

Wenn das eine Relais einschaltet, dann ist entweder das andere Relais kaputt oder der zugehörige Vorwiderstand (R731).

Da die Diode hier i.d.R. in Sperrichtung betrieben wird und der Punkt, an den die Anode geht, relativ hochohmig ist, könnte ein Photostrom evtl. diesen Effekt hervorrufen.

Laut Schaltplan ist es eine 1SS82

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Grüße Markus

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Markus Faust

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