Automatisches (Halbleiter)-Handling

Hallo!

Ich habe an verschiedenen Stellen gelesen, das beim Handling von Bauteilen (Halbleiter usw.) Kameras für die Positionierung eingesetzt werden. Ich nehme an, das die Bestückungsautomaten zunächst "grob" auf Position fahren und dann anhand der Kamerabilder eine Feinpositionierung machen. Dabei werden dann scheibar "nur" Genauigkeiten im 10µm-Bereich erziehlt. Was ich jedoch nicht rausfinden konnte, ist der Grund für den Kameraeinsatz. Können die Bauteile nicht präzise genug gegriffen/abgelegt werden, oder "vibriert" die Mechanik so stark, das die Positioniergenauigkeit nicht ausreicht? Vielleicht kann mir jemand eine Literaturstelle (online oder offline) dazu empfehlen?

Gruß Thorsten

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Kunst kommt aber von 'können',
nicht von 'kennst du schon den neuesten trick?'
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Thorsten Ostermann
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Hallo Thorsten,

du hast schon genau die richtigen Punkte erkannt, wegen denen es zum Kameraeinsatz kommt. a) Abholgenauigkeit Da die Bauteile auf Rolle oder im Tray in einer Spielpassung vorliegen, liegen Sie weder mittig noch unverdreht. Auch gibt es natürlich Toleranzen bei der Zuführung der Rolle / des Trays. b1) Positioniergenauigkeit der Bauteile In der geringen Zeit, die für Platzierung eines Bauteils vorgesehen sind, muß die Lage der Transportmechanik exakt _geregelt_ werten. (mit allen Problemen die eine Reglung so mit sich bringt) b2) Positioniergenauigkeit der Leiterplatte Auch diese kann wie die Bauteile in a) außer Mitte liegen und verdreht sein. c) Sonstiges, unerwartetes und unerklärliches :)

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die genauen Positionen und Verdrehungen sich wohl am einfachsten mittels elektronischer Bildverarbeitung auswerten lassen.

Freundliche Grüße Tobyas

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Tobyas Hennig

Hallo Thorsten,

Haben wir im Flip Chip Bonding und anderen Dingen wie Transducerfertigung auch so gemacht. Man kann deutlich besser als 10um erzielen. Allerdings nur, wenn alle Beteiligten auch was von Bildverarbeitung verstehen, also auch der Systemintegrator.

Eine Firma, die so etwas macht:

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Es geht u.a. um Verschleisstoleranz. Wenn jeden Tag justiert werden muss, gibt es Fehler und die Wartungszeit kostet teure Maschinenminuten. Mit Kamera reduziert sich das deutlich. Wenn zum Beispiel ein Lager langsam und ganz normal verschleisst, aber per Hydraulik dagegengehalten wird, kann per Kamerafuehrung noch lange weitergearbeitet werden. Ohne Kamera nicht.

Literatur haben wir nicht viel gefunden, alles wurde mehr oder weniger selbst erarbeitet. Gonzalez and Wintz: "Digital Image Processing" hat mir allerdings eine Menge geholfen.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Gutes Standardwerk und auch manchmal billig bei ebay. Noch besser finde ich: Pratt "Digital Image Processing" Wiley

MFG JRD

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Rafael Deliano

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