Steckerschaltnetzteil lässt Mikrocontrollers chaltung abstürzen

Hallo,

ich habe folgendes merkwürdiges Problem:

Eine Mikrocontrollerschaltung mit Attiny2313 ist mit einem USB-Handy-Datenkabel (USB-seriell-Wandler im USB-Stecker) versehen. An einem normalen Steckernetzteil (mit Transformator) läuft alles einwandfrei wie es soll. Vom PC werden Daten nur an die Schaltung gesendet, es gehen keine keine Daten von der Schaltung zum PC zurück. Verbunden sind also nur die TX Leitung vom USB-Kabel mit RX des UART und Masse.

Wenn ich dieselbe Schaltung mit einem China-Billig-Stecker_schalt_netzteil betreiben will, spinnt alles, sobald der USB-Stecker am Rechner eingestöpselt wird. Nicht nur die Datenübertragung ist nicht mehr möglich, auch der Rest der Schaltung tut nix mehr, auch nicht mehr das, was sie völlig ohne Daten tun soll und bei rausgezogenem Stecker auch wieder tut... einzig die am Controller angeschlossene DUO_LED leuchtet noch grün (geht bei Reset aus), auf Tastendrücke reagiert die Schaltung auch nicht mehr. Das Einstöpseln am Notebook im Akkubetrieb brachte nur wenig Verbesserung, die Funktionen sind sämtlich gestört. Wenn das Notebook mit seinem Netzteil betrieben wird, geht gar nichts mehr, so wie am normalen PC. Bei Verwendung des Schaltnetzteils wird der USB-Seriell-Wandler beim Einstöpseln in den PC von der Hardwareerkennung erst erkannt, wenn das Netzteil abgezogen wird. Beim normalen Steckernetzteil ist das Erkennen kein Problem.

Die Eingangspannung an der Schaltung ist 12 Volt, sie bricht sowohl beim normalen Netzteil (12V/500mA) als auch beim Schaltnetzteil (laut Aufdruck 12V/1000mA) nicht wesentlich (+/-1V) zusammen. Für den Controller wird mit dem 78L06 samt Hühnerfutter 100uF+100nF am Eingang,

100nF am Ausgang und einer Verpolschutzdiode die Spannung stabilisiert.

Hat jemand schon mal so etwas gehabt? Ist dieses Schaltnetzteil nicht galvanisch vom Netz entkoppelt? Ich habe es mal geschlachtet, nach Gleichrichtung der Netzspannung mit 4x 1N400x folgt ein 8-poliges IC (Stempelung offenbar für den Hersteller, ST ist noch als Logo erkennbar), eine kleine Schaltung rund um einen BC237 ein paar Kondensatoren (10uF und einige im nF Bereich) und dann der Übertrager, am Ausgang 2x 470uF. Zwischen der Netzseite und der Ausgangsseite ist neben dem Übertrager noch ein 4 beiniges Bauteil wie ein kleines IC?

Oder schwingt das Netzteil eventuell so stark, dass es stört? Weshalb dann aber nur bei am PC eingestecktem USB-Kabel bzw. weshalb versagt sogar die Hardwareerkennung beim Einstecken?

Wie entstöre ich ggf. den UART-Eingang des Controllers etwas oder wie entkopple/entstöre ich ggf. den Spannungseingang der Schaltung zur Verwendung des Schaltnetzteiles?

Viele Grüße

Kai

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Kai Ebersbach
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"Kai Ebersbach" schrieb im Newsbeitrag news:el9tlq$fqg$ snipped-for-privacy@online.de...

Solche Probleme habe ich bisweilen beim Hotstecken auch. Doppelte Masse ist ganz schlecht und kann den PC stören. Guck dir mal den Netzteilausgang mit dem Scope an bzw. nimm einfach einen anderen Netzteiltyp.

China ist eben China. Steht doch als Warnung drauf!

- Henry

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Henry Kiefer

Am Thu, 07 Dec 2006 21:34:54 +0100 schrieb Kai Ebersbach :

Miß einmal die Wechselspannung des Netzteilausganges gegen Erde. Durch die Y-Kondensatoren (EMI-Filter) liegen da oft bis zu 110VAC hochohmig an. Das kann schon stören und hat mir auch schon ein paar GaAs HF-FETs zerschossen.

Oft nicht ganz, siehe oben, einige nF sind üblich und zulässig.

optokoppler

Das kannst du mit dem Oszi, oder notfalls DMM im AC-Bereich feststellen.

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Martin
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Martin Lenz

Henry Kiefer schrieb:

Scope ist leider nicht vorhanden, aber die von Martin empfohlene Messungen habenn ergeben, dass gegen Erde ca. 75VAC anliegen und auch die Ausgangsspannung noch 24-27VAC bei 12,4VDC hat. Ich denke, es ist der AC-Anteil an der Ausgangsspannung bzw. gegen Erde, der stört.

Bleibt wohl nix anderes, als anderes Netzteil...

*lol* Stimmt wohl...

Danke für die Hilfe!

Kai

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Kai Ebersbach

Kai Ebersbach schrieb:

Das NT ist einfach kaputt, möglicherweise DOA.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Martin,

Martin Lenz schrieb:

Gegen Erde waren es ganz kurz über 75VAC... offenbar nicht sehr stabil (wie Du schon schriebst hochohmig), doch für Störungen wohl ausreichend.

Jepp, die Grundschaltung entspricht wohl grob dem, was man bei Wikipedia unter Schaltnetzteil findet.

Oszi hab ich leider nicht, aber auch die 12,4V DC sind von 24-27VAC überlagert.

Ich werde wohl einfach auf dieses Billigteil verzichten.

Danke für Deine Hilfe!

Kai

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Kai Ebersbach

"Martin Lenz" schrieb im Newsbeitrag

Ich kenne das Problem auch. Spannungen von bis zu 80V gegen PE sind bei diesen Schaltnetzteilen durchaus üblich. Abhilfe schaffte bei mir immer, ein Filterung am DC-Eingang meiner Elektronik. Ein Ferritperle und/oder ein LCL-T-Filter direkt nach der Einspeisung bewirkt machmal Wunder.

Einen EMV Test dürfte Kai sein Gerät kaum bestehen.

Gruß Max

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Max Karlich

Moin Dieter,

Dieter Wiedmann schrieb:

Bei einem nagelneuen, frisch aus der Verpackung genommenen ist es dasselbe.

Was ist DOA? Designed zum Wegwerfen? :-)

Ich werde auf diesen Netzteiltyp einfach verzichten.

Viele Grüße

Kai

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Kai Ebersbach

Dead-on-Arrival

MfG JRD

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Rafael Deliano

Am Fri, 08 Dec 2006 13:59:18 +0100 schrieb Kai Ebersbach :

24VAC aum Ausgang ist schon wieder sehr seltsam, da sollte ja ein dicker Elko parallel sein und wenn der Regler auch nur irgendwie seinen Job erledigt, dann mußte das deutlich weniger sein. Da würde ich fast an einen Meßfehler glauben. Oder irgendwas erzeugt ganz wild HF - aber ein normales Multimeter mißt die ja kaum mehr - vielelicht lässt es sich aber davon verwirren.

AC gegen Erde haben aber viele, davor solltest du deine Schaltung schon schützen, wenn du sie nicht ausschließlich mit Trafo-Netzteilen betreiben willst.

--
Martin
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Martin Lenz

Hallo Martin,

Martin Lenz schrieb:

Einen Messfehler kann ich nicht grundsätzlich ausschliessen. Ich habe hier einfach im 200V AC Bereich des Multimeters am Ausgang (Hohlstecker) gemessen. Das Ganze sowohl mit 2 digitalen Multimetern als auch mit einem analogen (50V AC Bereich). Auffallend, dass beim Umpolen 0 V da waren, ich vermute, es handelt sich hier um eine mit Taktfrequenz gepulste Gleichspannung mit höheren Spitzen als die Messgeräte im Mittelwert anzeigen.

Am Ausgang des Steckernetzteiles sind 2 x 470uF/35V parallel geschaltet, soweit ich sehe nur eine Einweggleichrichtung mit einer Diode.

Soweit ich anhand des geschlachteten Teils sehe, ist eine strikte galvanische Trennung durch den Transformator gegeben, die einzige sonstige Verbindung zwischen Niederspannungsteil und Netzseite ist der Optokoppler. So etwas wie Y-Kondensatoren kann ich nicht finden auf der Platine. Das Netzteil hat keinen Schutzleiteranschluss (2-pol. Eurostecker direkt am Gehäuse).

Also bei AC gegen Erde bin ich mir nicht sicher, die Anzeige des Multimeters (ich habe zwei verschiedene Digitalmultimeter probiert) geht fast schneller auf 0 als man die 7x,x V ablesen kann. Eventuell sind auch nur die Messgeräte nicht hochohmig genug? Da ich aber keine Y-Kondensatoren finden kann, weiss ich nicht, woher hier eine tatsächliche Spannung kommen könnte?

Ich vermute also, dass die Störungen an der Schaltung durch gepulste Gleichspannungsanteile von einigen kHz (Taktfrequenz des Reglers) auf der Ausgangsspannung entstehen.

Wie könnte man diesen Anteil unterdrücken, um die Störungen zu minimieren oder gar zu beseitigen?

Viele Grüße und Danke an alle Antwortenden

Kai

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Kai Ebersbach

Am Sat, 09 Dec 2006 17:26:20 +0100 schrieb Kai Ebersbach :

Nein, da ist dein billiges Meßgerät schuld - erkennbar, daß kein AC Bereich kleiner 200V vorhanden ist. Die Flußspannung der 1N4007 als Gleichrichter macht sonst einen prozentuell zu großen Fehler. Analoge haben auch einen einfachen Diodengleichrichter. Nimm ein besseres DMM mit AC Bereichen 1V) könntest du damit erkennen, der Ripple werden aber nur ein paar 100mV sein.

Die C's würden bei 27VAC durchglühen. Sie hätten bereits bei 50Hz nur 3-4 Ohm Impedanz - rechne dir den Strom aus, der fließen müßte, um 27VAC an ihnen abfallen zu lassen.

Die Spannung ist mit einem >=10MOhm DMM normal stabil meßbar. Ohne Y-C's wird sie aber nicht da sein. Wie kommt das Ding aber dann durch die EMV?

Ohne Oszi schlechte Karten, wie sollst du etwas bekämpfen, wenn du nicht weißt, was?

Du könntest probieren, eine Grundlast an das SNT zu hängen, so daß es mit deiner Schaltung zusammen zu min. 50% belastet ist. Wenn Reglerschwingungen vorhanden sind, dann sollten sie sich dadurch ändern/vermindern.

--
Martin
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Martin Lenz

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