Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle Säuren oder so zum Eintunken, damit der Lack an der Lötstelle abgeht? Ich habe jedenfalls ernsthafte Probleme so eine einfache selbstgewickelte Spule anzubringen. habe jetzt in der Eile einfach mit einem Feuerzeug die Enden kurz weggebrannt, aber dadurch oxidiert ja das Kupfer und der Widerstand etc. ändert sich geringfügig. Außerdem wird der Draht auf diese Weise porös.
Bisher hab ich hauptsächlich ganz normales Flussmittel + relative hohe Löttemperatur benutzt. Wichtig dabei ist es halt, dass man die Enden zuerst verzinnt bevor man es anlöten will :)
Was besseres ist mir bis jetzt auch nicht eingefallen.
Hmmm... Vielleicht bin ich zu ungeduldig oder hab zu wenig Fett genommen. Bei 0,3mm Durchmesser vom Draht tu ich mich möglicherweise etwas schwer als Anfänger. Naja ;) Ich werde es beim nächsten mal testen wie gut das geht. Da bei Google darüber nichts zu finden ist muss das wohl eine normale Methode sein.
wenn man es so macht das der Draht nirgendwo eingekerbt wird, ansonsten=20 hat man eine sch=F6ne Sollbruchstelle. Es gibt auch spezielle Lackabzieh-Pinzetten daf=FCr mit zwei=20 auswechselbaren Messern.
Das geht aber nur bei "lötfähigen" Lackdrähten. Es gibt auch Lacksorten, bei denen dass nicht funktioniert, da muß man den Lack vorher mit einem Messer oder Schleifpapier entfernen.
Ein altes Bastelbuch beschreibt noch einen guten Trick zum Entlacken von Kupferlackdraht, der vor allem bei dünnen Drähten oder HF-Litze besser ist als mechanische Verfahren: Abbrennen in der Spiritusflamme.
Wichtig ist dabei die richtige Technik: man brennt ein wenig Spiritus in einen kleinen Gefäß (z.B. Bierflaschen-Verschluß) an. Dann hält man das Drahtende in die Flamme und wartet, daß der Lack abbrennt. Dann den noch heißen Draht in den Spiritus tauchen und seitlich rausziehen. Der kalte Spritus reduziert dabei entstandenes Kupferoxid wieder zu blankem Kupfer so daß der Draht sich gut verzinnen läßt.
Das funktioniert bei Drähten mit "lötfähigem" Lack. Der Lack ist nicht wirklich lötfähig, schmilzt aber bei Lötkolbentemperatur und gestattet darurch das Verzinnen.
Um Gottes Willen kein Lötfett! Das Zeug ist hygroskopisch (zieht Wasser an) und bringt Deine Drähte spätestens nach einem halben Jahr zum "Blühen", da es Rückstände hinterläßt, die die Korrosion fördern.
Ich mach meist folgendes:
Drahtenden über einer Kerzenflamme erhitzen, bis der Lack wegbrennt (in manchen älteren Büchern wird eine Spiritusflamme empfohlen, aber mit Spiritus mach ich nicht allzu gerne auf dem Arbeitsplatz 'rum)
Lackrückstände (wenn noch vorhanden) mit einem Messer von den Drähten schaben (dazu die Enden auf eine feste Unterlage legen und leicht schaben (Drähte sollen nicht verformt werden oder gar abreißen)
(heißen) Lötkolben gut verzinnen und die Spitze in einen Kolophoniumblock tauchen, so dass um die Spitze herum eine Pfütze geschmolzenen Kolophoniums entsteht.
Da die abgeschabten Drahtenden eintauchen und mit dem Lötkolben verzinnen (ist im übrigen eine gute Möglichkeit, die Lötzinnspäne aus der Entlötsaugpumpe wieder zu verwenden :) )
Wenn sie verzinnt sind (beidseitig...), kann man die Drahtenden auch wieder verdrillen. Wenn man vor dem Verzinnen verdrillt, geht das Verzinnen schlechter (meine Erfahrung).
Hallo, ich hab schon viel, sehr viel mit 0,3mmCu Lackdraht gemacht.
formatting link
Meine Erfahrung ist: Temperatur an der Spitze des Lötkolben 415°C. Den Draht mit der Spitze, also mit der Schnittfläche an die Lötkolben halten, wobei eine kleine Zinnperle die Wärmeleitung unterstützt. Nach ca.2s rollt sich die Isolierung 2-3mm zurück. Das reicht in fast jedem Fall eine ausreichend gute Verbindung zu bekommen. Auf keinen Fall Flußmittel bevor der Draht abisoliert ist. Danach den Draht in etwas Löthonig tunken und ganz normal löten. Hilfreich ist es wenn die Pins der Platine schon vorher gelötet wurden.
Am Thu, 29 Jul 2004 17:40:56 +0200 hat FunkyFish geschrieben:
Ja es gibt da so ein zeug, Ein Lösemittelgemisch mit Methylenchlorid und teilw. NaOH oder HF, vertrieben von einer schweizer Firma "Strip....irgendwas" oder so.
Aber bis jetzt ist es immer noch mit dem heissen (!) Lötkolben gegangen.
Wenn du wüsstest, was da noch alles auf Rasterplatinen aufgebaut wird ;) Normalerweise ist die erreichbare Packungsdichte bei der Fädeltechnik höher als mit einer nomalen zweilagig geätzten Platine. An der Uni haben wir Tonnenweise TTL-Gräber in Fädeltechnik mit ähnlicher Packungsdichte gehabt, teilweise auf grossen 4 und 8(?)-Fach Euroformatplatinen.
Besonders die größeren Drahtdurchmesser lassen sich nicht immer direkt verzinnen, weil hochtemperaturfest lackiert.
Ich sag mal, wie ich das in so einem Fall mache:
Ich erhitze den Draht mit einem Kartuschengasbrenner (Baumarkt) bis zur rotglut, knapp bis zum Schmelzpunkt des Kupfers.
Wenn der letzte Rest der Kohle des Lackes verbrannt ist, tauche ich den noch heißen Lackdraht rasch in ein kleines Gefäß mit Spiritus, das die Oxidschicht des Kupfers reduziert.
Dass man äußerst vorsichtig sein muss, weil der Spiritus sich jederzeit entzünden kann, liegt auf der Hand.
Man darf nur ein ganz kleines, standsicheres und leicht abzudeckendes Gefäß für den Alkohol nehmen. 2 ml Inhalt reichen. (Fingerhut)
Das mache ich deshalb so, weil ich beim Bau meines letzten Netzteiles (1,8-kW-Labornetzteil) mit anderen Methoden fast verzweifelte, als ich Bündel von dünnadrigen Lackdrähten verzinnen musste (hunderte Einzeldrähte!).
Mit meiner Methode hat es dann super geklappt, und deshalb mache ich es bei nichtlötbaren Lackdrähten heute nicht mehr anders.
Hallo, danke, aber der MP3 Player ist Fädeltechnisch nicht die große Herausforderung gewesen. Anspruchsvoller war da das Projekt mit dem Z180. VGA im CPLD XC95108, Floppy, IDE, CPU, RAM ROM, Real Time, AT Tastatur, RS232 alles auf einer Euro Platine. Das gleiche hatte ich auch auf 2 Lagen mit Eagle gemacht, und die war dann doppelt so groß. Die Packungsdichte ist bei Fädeltechnik schon ganz o.k.
| > Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle Säuren | | Ich bringe einfach ein wenig Lötzinn auf die Lötspitze auf und halte den | Draht ein paar Sekunden da rein...
Ich hab mir irgendwann ein Datenblatt angeschaut und dann meinen Lötkolben auf 450 °C hochgezogen, dann geht das wunderbar, wenn er zu kalt ist, dann schmilzt der Lack nicht, sondern wird vom heißen Flußmittel angelöst, aber eben nur, wenn genug davon da ist und dafür ist mir Zinn zu kostbar.
ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here.
All logos and trade names are the property of their respective owners.