Platine vor rauher Umgebung schützen

Hallo zusammen, wie kann man eine Mikrocontroller Platine für die rauhe Industrieumgebung schützen ? Spricht etwas gegen einsprühen mit Klarlack o.ä.?

bin für jeden Tip dankbar.

mfg juergen

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Jürgen Langkau
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Hallo,

"Jürgen Langkau" schrieb im Newsbeitrag news:c79suu$107$03$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Im einfachsten Fall kannst Du sie natürlich mit einem entsprechend dicht ausgeführten Gehäuse schützen (z.B. IP65 etc). Allerdings solltest Du hierbei darauf achten, dass evtl. Schwitzwasser über eine Membran o.ä. aus dem Inneren des Gehäuses "herausbefördert" werden kann. Es gibt auch dichte Steckverbindungen in allen möglichen Bauformen, um z.B. auch Kabelanschlüsse zu realisieren.

Andreas

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Andreas Meffert

Jürgen Langkau schrieb:

Neben dem bereits genannten Gehäuse (meist das Einfachste) kann man auch die Elektronik selbst "abdichten". Dazu gibt es spezielle Kunststoffsprays und Lacke, die die Materialien der Bauteile nicht angreifen und auf Dauer fest und dicht sind. Herkömmlichen Klarlack würde ich dafür nicht nehmen.

Es gibt z.B. von der Kontaktchemie die Lacke "Plastik 70" und "Urethan 71" für solche Zwecke. Spezielle Schutzlacke für Elektronik bekommst Du z.B. bei den Firmen Peters und KC-Produkte. Allerdings sind diese Speziallacke nicht lange lagerfähig.

Generell sollte man beim Lackieren sehr vorsichtig mit allen mehr oder weniger offenen Kontakten sein (Stecker, IC-Sockel, Potis, Schalter, Klemmen etc.) - und die Kapillarwirkung nicht unterschätzen...

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
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Tilmann Reh

Hallo,

"Tilmann Reh" schrieb im Newsbeitrag news:c7a24s$7am$ snipped-for-privacy@online.de...

Wie ist das mit der Thermik der lackierten Schaltung? Gibt es bei solchen Lacken Angaben über den thermischen Übergangswiederstand? Ich meine, was nützt es, wenn die Elektronik lackiert ist und dann den Hitzetod stirbt... ;-) Sind diese Lacke temperaturfest? Ich nehme an, bei einer thermischen Verformung des lackierten Materials wird der Lack vermutlich beschädigt werden. So können sich z.B. Platinen bei 125°C schon ein oder zwei mm "verbiegen".

Gruß Andreas

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Andreas Meffert

Andreas Meffert schrieb:

Im Prinzip ja. Die Thermik hängt aber noch von *vielen* anderen Einflüssen und Parametern ab.

Übrigens denken viele Leute auch beim Einbau von Elektronik in Gehäuse nicht daran, daß Gehäuse auch recht gut die Wärmeabfuhr verhindern...

Dann war etwas falsch dimensioniert. Diese Lacke haben Schichtdicken im Bereich von einigen Zehntel mm, nur daran geht die Elektronik nicht kaputt.

Sieh dir mal den Einsatztemperaturbereich der gängigen Elektronikbauteile an. Der Lack hält mehr aus. Ansonsten: baue Elektronik, keine Heizung!

Übrigens sind diese Lacke schlagzäh und ein bißchen dauerelastisch und reißen daher auch bei Temperatur- wechseln nicht. Haben an alles gedacht, die Jungs - die wissen auch, unter welchen Bedingungen die Produkte nachher betrieben werden (z.B. Kfz-Elektronik).
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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
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Tilmann Reh

dichte

Kabelanschlüsse

"Schwitzwasser" sollte eigentlich nicht unbedingt das Problem sein, eher der Druckausgleich bei Temperaturwechseln. Wenn deine Elektronik nicht ständig läuft, wird das Gehäuseinnere abkühlen. Dadurch entsteht ein Unterdruck. Wenn wieder eingeschaltet wird entsteht ein Überdruck. Hinzu kommen äußere Temperaturwechsel, z.B. beim kalt duschen oder bei Regen. Dann kann es passieren, dass dein Gerät das Wasser regelrecht aufsaugt. Um das zu verhindern, muß entweder ein Loch vorhanden sein, durch das natürlich kein Wasser eindringen darf, oder eine Druckausgleichsmembrane.

Gruß

Stefan

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Stefan Bröring

Ich verwende meistens PLASTIK70. Dieser lack ist gut dazu geeignet korrosion auf der Leiterbahnen zu verhindern. Im Notfall ist es noch einigermaßen lötbar. Ich würde diesem Lack aber nicht mehr als 70 Grad auf dauer zumuten.

--
MFG Gernot
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Gernot Fink

Hallo,

"Tilmann Reh" schrieb im Newsbeitrag news:c7apeu$pt0$ snipped-for-privacy@online.de...

solchen

Klar, der Lack alleine führt sicher nicht dazu, dass sich die Baugruppe als Heizung verdient macht.

Auch das ist absolut logisch - alles gut verpackt wie in einem Sarg, wird die Elektronik das Ganze vermutlich nicht allzu lange mitmachen.

Ok, das klingt gut.

Was ist gängig? Bei meinen Anwendungen wären das durchweg -40..+125°C.

Manchmal lässt sich das leider nicht vermeiden. ;-)

Das klingt sehr gut - wenn er den KFZ-Einsatz aushält dann sollte der Lack schon was taugen. Vielleicht sollte ich mich auch einmal danach umsehen.

Gruß Andreas Meffert

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Andreas Meffert
´Hallo,

"Stefan Bröring" schrieb im Newsbeitrag news:c7auta$fj1$ snipped-for-privacy@news1.ewetel.de...

aus

der

Genau so meinte ich das auch, sorry für meine etwas unfachmännische Formulierung. Danke.

Gruß Andreas

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Andreas Meffert

Am Wed, 05 May 2004 20:43:48 GMT hat Joerg geschrieben:

[details gesnippt]

Das ist natürlich eine der professionellsten Anwendungen. Eine Leiterplatte unter dem Motorrad-Seitendeckel (Gehäuse eingespart) hatte ich mit 2..3mal Urethan 71 geschützt. Das hat bis zum Verkauf des Motorrades gehalten (dann habe ich den Steuersender fürs Gartentor wieder ausgebaut). Läßt sich bei Bedarf unter leichtem Gestank uach wieder durchlöten.

--
Martin
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Martin Lenz

Andreas Meffert schrieb:

Frage die genannten Hersteller. Es gibt da noch eine Firma namens Polytec, bei denen gibt es auch temperaturfeste(re) Beschichtungen. Fragen.

Dann aber den Teil "Heizung" etwas vom Rest absetzen! Und meistens muß der wirklich heiße Teil (z.B. Korpus von Drahtwiderstand) auch nicht wirklich lackiert sein.

Ebent. Und es gibt noch mehr Hersteller, die genannten fielen mir halt gerade so spontan ein. WLW hilft da sicher auch weiter.

Übrinx, vielleicht kannst Du mal Dein OjE ein bißchen konfigurieren, das quotet und wrappt fürchterbar... (wie bei fast allen, die mit diesem "Programm" rumtun.) Siehe
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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
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Tilmann Reh

Mit "conformal coating" googlen.

Literatur z.B.: Tautscher "Contamination Effects on Electronic Products" marcel dekker 1991

MfG JRD

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Rafael Deliano

Hi!

Richtig professionell kannste das ab Juni hier machen lassen :

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mfg Jan

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Jan Stumpf

Jan Stumpf schrieb:

Und bei den Anderen schon jetzt...

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
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Tilmann Reh

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