Rauscharmer Mikrofonverstärker

"Michael Franke" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@c18g2000prb.googlegroups.com...

Bachelorarbeit und Firma ?

Traurig traurig, diese Reduzierung des Studiums auf billige Arbeitskräfte.

Wenn du studiert haettest, koenntest du Rauschen der Schaltung ausrechnen und die Bauteile auf Rauschminimum dimensionieren. Das ist natuerlich nur ein Bruchteil der Kenntnisse, die man fuer einen Audioverstaerker haben sollte. Auch Brummen und Einstreuungen, Masse und THD, ESD und durchaus die Kosten sind wichtige Parameter.

Du darfst davon ausgehen, das die Platine dann in der Fertigung keine

10 EUR kostet, so das ein Endverkaufspreis von 80 EUR drin liegt,
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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin
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Hallo Manfred,

8 Euro pro Kanal? Dafuer gibt's sogar Walnussvertaefelung und Lederbezug. Bei Mixern schlagen jedoch die Potis mit dem Loewenanteil zu Buche. Muss alles Kaffee-, Cola- und Buch-drauf-knall-fest sein.

Im Gegenteil, da haben wir uns damals die Finger nach geleckt. Man kann dann als Studiosus etwas praktisches entwickeln, was auch wirklich gebraucht wird. Habe ich mit Kusshand getan. Ausserdem laesst die Firma normalerweise dafuer einen Batzen Geld rueberwachsen, den Institute sehr gut brauchen koennen.

Bis auf die Potis.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Gibt es den BCX70K nicht schon seit 30 Jahren? Hergestellt wurde der von Siemens und Ferranti. Im Zweifelsfall halt immer Siemens ;-) Ein damit gebauter Vorverstärker sollte sich gut mit der in USA üblichen

600_Ohm Mikrofonimpedanz vertragen.

Ich mußte mal vor, inzwischen wohl 35 Jahrer, Mikrofonvorverstärker für Lifeveranstaltungen bauen. Die eingesetzten US-Mischpulte harmonierten nicht gut mit den Sennheiser MD421 Mikrofonen. Geholfen habe ich mir mit Mikrofontrafos und Sperrschicht FETs in Drainschaltung. Zusatzrauschen minimal. Optimales Übersetzungsverhältnis der Trafos war ü=10. Einige der damaligen Verstärker verrichten immernoch ihren Dienst. Fazit, was alt ist, muß nicht unbedingt überholt sein ;-))

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Hallo Horst-Dieter,

Stimmt. Genauso wie die alten BSS123, die ich immer noch wie das Salz in der Kueche in neue Designs setze. Irgendwie kommt die neue Generation Ingenieure oft nur noch mit ICs zurecht, wenn ueberhaupt mit Hardware. Einer unserer Profs hatte mal allen Ernstes gesagt, in einigen Jahren seien Transistoren ueberfluessig. Musste mir den Mund zuhalten, um nicht loszuplatzen und die Hoersaaltreppe herunterzurollen. Das war Anfang der

80er...

In unserer Kirche haben wir uebrigens eine erhebliche Sennheiser Ausstattung ganz gut mit dem hiesigen System zusammengefuehrt. Die Qualitaet der Sennheiser Mikrofone ist schon echt teutonisch robust. Bis auf die Mute-Schalter bei den Funkmikrofonen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Heinrich,

Den 2N4403 gibt es inzwischen auch in SMT, wird also noch einige Zeit unter uns wandeln. Der KST4403 von Fairchild kostet unter $0.015 (in grosser Stueckzahl), der FMMT4403 von Zetex kostet derzeit deutlich mehr. Warum auch immer, ist wahrscheinlich Verhandlungssache. MMBT4403 von ON liegt under $0.02.

Fred Bartoli aus Frankreich (s.e.d. NG) hatte den FMMT618, ZTX618 und verschiedene Cousins durchgemessen und erstaunlich gute Rauschwerte festgestellt. Koennte auch mal einen Blick wert sein, nur dass solche Dinge oft nicht wie beim BCX70K im Datenblatt stehen. Da ich in der Medizinelektronik fuhrwerke, muss das bei mir alles schriftlich vorliegen. Sonst koennten mir UL, FDA und so meinen Module Spec bei einem Audit eines Tages in der Luft zerfetzen. Und der Kunde mir anschliessend gehoerig den Kopf waschen ;-)

Hier als Zitat Fred's Messwerte:

Noise in nV/rtHz:

---------- ZTX 718/A ------------- ZTX718/B -- 2SB737 @IC= 3mA 1mA 0.3mA 10mA 10mA 10mA F=10kHz 0.6 0.8 1.1 0.5 - 0.45 F=1kHz 0.6 0.8 1.15 0.6 0.55 0.45 F=100Hz 0.8 0.85 1.2 0.9 0.65 0.45 F=30Hz 0.9 0.9 1.25 1.6 0.65 0.45 F=10Hz 1.05 1.05 1.4 3.3 0.9 0.7

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Hier in Teutonia eher nicht mehr so... Die BWLer haben das schon im Griff das nur dort Geld fliesst wo es Gesetzlich unumgänglich ist. Traurig aber mittlerweile eher die Regel...

Grüße Björn

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Bjoern Wieck

Hallo Bjoern,

Dann muss eine Uni den Auftrag aber auch nicht annehmen, oder?

Oder sucht Euch US-Firmen fuer solche Kooperationen, da fluppt das normalerweise ganz gut ;-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Möglicherweise reden wir hier von zwei verschiedenen 1/f Effekten. Einerseits den Verstärkungsabfall, welcher für die Stabilität nötig ist und normalerweise durch ein Miller-C in der Hauptverstärkungsstufe des Opamps hingequält wird. Bei hochverstärkenden Opamps (07ff) kann die Ecke dann durchaus unterhalb 1 Hz sein.

Andererseits, bei Rauschen ekliger, der Bereich, in welchem das Rauschen mit 1/f ansteigt. Hier mogeln viele "ultra rauscharmen" ICs, bei denen liegt der 1/f Knick über 100 Hz. Manche fallen sogar auf HF-Verstärker rein, die haben natürlich sensationelle Rauschwerte, pro sqrt(B). Die Hersteller geben den Wert dann gern bei 1 MHz oder so an ;-).

LT1028 mit 3.5 Hz ist gar nicht so einfach nachzubauen :-]

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Hallo Rolf,

Ich meinte schon selbiges, das 1/f Rauschverhalten. Leider ist es bei vielen Transistoren und hin und wieder auch Opamps nicht angegeben. Sogar bei solchen, die sich in dieser Angelegenheit gar nicht verstecken muessten. Da muss man eben messen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Eine Zeit lang musste doch alles mit Kalman-Filter gemacht werden. Oder ist das was total anderes, hab nicht viel Ahnung...

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Volker Staben schrieb:

Da fällt mir ein, die Fernostler haben ja auch noch ihre eigenen ICs, merkwürdigste Bauformen wie SIL, mit zum Teil erschreckend trivialem, zum Teil aber auch völlig unbekanntem Innenleben :-).

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Heinrich Hiemesch schrieb:

OK, die kaufen dann Tütenweise, da werden dann viele Bauteile überraschend billig.

Genau. LT1028 und so scheinen ja auch schwer nachbaubar. Wenn man auf DC-Präzision angewiesen ist, kann man ja einen Kompromiss mit integrierten Transistoren wie MAT02 oder MAT03 respektive deren praktisch identischen SSM-Audioversionen nehmen.

ACK. Alle diese 1-opamp pseudo-Differentialschaltungen haben irgend einen Murks drin. Entweder fehlt die DC-Zuführung oder sie sind auf identische Eingangsimpedanzen angewiesen. Ausnahme ist eine "schwimmende" Signalquelle wie ein Mikro, da deucht mich die Schaltung mit einem Opamp alleine einfacher.

Der Opamp rauscht kaum, aber man muss halt viele Widerstände rumbauen und macht damit alles kaputt...

Jup, und mein Tip war halt, diese Elkos möglichst - wie auch immer - zu paaren, damit man bei tiefen Frequenzen (50/100Hz) gutes CMRR hinkriegt.

Danke für die Hinweise, ein gutes Beispiel, dass in der Praxis einiges doch anders aussieht wie im Lehrbuch.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Rolf_Bombach schrieb:

Mir sind Kalman-Filter in meiner Studienzeit nie über den Weg gelaufen, aber wenn ich die ergoogelte Kurzbeschreibung richtig deute, handelt es sich dabei um ein iteratives Verfahren, das auf der linearen Prädiktion aufsetzt.

Gruß Henning

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Henning Paul

Joerg schrieb:

War also ungefähr in der Zeit, als auch Grossfirmen wie Tektronix meinten, die Zeit der Oszilloskope wäre vorbei. Zukünftig gibt es ja nur noch Digitaltechnik, da braucht man Logikanalysatoren. Das restliche Analoggeraffel wird mit kleinen digitalen Hand-Held "intelligenten" Voltmetern mit Oszi-Anzeige erschlagen.

"Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeuge wird 1 Million nicht überschreiten ? allein schon aus Mangel an Chauffeuren." ? Gottlieb Daimler, 1901

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Martin Laabs schrieb:

Ach was. Pattern recognition mit Autokorrelation und/oder neuronalen Netzwerken, Abspeichern als MIDI-File, dann rauschfreies Abspielen. Da gibt es keine Probleme und angesichts heutiger "Inhalte" auch kein Informationsverlust.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Im Vergleich zu Watson (IBM) war Daimler offensichtlich ein Optimist:

Im Jahr 1943 soll Watson folgenden denkwürdigen Satz gesagt haben: ?I think there is a world market for maybe five computers.?" (Quelle

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Stefan

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Stefan Heimers
http://www.heimers.ch/
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Stefan Heimers

"Stefan Heimers"

Und vor allem hatte Daimler im Gegensatz dazu Recht, denn ein Verkehrsunfall mit Toten durch einen Chauffeur ist mir nur ein einziger bekannt: Der von Diana. Bei Verkehrsunfällen sind Weltweit bisher mehr Menschen getötet worden als Juden im 2.WK. Sorry für den Vergleich aus unterster Schublade, aber ich finde dieses Zitat immer wieder genial als einen Beweis für die Meinung der Menschheit jedes bischen Technik für jeden verfügbar sein müsse. Da die Autoindustrie eines der wichtigsten Wirtschaftszweige ist, lässt die Politik mittels des Gesetzes quasi _jeden_ Autofahren. Es gibt sogar dieses Ding da in Flensburg, welches die Menschen in Deutschland dazu legitimiert selbst nach erheblichem Falschverhalten noch lange weiterzufahren, damit die Automobilindustrie keinen Schaden erleidet.

Gruß,

Markus

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maqqusz

Was ist mit den ganzen verunfallten Busse und Lastwagen?

Das ist jetzt eine von den Bemerkungen die zwar 1. richtig und zweitens nüchtern betrachtet auch nicht diskriminierend sind, mit denen Du Dich aber trotzdem bei gewissen Greisen... äh in gewissen Kreisen eher unbeliebt machst.

Nein. Weil eine Mehrheit der Bevölkerung selbst autofahren will und auch die Regierung von einer Mehrheit der Bevölkerung gewählt werden will, werden die Politiker das Privatauto gewiss nicht verbieten.

Der Kapitalismus mag ja durchaus seine negativen Seiten haben, aber man kann ihn nicht für alles Übel dieser Welt verantwortlich machen. In der DDR gab es übrigens auch Autos!

Das ist wieder die Politik: So streng, dass sich die Mehrheit auf der Strasse sicher fühlt, aber so milde, dass sich die Mehrheit nicht zu sehr eingeschränkt fühlt.

Gruss, Stefan

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Stefan Heimers
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Stefan Heimers

Moin..

Prinzipiell müsste man allerdings diverse Busunfälle mit dazurechnen..

Und 230000 Tote (Tsunami Weihnachten 2004) schafft AIDS _jeden_Monat_.

Und ich obiges als einen Beweis, daß Medienwirksamkeit wohl mehr zählt als alles andere zusammen - Menschenleben eingeschlossen.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Stefan Heimers schrieb:

Die Geschichte gab allerdings Watson recht. Einige der wenigen Prognosen im Computerbereich, die ungefähr gestimmt haben. Die Aussage bezieht sich naheliegenderweise auf die damals existierenden Computer, welche man heute Supercomputer nennen würde. Viele Firmen glaubten allerdings diese Prognose nicht und meinten, sie könnten da auch mitmischen. Insbesondere NCR, Burroughs, Control Data Corporation, General Electric, Honeywell, RCA und UNIVAC meinten, gegen IBM antreten zu können. Nachher setzte dann der Minicomputermarkt ein, auch dort hat man sich verschätzt. SDS, digital equipment, Data General, alles Historie. Eingang in die Geschichte fand wenigstens Data General; das Buch von Tracy Kidder, The soul of a new machine, sollte man unbedingt gelesen haben. Weitere mehr oder weniger tragische Schicksale: Cray, FPS, Inmos/Meiko, Weitek uvm. Die Dotcom-Blase stellte da immerhin eine gewissen Konsequenz dar :-]

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

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