NEC µpD7731C

Hallo allerseits,

zu o.g. Baustein bräuchte ich ein Datenblatt und/oder eine Bezugsquelle für 2 Stück (auch gebraucht). Google spuckt nur Schrott aus und die üblichen Datenblattseiten kennen das Teil gar nicht erst. Vermutlich ist das ein Bustreiber im DIL-28-Gehäuse.

MfG

Frank

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Frank Scheffski
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Es klingt zwar nach NEC und 80er Jahre aber IC Master hat auch nur uPD 7720 oder 77230.

In breitem Gehäuse ?

MfG JRD

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Rafael Deliano

Rafael Deliano schrieb:

Ist definitiv ein NEC. Zusatzcode auf dem Gehäuse ist '8510E1'

Ja. Es ist ein ADPCM-Chip, soviel konnte ich bereits in Erfahrung bringen. Da es somit keine Vergleichstypen gibt, dürfte das das Todesurteil für das Gerät sein.

Trotzdem danke!

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Da wäre ich mir nicht so sicher, das scheint mir ein sehr intelligenter Bustreiber zu sein:

Ich hab' hier ein altes NEC Datenbuch, da ist zwar leider kein 7731 drin, wohl aber ein 7720 im 28 poligen Gehäuse. Und es ist der einzige Typ in der uPD77xx Gruppe.

Du willst jetzt sicher nicht wissen, was der uPD 7720 ist/war, aber ich sage es Dir trotzdem : Einer der ersten Digitalen Signalprozessoren mit ROM (nicht EPROM, ROM by Factory) und internem RAM.

Schaut IMHO nicht gut aus für Deinen Ersatz, womöglich ist es eine kundenspezifische Version des 7720.

Der Verdacht "Bustreiber" ist mir klar, das Ding hat serielle SPI Ports (SI,SO) vermutlich in Richtung von A/D - D/A Wandler wie auch ein paralleles Businterface, über das es von einer Haupt-CPU bedient werden kann.

In dem Teil dürfte ein Großteil der Funktionalität Deines defekten Gerätes realisiert sein, lass mich raten: Es geht um irgendein Funkgerät mit netten Zusatzfeatures im Audio-Pfad ...

Gruß Oliver

P.s.: Pinning 7720 1..28 : NC,/DACK,DRQ,P0,P1, D0..D7,GND,CLK,RST,INT,SCK,/SIEN,/SOEN, SI,SO,SORQ,/WR,/RD,/CS,A0,VCC. Der Bus ist nur für externe Datentransfers gedacht und hat nichts mit dem internen DSP Bus zu tun, er wird von der CPU aus angesprochen, mit DRQ fordert der DSP einen Transfer an. Ja, die haben damals schon solche Sachen gebaut ...

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Mehr als 2 Seiten aus Shortform waren hier nicht zu finden:

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Es hat damals ähnliche ICs von anderen Herstellern gegeben. Aber genauso exotisch und nicht kompatibel. Man kann einfaches ADPCM heute auf Controllern in Software machem. Das in dem IC verwendete CCITT G.712 ist aber sehr komplex, benötigte damals zwei TMS32010 DSPs. Zweck war für Postbehörden teuere 64kBit PCM als 2x 32kBit doppelt zu belegen. Ostdeutschland wurde anfangs mit sowas beglückt, USA dito. Ist der Tod von Fax, Modem ab 2400 Baud. Die Norm wurde glaube ich inzwischen überarbeited/plattgemacht.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Oliver Bartels schrieb:

Da ist es doch bis zum ADCPM doch nicht mehr weit...

Nö, die Beschriftung hat einen sehr "offiziellen" Eindruck.

Beinahe fast. Ein nettes Aufzeichnungsgerät zur Kurzzeitdokumentation. Der Vorgänger von:

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mit der Bezeichnung IR-30. Ich hatte bereits eins, allerdings mit einer total verhunzten Frontplatte, die zudem noch ein völlig exotisches Maß hat.

Eine neue Blende hätte 130,- + MWst und Versand gekostet. So hab ich jetzt deutlich weniger als die Hälfte bezahlt ;-) Und sogar noch was zum Basteln über...

Ich wußte zwar vorher, daß das Teil defekt ist, allerdings nicht, worin genau der Fehler besteht.

Bei der Untersuchung kam dann heraus, daß auf der 5V-Schiene war ein massiver Kurzschluß besteht. Verursacher waren 24 RAMs (DIL-18, HM511000P) auf der Speicherplatine, sowie ein EProm und die beiden ADCPMs auf der CPU-Platine. Dutzende andere Käfer sind alle heile geblieben, nur die beiden Exoten hat es weggeräumt. O.K., da ist noch ein a-law-CODEC drauf, der es überlebt hat, der ist vermutlich genauso obsolet (TP3067J) und die 3 PALs wären vermutlich auch hottenteuer geworden, wenn man das mit dem Preis der Frontblende assoziiert.

Das mit dem Datenblatt hätte sich also damit erledigt, ich würde dann auf zahlreiche Dachboden- und Kellerfünde hoffen ;-)

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Ich hab' Rafaels Link gesehen, die Pinnamen passen exakt.

Macht nix, die haben offenbar einfach einen 7720 hergenommen, per ROM auf ADPCM programmiert, und als 7731 verdidscht.

Das heißt: Game over :-(

Es sei denn, irgendeine Bastelschublade gibt noch was her oder Du möchtest selber einen DSP programmiern. Ich schätze aber, dass ein heutiges Design doch ähm, leicht anders aussehen dürfte ...

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Rafael Deliano schrieb:

Ich habe hier 2 3Com-ISDN-Karten (3C822) mit analogem Line-Interface für Telefon, da ist ein TP3070 drauf, das ist ein PCM Codec, aber zwischen A-law und µ-Law umschaltbar. Ich hatte mal überlegt, damit ein Telefonieinterface für den PC zu bauen, aber da könnte man eher versuchen, die gesamte Karte unter Linux zum Laufen zu bekommen.

Gruß Henning

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Henning Paul

Oliver Bartels schrieb:

Ja, das könnte hinkommen.

Awatt. Es gibt in UK einige Dealer, die noch >20 Stck. liegen haben. Mit 250£ Mindestbestellwert bin ich dabei ;-)

Wegen 60 Talern? Nicht wirklich.

Ja. Siehe das IR-44CF mit Compactflash-Speicher und von Haus aus in Mehrkanalausführung. Allerdings wird man die entscheidenden Teile in 10 Jahren auch nicht mehr bekommen. Wenn nicht schon früher...

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Hmm, wie alt?

Ein Datenbuch von 1983/84 kennt

7720 und 77P20 7751 40-polig ADPCM Voice Synthesis LSI 7752 28-polig Formant Voice synthesis 7761 64-polig Speech regognition 3-chip set 7762 28-polig teil vom 3-Chip set MC4760 24-polig dito

Alle -bis auf den 7720- sind 'Preliminary' und umfassen je nur eine (-halbe :-) DIN-A-5 Seite.

Gruss, Holger

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Holger Petersen

Fast: 1982.

Dafür ist das Datenblatt ausführlicher.

Ich habe das Buch u.a. wegen dem 765er Floppy Controller und den Intel-kompatiblen Peripheriebausteinen aufgehoben, die haben nämlich in einer gewissen ultramodernen Computerarchitektur noch immer Bestand.

Ja, so alt ist der Krempel schon, älter als so mancher, der vor der Kiste sitzt ...

Hehe, damit kämpfen sie noch heute ...

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Es gab von den Teilen kleine Datenbücher bzw. Datenblätter hier lagernd:

uPD7751 ADPCM Voice Synthesis ( nur 8 Seiten )

uPD7752 Formant Synthese ( nur 20 Seiten )

uPD7755 uPD7756 uPD7759 ADPCM Speech Synthese ( Broschüre )

MC-4760 uPD7761 uPD7762 Voice Recognition LSI Set ( Broschüre ) Der Chipsatz hatte eine gewisse Verbreitung, es wurden wohl einige hundert in Europa verkauft. Preis aber 500 DM / 1Set (?) ( jedenfalls oberhalb meines privaten studentischen Budgets ). MC-4760 war der analoge frontend als vergossener Hybrid ( enthielt den japanischen Clone des NE572 als ALC und ein PCM-Codec ). der uPD7761 mit ROM-Maske war ein 8 Bit Controller in QUIP64 der uPD7762 ein uPD7720 DSP mit ROM-Maske

uPD7763 Filterbank ( ca. 24 Seiten ) 16 Kanäle in SC-Technik als Frontend für Spracherkennung. Hats bis zur Bemusterung geschafft.

uPD7764 Voice Recognition Processor ( Broschüre ) Das wäre ein digitaler Pattern Matching Coprozessor gewesen. Frontend typisch der uPD7763. Software für Hauptrechner ( 8085, 8086) hätte man selber schreiben müssen. Unklar ob der in Europa bemustert wurde.

Als Spracherkennungs-IC gabs damals auch

SP1000

von General Instruments. Der braucht vorne einen ADC0831 seriellen 8 Bit A/D-Wandler und macht dann LPC-Analyse per Lattice. Datenblatt ist etwas undurchsichtig. Mit dem Teil habe ich ehdem Diplomarbeit gemacht. Da habe ich auch noch mehrere ICs. War aber anders als die NEC-Teile nicht gut, nur billig ( Videospiele in USA ). Gerade gesehen, daß ich auch noch zwei uPD7730 in der Schachtel habe, vermute aber die werden doch nicht benötigt.

MfG JRD

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Rafael Deliano

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