Fuer hinreichend hohe Anforderungen an "praezise": ja. Speziell netz-synchrone Uhren sind strikt darauf angewiesen, dass pro Tag genau die Richtige Anzahl an Netzschwingungen auftritt. Wenn der Wecker weniger als eine Minute pro Monat Fehler aufsammeln soll, muessen die
50 Hz im Mittel auf +/- 0.001 Hz eingehalten werden.
Das ist in der Tat ein erhebliches Problem. Es wird behoben u.a. durch aktive Regelung, und fuer wirklich lange Uebertragungsstrecken durch Umwandlung in Gleichspannung. Eine wichtige Richt-Groesse dabei ist die Laenge einer 50Hz-Welle in Luft, die etwa 6000 Kilometer betraegt. Sprich, eine gerade 50Hz-Leitung von 1500 Kilometer Laenge ist ein halber Hertzscher Dipol, der mit aller Macht versucht die eingespeiste Leistung ins Weltall zu strahlen, statt sie am anderen Ende abzuliefern.
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Hans-Bernhard Broeker (broeker@physik.rwth-aachen.de)
Even if all the snow were burnt, ashes would remain.
Motoren: Da bei Asynchronmotoren die Drehzahl auch von der Last abhängt, könnten in dem Satz nur Synchronmotoren gemeint sein. Nun, die laufen durchaus in einem größeren Frequenzbereich, z.B. 45 bis 55 Hz ohne Probleme. _Aber_ was macht die Anwendung, wenn die Drehzahl nicht stimmt?
Elektrische Uhren. Synchronuhren verkraften durchaus Schwankungen in der Frequenz. Lediglich im Tages-, Wochen- und Monatsmittel sollten die Abweichungen sich weg-mitteln.
Computer? PCs und ähnliche Kleinkomputer richten zunächst man die Netzspannung gleich, zerhacken die dann mit hoher Frequenz (Ultra- schallbereich), Transformieren herunter, richten gleich. Stabili- sierung einer Ausgangsspannung erfolgt durch Pulsweitenmodulation. Ein solches Computernetzteil verdaut von wenigen Hz bis rund 500 Hz und Spannungen von 90 V bis 250 V alles ohne Umschalter. Es mag Spezialcomputer geben (gegeben haben), die Pingeliger in der Ver- sorgung waren.
Wenn ich mich recht erinnere: Je nach Last gibt es ein einem verketteten Versorgungssystem, also eines mit mehreren Einspeisepunkten _lastabhängige_ Phasenverschie- bungen zwischen dem Netz und einem Generator, die dann zum Anlass genommen werden, diesen Generator zu regeln. Und wenn dann bei hoher Last alle Generatoren im Netz nachhängen, geht in der Tat die Frequenz heruntern. Umgekehrter Vorgang bei zu wenig Last.
Völlig in Phase kann doch nur eine Baum-Topologie sein, kein Netz. Schleifen würden also zu Kollisionen führen, wenn man nicht auch zwischendurch was mit der Phase macht.
wenige Hz ist etwas =FCbertrieben, da m=FCssten die Siebkondensatoren sch= on=20 sehr stark =FCberdimensioniert sein. Bei so grossen Kondensatoren w=FCrde= =20 dann bei 50 Hz die Zeit wo wirklich Strom durch den Gleichrichter=20 fliesst zu kurz und die Pulsstr=F6me und der Einschaltstrom zu hoch.=20 Ausserdem k=F6nnten dann bei so niedriger Frequenz keine kurzen=20 Unterbrechungen mehr verkraftet werden.
Bevor ich die heutigen Server an einer USV hängen hatte, betrieb ich einen PS/2-386SX mit einem für damalige Verhältnisse dicken Netzteil,
260W. Das hielt einer Unterbrechung von 1 s locker stand. Bei den billigen Rechnern der Kollegen war dagegen jeweils der Rechner weg. Wieviele fehlende Halbwellen ein heutiger Rechner wegstecken kann, weiß ich nicht.
In einem deutschen Hotel stehen in jedem Zimmer Radiowecker. Einige Stunden nach dem Stellen der Uhr durfte ich bemerken, daß es sich ganz offensichtlich um solche für 60 Hz handelt.
Bei 6000 Km benutzt man keinen Wechselstrom mehr, sondern 500 oder 800 kV Gleichspannung. Das liegt aber nicht an der Frequenzgenauigkeit sondern an den Verlusten durch die Kapazität der vielen Isolatoren auf den Masten unterwegs.
Stell dich mal an eine Hochspannungsanlage und schau zu wenn eine abgeschaltete Leitung geerdet wird, dann kannste die Kapazität deutlich sehen und hören.
Die Leitung hat ja auch Induktivität. Bei Nennlast heben sich beide Effekte auf und die Leitung ist quasi unsichtbar. Was bleibt, sind Coronaverluste (das Geknister eben), ohmsche Verluste (deswegen die hohe Spannung) sowie sehr viel Blindleistungsbedarf, falls die Leitung eben mal nicht genau auf Nennlast ist. Bei einer 700kV-Leitung wären das im Leerlauf ungefähr 2.4 Mvar/km. Und eine andere Daumenregel sagt, dass man ungefähr soviel kV wie km wählt für eine rentable Leitung. Den Generator in Leibstadt hat es nicht von ungefähr an Ostern geröstet, wegen schwacher Last war ein hoher Blindleistungsbedarf zu decken.
Die Kapazität der Leitungen gegen Erde ist wesentlich grösser als die der Isolatoren. Das ist mit ein Grund, dass die Masten für Drehstromübertragung bei gleicher Leistung höher sein müssen als für Gleichstrom. Die Kapazität der Leitungen wird mit der Induktivität der Leitung abgeglichen um die Blindströme so gering wie möglich zu halten.
ich meine nicht das leise Knistern der Corona sondern die lauten Knallenden Überschläge und Blitze an den Leistungs- bzw. Erdungs- Trennern beim Auf bzw. Entladen einer leeren Leitung. Ein Isolator ist eben auch nur eine Parallel Schaltung von Widerstand und Kondensator und die Menge macht's auch bei 50 Hz. Wenn kein Strom oder ein gleichmäßiger fließt macht die Induktivität nicht viel aus. Ich habe jetzt leider auf die Schnelle kein Datenblatt eines heute üblichen Hochspannungsisolators gefunden. Ich habe zwar schon lange nichts mehr mit Netzschutz zu tun und die Werkstoffe sind bestimmt besser geworden, aber das Prinzip dürfte sich nicht geändert haben.
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