HV-Tastkopf für Arme?

Hallo!

Ja, mir ist klar, die Frage ist verdammt naiv. Ihr könnt mich also gerne auslachen (dafür lebe ich dann noch danach).

Gibt es eine Möglichkeit Hochspannung (10kV) preiswert mit dem Oszi zu messen? Tastkopf bis 2.5kV ist vorhanden. Die nächste Stufe ist mir mit

180++ EUR leider zu teuer. Spannungsteiler mit geeigneten Widerständen (1kV pro Widerstand?), vergossen und einer Suppressor-Diode zur Sicherheit?

Zu messen wäre die Sekundärseite meiner (Modellmotor-)Zündspulen. Messgenauigkeit ist nicht sooo entscheidend, aber der Spannungsverlauf (Zündspannung, Brennspannung, Dauer) würde ich interessieren.

Nick

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The lowcost-DRO:
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Nick Mueller
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"Nick Mueller"

Das Oszi hat eine angegebenen Innenwiderstand. Das in nen Spannungsteiler reinmachen und fertig is das billig-HV-Oszi. Sowas hab ich auch für meine

800kV-Teslaspule gemacht. Die Widerstandreihe hat natürlich eine Gewisse Impedanz, weswegen die Messung bei voller Resonanzfrequenz fast unbrauchbar ist.
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kosst amojan

"Nick Mueller" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Sicher kannst du ausreichend viele Widerstaende zum Oszi-Eingang in Reihe schalten, achte auf die Spannungsfestigkeit von jedem einzelnen Widerstand (billige haben nur 200V) und nimm einen Widerstandswert, so dass sich zusammen mit dem Eingangswiderstand des Oszis der passende Teilerwert bildet, aber fuer hohe Frequenzen fehlt die Parallelkapazitaet. Es muesste ein ausreichend spannungsfester Kondensator parallel, der mit der Eingangskapazitaet des Oszis ebenso ein Teilerverhaeltnis bildet. Um 10:1 bei 40pF abzuschwachen also ein 4pF Kondensator. Da bei dir eher 1pF ausreicht, kann man das auch ohne Bauteil durch passende Konstruktion erreichen. Leider ist das nicht abgleichbar, daher verwenden viele parallel zu Eingang ein Trimmkondensator, dazu brauchst du aber wieder ein Referenzsignal... Lass es, so hoch sind Zuendspulenimpulse in der Frequenz auch nicht.

Vergiessen etc. muesstest du nicht, wenn du es Bauelementevertraeglich aufbaust (alles hintereinanderloeten), du darfst es nur nicht beruehren, also kein Tastkopf, sondern ein stationaeres Messkabel von dem wahrend des Tests Abstand genommen wird.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

MaWin schrieb:

Schon richtig, aber eine Zündspule ist ja eine relativ niederohmige Spannungsquelle, die einen niederohmigeren Tastkopf verträgt. Wenn man den Fußpunktwiderstand

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Werner Holtfreter

Ja, so Sachen gehen schon. Einfach den 50-Ohm Shunt des Oszis einschalten. Dann 50MOhm dran und fertig. Das gibt bei 1kV immer noch

1mV. 1mV/cm können meine Oszis gerade noch. Das wären dann effektiv 1kV/cm. 50MOhm sind bei 10kV allerdings schon Grenzwertig.

Ich habe HV-Messungen meist mit einer Kaskade aus 6 50MOhm Widerständen gemacht, jeder ca. 7cm lang. Damit konnte man die 25kV von Fernsehern ganz gut messen. Allerdings habe ich natürlich nicht mit 50Ohm abgeschlossen. Nur muss einem klar sein, dass bei diesen Impedanzen selbst parasitäre Kapazitäten im Femtofarad-Bereich stören.

Marcel

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Marcel Müller

Hallo Nick!

Hallo MaWin!

wenn ich die Frage richtig verstehe, möchte Nick die Zündfunke Anschauen. Ich glaube das machten die KFZ-Typen auch. Nähmlich mit hilfe ein Übertrage um die Zündkabel. Ein paar Windungen, einfach ausprobieren.

MFG.:Jozsi

"Nick Mueller" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

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Jozsi

Jozsi schrieb:

Gute Idee. Aber mit der induktiven Zange bekommst du natürlich den ZündSTROM. Wie wäre es mit kapazitivem Abgriff?

--
Gruß Werner
Deutschland ist einer der weltweit größten Waffenverkäufer. Zurzeit
werden jährlich ganz legal Rüstungsgüter im Wert von über 6 Mrd.
Euro exportiert (Panzer, Kampfflugzeuge, Kriegsschiffe,
Waffenleitsysteme, Funkanlagen, Munition, Panzerteile).
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Werner Holtfreter

Nick Mueller schrieb:

Ich fürchte, schon geringste Kapazitäten können da die Parameter total ändern. Insbesondere auch, da der Zündfunke eine fallende Kennlinie hat. Wie sieht es mit der Primärspannung aus? OK; die Kopplung ist meist nicht so sensationell gut, aber vielleicht reicht das zur Analyse.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

"Rolf_Bombach"

Also mein abgebrochenes Elektrotechnikstudium liegt zwar schon etwas zurück, aber ich bin dennoch der Meinung, dass man die Kapazitäten mit einer Laplacetransformation herausrechnen kann, in dem man die störenden Kapazitäten und Induktivitäten "falsch herum" einbezieht und herausrechnet. Bzw das Ganze ist mit Differentialgleichungn IMHO leichter zu lösen.

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kosst amojan

Nick Mueller schrieb:

gerne

i zu

r mit

vergossen

ndspulen.

Also Messe von Wechselstrom bzw Impulsen. Keine Gleichspannungen! Der einfachste Spannungsteiler w=C3=A4re dann ein Kondensator. Dazu w=C3=BC= rde eine kleine Klammer gen=C3=BCgen. zB W=C3=A4scheklammer mit Backen aus Bl= ech. Die wird dann =C3=BCbers Z=C3=BCndkabel geklemmt. Im Eingang ev. ein Trim= mer zum Kompensieren. Damit lassen sich die Amplitude und die Form des Impulses oft ausreichend=

bewerten.

Ach ja, es sollte kein geschirmtes Z=C3=BCndkaben sein ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

*PATSCH!* Fällt mir gestern beim Einschlafen (nachdem ich das gelesen hatte) ein, dass ich ein Buch "Elektronische Motortestgeräte" habe. Gleich wieder raus und Staub aufgewirbelt und gefunden. 1977! Da ist genau die Methode beschrieben. Aus einem Messingrohr in dem ein Stück Zündkabel (Stichleitung) steckt bildet sich ein Kondensator (4,7p) der andere hat 47n. Dahinter ein FET (E 201; wassn dat?; egal) und ein OpAmp (741) als Gleichrichter. Muss man ja nicht genau so machen.

Gruß und Dank, Nick

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The lowcost-DRO:
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Nick Mueller

Geht! Ohne Puffer und nur für AC, Die Spannung fällt aber nur minimal ab, gut genug für die Anwendung (ms-Bereich). Über 8kV gemessen (und überlebt :-)).

Das ganze Gebilde hab ich aus POM gedreht (bekanntes epsilon, Durchschlagsspannung > 50kV/mm, im Kondensator 2mm Isolationsstrecke) und dann mit PUR vergossen. Leider liegt das Teilerverhältnis (1:1000) 20% daneben. Na, auch wurscht.

Zur Sicherheit hab ich eine Suppressor-Diode eingebaut.

Gruß, Nick

--
The lowcost-DRO:
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Nick Mueller

Nick Mueller schrieb:

Es könnte gut sein, dass der Fehler von der Suppressor-Diode hervorgerufen wird, da die Teile mehrere nF Kapazität haben. Die Leckströme liegen teilweise auch im µA-Bereich und können zu weiteren Fehlern führen.

Gruß, Alexander

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Alexander Dörr

Hätte ich schreiben sollen: Die Anzeige ist 20% zu hoch. Die Dioden-Kapazität ist etwa 1% des großen Kondensators.

1kHz-Abgleichsfrequenz kommt noch sauber rechteckig an. Soweit man das im Rauschen erkennen kann. :-)

Nick

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The lowcost-DRO:
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Nick Mueller

Ich würde auch eher zu einer Glimmlampe an geeigneter Stelle anstatt zur Diode raten.

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MFG Gernot
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Gernot Fink

Werner Holtfreter schrieb:

Glaub ich nicht. Ich hab auch das Gefühl, dass das drum- gewickelte Kabel nur an einem Ende angeschlossen ist, daher ist das schon ein kapazitiver Abgriff.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

kosst amojan schrieb:

In trivialen Fällen wird das mit vertretbarem Aufwand schon gehen, jedenfalls auf dem Papier. Hier haben wir es mit nichtlinear gedämpften, über einen nichtlinearen Übertrager gekoppelte Schwingkreise zu tun. Damit wär das IMHO nicht mehr einfach so lösbar, man müsste Simulationsrechnungen machen. Die Nichtlinearitäten müssten modelliert werden, viel Spass dabei, und schon wären wir bei numerischen Modellrechnungen und damit noch ein Schritt weiter vom Physikbuch weg. Von einem kritischen Kapazitätswert an geht der Zündfunke von einer kontinuierlichen in eine gepulste Entladung über. Wie soll da Laplace helfen?

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Hallo Rolf,

Nur auf dem Papier (oder im Computer) wolltest Du wohl schreiben. Das nächste Zündkabel ist dann 5% dicker, die Oberfläche ein bischen öliger und schon ist die Kapazität einige % weg von der Rechnung und die ganze Frequenzkennlinie beim ... Ich habe mal eine Anwendung diesbezüglich gesehen, wo jemand die untere Grenzfrequenz (s)eines Soundkarteneingangs softwaretechnisch nach unten korrigiert hatte, weil er ein EKG mit dem Soundblaster digitalisieren wollte. Das war zwar schon beeindruckend zu sehen, was da ging, aber er beschgrieb selbst, dass das nur individuell abgeglichen und dann mit sehr großem verlust an Auflösung einhergeht. Letzteres hätte ihm zuvor schon klar sein müssen. Was nicht mehr gemessen wird (weil der Filter es bereits verschluckt hat), kann irgendwann auch nicht mehr korrekturgerechnet werden ;-)

Marte

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Marte Schwarz

Rolf_Bombach schrieb:

Kann schon sein. Deshalb schrieb ich ja auch extra von einer "induktiven Zange". So etwas wie an meinem Stroboskop: Ein Trafo mit Ferritring, der sich öffnen lässt, um die Zündleitung aufzunehmen.

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Gruß Werner
Ich sei, gewährt mir die Bitte, in Eurem Computer der Dritte!
http://www.schaeuble-wegtreten.de
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Werner Holtfreter

Werner Holtfreter schrieb:

Wird das Ding dann primär oder sekundär angehängt? Falls hochspannungsseitig bleibe ich bei meiner kapazitiven Theorie. Ich hoffe, du hast das Strobo selber gebaut, wie wir das früher getan haben *angeb*.

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mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

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