Möchte eine Lautsprecherleuchte für eine katholische Kirchenbeschallung bauen. Katholisch ist deshalb wichtig, weil die Kirchen - im Gegensatz zu evangelischen - mehr Hall haben, damit der Gesang besser klingt. Leider geht das auf Kosten der Sprachverständlichkeit, auf die ich allerdings auch großen Wert lege.
So soll's funktionieren: Ein Lautsprecher strahlt frei in den Raum, um damit den gewünschten Hall-Effekt zu bedienen. Ein anderer Lautsprecher strahlt direkt von oben auf die Köpfe der Leute. Bis das durch Bänke und Leute schon stark gedämpfte Echo kommt, hat man schon verstanden, was der Pfarrer (oder sonst wer) gesagt hat. So zumindest meine Hoffnung. Weil LEDs verwendet werden sollen, nimmt man die Dimmfunktion natürlich auch gerne mit.
Die vorhandenen Hängeleuchten sollen also ausgetauscht werden. Per DALI (scheint zu einem neuen europäischen Standard in der Beleuchtungstechnik zu entwickeln) kann man digital bis zu 300 Meter (ein Bekannter hat auch schon 400 Meter realisiert) überbrücken und 64 Stellen direkt ansprechen. Osram bietet Geräte, die so angesprochen eine Ausgangsspannung von 1...10 Volt liefern. Damit kann man dann direkt auf Dimmerbausteine gehen, an denen dann die LEDs hängen. Aber mit 1...10 Volt sollten sich doch auch Verstärker davon überzeugen lassen, mit einer bestimmten Lautstärke Schall zu produzieren. (Vielleicht kann man sie auch gleich digital ansprechen - gedacht hätte ich da z.B. an STA328 von ST via digikey.) Pro Leuchte (10 sollen es werden) hätte man also drei Adressen zu vergeben. Insgesamt dann 30, was bis 64 noch reichlich Reserven erlaubt.
Nun zu meinem Problemen: Wie kriegt man den Ton störungsfrei, zuverlässig und mit überall gleicher Qualität in die Lautsprecher? Zu beachten ist dabei, dass entlang der Leitungen digitale Signale der Beleuchtung und ggf. auch für die Lautstärke/Balance der Lautsprecher über ein paar hundert Meter parallel im gleichen Kabel laufen sollen, ohne dass es zu hörbarem Übersprechen kommen darf. Auf dem Dach könnte man sie noch getrennt führen. Aber sie hängen vermutlich 10 Meter von der Decke. Spätestens da muss alles in einem einzigen, möglichst dünnen Kabel mit mindestens 300 N Zugfestigkeit laufen. Desweiteren kann es noch blühen (vermutlich eher nicht), dass die Lautsprecher entsprechend der Luftschallgeschwindigkeit zeitversetzt loslegen müssen. Desweiteren spekulativ ist, ob es sinnvoll ist, die beiden Lautsprecher phasenversetzt oder in gleicher Phase zu betreiben, was man ja auch über einen Zeitversatz von "links und rechts" in der Schaltzentrale realisieren können müsste. (Wie wird so ein Zeitversatz realisiert?) Vermutlich wird man eine Mischung aus Raumklang und Direktschall haben wollen, die sich mit einem Balance-Steller eines Stereoverstärkers einstellen lassen sollte. Entweder-oder scheint mir etwas zu "primitiv" zu sein.