Anschlussbeinchen ferromagnetisch

Bei LEDs fiel es mir schon immer auf, die Anschlussleitungen reagieren auf einen Dauermagneten, sie werden angezogen. Jetzt habe ich spaßeshalber mal einen Dauermagneten an die Anschlussdrähte verschiedener Bauelemente gehalten und war erstaunt:

Elkos, Z-Dioden, 1N4148 und LED reagieren Widerstände, Folienkondensatoren, 1N4007 reagieren nicht

In den Datenblättern finde ich nicht wirklich etwas über das Material der Anschlüsse. Warum reagieren manche Drähte ferromagnetisch, warum andere nicht?

Welche Materialien werden mit welcher Begründung dort eingesetzt?

Grüße

Jürgen

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Jürgen Spelter
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Älteres übliches Material:

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Neueres ist Kupfer.

Für den Anwender eher selten relevant. Manchmal bei z.B. OPs können die Thermospannungen unterschiedlich sein ( Kovar = schlecht , Kupfer = gut ).

MfG JRD

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Rafael Deliano

Kupfer ist teurer, und da, wo es auf den ESR nicht wirklich ankommt, braucht man es schlicht nicht. (Ja, ELKOs zählen auch dazu, da deren eigener ESR sowieso dominiert.) Zudem hat Kupfer bei dünnen Drähtchen wenig Stabilität. Da könnte man einen ELKO einfach abreißen oder abschütteln.

Marcel

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Marcel Müller

Also schrieb Jürgen Spelter:

Die betr. Drähte dürften vernickelt sein. Nickel wäre ferromagnetisch.

Ansgar

--
*** Musik! ***
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Ansgar Strickerschmidt

Hallo zusammen,

Das dürfte viel zu dünn sein. Die Beinchen sind schlicht aus Eisen, weil Kupfer teurer ist. Dann das Ganze noch verzinnt, damit sichs besser löten lässt.

Marte

P.S. IMHO ist es völlig abwegig, hier spezielle Legierungen zu vemuten, nicht bei ausgesprochenen Billigteilen wie 1N4148

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Marte Schwarz

"Ansgar Strickerschmidt" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@invalid.invalid...

...>

...

Hallo Ansgar.

Dachte ich auch schon dran, wegen Eisen, Nickel, Kobalt als ferromagnetische Werkstoffe. Aber kann eine dünne Nickelschicht so stark auf Magneten reagieren? Außerdem sind die Drähte, speziell bei LEDs ziemlich hart und starr, da scheint tatsächlich Eisen verwendet worden zu sein, aber warum? Sparsamkeit wie bei billigsten Scartkabeln kommt ja wohl kaum in Frage, muß also schon einen technisch nachvollziehbaren Hintergrund geben.

@Rafael: Kofar ist auch eher unwahrscheinlich, da bei bedrahteten Bauelementen die Längendehnung eher unkritisch ist...

Grüße

Jürgen

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Jürgen Spelter

Am 13.04.2010 12:56, schrieb Jürgen Spelter:

Speziell bei LEDs kann ich mir das sehr gut vorsellen. Sie sollen ja nicht unbedingt auf der Platine leuchten, sondern gerne etwas oberhalb. Quasi über den höchsten verwendeten Bauteilen, damit man auch wirklich sieht, ob sie leuchten oder nicht. Nicht, dass sie dann von irgendeinem Bauteil abgedeckt werden. Da macht sich etwas Steifigkeit in den Anschlussdrähten durchaus gut. Denn dann reicht's vielleicht sogar noch bis zum Loch im Gehäusedeckel, was diversen Klimbim mit Befestigung und so elegant erspart.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
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Christoph Müller

Da kennst du die Sparfüchse aber schlecht.

Gerade bei Bauelementen in Glas-Gehäusen oder mit Glas(lot) Anschlußdurchführungen würde Kovar Sinn ergeben. Bei LEDs mit Plastik-Verkappung eher nicht.

XL

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Axel Schwenke

"Christoph Müller" schrieb im Newsbeitrag news:4bc45281$0$6992$ snipped-for-privacy@newsspool4.arcor-online.net...

ja, bei den LEDs sind die etwas starreren Beinchen oft ganz praktisch, aber warum ist bei Dioden und radialen Elkos Eisen im Spiel?

Jürgen

Reply to
Jürgen Spelter

Dafür nimmt man Legierungen, die den GLEICHEN Ausdehnungskoeffizienten wie Glas haben. Man nimmt dafür ganz spezielle Legierungen. Damit musste ich mich vor längerer Zeit auch schon mal rumplagen.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
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Christoph Müller

Christoph Müller schrieb:

Also nimmt man Kovar, AKA FerNiCo :-)

Bernd

Reply to
Bernd Laengerich

Meine Vermutung: Wegen der schlechten Wärmeleitfähigkeit. Mit Kupferbeinen würden beim Einlöten das transparente Plastik schmelzen.

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--
Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
Universität Hannover, Inst. für Quantenoptik      fax: +49-511-762-2211	
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GPG key:    http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=Knaak+kmk&op=get
Reply to
Kai-Martin Knaak

Am 13.04.2010 16:59, schrieb Bernd Laengerich:

An Kovar kann ich mich in diesem Zusammenhang nicht erinnern. An eine Nickellegierung schon eher.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Reply to
Christoph Müller

Marte Schwarz schrieb:

Die 1N4148 sind aus Glas. Mach mal ne dichte Durchführung aus Eisen in Glas ( oder auch aus Kupfer ). Deshalb wird Kovar verwendet. Siehe den erwähnten Wiki-Artikel.

Grüsse

Sven

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Sven Hegewisch
*Kai-Martin Knaak* wrote on Tue, 10-04-13 17:10:

Die ist übrigens wirklich erstaunlich schlecht. Der Stiel eines normalen Eßlöffels, in dem über einer Gasflamme gescholzenes Blei schwappt wird nicht einmal spürbar warm. (Nein, zum Essen nehme ich den seitdem nicht mehr.)

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Axel Berger

Jürgen Spelter schrieb:

Nur ganz schwach. Bei stärkere Nickelschichtungen spürt man es leicht, etwa mit einem starken Kühlschrankmagneten an der Badezimmerarmatur.

Es geht um die Durchführung durch Glas, etwa bei Dioden im Glasgehäuse oder Durchführungen in TO-39 Gehäuse usw. Dort muss sich der Draht gleich ausdehnen wie das Glas, sonst kann man ihn nicht einschmelzen. Daher der Name Ko-var, gleiche Ausdehnung, Invar, "keine" Ausdehnung.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

Also ich schaff das auch mit diesen angeblich schlecht wärmeleitenden Beinchen *duck*

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

r, da

n.

Und was ist dann das Ergebnis? Eine DED? (Dunkelheit emittierende Diode) Gruss Harald

Reply to
Harald Wilhelms

"Jürgen Spelter" schrieb:

Eine 1N4007 muss auch Verlustleistung ableiten können, daher nimmt man dort Kupferanschlüsse. Eine 1N4148 braucht das nicht.

War auch schon vor > 20 Jahren bei Leistungs-ICs gut zu beobachten: während normale DIL-ICs relativ stabile Beinchen hatten, die gut federn und sich nicht gleich verbiegen, hatten sowohl Transistor- Arrays als auch NF-Leistungsverstärker ganz leicht biegbare Beinchen. Das eine Stahl (bessere Stabilität), das andere Kupfer (bessere Wärmeleitung).

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Reply to
Joerg Wunsch

Axel Berger schrieb:

Hallo,

ein Schmied hält ja auch eine an einem Ende rotglühende Eisenstange am anderen Ende in der Hand um sie auf dem Amboß zu hämmern. Der Glasbläser hat an einem Ende seiner "Pfeife" rotglühendes Glas, am anderen seinen Mund.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

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