Ideale Ladeverfahren NiMH für hohe Zyklenzahl ?

Stefan Engler schrieb:

Hallo,

man will es nicht, aber in der Endphase der Ladung kann es dazu kommen, bei Überladung erst recht. Einige Verfahren zur Bestimmung des Ladeschlusses wollen ja gerade den Beginn des Gasens erkennen.

Bye

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Uwe Hercksen
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Stefan Engler schrieb:

Aber die Gase können doch in der Zelle katalytisch rekombinieren, die Zellen halten schon einiges an Überdruck aus. Und bevor die Zelle platzt öffnet das Überdruckventil.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Mathias.

Nicht ganz. Bei einer Pulsladung ist es meistens etwas schwieriger, das Abschaltkriterium zu erkennen.

Nicht nur Baureihen, auch Chargen weichen voneinander ab.

Nicht alle geben Datenbl=E4tter raus. Zumindest bei den "No names" sind die schwer zu finden.

Normbedingungen gibt es nur im Labor. Die meisten "Heimanwendungen" kommen dem aber schon recht nahe. Aber geh mal auf Baustellen, ins Stahlwerk, nutz die Teile f=FCr Outdooranwendungen...da l=E4ufst Du z.B. schnell aus den Temperaturbereichen heraus.

Ich weiss nicht, wie es heute aussieht. Aber f=FCr Sicherheitsanwendungen gab es irgend ne Norm, und die kannte anno 2000 f=FCr Blei-Akkus nur die klassischen Verfahren mit Spitzenspannung und Ladestrombegrenzung in verschiedenen Konfigurationen. Wie in den 60ern schon. F=FCr Schnellladen war f=FCr eine begrenzte Zeit eine leichte =DCberspannung zul=E4ssig.

F=FCr NiCads nur Konstantstrom =FCber die Zeit oder Tr=F6pfelladung.

Hinweis an Robert: Wenns nicht auf die Zeit ankommt, nehm ne Tr=F6pfelladung. Ist nicht elegant, aber einfach zu bauen und unkompliziert in der Anwendung. Mit LM317 Spannung auf 1,4 V pro Zelle begrenzen, Strombegrenzung "zum Akku und Peripherie passend". Klappt super bei NiCads und NiFe (Edison) Elementen.

NiMhs sind kritisch, was die Temperatur angeht. Ein Besuch im Stahlwerk oder ein robusteres Camping (Ladung unter +5C m=F6gen Sie auch nicht), und sie sind hin. Lithium ist wohl von der Temperatur her noch kritischer.

Meine pers=F6nlichen Favoriten sind NiFe-Zellen (ventiliert). Robust ohne Ende, ben=F6tigen leider etwas Wartung. Aber ich habe welche, die sind =FCber 40 Jahre alt, und haben immer noch mehr als 50% Kapazit=E4t.

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression. Jeder echte Wettbewerb ist ruin=F6s. Darum beruht jede funktionierende Wirtschaft auf Schiebung. Ich will keine besseren Politiker, ich will ein besseres Volk.

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Wiebus

Matthias Weingart schrieb:

Du wirst da zwei verschiedene Reaktionen in einen Topf.

Auch das spielt eine Rolle, aber entscheidend ist die Druckerhöhung. Versuch doch einfach mal eine offene Zelle per -dU Abschaltung zu laden, klappt nicht.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Peter Reiter schrieb:

Oh, erstaunlich, stimme umfassend zu :)

Matthias

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Matthias D.

Dieter Wiedmann schrieb:

... meistens

Obwohl ich in meinem Fall nicht sicher bin, was letztendlich der Auslöser für die Explosion war, schließlich war der Schrumpfschlauch um die Zellen wegen Hitze schon weg und deshalb könnte es auch ein Kurzschluss gewesen sein.

Michael

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Michael Rübig

Michael Rübig schrieb:

Ach, du warst das in NYC.;-)

CNR, Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Dieter,

Was seinerseits Wärme produziert, die hier relevant ist

So groß wird der Überdruck nicht, dass es auch nur annähernd an Relevanz gewinnt. Der Konzentrationsunterschied ist auch nur minimal, da in der Gasphase verschwindend geringe Mengen an Molekülen sein werden im Verhältnis zu den Ionen im Elektrolyten. Das Ganze überzeugt noch nicht. vor allem, weil durch externe Erwärmung die Zellenspannung gleich viel abnimmt, ganz ohne Gasbildung, Druckanstieg etc.

Marte

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Marte Schwarz

Hallo Dieter,

Glaub ich nicht. Die Gegenprobe kann man hingegen sehr einfach vornehmen. Zellen Laden und vor dem Ladeende z.B. in die Sommersonne stellen. die werden viel früher als voll erkannt. Gegenprobe: E-Flieger nehmen oft sehr heisse Akkus aus dem Flieger. Mit einem -dU-Lader sind die ganz schnell wieder "voll", oder gar nie...

Marte

P.S. Aber Du darfst gerne bei Deiner Meinung bleiben...

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Marte Schwarz

"Dieter Wiedmann" schrieb im Newsbeitrag news:46a06e36$0$5698$ snipped-for-privacy@newsspool2.arcor-online.net... ..

Hi, nur in echten "Naßzellen" lohnt das. In den meisten "Feuchtzellen" entstehen so trockene Zonen voller Blasen und am Rand verdünnter Elektrölyt. Soein Akku kann sich dann schnell kurzschließen, wenn sich im Inneren in Zonen gesteigerter Konzentration Kristalle bilden...besonders Nickel ist da riskant, das bildet extrem lange, nadelspitze Formen und bohrt sich durch alles durch, was nicht Stahl ist. Bzzt.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Ich kann nur sagen, mein Reflex-Lader preßt die Dinger in recht kurzer Zeit voll, ohne daß sie sich merklich erwärmen, insofern kann das so schlecht nicht sein. Allerdings reagiert er sehr eklig auf schlechte Zellen, die würden mit Konstantstrom durchaus noch eine Zeit lang tun, aber das Ding weigert sich dann :)

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Zur Ergänzung, die Funkgeräte leisten fünf bis sechs Watt HF-out, da gehen bei sieben Volt bis zu zwei Ampere rein, eine schlechte Zelle bemerkt man da sehr schnell.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Bei einem Kurzschlussexperiment ist hier ein NiMH mal mit einem (recht leisen) "Pflopp" aufgegangen und geringfügig trat weisses und schwarzes Zeug aus. Etwa 100°C kurz danach gemessen. Das war alles.

Grüsse Robert

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robert

Das "Ladeverfahren" beinhaltet üblicherweise die Abschaltung. Aber man kann die Worte natürlich umdefinieren... Die CCS-Leuten sehen eben tatsächlich ein generell ideales Abschaltkriterium, unabhängig von 1000 & 1 Einflüssen. Ich habs mehrmals gelesen - und bin auch nicht ganz unbedarft auf dem Gebiet. Es klingt eben nicht völlig unplausibel. Aber ich fand auch keine unabhängige Validierung.

Ist ja ein Hauptthema hier - ob die -dU bzw. +dT, die dann ggf. weniger ausgeprägt sind, überhaupt ein gutes Kriterium sind. Bzw. ob es eben da nicht schon lange zu spät ist und bereits erhebliche Schadwirkung auftrat. (Für mich plausibel - die Grenzen den Ladung/Entladung bedeuten wirklich Stress. Und sie sind wohl überwiegend für das Altern von NiMH verantwortlich)

CCS verwendet nun gerade Puls um die Relaxationskurven zu vermessen, um eben die Volladung *viel präziser* zu erkennen.

"kein Allheilmittel" - Das sind so Bauernregeln-Sprüche (die selbst ein Allheilmittel sein wollen).

Bei wissenschaftlicher(er) Betrachtung findet man oft eben doch bessere Generalisierungen. Die ganze Physik der letzen 100 Jahre begründet sich auf bessere/generalisierendere "Allheilmittel" - d.h. im Prinzip simplere, aber genau treffende Grundformeln.

"Norm" ... s.o. Davon will ich hier weniger reden (Bat.hersteller machen auch Normen für bessere Verkaufszahlen/geringere Zyklenzahlen - sogar im Kartell - vgl. Zinnikers Alkali/RAM Diskussion (Google)) , sondern einfach, aber bestmöglich genau und bestmöglichst generalisiert über "was passiert wenn ich dies und das tue"...

Es geht um größere Leistunganwendungen mit NiMH. Ewige Tröpfelladung (>C/30 oder gar C/10) weis ich bereits selbst aus längerjährigem Vergleich recht genau, dass es konkret schadet (ausser mal zum initialen Formatieren). Was heisst "klappt super"?

Grüsse Robert

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robert

Ist klar mit dem Vermeiden von tieferen Entladungen und ggf. auch >90% Aufladung. Und ergibt sich bei der Anwendung hier meist auch so - bzw. daran kann man weniger drehen - bzw. man versucht eh optimale Schonung. Nur wird immer gesagt, dass das Ladeverfahren (auch) entscheidend ist. Die Schadwirkungen addieren sich ja. V.a. die Reflex-Pulse sind interessant, ob das wirklich was bringt ...

Dass "Überladen" mit Gasung, Druck, Temp. etc. äußerst schädlich ist, ist intuitiv klar. Aber gibt es bei NiMH so einen klaren Endpunkt bei genau 100% überhaupt (wie CCS behauptet) ? Bei Blei-AGM dagegen weiss man ziemlich sicher, dass bei Erhaltungsladung 1h pro Tag die Spannung auf 2.45V erhöhen mit geringer Gasung sogar nützlich ist und gegen die Sulfatierung wirkt. Auch gibt es keine exakten Grenzen (für Gasung etc.) in der Elektrochemie - sondern exp-Abhängigkeiten (ähnlich wie U/I bei Dioden auch - die schaltet nicht bei 0.7 o.ä. durch wie).

Grüsse Robert

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robert

Hatte einige Datenblätter gelesen. Da stand bislang überall (nur) die "Temperaturabhängigkeit" der Spannung drin, und nichts von dem ggf. indirekten Umweg über den Druck. Das mit dem Druck ist vermutlich von untergeordneter Bedeutung.

Auch aus eigenen Beobachtungen kann ich grob sagen, das der ganze Hub im wesentlichen von der Temperatur kommt - Leerlaufspannung hat leicht negativen Koeffizienten. Und Innenwiderstand negativen Koeffizienten. (Dadurch ergibt sich bei Discharge eine gewisse Leistungsverbesserung bei mittelhohen Temperaturen (30..40°C) und z.B. auch die "merkwürdige" Crossover-Kurve im GoldPeak-Datenblatt

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Seite 7 Kap. 2.2 Discharge 50°C vs 20°C

Grüsse Robert

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robert

Ob das nur ein Änderung des Innenwiderstands ist? Habe aus Beobachtungen

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robert

Interessant. Die CCS-Beschreibung klingt auch für mich eben zu plausibel. Werde versuchen die Rechnung mit dem µC Nachzuvollziehen, ob man diesen Knick des inneren Widerstands bei "100%" tatsächlich sieht.

Nur mit normalen Haushaltsakkus/-Anwendungen kommt man eh nicht auf mehr als ~200 Zyklen über die Jahre. Würde gerne irgendwas über eine unabhängige Validerung erfahren abseits subjectiver Meinungen (die oft auch guter Placebo-Glaube sind).

Bzgl. der vorherigen Ladung selbst würde mich besonders interessieren ob die Reflex-Entladepule wirklich etwas bringen. (Der CCS Mensch hat da etwas wurstig dagegen argumentiert - aber damals war da auch noch ein fremdes Patent drauf => Marketinggründe?)

Sind all die wirklich langen Tests von der Grazer Firma selbst? In deren Papers werden oft NiCd erwähnt. Die schaffen auch so sehr hohe Zyklenzahlen. Bzgl. NiMh fand ich nur recht vage Auskünfte.

Grüsse Robert

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robert

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