Signalausbreitung unterwasser

Hallo,

ich habe da mal eine Frage, die daher rührt, dass ein guter Freund von mir Hobbytaucher ist. Nachrichtenübermittlung unterwasser ist ja bekanntermaßen nicht ganz einfach. Entweder per Ultraschall oder im Langwellenbereich, beides mit erheblichen Leistungen um einigermaßen Reichweite zu bekommen.

Wie breitet sich eigentlich ein elektrisches Feld im Wasser aus? Wenn man z.B. am Ufer eines Sees in ca. 50 oder mehr Meter Entfernung zwei Elektroden ins Wasser steckt und eine hohe Spannung (bei kleinen Strömen, nicht dass sich die Taucher wie beim Elektrofischen in Krämpfen winden) einspeist? Wenn diese Spannung digital moduliert wird - ob man dann mit beherrschbarem Aufwand etwas von dem Feld mit einem Empfänger herausfischen könnte?

Frank

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Frank Esselbach
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Frank Esselbach schrieb:

Hallo,

höhere Frequenzen breiten sich im Wasser nun mal nicht weit aus, will man etwas Reichweite, braucht sehr niedrige Frequenzen und trotzdem noch sehr viel Leistung. Da nützt es nichts nur ein elektrisches Feld erzeugen zu wollen.

Bye

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Uwe Hercksen

Typisch treten das magnetische und elektrische Feld gemeinsam auf. D.h. bei hohen Frequenzen wirds runtergedämpft.

Geht wohl nicht. Wenn man konstanten Widerstand annimmt hat man bei hoher Spannung hohen Strom. Selbstversuch in der Badewanne mit Fön wird nicht empfohlen.

Was es in den 60er Jahren angeblich mal gab war Schleppen einer Unterwassersonde von Schiff mit Hinleitung im Kabel und Rückleitung per Salzwasser.

MfG JRD

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Rafael Deliano

"Frank Esselbach" schrieb im Newsbeitrag news:1iux2cy.1p0k4n47yan2uN% snipped-for-privacy@ghostlink.de...

Es wird kurzgeschlossen, vor allem in Salzwasser.

Ab einer Entfernung einer Wellenlaenge: Eher nicht. Daher ja auch Laengstwellen.

In chemisch reinem, nicht leitendem Wasser koennte es besser aussehen.

--
Manfred Winterhoff
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MaWin

Stichwort: Dipolfeld.

Selbst bei Gleichstrom oder Quasi-Gleichstrom wird man im Nahbereich der Elektroden etwas messen können. Die Feldstärke nimmt aber sehr stark mit zunehmendem Abstand ab.

Bei einem Elektrodenabstand von 50m wird man im Abstand weniger hundert Meter sicher noch etwas detektieren können. Das hängt natürlich auch von der Größe der "Empfangsantenne" ab.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

MaWin schrieb:

Hallo,

in solchem Wasser taucht aber niemand, danach wäre es auch nicht mehr chemisch rein und isolierend.

Bye

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Uwe Hercksen

Das ist frequenzabhängig:

Bis zur Grenzfrequenz der Ionenleitung: Kurzschluß, praktisch keine Feldstärke, nur Strom. Das resultierende Magnetfeld ist für Kommunikationszwecke nicht wirklich der Hit, weil die übliche Ausbreitung per Maxwellscher Welle mangels brauchbarem elektrischen Feld ausfällt. D.h. ab der Dimension "Wellenlänge" ist Schluss mit Lustig. Daher auch die Längstwellensender bei U-Booten.

Eine wenig beachtete Möglichkeit besteht darin, die Kommunikationsfrequenz hoch genug zu legen, so dass die Ionenleitung zu träge wird. Recht gut funktioniert das z.B. im oberen Terahertzbereich, sprich mit Licht.

Der Meinke-Gundlach gibt an, dass sich so ab 10 GHz abhängig von der Temperatur bei Wasser die Dielektrizitätszahl massiv senkt, allerdings nehmen die Verluste zunächst stark zu. Ich würde jetzt mal vermuten, dass es bis 100 GHz mit den Verlusten noch recht eklig ist, darüber hinaus könnte sich langsam ein Fenster öffnen. Dieser Frequenzbereich ist heute, wenn auch mit viel Aufwand, tatsächlich mit Halbleitersendern nutzbar, von daher könnte ich mir vorstellen, dass bei der Unterwasserkommunikation irgendwann neue und dann auch wirklich schnelle Übertragungswege hinzukommen.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Oliver Bartels schrieb:

Hallo,

allerdings hat das Licht im Wasser auch so seine Probleme, jeder Taucher weiß das besonders das rote Licht im Wasser stark geschwächt wird. Wenn man eine nicht zu schwache Unterwasserlampe mitnimmt und damit unter 10 m Tiefe die Tiere und den Bewuchs der Felsen anleuchtet sieht man erst das da einiges prächtig rot ist. Es gibt auch einen Fisch der eigentlich sehr gut getarnt ist bis man ihn aus kurzer Distanz anleuchtet, dann hebt er sich mit seiner roten Farbe deutlich hervor. Blaues Licht breitet sich besser aus, bei IR könnte es noch schlimmer sein als bei sichtbarem rotem Licht. Fragt sich wo da im Terahertzbereich das Fenster ist und wie stark dort die Dämpfung ist. Wäre Meerwasser so transparent wie das Glas für Lichtleiter könnte man auf den Grund des Marianengrabens schauen.

Bye

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Uwe Hercksen

Hi Oliver,

Na ja, nach wenigen m Tauchtiefe ist in üblichen Tauchgewässern nicht mehr viel mit Licht. Da kommst Du mit (Ultra-) Schall deutlich weiter.

Marte

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Marte Schwarz

Marte Schwarz schrieb:

Hallo,

na ja, es gibt schon noch einige Tauchgewässer mit klarem Wasser...

Bye

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Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb:

Ich hatte wegen einer Unterwasserkamera mal kurz Kontakt zu jemandem vom A-W-Institut, der darüber mal eine Arbeit verfasst hatte (Absorptionslinien unterschiedlicher Ozeane). +/- Cyan würde der empfehlen. Aber ein Lichtleiter sind Ozeane natürlich auch da nicht.

- Carsten

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C.P. Kurz

C.P. Kurz schrieb:

Hallo,

Blau dringt am tiefsten ins Wasser vor, dann folgt Grün, die Mischfarbe daraus ist Cyan.

Bye

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Uwe Hercksen

Angeblich sind jetzt ja jede Menge "K=F6rperscanner" =FCber, da die ja f=FCr die Bev=F6lkerung nicht zumutbar sind. Da h=E4tte man ja schon mal nen passenden Teraherz-Sender. Gruss Harald

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Harald Wilhelms
*Frank Esselbach* wrote on Tue, 09-02-10 10:05:

Wasser ist unter EM-Gesichtspunkten einfach nur ein Kurzschluß. Entfernt mit Deinem Problem verwandt ist das folgende:

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Axel Berger

Harald Wilhelms schrieb:

Hallo,

aber die dort verwendete Frequenz durchdringt nur die Bekleidung, aber nicht den zum grössten Teil aus Wasser bestehenden Körper. Also offenbar nicht der passende Sender.

Bye

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Uwe Hercksen

Oliver Bartels schrieb:

Du bist kurz davor, den Mikrowellenherd zu erfinden.

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Tiefe Verluste wohl erst jenseits 3THz und irgendwann kommen dann sicher andere dazu wegen IR-Aktivität.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) funzt noch immer so. Wenn auch durch Erdreich und großformatigen Erdern.

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--
Thomas
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Thomas Hu"bner

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