Lowest-Noise-Opamp: Frage wegen Noise-Umrechnung...

Thomas Schaerer schrieb:

So einfach ists aber leider nicht, siehe 'Op Amps for Everyone' von TI, das Kapitel über Rauschen.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann
Loading thread data ...

Ich habe zwei Opamp-Datenblaetter zum Vergleich vor mir. Es geht mir dabei nur einen Vergleich des Rauschens.

Bei dem einen ist das Rauschen in nV/Hz^-2 angegeben, womit ich am besten umgehen kann, weil man dies ja leicht auf eine bestimmte Frequenzbandbreite umrechnen kann.

Beim andern folgen die Angaben in uVp-p bei einer definierten Frequenzbandbreite.

Warum eigentlich diese unterschiedlichen, schlecht direkt vergleichbaren Wertangaben?

Wenn ich wuesste wie hoch das Verhaeltnis zwischen Peak-to-Peak-Wert/TRMS-Effektivwert eines Rauschsignales ist, koennte ich aus dem pp-Signal das Effektivwert-Signal berechnen. Die Umrechnung auf eine andere Frequenzbandbreite ist dann einfach.

Hier noch die Opamp-Noise-Daten:

INA103 (Instrumentation-Amplifier): 1 nV/Hz^-2 LTC1250: 0.75uVpp (0.1Hz bis 10Hz)

Wer kann mir weiterhelfen?

Gruss Thomas

--
Meine Elektronik-Minikurse in:
   http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/
 Click to see the full signature
Reply to
Thomas Schaerer

Vorsicht: Glatteis!

Ist weniger einfach, als man denkt - insbesondere, wenn diese Angabe frequenzabhängig ist. Üblicherweise steigt das Rauschen unterhalb einer Grenzfrequenz mit abnehmender Frequenz an, ebenso überhalb einer anderen Grenzfrequenz mit zunehmender Frequenz.

Ja, das ist bei tieffrequenter Anwendung nützlich, EEG, EKG, anderer Infraschall, denn...

Dieses Verhältnis ist leider frequenzabhängig. Zum Beispiel kann ein Transistor nur alle paar Sekunden seine Ruhespannung ändern. Das mag jedoch bei Audio-Anwendungen nicht stören, wohl aber bei Infraschall, z.B. Raumresonanzüberwachung.

Ein Blick in die Datenblätter. Wenn Deine Anwendung weit oberhalb von

10 Hz stattfindet, ist der LTC1250 vielleicht nicht so interessant, da er ein spezifiziertes tieffrequentes Rauschen hat, das Dich nicht betrifft. Natürlich gibt LTC auch das Rauschen in nV/Hz^-2 an, Diagramm links oben auf S. 4 des Datenblatts. Und da siehst Du auch schön die Abhängigkeit von der Frequenz: Oberhalb von 10 kHz hat der LTC1250 etwa 8 nV/Hz^-2 bei einem Quellwiderstand von 10 Ohm.

Norbert

Reply to
Norbert Hahn

Könnte ein Vergleich Äpfel vs. Birnen sein:

"Its current-feedback circuitry achieves very wide bandwidth"

"zerodrift" d.h. ein Chopper

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Ohhh, sorry. Dieses Diagramm habe ich glatt uebersehen, da ich es wegen der pp-Angabe gar nicht erwartet habe. Jetzt ist alles okay, der INA103 (und evtl der LT1018) ist klar Favorit fuer meine niederfrequente Anwendung mit niederohmiger Quellimpedanz.

Danke fuer die Muehe!

Gruss Thomas

--
Meine Elektronik-Minikurse in:
   http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/
 Click to see the full signature
Reply to
Thomas Schaerer

Den LT1018 hätte ich jetzt wegen des hohen Klirrfaktors nicht empfohlen, aber ich denke, der LT1028 war gemeint ;-). Der LT1028 (resp. LT1128, falls unity gain stability nötig wäre[*]) ist interessant, da die Eckfrequenz zum

1/f Rauschanstieg sehr tief liegt (immer noch Rekord für IC?). Noch weniger Rauschen ist eventuell mit externen Bauteilen erreichbar, siehe MAT02/MAT03 und die verwandten SSM2210/SSM2220. [*] Naja, ist eh merkwürdig. Wenn das Rauschen in dieser Grössenordnung eine Rolle spielt, dann hat man wohl kleine Signale, die man kräftig verstärken will. Es gibt schon Ausnahmen, etwa schnelle Signale, die man nur um etwa einen Faktor 2 verstärken will, damit man Rauschen und Dynamik optimieren kann, etwa bei Ultraschall oder CCD. Da empfielt sich dann ein geradeaus-Verstärker ohne über-alles-Gegenkopplung. Bei Op-Amps hat man da den Nachteil, dass man den Rauschwiderstand durch die Gegenkopplungswiderstände wieder kaputtmacht. Bei hohen Verstärkungen kann man ja 10 Ohm gegen Masse nehmen, das spielt dann keine Rolle.
--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Als rauscharmer Chopper OP koennte der AD8628 interessant sein.

--
Uwe Bonnes                bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik  Schlossgartenstrasse 9  64289 Darmstadt
 Click to see the full signature
Reply to
Uwe Bonnes

Das ist sicher ein interessantes Bauteil, da man keine Gegenkopplungswiderstände, keine Widerstände für die DC- Komponente am Eingang und auch keine Stromversorgung braucht.

Vielleicht überinterpretiere ich jetzt auch das "No external components required" im Datenblatt.

Marketingheinis halt. Die Ings haben sicher ursprünglich geschrieben, dass der Chopper keine externen Kondensatoren mehr braucht...

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.