DCF77-Empfang

Und so sprach Heiko Nocon:

Nimm mal die Scheuklappen ab. Denk nochmal über die Warscheinlichkeit von Mehrbitfehlern in einem 59 Bit-Bitstrom nach, welcher an wimre 4 Stellen eine Parity jeweils für die Bits zwischen den Parity-Bits besitzt. Zumal nur dein konstruierter Fall von genau zwei/vier/sechs/acht Bitkippern zwischen den Paritys unendeckt bleiben wird.

Den Aufstand braucht man gar nicht zu machen. Sobald ein einziges der Paritys nicht stimmt, ist der ganze Bitstrom Müll und wird verworfen. Auf in die nächste Runde dauert halt nochmal ne Minute.

Roland

Reply to
Roland Ertelt
Loading thread data ...

Ich denke, das ist das entscheidende: Wenn man sowas vernünftig machen will, dann kann man in Kombination von Quarzoszillator, Parity, und ein paar Empfangsversuchen eine Uhrzeit hinkriegen, die sehr verlässlich ist. Denn daß die Parity zwei oder dreimal genau so falsch kippt, daß die drauffolgende Minute rauskommt, das ist sehr unwahrscheinlich.

Daß es bei vielen handelsüblichen Uhren nicht geht, das liegt wohl dran, daß sie zu billig gemacht sind.

/ralph

Reply to
Ralph Aichinger

Was hat das mit der Gesamtzahl der Bits zu tun? Richtig: genau garnix. Es hat nur was mit der Folgefrequenz/Dauer möglicher Störungen im Verhältnis zu Bitdauer und Bitfolgefrequenz zu tun.

Richtig. Im Falle der Uhrzeit also ziemlich genau 1 Bit Redundanz für 10 Bit Information (da ist die implizit vorhandene Redundanz der BCD-Codierung bereits rausgerechnet, tatsächlich sind es ja sogar 16 Bit).

Nur zum Vergleich: RS232 z.B. benutzt höchsten 1 zu 8 Bits. Und selbst das ist bei entsprechend schlechtem Kanal schon recht unzuverlässig. Und RS232 ist keine offene Funkstrecke, die mit Nutzsignalen im nW-Bereich arbeitet...

Was grandioser Blödsinn ist. Ein entdeckter Bitfehler z.B. im Datum sagt nämlich fast nichts über mögliche Bitfehler in der Uhrzeit aus.

Nur wenn man annimmt, daß die Mehrzahl der relevanten Störungen über etliche Sekunden andauern oder mit Folgefrequenzen im Mehrsekundenbereich auftreten, wäre das der Fall.

Nur sieht der typische Störnebel in Wohnumgebungen garnicht so aus. Die energiereichsten Störungen sind im Gegenteil meist sehr kurz, aber dafür recht häufig.

Falls du noch ein Radio mit AM-Bereichen besitzt, kannst du dir leicht einen akustischen Eindruck davon verschaffen indem du einfach mal dorthin tunest, wo kein Sender zu hören ist. Da sind nur selten über längere Zeit anhaltende laute Störgeräusche zu hören, aber dauernd unregelmäßiges und lautes Knacken. Natürlich in einem Mietshaus in einer dichbesiedelten Gegend wesentlich mehr als in einem freistehenden Eigenheim eines Singles irgendwo in der Pampa.

Reply to
Heiko Nocon

Und so sprach Heiko Nocon:

Komisch. Wenn ich ins Protokoll sehe, sehe ich bei der Uhrzeit 1x

7Bit+Parity und 1x 6Bit+Parity. Und obendrein allein in der Uhrzeit noch ein Marker-Bit, welches man ebenfalls als Indikator für die Qualität des Bitstromes heranziehen kann.

Vielleicht solltest du nochmal nachrechnen ;)

Dafür hat das DCF77 aber ein robustes Timing-Verhalten, bei welchem man Störungen (zusätzliche Flanken) per Software prima filtern kann. Erst recht, wenn man die Antennenbaugruppe nach einigen Minuten Betrieb "kennt".

Doch. Er sagt etwas über den Gesamtzustand des Empfanges aus. Wenn im Datum schon Bitfehler sind, sind mit der gleichen Häufung auch Fehler in der Uhrzeit und im Wetter. Nur geht das Pendel andersherum genauer: Wenn die beiden Zeit-Segmente schon fragmentiert sind, braucht man den Rest gar nicht mehr analysieren, weil der zu 99,5% ebenfalls Müll wird. Der Bitstrom taugt dann nur noch, um die Minutenumschaltung zu syncronisieren...

Und wie viele deiner 1s langen Bits werden von einem Knackser nochmal zerstört?

Meine praktischen Erfahrungen mit DCF77 sagen das Gegenteil von dem aus, was du hier theoretisch postulierst. Nimm es einfach so hin.

Roland

Reply to
Roland Ertelt

Heiko Nocon wrote on Sun, 13-04-28 19:18:

Unerkannt bleiben Zwei-Bit-Fehler. Beim Vergleich zweier aufeinderfolgender Werte müssen es zwei identische Zwei-Bit-Fehler an denselben Stellen sein. Das ist hinreichend sicher.

Reply to
Axel Berger

Ja, ok, ist lange her, daß ich das implementiert habe. Hatte ich nicht mehr richtig in Erinnerung.

Eins. Und der nächste Knackser drei oder fünf Sekunden später zerstört noch eins. Und schon hast du den Salat.

Die Bits sind übrigens nicht eine Sekunde lang, sondern die Information steckt in nur 100ms, nämlich dem Unterschied, ob der Puls 100 oder 200ms lang ist.

Reply to
Heiko Nocon

Man muss sich ja nicht auf die Parityprüfung der Rohdaten beschränken. Die lokale Uhr ist doch ein viel besserer Indikator ob der empfangene Frame fehlerfrei ist oder nicht (indem man schaut ob man das empfangen hat was zu erwarten wäre). Z.B. mit folgendem Algorithmus:

- Definition "lokale Uhr hat keine Zeit": Nach Power-cycle oder x Stunden fehlender Funkverbindung.

- Wenn lokale Uhr keine Zeit hat: Empfange solange bis jedes Feld dreimal hintereinander den gleichen Wert liefert (bzw. bei Minute +1, +2).

- Anderenfalls empfange einen einzelnen Frame nach y Stunden (je nachdem wie genau die lokale Uhr ist)

- Stimmt dieser Frame mit der Zeit der lokalen Uhr auf 1 Minute überein: Synchronisiere Sekunde der lokalen Uhr und markiere Funkverbindung als vorhanden.

- Anderenfalls empfange einen weiteren Frame und gehe zum vorherigen Schritt. Maximal z mal in Folge. Bei z+1 oder fehlendem Empfang markiere Funkverbindung als nicht vorhanden.

- Beginne von vorne

Micha

Reply to
Michael Baeuerle

Richtig, das wurde im Thread ja auch bereits mehrfach erwähnt. Wirklich sicher wird es nur, wenn man die Redundanz ausnutzt, die in der Tatsache steckt, daß es jede Minute ein neues Telegramm gibt.

Das Problem ist eben bloß, daß die typischen Funkwecker das offensichtlich nicht in wirklich hinreichendem Maße tun, was gelegentlich zu erheblichen Fehlern führt. Ich persönlich habe dadurch jedenfalls schon einmal verschlafen, weil das Teil über Nacht auf einmal sechs Stunden nachging.

Was ich daran aber wirklich bedaure: Meine innere Uhr hat nicht zugelassen, daß ich die 6 Stunden wenigstens ordentlich ausnutze, ich habe gerade so viel verschlafen, daß es mir unmöglich war, meinen normalen Bus zu erreichen. Ein Haufen Streß und effektiv nur 45 Minuten länger gepennt. Das war es echt nicht wert. ;o)

Reply to
Heiko Nocon

Michael Baeuerle schrieb:

Hallo,

da muss man aufpassen das kein Übertrag bei den Stunden passiert oder auch die Folge 59, 00, 01 bewältigen. Wenn die Minuten auf Null springen können sich ja ausser dem Feld für Stunden auch der Tag, der Monat oder auch das Jahr ändern.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen
  • Chr. Maercker :

Smart-Home liegen bei 0.8, 2.4, 5 GHz, also 4 bis 5 Zehnerpotenzen

above?

- Andi

Reply to
Andreas Karrer

schwach sein. Leider hat mein Rx kein S-Meter, so dass sich nicht

Die diversen HF-Quellen der IT scheiden aus, da hast Du schon mal recht. Dass es keinen Unterschied zwischen Zimmer und Balkon gibt, spricht eher

das war auch vor 30 Jahren schon so, mit dem einzigen Unterschied, dass es damals etliche Sender mehr in diesen Bereichen gab. Es fiel

--


			CU	Chr. Maercker.
Reply to
Chr. Maercker

d

sendet.

MfG hjs

Reply to
Hans-Juergen Schneider

Hans-Juergen Schneider wrote: [DCF77-Signal]

schwachen Sendern, die sonst beinahe im Rauschen untergehen.

--


			CU	Chr. Maercker.
Reply to
Chr. Maercker

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.