Verständnisfrage Schaltungsdetail

Hallo Gemeinde,

ich spiele in meiner Freizeit gerne mit klassischem Hifi-Ger=E4t herum. Klassisch bedeutet in diesem Zusammenhang pre-1983.

Bei der Stromversorgung eines Yamaha-Verst=E4rkers aus der Zeit (nat=FCrlich defekt) habe ich ein Schaltungsdetail, das ich nicht ganz verstehe. Ich habe es unter

formatting link

abgelegt. Insbesondere der Part um D402/TR401/TR402 ist mir=20 v=F6llig r=E4tselhaft... da gibt es in meinen unwissenden Augen gar kein Gleichspannung-Bezugspotential, warum sollte an=20 dem Darlingtonpaar gerade 4.8V und nicht 10V oder 2V abfallen?=20

Kann mich da jemand etwas erhellen? Vielen Dank!

Martin

Reply to
Martin J
Loading thread data ...

Das ist eine simulierte Drossel, das Zauberwort lautet Gyrator, unter dem Stichwort sollte Google einiges liefern.

Damit soll wohl der böse Netzbrumm ferngehalten werden. Die (Nicht-Z, also keine Regelung) Diode D402 dient offenbar nur der Vermeidung von Problemen beim schnellen Aus- und Wiedereinschalten, wenn der Kondensator C402 noch Ladung trägt.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
Reply to
Oliver Bartels

Das ist eine Siebung. R402 und C402 sieben die mit Netzbrumm verseuchte Gleichspannung über C401. Diode D401 klemmt die gesiebte Spannung auf das Minimum der Eingangsspannung. Hinter der Darlington-Kaskade steht dann die gesiebte Spannung minus 2 BE-Strecken belastbar bereit.

Wenn man besonders hochtrabend sprechen will, kann man das auch Gyrator nennen. Aber eigentlich ist es ein hochohmiges Siebglied gefolgt von einem Buffer.

XL

Reply to
Axel Schwenke

Danke, das hilft schonmal weiter. Wovon ist der Spannungsabfall=20 =FCber TR402 abh=E4ngig (irgendwie vermisse ich immer noch einen Massebezug bei der Schaltung, die ganze Sache h=E4ngt=20 gleichspannungsm=E4ssig v=F6llig in der Luft...??)?

Martin

Reply to
Martin J

Unten muß ein Lastwiderstand, d.h. die versorgte Schaltung sein.

Grundform simulierte Z-Diode:

+--+ | | R | | C +-B | E R | | | +--+

Wenn man den Elko einbaut kriegt der Transistor an Basis nur noch DC-Strom und wird dementsprechend am Emitter nur noch DC-Strom liefern wollen:

-+--+- | | R | | | GND-C-+ | | | R | | C +-B | E R | | | +--+

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Ok, verstehe ich. Ich verstehe nur nicht, wie die lt. Schaltplan von

13.7V vor dem Darlington auf 8.9V dahinter kommen. Die zwei BE-Strecken sollten 1.4V haben, also w=E4ren doch 12.3V am Ausgang realistisch, oder?

Man kann sich nur vorstellen, da=DF die Schaltung hintendran die Sache so= belastet, da=DF eben gerade 8.9V rauskommen, im Leerlauf (ohne Belastung) kann das = ganze ansteigen...

Trotzdem schonmal Danke f=FCr die Hinweise, das gesammelte Know-How hier = ist schon sehr wertvoll!

Martin

Reply to
Martin J

r?

Mi=DF mal den Spannungsabfall =FCber R402 ;-)

--=20 mfg hdw

Reply to
Horst-D.Winzler

Zwei "Vbe Einheiten" :-)

Also etwa 1.2V. Als Gyrator wuerde ich das nicht bezeichnen, wir nennen das Capacitor Multiplier. Denn ein kleiner Kondensator an der Basis wirkt dann wie ein riesig grosser auf der Abgangsseite, da wo jetzt der Emitter von TR402 ist. Regelbereich ergibt sich dadurch, dass Vcesat eines Transistors i.d.R. viel niedriger ist als Vbe. Meist um die 200mV.

Es gehoert normelerweise noch eine "Rueckwaerts-Diode" ueber die CE Strecke von TR402. Ich mache das nie ohne.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Jawoll. Eventuell geht dieser Chose trotz Darlington die Puste aus. Allerdings wuerde TR402 dann ziemlich heiss. Und unbedingt mit Scope oder so messen. DC-Voltmeter sind hier ungeeignet, weil am Eingang satt

100Hz drauf sein duerften.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Diese Funktion =FCbernimmt D402 ;-)

--=20 mfg hdw

Reply to
Horst-D.Winzler

Die uebernimmt die Entladung von C402, aber nicht von den Kondensatoren auf anderen Modulen, die an den Emitter von TR402 angeschlossen sind.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

C401 kann sich nur =FCber die Schaltung entladen. Deshalb ist dessen Potential immer h=F6her als der Rest der Schaltung. Ausnahme, das Dielektrikum von C401 ist derma=DFen grottenschlecht das es ihn vor dem Rest der Schaltung entl=E4d. Dem w=FCrde aber entgegenstehen das die Schaltung nicht funktioniert oder C401 umgehend wg. =DCberhitzung explodi= ert. W=E4re D402 nicht, w=FCrde sich C402 =FCber die Basis-Emitterstrecken von=

Tr401-TR402 entladen. Bei gen=FCgend leistungsf=E4higen Halbleitern funktionniert das gut. Die Kollektorspannung kann ja nicht unter die Emitterspannung sinken ;-)

--=20 mfg hdw

Reply to
Horst-D.Winzler

Meistens geht das gut. Ich mache es trotzdem nicht.

Doch, kann sie. Einmal. I.d.R. gefolgt von einem ordentlichen Boeller ;-)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

m

Ich auch nicht ;-)

von

-)

Ich wei=DF, duuuuuuuuuuu hast Recccccccccht ;-)

--=20 mfg hdw

Reply to
Horst-D.Winzler

Martin J schrieb:

belastet,

R404 übersieht man leicht, der zieht nochmal ca 1mA. (Die Spannungsangaben im Plan sind mit etwas Bedacht zu genießen)

Jens

Reply to
Jens Dierks

Elektronische Brummsiebung. Siehe auch hier:

formatting link
Gruss Harald

Reply to
Harald Wilhelms

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.