Bürgernetz: Infrastrukturfragen für DSL-Netz

Hi,

wenn ich zu sehr OT sein sollte, bitte ich schon jetzt um Nachsicht: :-)

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1) Was ich dabei nicht verstehe: Von irgendeinem (max. 4-8 km entfernten)

Wenn ja, ist denn die Telekom eigentlich verpflichtet, dieses Unterfangen zu

2) Die Einwohner haben sich ja so eine Standleitung ins INet aufgebaut. Kann

jedem* Einwohner fordern? Im Bericht wurde ja nur was von 40,- EUR gesagt, ist das lediglich ein faires Angebot, verzichtet die DTAG also nur auf die

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Susan
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Susan Seitz
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Du denkst zu kompliziert: Die haben vermutlich einfach einen normalen

auf eine *eigene* Richtfunkstrecke (ich tippe auf WLAN & Co) geschaltet.

Kleinstadt mit DSL, der mitspielt.

Nein, wie die Leute den Zugang nutzen, ist ihre Sache.

liefert, weil Standleitungen bestellt wurden, und auch nur von dem, der sie bestellt hat ...

T-DSL ist aber eh' keine Standleitung, sondern PPPoE bzw. ab dem DSLAM (DSL-Modem-Kiste in der Vermittlungsstelle)

Provider, welche die Zugangskennung ausstellen.

Datenrate, fester Takt).

Telekom, ich kann Dir z.B. auch eine solche ausstellen, da wir

vereinbaren.

dies zu tun, je mehr Saug, desto mehr Kassaklingel ...

Die Telekom geht diese Nutzung rein garnichts mehr an, entscheidend ist lediglich die Vereinbarung mit dem Anbieter der T-DSL Zugangskennung.

Die ganze Geschichte ist auch nichts sensationell neues sondern mittlerweile unter dem Stichwort Wireless ISP und WLAN Public Access Standard.

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de 
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Hi,

danke für Deine schnelle Antwort.

1) Wie bringt man eigentlich ein DSL-Signal, das vom Splitter kommt an eine Antenne, die das Signal gezielt abstrahlt, ist das ganz normales Kabel oder "Spezial"kabel (wenn das letztere der Fall sein sollte, welches wäre nötig?)? 2) Die Empfänger m´üßten doch dann auch *Sende*antennen installiert haben, damit der Datenstrom nicht nur in eine Richtung läuft, richtig? Also eine Art von "bidirektionalem" Richtfunk? 3) Wie funktioniert diese Art von Richtfunk eigentlich? Läuft das ähnlich wie beim Radio, dass es eine Trägerfreq. gibt, auf die ein Signal entsprechend moduliert wird etc.? 4) Kann man eigentlich in Deutschland rechtlich selber Richtfunk betreiben ,also ein "Recht" auf Richtfunk, wenn es andere Drittanwendungen nicht stört, oder muß das bei der RegTP etc. beantragt werden und die müssen das genehmigen?
--
Grüße
Susan
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Susan Seitz

Hallo Susan,

Susan Seitz schrieb: [...]

en zu

[...]

ciao Marcus

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Marcus Woletz

Susan Seitz schrieb:

Stell Dir einfach vor, in der Kleinstadt hängt ein WLAN-DSL-Router am Splitter, der eine externe Antenne angeschlossen hat.

Gruß Henning

--
henning paul home:  http://www.geocities.com/hennichodernich
PM: henningpaul@gmx.de , ICQ: 111044613
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Henning Paul

Naja, das Spezial"kabel" ist sehr bauchig, es ist eine Kiste. In der befindet sich ein Haufen Elektronik zur Umwandlung des PPPOE Signals in ein Funksignal.

Dabei kann man entweder das PPPOE direkt über die zuführende Strecke schicken und später entpacken oder schon vor Ort wieder in native IP umwandeln und dann versenden.

Oder man nutzt garkein DSL sondern hat Glück, dass in der Kleinstadt ein klassischer ISP sitzt, der das direkt anbindet.

Wir haben z.B. Kunden, die über Funkstrecken auf WLAN Frequenzen versorgt werden, da ist garkein DSL etc. im Spiel, wir geben die Daten gleich auf eine Standleitung zu unserem Netzknoten und verteilen sie von dort in alle Welt. In dem Fall ist z.B. kein einziger DTAG (Deutsche Telekom AG) Router mehr dazwischen, es sei denn, der IP Verbindungspartner auf der anderen Seite ist DTAG Kunde.

Ja natürlich.

Bei WLAN wird bedarfsweise umgeschaltet, bis dahin werden die Pakete kurz zwischengespeichert, klassische Richtfunkstrecken senden auf unterschiedlichen Frequenzen gleichzeitig in beide Richtungen.

Korrekt, es gibt einen oder mehrere (OFDM, 802.11a/g) Träger, allerdings ist die Modulation deutlich komplexer als klassisches AM/FM.

Bei WLAN ist z.B. gespreadetes QPSK (Phasenmodulation) üblich (802.11b) oder OFDM (Mehrträgerverfahren, mit BPSK Phasen- bis

64QAM kombinierter Amplituden/Phasenmodulation pro Träger mit vielen Träger, 802.11a/g, wobei g. auch noch den alten Spread Kram aus Kompatibilitätsgründen als Preambel hat, 54g hingegen nicht unbedingt).

Bei klassischem Richtfunk werden zumeist Standleitungen mit festem Takt drahtlos nachgebildet (z.B. E3 : 34MBit/s oder STM-1 : 155MBit/s) und da die Frequenz exklusiv und ohne viele Reflexionen (Sichtverbindung, extreme Richtantennen) verfügbar ist, wird eher klassisch mit einem Träger und kombinierter Amplituden/Phasenmodulation (z.B. 64QAM) und Vorwärtsfehlerkorrektur gearbeitet. Derartige klassische Strecken stehen vergrabenen Glasfasern in nichts nach und haben ähnlich hohe Verfügbarkeiten, sind aber deutlich teurer als WLAN Lösungen.

Natürlich kann man Richtfunk selber betreiben, es gibt keine Bürger und Firmen erster und zweiter Klasse. Ob man es immer will, steht auf einem anderen Blatt, der Aufwand für einen Provider ist nicht ganz ohne, ich weiß, wovon ich rede.

Ob man eine individuelle Frequenzzuteilung durch die RegTP benötigt, hängt von der Frequenz ab und ob für diese eine Allgemeinzuteilung (nach dem neuen TKG formal immer das Ziel) vorliegt. Bei Richtfunk-mit-WLAN ist dies der Fall, bei klassischem Richtfunk nicht, weil man ja gerade die Exklusivität der Frequenz zwecks Störungsfreiheit möchte. Das kostet dann ca. 150 Euro p.a. für explizit zugeteilte Punkt zu Punkt Verbindungen und ist natürlich für den gewerblichen Einsatz in jedem Fall sein Geld wert.

Demzufolge liegen bei WLAN die Frequenzen bundesweit fest, während sie bei Richtfunk individuell zugeteilt werden, wobei es aus Gründen der Schonung des Spektrums für kurze Strecken nur hohe Frequenzen gibt. In beiden Fällen legen die Regeln auch gewisse *mögliche* Mindestdatenraten fest, damit nicht das Spektrum sinnlos für nix verheizt wird.

Nutzt man die Frequenzen gewerblich (Diensteangebot für Dritte), so ist ebenso wie für andere TK-Dienste eine Anzeige bei der RegTP notwendig (Eine Genehmigungspflicht besteht nach deutschem und europäischem Recht für allgemein zugeteilte Frequenzen nicht). Damit weiß die RegTP, an wen sie sich wenden kann, wenn Beschwerden über diesen unverschämten neu gegründeten Provider-Monopolisten hereinkommen ;-/ oder wer zuständig ist, falls die lokale Kripo eine, ähm, Verfügung mit einem das Fernmeldegeheimnis der Firma M. Afia + D. Rogendealer GmbH leicht einschränkenden Inhalt zustellen möchte, wobei besagtes "Handels- und Serviceunternehmen" wiederum Kunde dieses Wireless Providers ist, um im Gegenzug dezent und lautlos gewisse Daten dieses Kunden z.B. über seine "Lieferanten" zu erhalten ...

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Warum dies nicht? Was fehlt?

ciao, Dirk

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Dirk Salva

Regen, Schnee? Kein Problem?

Wie jetzt? Bei "Richtfunk-mit-WLAN" kann ich also "einfach so" selbst meine eigene Richtfunkstrecke aufbauen? Was ist mit Antennen mit hohem Gewinn? Egal? Darf ich nutzen, um auf notwendige Reichweite zu kommen?

ciao, Dirk

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Dirk Salva

Nimm eine E1 2MU Standleitung versus 2 MBit/s SDSL:

Bei der E1 wird *völlig unabhängig vom IP Paketformat* ein Datenstrom mit 2048kBit/s *inklusive* des Takts an einem Ende eingespeist und muss *genau so* am anderen Ende wieder herauskommen.

Die Leitung kann keine Pakete wegwerfen, weil sie überhaupt nicht weiß, wie ein Paket aussieht. Die Bits könnten genausogut Sprache oder Video sein.

Bei 2MBit/s SDSL werden die IP Pakete in handliche ATM Pakete zu je 48 Byte Nutzdaten auf dem Konzentratornetz zerlegt. Kommen keine IP Pakete, dann fließen auch keine ATM Pakete.

Wenn es nun auf dem Konzentratornetz eng wird, darf dieses einzelne ATM Pakete verwerfen.

In Downlink Richtung (Provider nach DSL Kunde) wird dies kaum für Teile eines IP Paketes passieren, weil der IP/ATM Umsetzer im BB-RAR immer ganze IP Pakete bekommt und die ganz oder garnicht auf die Leitung gibt. In Uplink Richtung hingegen laufen die ATM Pakete verschiedener Kunden auf ATM Vermittlungsknoten zu einem immer stärker anschwellenden Datenstrom Richtung BB-RAR zusammen. Wenn nun ein ATM Knoten (oder ein kaskadierter DSLAM) in abgehender Richtung weniger Kapazität hat als ihm an Daten zufließen, dann wird er einzelne ATM Pakete wegwerfen. Diese werden bei ATM prinzipiell *nicht* neu angefordert, der Datenverlust muss auf der IP-Ebene (TCP) korrigiert werden.

Und nun kommt meine beliebte aus der Binominalverteilung abgeleitete Formel für die Wahrscheinlichkeiten p wech_geworfener Pakete bei Zerlegung eines IP Paketes auf n ATM Pakete:

p_IP_wech = 1 - ( 1-p_ATM_wech ) ^ n

Rechne etwas, und Dir wird schnell klar, dass es neben der Problematik der Echokompensation bei höhereren Frequenzen auf einer Kupferdoppelader noch einen zweiten Grund gibt, warum die gängigen ADSL Angebote gegenüber dem Downlink drastisch reduzierte Uplink-Bandbreiten haben und warum SDSL deutlich teurer angeboten wird und DSL Anschlüsse mit vertauschten Up-/Downlink-Bandbreiten eigentlich garnicht.

Die ATM Strecken sind nämlich regelmäßig bei allen Home- DSL Anbietern überbucht (UBR), sonst wäre DSL deutlich teurer.

Ciao Oliver

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Oliver Bartels

Schnee ist kein Problem, Regen ist bei sehr großen Tropfen (Starkregen) und sehr hohen Frequenzen (37GHz) ein Thema, weil die Tropfengröße dann in die Region der Wellenlänge kommen kann. Ansonsten ist es nur etwas mehr Dämpfung, die ein System mit etwas Reserve leicht verkraftet.

Ansonsten sind Profi-Richtfunkstrecken *extrem* zuverlässig, wir reden hier von >99,95% Verfügbarkeit im Jahresmittel. Bei der Glasfaser gibt es das latente Problem namens Baggerfahrer Gustav Grabetief, hingegen ist der allseits bekannte Fernmeldetechniker Sigfried Schaltefalsch eher ein Thema für Kupfer. Bei Glas haben die Jungs nämlich einen ziemlichen Respekt, weil sie das selber ohne Spleisstrupp nicht mehr hinbekommen und ein solcher Einsatz, ähm, gewisse Fragen der Vorgesetzten auslöst, die in diesen Zeiten, wo man nicht so schnell einen neuen Job findet, eher unangenehm sind ...

Bei WLAN gibt es leider die Problematik der Störung durch andere Nutzer, das Thema ist bekannt. Dafür ist es billig.

Selbst wenn man heute auch gewerblichen Kunden besseres WLAN Equipment (5GHz) als Lösung vorschlägt, wird man in vielen Fällen nur dumme Preisdiskussionen hören. Erst dann wenn etwas ausfällt, werden Mittel locker gemacht, vorher definitiv nicht, da gilt meist Budget = 0. Ich weiß hier wovon ich rede :-|

Es gibt verschiedene Tricks, entscheidend ist, dass die Sendeleistung 100mW EIRP nicht überschreitet.

Man kann z.B. Splitter mit Vorverstärkern einsetzen (ich hab' selber so ein Teil entwickelt), wo in Senderichtung eine harmlose Antenne verwendet wird und in Empfangsrichtung der Gain beliebig hochgeschraubt werden kann, was ja legal ist. Damit kommt man auf viele Kilometer Reichweite, freie Sicht vorausgesetzt. Außerdem kann man bei WLAN generell mit Vorverstärkern in Empfangsrichtung in vielen Fällen etwas erreichen, weil die meisten WLAN Karten im Frontend so totgegeizt wurden, dass die Rauschzahl schon im zweistelligen db-Bereich liegt.

Ein Problem ist eher das WLAN Protokoll, derartige Strecken sollten wirklich nur zwei Teilnehmer haben (hidden Station) und es kann auch wegen der Turnaround Laufzeit bei hohen Datenraten Stress geben. Es gibt aber Systeme der mittleren Preisklasse für die WLAN Frequenzen, welche mit angepassten Protokollen diese Probleme vermeiden.

Ciao Oliver

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Oliver Bartels

Die Telekom vergibt hier (in Köln) oft Aufträge an Tiefbaufirmmen, weil die mit besserem Werkzeug ausgerüstet sind. Die haben zum Beispiel eine Strassen flex, mit der man Fugen bis zu 90 cm Tiefe fertigen kann. Damit merkt man noch nicht einmal, wenn ein Glasfaserkabel getrennt wurde. Das nennt man dann technischen Fortschritt. Die Einsatzzahlen der Spleisstruppe sind gestiegen, aber die o.g. Gespräche um eine Beförderung (nach aussen) finden nicht statt. Und da jetzt die kleineren Wasserleuitungen mit einem pneumatischem Bohrer verlegt werden, werden sich diese Effekte technischen Fortschritts wohl häufen. Man darf gespannt sein.

Üblich. Ford verdient nicht so viel durch den Autoverkauf wie durch die Werkstatt. Du solltest den Servicegedanken etwas höher halten :-)

Robert

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R.Freitag

Danke erstmal fuer *beide* sehr ausfuehrlichen Antworten!!

Warum eigentlich 100mW? Hat das technische Gruende, oder ist das eine willkuerliche Festlegung? Und wenn man die einfach ueberschreitet, sagen wir mal um den Faktor

10? Natuerlich ist hier gemeint mit einer entsprechend buendelnden Richtfunkantenne, um auf die notwendige Reichweite zu kommen. Nicht mit Rundstrahler. Das duerfte doch _normalerweise_ weder jemanden stoeren noch jemand bemerken, weil der Abstrahlwinkel ja entsprechend begrenzt ist!? Nicht das ich das machen wollte, ich wohne in einer Senke mitten in der Stadt und kaeme kaum 800m weit, aber man kann ja mal die Gedanken spielen lassen...

Mir war nicht bewusst, das man im WLAN-Bereich rein durch Empfangsverstaerkung so viel herausholen kann...

ciao, Dirk

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Dirk Salva

Wenn sich Glasfaser- und Wasserleitungen schon in Tiefen

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Dirk Salva

BTW 2 MBit Ltg. sind 4-Draht-Ltg. Der Datenstrom wird auch unter allen Umständen garantiert. Das kann dazu führen, das durchaus alle 1000m 2x Regeneratoren eingebaut werden(hin-rück). Ev. sogar als Muffe im Erdreich verbuddelt. Also bisweilen schon ein nicht unerheblicher Aufwand.

-- mfg horst-dieter

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horst-d. winzler

In welcher Grössenordnung liegt so ein Teil?

Und wenn einige Bäume dazwischen liegen?

Lutz

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Lutz Illigen

Ein klares Jein, es hängt von der Distanz zur Vst und vom Kabeltyp sowie von der verwendeten Modulation ab. Wir haben hier in Erding neben Glas (E3/STM-1) auch eine E1 Backup-Leitung auf Kupfer, bei der ist das so gemacht (HDB3 auf Vierdraht).

Wir hatten allerdings auch schon E1 auf (geschirmten) Zweidraht wie auch auf normalem Vierdraht auf Basis einer "SDSL" Modulation (trotzdem echte E1).

Bei HDB3 wird direkt der Datenstrom mit wechselnd

+/- Puls für eine 1 und keinem Puls für eine 0 übertragen (plus ein Umcodierungsschema mit gezielten Code- Verletzungen für Folgen von vier oder mehr 0ern, um die Taktung sicherzustellen. Das ist übrigens auch das Protokoll der G.703 Übergabe.

Bei E1 über "SDSL" wird im NTLE zwischengespeichert, die Taktrate für Zusatzinfos etwas erhöht und dann der Kram mit vier Spannungspegeln auf die Leitung gegeben. Dadurch sinkt die oberste Grenzfrequenz um einen Faktor zwei.

Abhängig von dem Aderndurchmesser funktioniert das aber für Leitungen mit E1 Qualitätsanforderungen (man merkt eben *jedes* gestörte Bit, bei IP über SDSL landet das Paket halt in der Tonne, wenn Omas Impulswahltelefon oder Enkels Nervmodem alle Doppeladern neben der eigenen "mitbenutzen") bis ca. 2km zur Vermittlungsstelle, darüber hinaus wird entgültig Vierdraht hergenommen (gibt es auch in SDSL Technik, dann nochmal halbierte Grenzfrequenz). Aus Kostengründen wird heute weitgehend SDSL hergenommen. Allerdings versucht man, dafür Bündel herzunehmen, auf denn kein POTS "Oma/Enkel" Telefon nebenanliegt (Bündeltrennung).

Soll die E1 hingegen in ein Kaff 10km von der nächsten Vermittlungsstelle entfernt führen, dann ist sicher auch heute noch HDB3 mit Zwischenregeneratoren im Kabel das Mittel der Wahl.

Der Fall mit dem Kaff ist seit ISDN übrigens garnicht soooo selten, ISDN muss in jedem Dorf verfügbar sein (Universaldienst), weswegen häufig in dem Dorf eine kleine Kiste namens APE installiert wird, welche aus ein bis zwei E1 gespeist z.B. 500 Anschlüsse versorgt. Die Kiste schaltet die *nach Bedarf* auf z.B. einen von

60 B Kanälen zur eigentlichen Vermittlungsstelle. Die beiden E1er werden dann über ein ggf. recht altes Kupferkabel mit Zwischenregeneratoren geführt. Diese Technik ist der Grund dafür, warum es keine ISDN Flatrate gibt (es hat halt nur die 60 B Kanäle für max. 60 gleichzeitige Telefonate, aber 500 Teilnehmer) und warum so ein Dorf auch niemals nie nicht DSL bekommen wird, bis sich einer erbarmt und entweder Glas einzieht (*sehr* teuer, unwirtschaftlich) oder das Dorf über Funk anbindet.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

On 29 Aug 2004 05:26:53 GMT, Lutz Illigen wrote: [ Splitter/LNA ]

Bei uns ca. 250 Euro/St.

Hängt davon ab wo. Direkt vor der Antenne gibt das halt im Sommer, wenn es regnet, nochmal je nach Baum

10 bis 20dB mehr Dämpfung. Liegen sie in der Mitte der Strecke, dann geht der Funk bei den WLAN Frequenzen außenrum, bei 2,4GHz besser als bei 5GHz. Die Dämpfung von vielleicht 2dB interessiert dann nicht mehr wirklich.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels

Das ist mir auch schon aufgefallen. Ich hab noch eine aeltere Lucent SILVER und es ist erstaunlich wie gut die ohne externe Antenne ist im vergleich zu neueren Sachen.

Ich finde der C't fehlt ein Test wo solche Sachen mal so richtig durchgemessen werden. .-)

Olaf

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Olaf Kaluza

Oliver Bartels schrieb:

Und warum bekommt so ein Dorf mit Glas dann trotzdem kein DSL?

Gruß Jürgen

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Juergen Klein

Weil, wenn doch Glas liegt, in vielen Fällen Opal genutzt wurde. Das kommt aus einer Zeit, als es noch kein DSL gab, das System kann nur Telefonie und max. ein paar E1er. Das müßte man alles austauschen bzw. einen DSLAM vor Ort installieren (Platz) und dazu hat der marktführende Anbieter ebenso wie viele Wettbewerber bei den derzeitigen DSL Preisen keinen Bock, es lohnt einfach nicht.

Noch problematischer ist es, wenn Glas bis zum KVZ liegt (die Strassenkästen), aber nicht bis zum Haus, weil man dann wirklich im Strassenkasten einen Umsetzer bräuchte. Der kann dann aber nur relativ wenige Kunden bedienen und kostet dafür relativ viel Geld, die DSL Modulation ist recht aufwendig.

*Machbar* ist das schon, es *zahlt nur keiner*.

Das gilt auch für andere Provider außer DTAG, denn die Glasfaser ist mit ca. 400 ? pro Monat zu rechnen (regulierter Preis), d.h. bei z.B. 1/3 Anteil an den Kosten sollten da schon 20 Kunden a' 60 Euro Monatsumsatz oder 10 Kunden a' 120 Euro dranhängen. Für einen Hanseln, der das für 15 Euro mehr wie ISDN will und per WLAN an alle Nachbarn weiterreicht, ist es einfach völlig unwirtschaftlich.

Theoretisch ließe sich mit dem Glas viel mehr machen, allerdings braucht es Jahre, bis sich eine drei- bis vierstellige Investition pro Teilnehmeranschluß rechnet. Da die DTAG reguliert ist, dürfen die auch nicht ohne weiteres auf dem Land andere Preise als in der Stadt machen, ergo gibt es in manchen Dörfern eben dann garkein DSL. Das ist die Konsequenz der Regulierung.

Bei Funk ist es ähnlich, wenn *ernsthaftes* Interesse besteht und es wirtschaftlich machbar ist (Uplink in der Nähe, also bei uns in der Region), dann machen wir als Provider das schon, wir haben keine Regulierungsauflagen, ergo kostet es dann halt mehr. Wer das nicht zahlen will, bekommt halt nix. Punkt.

Wenn aber einer herkommt, der auf dem Land gerade günstig sein Grundstück erworben hat (warum ist es da wohl günstig ... ) und nun meint, er hätte einen Rechts- anspruch auf gleiche Preise wie in Frankfurt/M Innenstadt gleich neben einer DE-CIX-Location, und der am liebsten die 155M STM-1 zum GMX DSL Tarif natürlich "flat" und zum Dauersaugen hätte, dann soll er selber zusehen, wer ihm das liefert.

Gruß Oliver

P.s.: Ganz klar: Ich könnte schon einen Mini-DSLAM entwickeln, und wir sind hier auch an einer besser-als-WLAN WLL-Funkstrecke wahlweise im lizenzfreien und lizenzpflichtigen Bereich je nach Anwendung dran. *Der Markt ist eindeutig da*, siehe die vielen Nachfragen, es kann auch nicht jeder und es gibt auch bei Details Patentschutz-Möglichkeiten. Es gibt nur leider kein Venture Capital, dafür, weil die alle Angst vor den Dumping Preisen im DSL Markt haben, das Risiko ist denen zu groß und keiner weiß, wie es in .de letztlich weitergeht.

Ein weiterer Punkt ist, dass ein Anbieter, der auf dem Land wirklich stark wird, immer das Risko der Regulierung im Nacken hat. Als Massstab gelten dann bei unserer sozialistisch eingefärbten Politik womöglich Stadtpreise, wo es die Jugend als "cewl" empfindet, Anbieterhopping zu betreiben und die Leitungen mit Piratenkopien von DVD's herzubrennen. Eine STM-1 für 70 "Powersauger" a' 2MBit/s auf's Land rechnet sich halt nicht, da müßte schon eine belastbare Stellungnahme der RegTP her, dass man deratige Anbieter in Ruhe läßt, auch wenn das Volk protestiert.

Ich weiß es mit dem VC Geld, weil wir es versucht haben, welches dafür zu bekommen und man mir genau solche Argumente um die Ohren gehauen hat ("Seit die DTAG jetzt auch symmetrisches DSL für 119 Euro/Monat liefert, lohnt das doch selbst für Geschäftskunden nicht mehr").

Any offers ? ;-/

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

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