Leiterbahnabstände

Hi Leute, gibt es irgendeine Tabelle oder ähnliches, die minimale Leiterbahnabstände bei bestimmten Spannungen vorschreibt?

Ich habe folgende Tabelle gefunden, denke jedoch, dass die Abstände besonders bei Stopplack etwas groß sind.

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In meinem Fall interessiere ich mich besonders für Spannungen bis 50V.

Über 500V gibt die Tabelle 0,12mil/Volt an. Rechnet man das bei 50V aus, sind es laut dieser Tabelle aber 0,3mil pro Volt. Warum muss man bei kleinen Spannungen relativ große Abstände einhalten?

Ich denke, diese Angaben beziehen sich nicht auf einen möglichen Überschlag sondern auf Kriechströme. Wie muss ich mir das vorstellen? Kriecht der Strom dann zwischen Leiterplatte und Stopplack durch?

Wo ist bei einer Stopplack-Platine die Schwachstelle?

Wie groß sind solche Kriechströme? Wie kommen sie zustande? Was ist das leitende Medium?

Was für Abstände benutzt Ihr?

Gruß Michael

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Michael Rübig
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Hallo,

Am Thu, 26 Aug 2004 07:48:27 +0200 schrieb Michael Rübig:

Da gibt es sogar Normen drüber ;-) Hängt unter anderem von deiner Schaltung selbst ab (Schutzklasse, Primär/Sekundärtrennung usw.) sowie dem Einsatzbereich.

Ein Normbeispiel ist die IEC 60065 für Audio/Video Anlagen/Geräte

Finde ich nicht so aussagekräftig. Die Angaben bei Netztspannung mit Lötstopplack wären für die o.g. Norm u. U. nicht ausreichend...

Da kannst Du die Werte aus der Tabelle eigentlich verwenden.

HTH

Alexander

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Alexander Peter

Vorschriften im Sinne von Gesetzen gibt es nicht. Es gibt eine VDE-Norm über Leiterbahnabstände, die z.B. bei 500V ca. 1.5mm (wenn ich mich recht erinnere) vorschreibt. Das gilt aber nur bei bestimmten Verschmutzungsgraden, bei starker Verschmutzung müssen die Abstände größer sein.

Für Leiterbahnen, die mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden sind, gelten wieder andere Abstände, bei 230VAC Netzspannung z.B. mind. 3mm.

Im Stopplack. Der ist ja auch nicht unendlich dick, sondern wird bei bestimmten Spannungen durchschlagen.

Sie kommen hauptsächlich durch mehr oder weniger leitfähige Ablagerungen auf der (hoffentlich gereinigten) Platine zustande. Diese Ablagerungen können auch hygroskopisch sein, d.h. wasseraufnehmend. Wenn dann noch ein Elektrolyt (leitfähige Flüssigkeit, z.B. viele oder alle Säuren) dazukommen - womit hierzulande immer zu rechnen ist, dann funkts.

Habe derzeit wenig mit hohen Spannungen zu tun, außer bei Netzanschlüssen auf Platinen (s.o.).

Winfried Büchsenschütz

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Winfried Buechsenschuetz

Hallo Michael und guten Tag!

Sehr umfangreiches Kapitel. Ich kann nur für Kleinserien ohne Zulassungen raten.

Sind deine Vorlagen scharf abgegrenzt? Bei uns waren sie das nicht, der Laserdrucker konnte nicht besser. Mikroskop x40 zeigte das gut. Wie siehts auf der Platine nach dem Ätzen aus?

Auf Kriechströme/Überschläge kann man prüfen, zB mit 100V bei 50V UB. Kriechströme treten später auf, wenn Staub und Dämpfe sich ablagern und nach dem Ätzen gut gewässert wurde.

Man kann als Hilfe eine Überschlagspannung von 1000V/mm annehmen. Aber kannst du 0,1mm Abstand fertigen?

An "ergiebigen" Stromquellen könnte sich aus einem kleinen Übergangswiderstand ein Brand entwickeln, also dort mit mehr Abstand arbeiten.

Vom Lötstoplack weiss ich nichts, kann aber in diesem Sinn nur gut sein. Isolationen haben eine vielfach höhere Durch- schlagspannung als die Überschlagspg in Luft. Aber nach VDE gilt eine Lackierung nicht als Isolation.

usw, das kann man fortsetzen...

Gruß Gottfried

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Gottfried Gössl

Hi,

Und wenn Stopplack drauf ist? Dann machen Verschmutzungen ja nichts aus. Wie lassen die Leiterplatte übrigens fertigen.

Höchste Spannung ist 60V.

Klar, aber die Abstände aus genannter Tabelle sind garantiert um ein vielfaches größer als die Durchschlagweite durch Stopplack, oder? Dass ich von den Lötpads Abstand halten muss, da diese nicht isoliert sind, ist mir klar. Aber zwei Leiterbahnen nebeneinander mit Stopplackschicht drüber muss ja eigentlich schon einiges abkönnen.

Aber diese leitfähigen Verschmutzungen kommen ja gar nicht mit der Leiterbahn in Berührung.

Wie gesagt, habe auch nur 60V kurzzeitig und 46V Dauer.

Die Leiterplatte wird nach dem Verlöten sowieso noch mit Coating Versehen, damit der Schmutz keine Chance hat.

Ich werde wohl mal mit dem Leiterplattenhersteller reden.

Gruß Michael

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Michael Rübig

Hi,

Wir lassen die Leiterplatten professionell fertigen.

Der Dreck landet aber nur auf dem Stopplack und wird mit der Leiterbahn gar nicht in Berührung kommen. An den Lötpads werde ich natürlich größere Abstände einhalten.

10mil gehen auf jeden Fall.

Dazu muss der parasitäre Widerstand aber sehr niederohmig werden oder sich ein Lichtbogen ausbilden. Aber ein Lichtbogen durch den Stopplack bei nur 60V?

hmmm.

Ich bin auf der Suche nach guten Quellen. Werde wohl mal unseren Leiterplattenhersteller fragen.

Gruß Michael

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Michael Rübig

Unter anderem (DIN) EN 60950. Ist ziemlich ätzend, sich da durchzuarbeiten.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

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