flackernde Anzeigelampe stabilisieren

Wertes Fachpublikum,

seit neuestem befindet sich eine BMW K100 in meinem Besitz. Dieses Motorrad (BJ 84) hat dem Stand der Zeit nach Einspritzung mit Bosch LE-Jetronic. Das bedingt eine Benzinpumpe und verhindert den Einbau eines herkömmlichen Benzinhahns mit Reservestellung.

BMW hat in dieser frühen Version (wurde nach einem guten Jahr geändert) zwei Warnlampen eingebaut, die durch zwei Fühler im Tank gesteuert werden und bei 7l bzw. 4l Inhalt angehen. Leider ist die Dämpfung dieser Anzeigen völlig unzureichend. Bei leerer werdendem Tank findet heftiges Flackern statt, beim Gasgeben (durch Pegeländerung im Tank) Lampe an, beim Gaswegnehmen Lampe aus, bergauf Lampe an, bergab Lampe aus usw.

Wie könnte man die Anzeige so dämpfen, daß die Lampen (wie in jedem Auto seit vielen Jahren) einmal angehen und erst nach dem Tanken ausgehen? Meine ersten Überlegungen gehen zu einer analogen Lösung mit einem 555 oder so, mit RC-Glied hinreichender Zeitkonstante die Lampenphasen aufintegrieren und erst bei einem bestimmten Tastverhältnis das Lämpchen einschalten. Hat jemand Ideen zur praktischen Ausführung?

Martin

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Martin Jangowski
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Am Mon, 31 Jul 2006 08:45:49 +0000 (UTC) schrieb Martin Jangowski:

Relais mit Selbsthaltung? Unempfindlich, ueberschaubar, zuverlaessig.

Das erste Signal vom Fuehler laesst das Relais anziehen und verriegeln; die Lampe bleibt mindestens so lange an, bis die Zuendung ausgeschaltet wird.

Gruss Michael

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Michael Linnemann

Hätt' ich auch gesagt, oder wenn's dir elektronisch lieber ist: FlipFlop was von der Zündung ggf über Zeitverzögerung resettet wird und von dem Fühler gesetzt.

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Emil 'nobs' Obermayr

Das Problem ist, daß die 7l-Warnung dann schon beim ersten Schwapper im Tank kommt und an bleibt. Das passiert halt viel zu früh, eine 7l-Warung bei halbvollem Tank (>11l) macht nicht allzuviel Sinn.

Ich würde gerne die Lampe erst bei einem (idealerweise einstellbaren) Tastverhältnis einschalten, wenn die Lampe z.B. über 50% eines gewissen Zeitraums an ist. Das würde das Geblinke erheblich reduzieren und die Warnlampe ginge dann halt nur an, wenn sie über einen Zeitraum mehr an als aus ist.

Martin

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Martin Jangowski

Ahso, ich dachte nur das Blinken wär das Problem...

Also dann erst ein RC-Glied als Integrator mit so übern Daumen 1myF und zwei

1MOhm als Spannungsteiler und danach ein Komparator gegen eine mittlere Spannung und dahinter dann das FF, was von der Zündung resettet wird.

Das RC-Glied mit R-Spannungsteiler sorgt dafür dass die Spannung über den mittleren Wert ansteigt wenn so in der Größenordnung von 1s das Signal im Mittel anliegt. Der Komparator triggert dann das FF und das bleibt an, so lange die Zündung an bleibt.

Signal | R

+---+---Comp--FF---Lampe R C | | _GND_

Alternativ könnte man auch mit einem Schmitt-Trigger arbeiten; der würde zwar im Extremfall auch (aber seltener) blinken, aber er würde sich auch bei einem "Fehlalarm" - z.B. bei extremen Kurvenfahrten - auch selbstätig wieder resetten.

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Emil 'nobs' Obermayr

Martin Jangowski schrieb:

Halbvoll? --> > 50l ! (duck)

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Klaus Butzmann

Du weisst, was eine K100 ist? Wenn nein, so sieht sowas aus (Achtung, Medienbruch!):

formatting link

Martin

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Martin Jangowski

[...]

So in die Richtung hab ich auch gedacht, und der Schmitt-Trigger und das FF sitzen doch eigentlich in einem 555, oder?

Martin

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Martin Jangowski

oh, da fragste mich was... ;)

ich hab den immer nur als Oszilator benutzt und mich wenig um seine inneren Organe gekümmert

*nachles*, ja der 555 müßte für alle Varianten geeignet sein; er hat den Komparator und das FF und ist für monostabilen Betrieb, was für deinen Fall ähnlich wie der Schmitt-Trigger funktionieren würde, als auch für bistabilen Betrieb geeignet.

Wenn du mit den integrierten Widerständen (5k) arbeiten willst, brauchst du ein ziemlich großes C (200my) um auf eine Sekunde zu kommen. Sonst bräuchtest du noch einen externen Komparator.

Im monostabilen Betrieb brauchst du den wohl in jedem Fall, weil die Triggerspannung nur ein kurzer Impuls sein darf.

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Emil 'nobs' Obermayr

Martin Jangowski schrieb:

Ups, Alzheimer forte, falscher Fehler von mir!

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Klaus Butzmann
*Martin Jangowski* wrote on Mon, 06-07-31 16:43:

Der Betreuer meiner Diplomarbeit hatte kurz vorher im Industrieauftrag einen Prüfstandsvergleich etlicher PKW-Serienmotoren gemacht und zum Vergleich auch die K100 dabei. Etwas derart abgrundtief schlechtes dürfte sonst nur sehr schwer zu finden sein.

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Axel Berger

Martin Jangowski schrieb:

Wie sind die Fühler aufgebaut, Schalter nach Masse?

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Klaus Butzmann

Am Mon, 31 Jul 2006 14:43:31 +0000 (UTC) schrieb Martin Jangowski:

flying brick, schon klar.

Aber bei dem, was das Ding saeuft, kann die Kontrolllampe eigentlich gar nicht frueh genug angehen ;-)

Wie ist denn der Sensor aufgebaut? Mechanischer Schwimmer? PTC?

Bevor ich mir die Muehe machen wuerde, eine elektronische Loesung fuer die erforderliche Einschaltverzoegerung zu finden (gar nicht so einfach, sowas robust zu kriegen), wuerde ich eher am Sensor ansetzen.

Bei einem mechanischen Geber z.B. die Daempfung erhoehen, bei einem PTC den Strom verringern.

Ich weiss, wir Elektroniker neigen dazu, Probleme mit Elektronik zu loesen - if all you have is a hammer, everything looks like a nail. Ich bin aber ziemlich sicher, dass die Welt nicht nur aus Naegeln besteht.

Gruss Michael

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Michael Linnemann

Hallo Martin,

Hmm, irgendwie erscheinen die German Groups jetzt mit islaendischen Schriftzeichen...

Mit analoger Integration geht das nur sehr hochohmig. Das muss ordentlich vergossen oder sonstwie feuchtigkeitsgeschuetzt werden. Wenn man etwa 10M und 4.7uF nimmt, sollte das auch die laengste Kurve durch halten. Ist ja schliesslich kein Moped. Wenige 100nA machen das aber kaputt.

Dahinter je ein Komparator a la LM339. Selbiger liegt in Sachen Eingangsstrom schon bei etlichen zig nA, koennte jedoch reichen. Sieht man eine Hystere vor, kann man erreichen, dass die jeweilige Lampe auch laengerfristig anbleibt.

Es geht auch mit Schmitt Invertern wie CD40106 ganz gut. Sollte fuer diesen Fall fast reichen, da es ja auf ein paar Prozent beim Tastverhaeltnis nicht ankommt. Braucht auch weniger Strom als ein LM339.

Die Edelloesung waere natuerlich ein Micro-Controller, der sich das Tastverhaeltnis ansieht. Wenn Du Dich mit denen auskennst, sollte das ein Heimspiel sein. Oder einen uC Spezialisten zum Grillen einladen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Joerg schrieb:

Hallo Jörg

Ich hab da noch nen ganz "unedlen" Vorschlag

ich würde das Problem mit einer Druckdose aus einer Waschmaschine lösen. Die kann man sogar einstellen und der Druckdose interessiert es auch nicht (siehe Waschmaschine) ob die Flüssigkeit mehr oder weniger hin und herschwappt.

Grüße Björn

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Bjoern Wieck

Bjoern Wieck schrieb:

en.

Ich glaube aber nicht, das diese Dinger "benzingeeignet" sind. Abgesehen davon freut sich der T=DCV =FCberhaupt nicht, wenn man an den Benzinleitungen rumfummelt. Gruss Harald PS: Ich glaube auch, das da die L=F6sung mit einem 555 am einfachsten und am ehesten robust ist. (Dicker Elko am Steuereingang, der =FCber einen Widerstand von der hoffentlich positiven Ausgangs- spannung des Benzinsensors geladen wird)

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Harald Wilhelms

Wundert mich sehr. Die Bricks sind extrem haltbare, sparsame Moppeds mit ordentlich Dampf und vergleichsweise wenig Problemen, Laufleistungen von

steht nach Kompressionsmessung, Öl- und Spritverbrauch sowie Fahrleistungen allerbestens im Futter. Verbräuche von merklich unter 6l bei sehr ordentlichen Fahrleistungen, Ölverbrauch von

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Martin Jangowski

Klaus Butzmann schrieb:

[Motorradbilderlink]

Nee: Definitiv flasch. Ein flascher Fehler liegt vor, wenn alles richtig ist.

--
Tho-ichesseniekeinenApfel-mas
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Thomas Huebner

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