Drehschieber Vakuumpumpe VE3, VEB Labortechnik Ilmenau

Hallo Gruppe,

so richtig passt die Frage hier nicht, aber da sich doch einige technikaffine Leute hier befinden, die DDR-Technik aus dem FF kennen, hier ein Versuch: Mir ist eine Vakuumpumpe VE3 von VEB Labortechnik Ilmenau zugelaufen. Herstellung geschätzt auf 60er-70er Jahre. Bestehen tut sie aus zwei Einheiten: einem Motor, der über einen Keilriemen mit der Drehschieber-Vakuumerzeugereinheit verbunden ist.

Das Ding ist nicht wirklich in gutem Zustand, aber ich habe es mal zerlegt und den Motor per Steinmetz von 3p auf 1p umgerüstet. Motor läuft. Wenn ich per Hand vorsichtig den Keilriehem drehe, merke ich auch, dass am Vakuumstutzen ein Unterdruck erzeugt wird und die Einheit diesen auch hält.

Allerdings ist das Öl abgelassen worden und ich weiß jetzt nicht genau, welches Öl (irgendein Vakuumöl?) und vorallem wieviel ich reingießen muss, damit das Ding ordentlich tut. Wenn ich sie ohne Öl am Motor betreibe mache ich sie nur hin, vermute ich.

Falls jemand Tipps hat würde ich mich freuen. Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer
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"Johannes Bauer" schrieb im Newsbeitrag news:jivsee$4nq$ snipped-for-privacy@news.albasani.net...

Hi, frag mal die Konkurrenz:

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Die DDR hatte eher wenig eigene Quellen für sowas und ging daher meist analog der Vorbilder.

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 mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Als Oel musst du ein Vakuumoel einfuellen. Das ist im Prinzip nichts anderes als Hydraulikoel allerdings mit spezifiziertem (hohem) Dampfdruck. Fuer so eine Pumpe sollte Viskositaet 19 voellig ausreichend sein. Wo du das allerdings als Privatmann herkriegst weiss ich nicht - Produktbeispiele sind Edwards 19 oder Pfeiffer P3.

An der Pumpe ist entweder ein Schauglass mit Minimum/Maximum Markierung oder falls sie eine horizontale Einfuelloeffnung hat bis zur Unterkante der Oeffnung. Eher selten ist ein Oelpeilstab wie beim Auto.

Ohne die Pumpe zu kennen, aber ausgehend vom 3 PS Motor, brauchst du wahrscheinlich weniger als einen Liter.

Habe nie mit denen zu tun gehabt, weiss also nicht wie die auf solche Anfragen reagieren, aber du kannst versuchen bei Ilmvac

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um zusaetzliche Information bitten.

Die Reduktion der Motorleistung ist uebrigens keine gute Idee - die Pumpe benoetigt die maximale Motorleistung beim evakuieren.

Es waere auch zu ueberlegen, ob sich der Aufwand lohnt, da die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, dass die Lamellen verschlissen sind - hat ja vermutlich seine Grund, dass du die Pumpe bekommen hast :-)

Ich weiss ja nicht was du damit machen willst, aber solch eine Pumpe in Privatraeumen in Betrieb zu nehmen ist nicht empfehlenswert, da sie auch bei voellig korrektem Betrieb eine Menge Oelnebel produzieren wird. Beim evakuieren als weisser Rauch aus dem Auslass zu sehen :-)

Gruss Klaus

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Klaus Bahner

Am 04.03.2012 19:02, schrieb Klaus Bahner:

Alles klar, danke!

Nein, Schauglas ist keines vorhanden. Ein "Ölmesstab" ist dran, allerdings ohne jede Markierung. Markiert ist der ganze Stab mit "Öl ablassen". Man kann ihn etwa 15cm herausziehen, aber nicht vollständig aus dem Gerät entnehmen. Meine Kamera ist leider gerade nicht zur Hand, sonst würde ich ein Bild machen :-(

Der Motor hat 0.25 kW.

Du meinst das Drehmoment im 1p-Betrieb reicht nicht aus, um ordentlich zu evakuieren?

Versuch macht kluch :-)

Oha, das wußte ich nicht. Dann also eher draußen in Betrieb nehmen. Wie machen das denn Labors, die Betreiben die doch auch in Innenräumen?

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Am 04.03.2012 19:02, schrieb Klaus Bahner:

s/hohem/niedrigen

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am 04.03.2012 19:27, schrieb Johannes Bauer:

Abluftschlauch oder Ölabscheider.

Gruß Dieter

P.S.: Das Pumponöl bekommst du recht günstig im Landmaschinenhandel, man Melkmaschine.

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Dieter Wiedmann

Hast recht - man sollte erst denken, dann schreiben :-(

Gruss Klaus

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Klaus Bahner

Spannend auch die Frage, wo die Pumpe herkommt. Wenn die z.B. aus der Halbleiterindustrie kommt, ist h=E4ufig auch das =D6l mit recht ungesunden Stoffen kontaminiert. Und nach einmal =D6lwechsel ist das nicht weg...

Ralf

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Ralf Haboldt

Dieter Wiedmann :

Wäre zu überlegen, ob Bremsflüssigkeit vom Auto nicht auch geeignet ist. Naja recht teuer und könnte aggressiv zu den Dichtungen sein. In den Gewerbeebieten der grossen Städte gibt es auch den einen oder anderen Hydraulikfritzen - da kannst Du sicherlich auch als Privatmann mal nen Becher voll Öl kriegen. (hansaflex z.B.)

M.

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Matthias Weingart

Am 04.03.2012 19:39, schrieb Dieter Wiedmann:

Ah, prima Tipp - danke!

Viele Grüße, Johannes

--

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Johannes Bauer

Matthias Weingart schrieb:

Nicht geeignet. Bremsflüssigkeiten und ATF und dergleichen sind nicht herkömmliche Öle, sondern Glykole und Ester plus fragwürdige Additive. Als Vakuumpumpenöl am besten (für den Anfänger *duck*) nur unlegierte Öle verwenden, da gibt es auch die einfachen, welche kaum oder gar keine Additive enthalten und auch dermatologisch irgendwie zugelassen sind. Keine Erfahrung habe ich mit der notfallmässigen Verwendung von dielektrischen Ölen, Shell Diala usw.. Würde ich aber ebenfalls nicht empfehlen. Für Drehschieberpumpen einfach nur Drehschieberpumpen-Vakuumöl verwenden ;-), geeignete wurden empfohlen.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

Johannes Bauer schrieb:

Es gibt zwei grundsätzliche Bauarten. Bei der einen ist die Pumpe in einem Tank untergebracht. Dort wird sie "unter Öl" betrieben. Das ist mittlerweile der Normalfall. Die andere Bauart, eher am Aussterben, hat nur einen kleinen Öltank direkt auf der eigentlichen Pumpe aufgebaut. Alte Balzers-Typen grösseren Kalibers hatten das.

Anlaufmoment ist alles. Hat der Motor das geschafft, sollte es gut sein. Die grösste Leistung im Betrieb wird bei Drücken um

1/3 Atmosphäre benötigt. Bei höheren Drücken muss die Pumpe gegen weniger Kraft ankämpfen, bei tiereren Drücken wird weniger Masse durchgepumpt.

Schlauch nach draussen. Direkt über Heilbronners Saab. Ging gut, bis es im Herbst das erste mal seit längerer Zeit regnete und Cheffe den Scheibenwischer betätigte....

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

Ralf Haboldt schrieb:

Du ahnst nicht, was die Organiker alles absaugen. Beim Ölwechsel kann man schon mal kurz die Pumpe anschalten, um Ölreste rauszupusten, und dann auch noch beherzt einen Schluck Öl in den Ansaugstutzen kippen, bei laufender Pumpe. Zuerst gut warmlaufen lassen, durchaus auch mit Gasballast (falls so ein Ventil vorhanden). Achtung, eklige Abluft.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

Am Sun, 04 Mar 2012 19:39:41 +0100 schrieb Dieter Wiedmann:

Was 'ne Sauerei mit dem Öl. Bei Neuanschaffungen könnte man dann lieber eine Flüssigkeitsring-Pumpe mit Wasserkreislauf anschauen. Braucht zwar ein Wasserreservoir ist aber emittiert nur Wärme und ein bischen Luftfeuchtigkeit per Verdunstung.

Welchen Geräuschpegel darf man von solcher Drehschieberpumpe erwarten?

Marc

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Marc Santhoff

Sind IIRC Silikonöle... besonders ,,beliebt'' macht man sich damit in der Nähe von Lackierbetrieben:-)

Olaf, so ein Trimmdichgerät steht noch in der Garage... ist aber derzeit zugerümpelt.

Erträglich. Der Lüfter für den Motor (Zwangsdurchlüftung) ist fast lauter:-) Und die Rollen unter dem Brett, auf dem der Trum montiert ist...dagegen sind Bobycars Ohrenschmeichler.

Olaf

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Olaf Schultz

Am Mon, 05 Mar 2012 21:34:10 +0100 schrieb Olaf Schultz:

Nicht nur da, reines Silikonöl schmiert wirklich alles wunderbar. Werkzeuge zum Beispiel, Arbeitstische, ... und wenn dann genug Staub draufgerieselt ist, geht der Spaß weiter.

Ah ja, das ist allerdings ein deutlicher Vorteil. Die Flüssigkeitsring- Dinger jaulen und schnaufen, sprotzen und rumpeln wie eine kleine Dampflok ...

Marc

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Marc Santhoff

Man benutzt aber Drehschieberpumpen auch, um die Brems- leitungen von KFZ mit Bremsfl=FCssigkeit zu f=FCllen. Diese Pumpen arbeiteten dann auch mit Bremsfl=FCssigkeit. Ich habe das mal in einem Anbieterprospekt f=FCr Vaccuum- Pumpen gelesen. Ich habe es aber nicht mehr in Erinnerung, ob man dazu Pumpen mit Spezialdichtungen brauchte. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Es gibt ja von den Herstellern der Pumpen je nach Anwendung unterschiedliche =D6le. Schon aus Preisgr=FCnden waren die organischen =D6le eher Standard.

?

Das ist, je nach Modell, v=F6llig unterschiedlich. Beim Fahren mit Gasballast steigt der Ger=E4uschpegel nat=FCrlich an. Aber das macht man ja eigentlich nur kurzzeitig. Eine Ger=E4usch- d=E4mmung ist schwierig, da die Pumpen im Betrieb auch ziemlich warm werden. Ich glaube, 60 Grad aussen ist durchaus normal. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Am Tue, 06 Mar 2012 06:04:53 -0800 schrieb Harald Wilhelms:

Meine Frage bezog sich natürlich auf ... so eine Art "mittleres Betriebsgeräusch", klar steigt der Pegel unter Last an und der Motor ist vergleichbar laut bei identischer Leistung. Werde mir das dann lieber mal anhören.

Aber bis zu 60°C sind ja schon unangenehm, Warnschilder und Käfig womöglich, wenn's um Dritte geht ...

Danke, Marc

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Marc Santhoff

"Rolf Bombach" schrieb im Newsbeitrag news:jj3341$oaq$ snipped-for-privacy@dont-email.me...

Hi, sowieso, das Ding stammt aus Ilmenau. Da gibts ne "TU", eine kleine, aber immerhin. Wetten, daß die sowas in diversen Labors stehen haben? Vielleicht ist die 4ma sogar in irgendwelchen Abteilungen aufgegangen. Anrufen kost doch nix.

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 mfg,
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

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