"Wer eigene Elektronik-Projekte aufbauen will, sollte eine Handvoll Werkzeuge und Materialien in Reichweite haben. Damit das nicht zu teuer wird oder man gar das Falsche einkauft, hat "c't Hardware Hacks"
sicher diskutieren, aber jedenfalls kommen die nicht von einem, der
-ras
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Ralph A. Schmid
http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
Da ist aber einiges diskusionswuerdig. Ich habe in meinem ganzen leben noch keine '3-Hand' beim loeten gebraucht. Und ich halte Heisskleber fuer einen miesen Rotz. Da nehme ich lieber 2k-Kleber.
Und digitale Messchieber sind auch nur fuer Rechtshaender einfacher abzulesen. Und auch das nur 11Monate im Jahr. Im zwoelften Monat ist mal wieder die Batterie alle. :-)
Nachdem was ich in der c't so lese, hat die Kompetenz doch gerade in dem Bereich in den letzten 15Jahren stark nachgelassen.
BTW: Interessant das man den Leuten heute erklaeren muss was fuer eine Zange, oder sonstigen Kram sie brauchen. Ich kann mich garnicht erinnern das es das frueher schon gab.
Da die meisten Hobbyisten schon im jugendlichen Alter anfangen, ist meines Erachtens eine fachspezifische Schule der beste Einstieg. Eine Berufsfachschule für Elektrotechnik, eine Fachoberschule für E-Techni k, ein naturwissenschaftlich ausgerichtetes Gymnasium, das sich am besten zusammen mit einer technisch orientierten Berufsschule in einem Schulzentrum befindet - hier bekommt man die Grundausbildung. Was einem nützt der hypscheste Seitenschneider denn, wenn man noch nicht einmal die Kirchhoffschen Regeln und das Ohmsche Gesetz kennt? Systematisch muß man lernen, wie die Elektrotechnik tickt. Sonst wird das nie was.
Was die Geräte betrifft, da rate ich immer zu "so klein wie möglich". Nix klobiges, das nur Platz wegnimmt. Ein DSO, der am USB-Port am PC oder am Notebook betrieben werden kann, für den es hoffentlich auch Software unter Linux gibt, der gefällt mir mehr als ein DSO, der 35 Kilogramm wiegt und drei Viertel des Platzes auf der Werkbank fordert.
Sortimentskästen: Braucht man normalerweise nicht. Besser, man fängt mit Bausätzen an. Wer Bauteile sammeln will, schlachtet Leiterplatten aus.
Entsprechende Kiloware gibt es bei Pollin.
Lötkolben: Eine gute Lötstation ist nur durch eine bessere Lötstati on zu ersetzen. Bei weiteren Werkzeugen auf Qualitäten achten. Lieber etwas mehr Geld als zuwenig für vermeintlich preisgünstiges Werkzeug.
Multimeter: Die guten Multimeter für 10 Euro sind Mist, weil schon der
Strommeßbereich nicht gescheit gesichert ist. Darauf bestehen, daß Strommessungen mit falsch eingestelltem Meßbereich nicht das Gerät zerstören können.
Wer lötet, muß auch entlöten können. Wer BGA in die Finger bekomm t, braucht sogar einen entsprechenden Lötplatz. Wichtig hier: Plane Platine, keine beschädigten Lötaugen, Löten genau nach Vorschrift. Beim Entlöten: Heißluft macht nur Sinn bei dicken Käfern oder beim Ausschlachten. Sonst ist sie Mist. Lötzinn lutscht man entweder mit der Entlötpumpe oder mit Entlötsauglitze.
Naja, so weit ein paar meiner eigenen Gedanken zu diesem sicher von der Redaktion teuer bezahlten ct-Artikel.
Bei 10 Euro? Egal. Für Strom und Spannung braucht man schon mal zwei Geräte gleichzeitig, Ein- und Ausgangsspannung sind schon drei, irgenwann wird der Platz knapp. die billigebn sind meist auch klein. Ein gutes als Referenz zum Abgleich kann später dazukommen.
Am Sun, 18 Aug 2013 14:22:29 +0200, meinte Holger :
Ja, natürlich, aber auch nur dann, wenn dem jugendlichen Hobbyisten ein entsprechender Berufswunsch vor Augen steht. Bei einem meiner Neffen ist das so - der hat, insofern großzügig gefördert durch seinen Onkel (heute kann man sich ja für echte peanuts Dinge leisten, die früher noch nicht mal in Träumen auftauchten), relataiv früh Feuer gefangen und sich für eine entsprechende Oberschule und spätere Berufstätigkeit entschieden - freilich bleibt abzuwarten, ob die Bastelleidenschaft mit der im Studium geforderten theoretischen Durchdringung der Materie kompatibel ist. Für den Fummler, der dies aber nur als Hobby betreibt, damit zufrieden ist und nicht den dringenden Wunsch verspürt, Profi zu werden und dies zum Broterwerb zu betreiben, erscheint mir eine entsprechend ausgereichtete Schule als der falsche Weg. Für den reinen Hobbyisten genügt, wenn er durch Freunde, Verwandte oder Lehrer etwas an die Materie herangeführt wird, dann Feuer fängt und sich mit Hilfe des Internets selbst weiter schlau macht. Unter diesem Aspekt halte ich auch die Kotzigkeit, mit denen in vielen Foren Anfängern begegnet wird, für absolut falsch und auch peinlich. Gerade der Hobbybastler, dem keine systematische Ausbildung zuteil wird, hat es schwer, das "Richtige" zu lernen. Und auch wenn man sich viele Jahre damit befaßt hat, aber nur in Teilbereichen tätig war und es da durchaus zu ausreichenden Kenntnissen gebracht hat, kann man in anderen, noch nie beackerten Bereichen absolut unbeleckt sein, und muß dann wie ein blutiger Anfänger fragen (siehe z.B. meine Fragen zur Synchronmotorsteuerung mit Triacs). Damit dieses Hobby nicht ausstirbt (und der sich meist daraus rekrutierende Nachwuchs der Profis nicht ausbleibt) sollte es in den allgemeinbildenden Schulen "Elektronik"-Kurse geben - ebenso wie Werkkurse. Wer einmal die einfachsten Grundlagen der Holz- und Metallbearbeitung in der Schulde (Werk-/Bastelunterricht hatten wir damals in der 3. und 4. Klasse) kann sein ganzes Leben davon zehren, und wenn man dies auf Elektronik erstreckt, vielleicht in der 6. oder
Klasse, wenn aus die Mathekenntnisse da sind, muß man sich um den Nachwuchs keine Gedanken machen, das Virus wird genügend Opfer finden.
Nun ja, 35kg-Geräte sind ja eher selten, aber typischerweise hockt der Elektronikbastler doch an seinem Werktisch. Alte analog-Skops, die früher viele hundert bis tausend Mark kosteten, bekommt man heute in der Größenordnung des monatlichen Taschengelds (mein erstes Skop CI-94 war der erste und - abgesehen vom Haus - bislang einzige Ratenkauf meines Lebens, mit 400 DM das Vielzigfache meines monatlichen Taschengelds) und darunter - und besser so ein altes CI-94 oder ähnlich als überhaupt kein Skop. Mein Neffe ist heute noch mit dem alten Grundig-2K-Skop überglücklich, das ich ihm vor einigen Jahren zum Geburtstags schenkte (von so etwas wagte ich in seinem Alter nicht einmal zu träumen).
Da bin ich dezidiert anderer Meinung. Bausätze halte ich, von Ausnahmen abgesehen, für überhaupt nicht geeignet. Besser für die ersten Schritte sind die bekannten Elektronik-Kästen, denen schnell Experimental-Steckbretter und gezielt eingekaufte Teilesätze folgen sollten. Je eine Hunderter-Packung der E12-R- und C-Reihe kostet nicht viel, dazu eine Handvoll der gängigen Transistoren und vielleicht auch ICs. Damit läßt sich der eher ungerichtete Basteltrieb anhand der mittlerweile im Netz in unendlicher Zahl verfügbaren "Anleitungen"/Schaltplänen/Projekten befriedigen. Ein kleines Netzteil ist nicht teuer oder kann mit Unterstützung als eines der ersten "sinnvollen" Projekte selbst gebaut werden. Natürlich habe auch ich viele Jahre lang einen Teil meines Bauteilebedarfs mit ausgeschlachteten Platinen aus dem Sperrmüll befriedigt. Aber heute sind jedenfalls die Wald- und Wiesen-Teile in Relation zu dem Taschengeld viel günstiger - und überdies läßt sich bei der heutigen Elektronik gar nicht mal so viel wirklich erfolgreich ablöten.
Das ist grds. richtig, aber für den allerersten Anfang des jugendlichen Hobbybastlers tut es auch z.B. ein eher günstiger Seitenschneider. Man sollte die Kirche im Dorf lassen und beachten, wer damit was machen will ....
Naja .... _Solche_ Verluste können für das Erlernen überlegter Meßverfahrensweise hilfreich sein ... nach dem ersten Quam wird man sich merken, zunächst zu überlegen, wieviel A zu erwarten sind, und mit dem größten Bereich anzufangen. ;-)
Hier geht es um blutige Anfänger. Die löten weder BGA noch mit Heißluft und man kann froh sein, wenn sie mit viel Üben überhaupt eine brauchbare Lötstelle zustandenbringen. Lötenlernen ist schwieriger als man (der dies seit 50 Jahren kann und mit dem Können schon zur Welt gekommen ist) meint, fast schon eine Kunst, ich habe dies bei besagtem Neffen eindrucksvoll erlebt (der es aber nach entsprechendem Anlernen auch erlernt hat).
Dann lerne, solltest du sie noch nicht kennengelernt haben, Digitaloszilloskope kennen. Die können dich lehren was die so alles unter Wahrheiten dir zeigen, oder eben auch nicht. ;-)
Noe. Ich hatte meine ersten Amateurfunkgeraete fertig, betriebsbereit und in Benutzung, als ich nichts von Kirchhoff wusste und Maxwell nur als Kaffeesorte kannte. Und den Fernseher meiner Eltern repariert. Und den von Nachbarn. Und ...
Das kann inzwischen sogar der Profi. Stichwort Open Learning (muss man aber Englisch fuer koennen). Wenn man es nicht auf tolle Abschlusszeugnisse absieht, geht das. Einige der Entwickler, mit denen ich zusammenarbeite, haben keinen Uni-Abschluss. Oder einen fuer Elektronik "falschen", zum Beispiel Maschinenbauer und Mediziner.
Absolutamente. Sowas ist traurig. Man sollte immer daran denken, dass man auch selbst mal angefangen hat und versuchen, niemals Leute zu beleidigen oder auch nur deren Motivation zu ersticken.
Wobei ich schon erwarte, dass der Anfaenger vor einer Anfrage genuegend Arbeit und Zeit in eigene Recherche steckt. Wenigstens mit einer Internet-Suche. Manche tun das nicht und fragen stattdessen jedesmal sofort. Wer alles vorgekaut bekommt, lernt es nicht recht.
Hoffen wir mal :-)
Wenn man rausgewachsen ist und das Tek 2465 Analog-Scope oder aehnliches (bei mir Tek 7704) auf dem Tisch steht, sollte man das alte Scope weitergeben. Mein erstes Scope ging gerade an eine Schule. Das reicht dort vollends aus, um die Grundlagen zum Anfassen nahe darzubringen. Selbst fuer ein gebrauchtes haben die meist kein Budget, aber Nulltarif geht immer.
Wenn es die Firma Heathkit nicht gegeben haette, weiss ich nicht, ob ich Ingenieur der Fachrichtung Elektrotechnik geworden waere. Allein schon wegen der Messgeraete, die ich mir nie haette leisten koennen, wenn es sie nicht als Bausatz gegeben haette. Manche davon benutze ich heute noch, etwa das HD-1250 Dipmeter.
Urgs. Darauf funktionieren HF-Schaltungen und schnelle Logik fast nie gescheit. Der sich ergebende Frust kann ein Hobby schnell vergaellen. Ausserdem sollen die Leute gleich zu Anfang das Loeten lernen, ohne das wird man nie ein guter Hardware-Ingenieur.
Dann versuche mal, als Hobbyist ohne Auschlachtarbeit zum Beispiel gescheite Ferritkerne zu bekommen :-)
Haben wir sogar in einer neu gegruendeten Firma gemacht. Wir brauchten kleine Spulen mit geschlossenem Feldverlauf. Die Ferrithersteller wollten uns das Rohpulver aber nicht rausruecken, wegen Geheimhaltung und so. Also abgerauchtes PC Netzteil genommen -> Zange, Loetkolben ... kracks, krazoch, knirsch, rupf -> dicken Uebertrager in Schraubstock, Gesichtsschutz aufgesetzt, zugedreht ... *POCK* ... raschel -> In den Moerser -> Pulver draus gemacht, mit Epoxy angemischt, Spulen hergestellt, gegossen -> feddich.
Anna log ist die Vergangenheitsform von Anna lügt!
Analoge Oscars zeigen typischerweise zu wenig, Digitale typischerweise zu viel!
Mit anderen Worten, ein Signal, was Du auf dem analogen siehst, ist defintiv da. Was Du nicht siehst, macht Dich u.U. heiss :)
Ein Signal auf dem digitalen Oscar muss nicht echt sein, macht Dich aber immer heiss :)
Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig) Wolfgang
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Wolfgang Allinger, anerkannter Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
Das stimmt nicht. Mein noch so teures Multimeter hat ein Ladegeraet dabei und wird aufgeladen. :-p
Nicht ganz falsch, aber das was man heute noch als Analog-Multimeter kaufen kann ist so schlecht das man es eigentlich nicht will. Ich hab aber so ein 5Euro Teil im Bordwerkzeug meines Motorrads fuer die richtig ernsten Notfaelle weil mir da der Betrieb ohne Batterie wirklich wichtig ist. (Multimeter muss auch -20Grad im Winter aushalten) Ausserdem ist gerade da der relativ kleine Innenwiderstand doch mal von Vorteil.
man bräuchte noch eine Werkbank oder ähnliches, wo man Gehäuse anfertigen kann oder fertige Gehäuse modifizieren, mit Bohrungen und Durchbrüchen versehen kann etc. Dort kann man auch Demontage-Arbeiten durchführen.
Dann wäre noch ein Bereich zum Platinenätzen sinnvoll, wo man mit Chemikalien hantieren kann, weswegen der gut belüftet und 'Chemikalienfest' sein sollte.
Eine elektrische Dekupiersäge scheint mir für Gehäuse ein gutes Gerät und eine Ständerbohrmaschine. Man kann natürlich auch eine Laubsäge nehmen und freihand bohren.
Für das Beschriften der Gehäuse eignen sich so kleine Etikettendrucker gut.
Dann wäre ein vernünftiges Sitzmöbel wichtig, wo man sicher und gut sitzen kann, um sehr kleine Teile sicher bearbeiten zu können.
Zum Löten würde idealerweise eine Absaugvorrichtung gehören und ein Platinenhalter.
Und Drähte, Leitungen und Kabel der verschiedensten Art braucht man noch (hängt davon ab, was man so machen will).
Die Messleitungen etc. muß man noch irgendwo sinnvoll anhängen, sonst ergeben die schnell unentwirrbare Knäuel in Aufbewahrungskästen.
Da praktisch immer verschiedene Reinigungsarbeiten anfallen, empfehle ich ein kleines Ultraschall-Reinigungsgerät, div. Sprays (Kontaktspray, Rostlöser, Glasreiniger etc), ein paar Schlüsselfeilen, Küchenkrepp, Einweghandschuhe.
Das Löten ist noch eine sehr junge Kunst und die Natur kann mit der Entwicklung nicht schritthalten. Momentan sind jedenfalls erstmal die Gitarristen dran:
Am Sun, 18 Aug 2013 10:07:08 -0700, meinte Joerg :
Das ist schon richtig. Kommt aber auch auf den konkreten Fall an. Manchmal sucht man sich einen Wolf und wenn man etwas findet versteht man es nicht, weil die diesbezüglichen Grundlagen fehlen.
Hoffen wir mal, daß die Kultusminister erkennen, daß richtige Werk- und Bastelkurse schon in der Grundschule wichtig sind. Ich zehre noch heute davon, was ich da zur Holzbearbeitung gelernt habe ...
Du bist schon 10 Schritte voraus. Wir reden doch von den blutigen Anfängern. Was sollen die mit HF, warum sollen die sich gleich die Finger verbrennen? Am Ende forderst Du, daß die Anfänger auch gleich Platinen ätzen. Laß sie erst mal mit KOSMOS&Co. die banalen Grundlagen der Elektronik lernen, Blinklicht usw., der "Rest" kommt dann ohne diese Anfangskrücke.
Keine Ahnung, habe mein Lebtag (also in über 40 Jahren Hobbyelektronik) keine gebraucht. Ich bastele aber auch nicht mit HF ....
Das ist ja echtes Bastlerniveau. Wenn sogar Profis so etwas machen, dann braucht man sich als Bastler nicht mehr zu schämen ....
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