S: Datenblatt Ossi-DRAM 64k

Genaue Bezeichnung: "U2164C V8 25" Ich vermute "25" steht für 250nsec Zugriff. Es ist in einem Gehäuse CerDIP 16 mit "goldenem" Deckel.

  • hat da noch jemand Datenblatt bzw. waren die pin- und funktionskompatibel zu Westtypen ?

  • da ich mit denen Bildaufnehmer-Versuch machen will hab ich schon eins abgedeckelt: es sind innen nicht zwei längliche Felder wie bei Westtypen, sondern 8 quadratische Felder, anscheinend also modifiziertes 16k DRAM. * kann man ungefähr sagen aus welchem Jahr die sind ? * wurde in irgendeiner Ostzeitschrift damals was technisches bezüglich des Zellenlayouts veröffentlicht ? Vermutlich würde auch Angabe für 16kDRAM zutreffen.

MfG JRD

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Rafael Deliano
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Rafael Deliano schrieb:

Hallo Rafael,

Ja. Aber leider keinen Scanner. Außerdem sind das 14 Seiten.

Weitestgehend. Als man die glorreiche Fertigung dieser Teie pries, es sie aber nirgends gab, hab ich mir Ersatz aus dem Westen besorgt. Also genau andersrum, wie Du das vorhast. Meine Schaltung lief.

Glaube ich nicht. Hab zwar keinen aufgehabt, aber die Blockschaltbilder unterscheiden sich sehr.

Ungefähr zwischen 1985 und 1990.

Mit Siecherheit. Gute Kandidaten sind rfe und Funkamateur. Aber auch in Mikroelektronik Heft 30 und in Datenbuch Mikrorechnerschaltkreise.

s.o.

Evtl. könnte ich das Zeug ins Faxgerät stopfen.

MfG hjs

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Hans-Jürgen Schneider

Yep. Die V8 ist Herstellungsjahr und -monat, aber die Kodierung ist mir nicht mehr gegenwärtig. Die 8 müßte der Monat sein, aber welches Jahr ,V' war, weiß ich so nicht.

Oh, die Edelvariante. :-) Die ist nur in einigen Anfangsserien im ZMD Dresden gelaufen. (Ich habe auch noch solche, bei denen noch die Vorgängertypenbezeichnung U264C drauf steht.) Bei der endgültigen Produktionsüberführung zu MME Erfurt wurden sie dann im Plastgehäuse (U2164D) gefertigt.

Hans-Jürgen hat ja schon einiges geschrieben.

4164, würde ich mal aus dem Bauch raus sagen.

Naja, jeder hat's halt so designt, wie er das für richtig hielt... Die dRAMs wurden wohl (im Gegensatz zu manchen CPUs) nicht geklont. Das hatte auch zur Folge, daß die 256 kbit dRAMs nie in produktionsrelevanten Stückzahlen zu haben waren und von den 1 Mbit dRAMs überholt worden sind. Davon hat dann das ZMD ab Anfang 1989 so viel produziert, daß sie sie nicht mehr verkappen konnten. Wir waren damals an der Uni kurz davor, die SIMMs auf diese Weise zu erfinden. :-) (Bonder hatten wir zum mit-der-Hand Bonden.)

Es ist natürlich möglich, daß es 4 nebeneinandergesetzte, runterskalierte 16 kbit RAMs waren (die hießen 2116, wen wundert's :).

Wohl eher Mitte der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts, wenn sie noch in Metall-Keramik gefertigt worden sind. (Gegen Ende der 80er, als MME sie gefertigt hat, gab es sie übrigens dann zuhauf.)

--
J"org Wunsch					       Unix support engineer
joerg_wunsch@interface-systems.de        http://www.interface-systems.de/~j/
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Joerg Wunsch

"Rafael Deliano" schrieb...

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Quelle: Datenbuch Mikrorechnerschaltkreise Aus der Reihe Amateurbibliothek Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik 1989

Wolfgang

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Wolfgang Puffe

Das ist eine Rarität!

Heute ist dein Glückstag! Das Datenblatt bezieht sich auf den S1-Typ. Das waren Chips, die irgendwelche Nebenkenngrößen nicht einhielten und für vergleichs- weise wenig Geld an Bastler abgegeben wurden. Allerdings sollte dich das nicht tangieren.

Wenn es goldene sind, stammen die noch aus der Prototypenproduktion. Das sollte so 1986/87 gewesen sein. Gelabelt wurden die allerdings eher seltenr (ich habe hier noch einen 8er-Satz goldene ohne Stempel, die angeblich * wurde in irgendeiner Ostzeitschrift damals was technisches

Das von mir gescannte Datenblatt zeigt ein Schema des Chips. Möglicherweise gab es in der "MP" (Mikroprozessortechnik) oder der "rfe" (Radio-Fernsehen-Elektronik) - beides monatlich erscheinende Zeitschriften aus dem Militärverlag der DDR - noch mehr darüber.

XL

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Axel Schwenke

V8 = August 1987

Gruß Holger

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Holger Krull

Besten Dank an alle die der Vergangenheit gekramt haben und insbesondere die Datenblätter gescannt haben. Da die ICs wie Serie gestempelt sind bin ich mir ziemlich sicher daß sie elektrisch voll funktionsfähig sind und das würde auch auf Fertigung 1987 hindeuten.

Für Bildaufnehmer ist man auf CerDip-Gehäuse mit Deckel festgelegt. Die waren nur im Serienanlauf gängig solang die Preise des Chips höher als die des Gehäuses waren. Bei West-64k war die Zeitschiene ca so:

1978 Ankündigung, nicht lieferfähig 1980 0,5 Mio Stück geliefert, Preis $75 1981 9,2 Mio 10,2 1982 61 5,3 1983 164 3,75 1984 365 2,75 1985 710 2,25

Bei 16k DRAMs die ab 1976 eingeführt wurden ist das Fertigungsvolumen geringer gewesen, sodaß man heute auch nichtmehr so fündig wird. Andererseits ist NMOS ist ehedem ein guter Grund für CerDip gewesen, weil die heiß werden und dadurch natürlich die Ladung per Leckstrom schneller absäuft. Besonders bei Geräten mit Doppelzugriff durch CPU und Video. In dem Datenblatt von Axel Schwenke des "Amateur-Speicherschaltkreises" ist Tamb ohnehin auf +20 ... +45 eingeschränkt. Wesentlich modernere als 64k will man nicht, weil die Strukturen kleiner werden und trench-capacitor ungeeignet ist. Wenn der 40 - 80 fF Kondensator mit Alu abgedeckt ist wirds nicht gehen, halte ich aber für unwahrscheinlich. Bei Silizium würde ich annehmen es geht mit UV.

MfG JRD

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Rafael Deliano

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