Etikettenschwindel bei Ersatzakkus?

Hallo zusammen,

ich brauche mal Euren Rat ... :-)

Letzte Woche habe ich mir in der Bucht einen Ersatzakku f=C3=BCr mein Schnurlos-Telefon (T-Sinus 700M, baugleich Siemens Gigaset 4000 micro) gekauft. Da das Telefon nur f=C3=BCr die Aufladung von NiMH-Akkus geeignet ist, habe ich extra darauf geachtet, keinen Li-Ionen-Akku zu kaufen (der f=C3=BCr das Telefon auch angeboten wird) und darum auch nicht den billigsten, sondern nur den zweitbilligsten Lieferanten genommen.

Nun wird der Akku aber verd=C3=A4chtig schnell "voll" (innerhalb von weniger als 5 Std.), und das, obwohl er statt der 500 mAh des Originalakkus satte 600 mAh haben soll. Der Originalakku hat dagegen immer mehr als 5 Std. gebraucht, um komplett geladen zu werden. Auch ist es so, da=C3=9F, wenn ich den "vollen" Akku kurz herausnehme, dieser beim sofortigen Wiedereinsetzen nicht mehr als voll erkannt wird, sondern nur noch ein-zwei (von drei) Balken Ladeanzeige hat.

Aufgedruckt ist als Nominalspannung 3,6 V. Eine Messung der Leerlaufspannung direkt nach dem letzten Aufladen ergab jedoch 4,32 Volt; trotzdem wird er vom Telefon nur als "dreiviertelvoll" angesehen. Meines Wissens hat eine NiMH-Zelle aber nur eine Maximalspanung von

1,32 V, was bei drei Zellen zu nur 3,96 V Leerlaufspannung f=C3=BChren d=C3=BCrfte.

Nun meine Frage: Ist das alles f=C3=BCr einen NiMH-Akku normal, oder hat man mir einen Li-Ionen-Akku unter falschem Etikett angedreht? Aufgedruckter Hersteller ist "Connect 3000".

Ist es vielleicht auch m=C3=B6glich, da=C3=9F mein Telefon kaputt ist, oder= liegt das merkw=C3=BCrdige Verhalten nur daran, da=C3=9F der Akku erst einige Ladezyklen durchmachen mu=C3=9F, bis sich das Ganze eingespielt hat?

Viele Gr=C3=BC=C3=9Fe Christoph

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Christoph Stracke
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Hallo Christoph, ich hatte =E4hnliches mit einem =E4lteren Gigaset. Bei Dir war der Akku nach 5 Stunden m=F6glicherweise noch gar nicht voll geladen, obwohl die Ladeanzeige auf 100% stand. Es stimmt wie bei mir damals m=F6glicherweise die Ladestandanzeige jetzt nicht mehr weil der neue Akku mehr Kapazit=E4t hat als der alte. Mein Telefon "lernt" n=E4mlich die Kapazit=E4t des Akkus erst nach einem vollst=E4ndigen Ladezyklus. Hier war die L=F6sung dann die Akkuanzeige gem=E4=DF Anleitung neu zu kalibrieren. Dazu musste man den Akku einmal ganz leer werden lassen bis das Telefon nach Strom piept. Dann wieder aufladen. Danach stimmt die Akkuanzeige wieder. Das kannst du ja auch mal probieren. Andi

gt

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Andreas Meerbann

Es scheint "Steckenpferdler" zu geben, die gebrauchte Akkus vor der Tonne abfangen, zerlegen, die "noch guten" Zellen wieder zu "neuen" Akkus zusammenfriemeln und alles unter selbstbedruckten Klebe-Etiketten verbergen. Dagegen hilft wohl nur, bei dieser Quelle nix mehr zu kaufen.

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Ich kenne das so ähnlich, aber mit dem Unterschied, dass der Akku erst einmal in einem externen Ladegerät aufgeladen wird:

Zuerst den Akku in einem externen Ladegerät vollständig aufladen, dann ins Telefon einlegen und solange laufen lassen, bis der Akku vollständig entleert ist.

Anschließend kann ganz normal mit der Ladeschale aufgeladen werden.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

Soll er anzeigen was er will; wie lange hält das Telefon denn durch? Ist diese Zeit vernünftig?

Graue Theorie.

Direkt nach dem Laden hat NiMH ca. 1,42-1,45V Leerlaufspannung. Das fällt ziemlich schnell (auch ohne Nutzung) auf etwa 1,32-1,36 ab. Die meiste Zeit der Nutzung hat ein guter NiMH-Akku ca. 1,2-1,25V. Unter Last reduziert sich die Klemmspannung entsprechend des Innenwiderstandes. Dieser beträgt bei einem noch brauchbaren Akku etwa

2,3 / Zellenvolumen in cm³. Also bei AA ca. 0,3 Ohm. Bei Akkupacks mit mehreren Zellen entsprechend etwa 2,3 * AnzahlZellen² / Akkuvolumen. Liegt er deutlich darüber ist die Zelle Schrott.

Letzteres auf jeden Fall. Ein NiMH braucht ca. 2-3 volle Zyklen bis er die volle Kapazität hat. Allerdings ist die Kapazität auch beim ersten mal nicht soo viel geringer.

Da man aber den Füllstand von NiMH genauso wenig messen kann, wie bei allen anderen Akkutypen, muss sich die Schätzformel in dem Telefon dem neuen Akku anpassen. Das wiederum braucht definitiv einige vollständige Zyklen.

Also erst einmal checken, wie lange das Telefon wirklich durchhält, bevor man irgend etwas in die falsche Balkenanzeige interpretiert.

Marcel

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Marcel Müller

Stefan Brröring schrieb:

völlig unnötig und i.d.R. sinnlos!

Und was soll das bringen? Ein externer Lader lädt auch nicht besser als der interne! Zumindest bei üblichen modernen Geräten.

Wie kann man als Funker nur so einen Unsinn schreiben?

Richtig:

1: neuen Akku einlegen und gleich bis zum Abschalten leer laufen lassen. Das sorgt für einen eindeutig leeren Akku und klare Startbedingungen. Leer ist deutlich eindeutiger zu bestimmen als voll!

2: Dann laden im Gerät bis voll. Jetzt kann der Energiezähler zählen wie viel er reinbekommen hat.

Und noch ein paar Stunden warten bzw. weiter laden lassen. Das "Voll" der Anzeige kommt oft schon wenn der Akku meint, dass er voll ist weil die ihm bekannte, aber noch falsche zu geringe Kapazität eingeladen wurde. In Wirklichkeit lädt er solange weiter bis die Ladeelektronik den Vollzustand durch Messung oder Abfrage des Akkus erkannt hat. Je nach Gerät gibt es verschiedene Verfahren.

3: Dann entladen bis zur Abschaltung. Jetzt weiss der Energiezähler wieviel drin war. Was also die momentane Kapazit ist.

Weiter bei 2 und danach benutzen. Sinnvoll ist es, wenn man Zeit hat, diese Prozedur 3-5 mal zu wiederholen.

Und nicht vergessen: Später immer wieder mal bis zum Abschalten leer laufen lassen. Nur so kann sich der "Kapazitätsmesser" jeweils neu kalibrieren. Ohne den eindeutigen Leerzustand sind alle Lade- und Entladevorgänge reine Schätzungen. D.h. es wird nur das "Stomhin- und her" erfasst. Verluste und Ungenauigkeiten bei der Messung führen zu Fehlern.

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Jens Fittig

Frisch aus dem Ladegr=C3=A4t, insbesondere bei Schnelladung sind auch

1,45V/Zelle drin. Das w=C3=A4ren dann 4,35V. Also kein Grund zur Sorge wegen der Endspannung.

Gru=C3=9F, Michael Karcher

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Michael Karcher

Heinz Schmitz schrieb:

Bei Handy-Akkus? LOL!

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Jens Fittig

"Christoph Stracke" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@aeon.tonga.net...

Ja.

Die Spannung am Ladeende muß mitnichten 1.32V betragen (wo hast du denn die blöde Zahl her, 1.23V sind normal als chemische Spannung von NiMH), ein neuer (lange gelagerter) Akku kann bei den ersten Ladevorgängen Probleme mit der -DeltaU Abschaltung haben, vor allem Gigasets sind bekannt für ihre akkumordende Art der Akkuladeschaltung,

aber vor allem: Es wird bei Ersatzakkus massiv Etikettenschwindel betrieben, so gibt es 3000mAh GP Akkus die von GP gar nicht hergestellt werden, und eben 600mAh Akkus die keine 400mAh enthalten.

Aber daß ein LiIon statt einem NiMH gelabelt wird, daß ist doch ziemlich unwahrscheinlich, damit würde der Verkäufer sich keine Freude machen.

--
Manfred Winterhoff
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MaWin

Das alles ab 3: war bei mir nie notwendig. Leerwerden lassen bis Abschaltung, über Nacht ungestört aufladen lassen, fertig, Zähler stimmt wieder.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Den umgekehrten Fall, also NiCd statt Lithium habe ich aber schonmal selber gesehen...

Olaf

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Olaf Kaluza

Danke f=C3=BCr die vielen Antworten! :-)

Es hat mich erstmal beruhigt, da=C3=9F es sich anscheinend tats=C3=A4chlich= um einen NiMH-Akku handelt (der Wert von 1,32 V f=C3=BCr die Leerlaufspannung stammte von Wikipedia); ich war irgendwie davon ausgegangen, da=C3=9F der Wert keinesfalls =C3=BCber den theoretischen Betr=C3=A4gen der Spannungsrei= he liegen kann.

Im Netz wird irgendwo davor gewarnt, da=C3=9F f=C3=BCr das Telefon auch Li-Ionen-Akkus angeboten werden, die mechanisch auch passen (und sogar billiger sind), mit denen aber die Ladeelektronik meines Modells nicht zurechtkommt und die Akkus nat=C3=BCrlich nicht ganz vollbekommt. Bei eBay werden solche Akkus auch angeboten ... Darum hatte ich bei den gemessenen Daten und dem beschriebenen Verhalten die Sorge, da=C3=9F ich den falschen Akku bekommen h=C3=A4tte, ab= er das scheint ja nun nicht der Fall zu sein. :-)

Was die Standby-Zeit angeht, so ist die im t=C3=A4glichen Betrieb ja nur recht schwer zu ermitteln, aber der Akku hat auf jeden Fall bis zur Entladung schon um einiges l=C3=A4nger gehalten als der alte. Ich werde es mal so machen wie mehrfach beschrieben, da=C3=9F ich ihn ein paar Zyklen auf- und entladen lasse (im normalen Betrieb) und hoffe einfach mal, da=C3=9F sich die Ladeelektronik dann vern=C3=BCnftig selbst kalibriert.

Viele Gr=C3=BC=C3=9Fe in die Runde und nochmal herzlichen Dank Christoph

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Christoph Stracke

Hallo Marcel,

Woher stammt diese Faustregel? Bist Du Dir mit dem Quadrat der Zellenanzahl wirklich sicher? Letzteres erscheint mir unlogisch.

Je nach Anwendung kann auch ein höherer Widerstand noch lange gute Dienste tun. Im ferngesteuerten Auto meines Sohns z.B. sind senderseitig kaum Ströme gebraucht. Da reichen z.B. die ausgelutschtesten Akkus noch lange.

Marte

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Marte Schwarz

Hallo Christoph,

Das finde ich ja interessant. Wieso gibt es einen Li-Akku, wenn er gar nicht darin geladen werden kann? Klingt doch irgendwie seltsam, oder? Was schreibt denn die Bedienungsanleitung von Siemens?

Ich frag deswegen, weil Mutter auch so ein Teil hat udn der Akkuwechsel ebenfalls ansteht, ich abér schon fast ein Li-Akku gekauft hätte. Ein Horror wäre das, wenn es den in der Ladeschale abfackeln würde...

Marte

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Marte Schwarz

"Marte Schwarz" schrieb:

Hallo Marte,

so wie ich es verstanden habe, haben sie bei Siemens, was Abmessungen und Anschl=C3=BCsse angeht, damals dasselbe Akkuformat gew=C3=A4hlt wie bei einigen hauseigenen Handybaureihen aus der selben Zeit (wei=C3=9F aber nicht, welche das sind; k=C3=B6nnte S45 o.=C3=A4. sein. Und bei den sp=C3=A4teren Handys war die Ladeelektronik angeblich so, da=C3= =9F sie den Akkutyp erkennen und beides laden konnte, NiMH und Li-Ionen, da es letztere bei manchen Handys z.T. als (teurere) Sonderausstattung bzw. nachr=C3=BCstbares Zubeh=C3=B6r gab. Darum passen die Akkus zwar mechanisch, aber die (=C3=A4ltere) Ladeelektronik an den Gigasets/Sinus' funktioniert nicht korrekt. (Wei=C3=9F aber nicht, wo ich das gelesen habe, darum sind die Angaben ohne Gew=C3=A4hr; es schien mir pers=C3=B6nlich aber plausibel.)

le

Stimmt, das mit Abfackeln auf dem Wohnzimmertisch sehen die meisten M=C3=BCtter nicht so gerne ... ;-) Soviel ich verstanden habe, w=C3=BCrde er vermutlich aber nicht zu brennen beginnen, sondern nur einfach nicht komplett voll werden. Auch w=C3=A4re denkbar, da=C3=9F die Lithium-Akkus im falschen Ger=C3=A4t t= iefentladen und damit irreversibel gesch=C3=A4digt oder zerst=C3=B6rt werden k=C3=B6nnt= en (sofern sie keine eigene Lade- bzw. Abschaltelektronik mitbringen). Aber da werden andere wohl mehr zu sagen k=C3=B6nnen, falls ich falsch lieg= e.

Viele Gr=C3=BC=C3=9Fe Christoph

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Christoph Stracke

u etwa

ks mit=20

men.

Bei einem Akkupack ist das Volumen pro Zelle Akkuvolumen/AnzahlZellen. Also hat jede Zelle nach dieser Formel einen Innenwiderstand von

2,3 * AnzahlZellen/Akkuvolumen.

Und jetzt sind das AnzahlZellen davon in Reihe geschaltet, der Innenwiderstand summiert sich dabei.

Gru=C3=9F, Michael Karcher

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Michael Karcher

Eigengewächs. Passt auch nur für kleinere Akkus. Bei einer Monozelle dürfte der reale Widerstand schon etwas höher ausfallen. Genau genommen müsste man den Faktor etwas kleiner machen und noch eine Konstante für die Kontaktierung hinzufügen.

Ein Gehäuse mit einem Volumen habe eine Zelle mit einem Innenwiderstand Ri. Ich zerlege die Zelle gedanklich in zwei parallel geschaltete Zellen mit 2Ri und in Summe durch die Parallelschaltung wieder Ri. Schalte ich die beiden Zellen jetzt in Reihe bekommen ich 4Ri. qed.

Ja, bei diesen komischen Gartenleuchten ist es auch weitgehend egal. Aber bei allem, was Elektronik hat, etwas höhere Spitzenströme zieht und wo die Abschaltspannung auf schneller Zeitachse überwacht wird, ist hoher Ri unweigerlich mit vorzeitigem Leer-Symtomen verknüpft. Kurzum, für eine Funkgurke ist es nicht egal. Die geht sonst im Gespräch aus.

Marcel

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Marcel Müller

Hi Marcel,

Sag doch gleich, dass Du das Volumen des gesammten Akkupacks meinst ;-)

Dabei war es bisher immer der Kontaktwiderstand, noch nie der Akku, bei mir zumindest.

Marte

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Marte Schwarz

Korrekt, das waren S35, S45 und ein paar andere, die mechanisch kompatible Akkus mit einigen Gigasets hatten. Ich hatte auch so ein Gigaset dessen Originalakku nach einer ca. sechsmonatigen Nichtbenutzung hin war. Dem habe ich dann meinen damaligen Ersatzakku (Lithium) aus dem S35 eingepflanzt und für ca. 2 Jahre war alles prima. Akku wurde geladen und hielt einen ganzen (Büro-)Tag durch. Das Gigaset habe ich allerdings nicht mehr in Benutzung, weil es die Basis irgendwann mal zerlegt hat und hier jetzt nur noch kabelgebundene Fernsprecher an der HiCom hängen.

Zuendi

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Sebastian Z u e n d o r f

Das würde mich bei Connect 3000 wundern. Das ist die Hausmarke von Goeke-Batterien, von denen ich mehr oder weniger meinen kompletten Bedarf an Batterien und Ersatzakkus beziehe. In den letzten Monaten waren das u.a. zwei Notebookakkus (IBM X60 und irgend so ein Medion Ding), Kameraakkus für die D200 und Bleiakkus für USVs. Kamera- und Notebookakku sind mit Connect 3000 gelabelt und halten etwa doppelt so lange wie die Originalakkus. Für die D200 habe ich z.B. einen Originalakku mit gerade mal 100 Zyklen und Zustand "sehr gut" laut Kamera. Damit schaffe ich im Mittel etwa 800 Auslösungen - der Connect 3000 schafft nach etwa 80 Zyklen locker 1400-1600 Auslösungen unter gleichen Bedingungen.

Das X60 läuft mit dem Connect 3000 im Schnitt zwischen 5 und 9 Stunden, je nach Nutzung. Der Originalakku hat nie mehr als 6 Stunden geschafft.

Zuendi

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Signatur abgelaufen!
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Sebastian Z u e n d o r f

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