Siebelkos testen?

Am Tue, 19 Oct 2004 17:48:32 +0200 hat Georg Meister geschrieben:

Ich würde annehmen, daß die Austrocknung den ESR auch ansteigen lässt.

Spargründe...Das schon. Aber der Fehlermechanismus ist erstmal nicht wichtig, das entscheidende beim SNT-Elko (100kHz) ist nunmal der ESR, wie du selbst mit deinem Beispiel des 10.000µF Elkos zeigst. Daher sollte man auch diesen messen, dann sieht man ob der Elko dort noch taugt. Zusätzlich die Kapazität zu messen, um den Zustand des Elkos besser beurteilen zu können ist sicher möglich, aber das primäre Kriterium ist hier der ESR.

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Martin
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Martin Lenz
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Ich vermute, daß der ESR sogar eher ansteigt. Wenn die Suppe darin sich verdickt, verringert sich die Ladungsträgerbeweglichkeit (weil weniger Ionen da sind), bevor sich die Kapazität merkbar verringert.

Für die Kapazität ist die Stärke und Oberfläche der Oxidschicht maßgeblich, für das ESR zumindest die Leitfähigkeit des Elektrolyten mitentscheidend.

Bernd

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Bernd Laengerich

:> Was mir allerdings widerstrebt, etwas wegzuwerfen, was mit geringem :> Aufwand zu reparieren ist. Den tauben Elko kann man mittels Messen der :> Brummspannung ohne und mit Nennlast in 1 min. detektieren.

: Mir auch, aber die Nasen versuchen doch so n-mal einen halben cent daran : zu verdienen. Fiesitäten wie verschweißte Gehäuse haben da Systematik. Wobei die meisten Gehäuse mit etwas Übung aufzusägen oder aufzubrechen sind. Nach der Reparatur kann man sie mit dem 5 EUR Billiglötkolben wieder verschweißen oder mit ein paar Lagen gutem Isolierband wieder verschließen. Verwenden tu ich allerdings solche Netzteile nur für mich selbst.

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Peter Heitzer

Am Tue, 19 Oct 2004 18:20:46 +0200 hat Bernd Laengerich geschrieben:

klingt sehr wahrscheinlich

Und wenn soviel Elektrolyt vertocknet ist, daß gar nicht mehr die ganze Oxydoberfläche benetzt ist und daher der Kapazitätsverlust merklich wird, dann ist der ESR swieso schon gigantisch.

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Martin
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Martin Lenz

*brutzel* *stink* Man kann auch einfach etwas Epoxy nehmen.

Bernd

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   np: Björk - Headphones
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Bernd Laengerich

"Georg Meister" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@uni-berlin.de...

Dann poste deine Antwort dort hin, wo sie gefragt ist, naemlich als Antwort auf Message snipped-for-privacy@uni-berlin.de und nicht als Antwort auf Message snipped-for-privacy@posting.google.com in der es um den ESR geht

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Hallo Bernd, ich nehme bewusst normalen Alleskleber. Der hat zwar eine geringere Festigkeit, dafür lässt sich das Gehäuse beim 2. Mal leichter öffnen... Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Ich habe kürzlich bei irgendwelchen Ethernet-Switches den Ersatz-Siebelko kurzerhand in den Switch eingebaut - der geht ohne große Probleme auf und wieder zu, da spart man sich angesägte Steckernetzteile. Der ausgetrocknete Elko im Netzteil stört ja nicht.

cu Michael

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What a place! What a situation! What kind of man would put a known criminal
in charge of a major branch of government? Apart from, say, the average
voter.        -- Terry Pratchett, "Going Postal"
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Michael Schwingen

Am 20 Oct 2004 20:30:32 GMT hat Michael Schwingen geschrieben:

Und der hatte ein Schaltnetzteil? Das wundert mich doch, weil bei einem SNT soll der Siebelko eher ganz nahe als nur nahe beim Trafo/Gleichrichter etc. sitzen, sonst ist das Kabel ein prima Sender.

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Martin
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Martin Lenz

Ja - aber sekundär. In der Wandwarze saß nur Brückengleichrichter und Siebelko, der Rest war eh im Switch, incl. dem (nicht defekten) Low-ESR-Elko am Eingang des Schaltreglers.

cu Michael

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Michael Schwingen

Ist also sogar wieder etwas günstiger geworden.

IMHO: Der wirkliche Vorteil des Bob-Parker Gerätes ist , das es sehr klein und handlich ist, sehr sicher funktioniert und die Meßergebnisse recht genau sind (so erfahrungsgemäß +/-8%, was bei dem Verwendungszweck voll ausreicht).

Und für all diejenigen, die es genauer möchten: HP/Agilent bietet da gute Meßbrücken an. Leidr "ein bisschen" teurer als 68 Euro.

Also wenn man häufiger SNTs repariert, dann ist das Parker Gerät schon eine sinvolle anschaffung. Zwar schrieb irgendein Poster " einfach Elkso tauschen". Das mag ja fast immer genügen.

Nur WEISS man dann nicht, ob's wirklich die Elkos sind. Oder echt dumm ist'S dann, wenn man mal einen "schlechten" neuen Elko bekommen hat und einbaut (habe ich auch schon mehrfach erlebt).

Also ich vertraue da lieber auf's Messen, statt nach der "Schrotschuss-Methode" einfach Bauteile zu tauschen. Aber natürlich hat da jeder seine eigene Ansicht zu dem Thema, und jeder Reparateur seine eigene Vorgehnsweise :)

ciao, Andreas

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TekMan

Ach ja, ist das NICHT notwendig ???

Tja, der Glaube versetzt bekanntlich Berge. Ich vermute, Dir sind noch nicht viel Elkos aus Serienproduktionen untergekommen. Sonst wären Deine Berge wieder am ursprünglichen Platz.

Wäre dem so, dann würde Dir auffallen daß gerade ESR ab und zu voll daneben liegt für die Anwendung in SNTs. Dagegen die Kapazität voll INNERHALB der Toleranzen.

Das ich mit der Aussage nicht alleine stehe, kannst Du Dir zusammengoogeln: Vor einiger Zeit gab'S da mal einen Thread über Elkos mit zu hohem ESR aus frischer Serienproduktion. alles nagelneue Ware, beim Hersteller als ok getestet (Kap. und ESR). Wochen später beim Einbau: Kapazität gut, ESR weit außerhalb der Datenblattoleranzen.

Daraus resultiert dann der Job für die Wareneingangskontrolle. :))

hth, Andreas

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TekMan

Jein.

Die Frage ist, welche Kapazität man meint. Bei DC (0 Hz) mag das stimmen, aber Die Äquivalentschaltung R in Reihe zu C beschreibt den Elko, insbesondere bei rauhen Typen, nur sehr unzureichend. Bei dieser vereinfachten Darstellung erscheinen sowohl R als auch C frequenzabhängig => ESR, ESC.

Realer ist da schon eine "Eimerkette".

-R-+-R-+-R-+ | | | C C C | | |

---+---+---+

Die Rs und Cs sind dabei keineswegs alle gleich.

Je nachdem, wieviel zeit man dem Elko läßt, kann man einen verschieden großen Teil der Kapazität mobilisieren. Die immer größer werdenden R führen letztlich dazu, daß die Kapazität nicht mehr in vernünftiger Zeit erreicht werden kann, bzw. daß fast die Hälfte der Energie in Wärme umgewandelt wird, wenn man die Spannung zu schnell ändert.

Marcel

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Marcel Müller

Bald ist Weihnachten :-)

Szene: Weihnachtsbaum, die Lichter brennen, die Kinder reißen das Geschenkpapier auf. Es riecht nach Äpfeln, Nüssen und Kolophonium.

Papa sitzt auf dem Boden und schraubt ein Schaltnetzteil auseinander. Langsam lötet er Kondensatoren aus. Einen nach dem anderen hält er an ein kleines Gerät, seine Augen glänzen und dann und wann flüstert er leise "Aha!", oder "Geil!"

Das war ich :-) Solange man kein Meßgerät hat...

Bernd

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Bernd Laengerich

Bei der Beschreibung der Szene frag ich mich: Wozu da dann noch Kinder?

Verkauf die Kinder, kauf dafür einen Tisch und Du mußt nicht mehr auf dem Boden sitzen. Auch eine gute ENT-Lötstation solltest Du anschaffen: Langsames auslöten schadet der Platine.

Da pro Kind bis zum 12. Lebensjahr ca. die Kosten (Essen, Kleidung, Ausbildung,..) in der Höhe eines RollsRoyce anfallen, kannst Du diese Geldausgabe sparen und ins Hobby investieren. Da sitzt locker das Edelteil von Weller drin.

Wenn die Kinder nämlich älter werden, erkennen sie das "der Alte der immer an den Blechkästen rumlötet eh spinnt", entmündigen ihn und stecken ihn in Heim.

Frei nach Werner: Besser issss dasss....

scnr, Andreas

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TekMan

Die gibt es "gratis" dazu :-)

Hmm, die Kinder möchten die meisten nicht geschenkt :-)

Das haben bereits $FRAU und $KINDER erkannt :-) Derzeit habe ich noch Schonfrist. Allerdings hat der Alte manchaml auch seine Vorzüge, was die Reparaturfähigkeit sämtlicher elektrischer und machanischer Mängel an Gegenständen im Haushalt betrifft.

Bernd

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Bernd Laengerich

Bernd Laengerich schrieb:

"Ist 'putt!"

"Mußt du zu Papa schaffen, der pepariert das wieder."

:-)

--
Jörg Wunsch

"Verwende Perl. Shell will man können, dann aber nicht verwenden."
				Kristian Köhntopp, de.comp.os.unix.misc
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Joerg Wunsch

Genau! :-) Allerdings hat sich auch bereits die Erkenntnis durchgesetzt, daß

a) Papa nicht alles reparieren kann (Ex-Styroporflieger, der jetzt als Granulat zum selber-sintern bereitgestellt wird)

b) Die Reparaturzeit umgekehrt proportional zum Genörgel dauert

c) Langweilige Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen eine unerreicht hohe Priorität geniessen

Bernd

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Bernd Laengerich

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