Hat noch jemand eine step-recovery-Diode "übrig"?

Ich habe hier einen HP 5342A Zählfrequenzmesser, bei dem die thermisch hoch belasteten Bauteile im Kammgenerator abgeraucht waren (so ziemlich im wahrsten Sinne des Wortes), die dort die step-recovery- Diode angesteuert haben. Mit betroffen war dabei ein proprietärer HP-Doppeltransistor im TO-5-Gehäuse, für den sich kein direkter Ersatz finden ließ (schon mangels Daten). Ich habe ihn so einigermaßen durch zwei BFG540 ersetzen können, aber die sind trotz aufwändiger Kühlmaßnahmen thermisch so ziemlich am Abklappen: das Gerät funktioniert damit, aber wenn es eine Weile läuft, wird es immer unempfindlicher, bis es irgendwann gar nicht mehr misst (alles natürlich auf den UHF-/SHF-Teil bezogen; der Basisband-Zähler bis 500 MHz ist komplett intakt).

Da es so leidlich funktioniert, würde ich gern die existierende Baugruppe lassen, wie sie ist, und parallel versuchen, einen zweiten Kammgenerator aufzubauen. Dafür bräuchte ich eine step-recovery- Diode.

Nun habe ich schon versucht, bei der deutschen Vertretung von M-Pulse ein oder zwei Muster zu kaufen, aber nachdem ich den Leuten bei CBF-Electronics mitgeteilt habe, dass ich nur zwei Stück als Muster kaufen möchte (und nicht gleich ein paar Tausend), habe ich von Frau Fritz nichts mehr gehört, auch nicht auf wiederholte Anfrage.

ebäh 260500934007 kenne ich, würde aber so ziemlich die Obergrenze dessen darstellen, was ich bereit bin, dafür zu zahlen (wenngleich das Gehäuse mit den zwei SMAs dafür die Sache natürlich nicht uninteressant macht).

Falls zufällig (:^) noch jemand ein solches Bauteil in der Bastelkiste hat und bereit wäre, es mir zu verkaufen, wäre ich ganz dankbar. Ich könnte alternativ noch als Tauschobjekt eine Tunneldiode AI101 anbieten (sowjetisches Fabrikat von Anfang der 1980er Jahre). Ist auch mein letztes Exemplar der Gattung, war schon mal eingebaut, aber ich habe sie eben mal nachgemessen, sie funktioniert noch.

(Falls jemand im Schaltplan nachgucken möchte: die besagte Baugruppe ist der "sampler driver A26", ist im Schaltplan auf den letzten drei Seiten.)

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Reply to
Joerg Wunsch
Loading thread data ...

Hmpf, hier nochmal mit passendem Encoding:

Ich habe hier einen HP 5342A Zählfrequenzmesser, bei dem die thermisch hoch belasteten Bauteile im Kammgenerator abgeraucht waren (so ziemlich im wahrsten Sinne des Wortes), die dort die step-recovery- Diode angesteuert haben. Mit betroffen war dabei ein proprietärer HP-Doppeltransistor im TO-5-Gehäuse, für den sich kein direkter Ersatz finden ließ (schon mangels Daten). Ich habe ihn so einigermaßen durch zwei BFG540 ersetzen können, aber die sind trotz aufwändiger Kühlmaßnahmen thermisch so ziemlich am Abklappen: das Gerät funktioniert damit, aber wenn es eine Weile läuft, wird es immer unempfindlicher, bis es irgendwann gar nicht mehr misst (alles natürlich auf den UHF-/SHF-Teil bezogen; der Basisband-Zähler bis 500 MHz ist komplett intakt).

Da es so leidlich funktioniert, würde ich gern die existierende Baugruppe lassen, wie sie ist, und parallel versuchen, einen zweiten Kammgenerator aufzubauen. Dafür bräuchte ich eine step-recovery- Diode.

Nun habe ich schon versucht, bei der deutschen Vertretung von M-Pulse ein oder zwei Muster zu kaufen, aber nachdem ich den Leuten bei CBF-Electronics mitgeteilt habe, dass ich nur zwei Stück als Muster kaufen möchte (und nicht gleich ein paar Tausend), habe ich von Frau Fritz nichts mehr gehört, auch nicht auf wiederholte Anfrage.

ebäh 260500934007 kenne ich, würde aber so ziemlich die Obergrenze dessen darstellen, was ich bereit bin, dafür zu zahlen (wenngleich das Gehäuse mit den zwei SMAs dafür die Sache natürlich nicht uninteressant macht).

Falls zufällig (:^) noch jemand ein solches Bauteil in der Bastelkiste hat und bereit wäre, es mir zu verkaufen, wäre ich ganz dankbar. Ich könnte alternativ noch als Tauschobjekt eine Tunneldiode AI101 anbieten (sowjetisches Fabrikat von Anfang der 1980er Jahre). Ist auch mein letztes Exemplar der Gattung, war schon mal eingebaut, aber ich habe sie eben mal nachgemessen, sie funktioniert noch.

(Falls jemand im Schaltplan nachgucken möchte: die besagte Baugruppe ist der "sampler driver A26", ist im Schaltplan auf den letzten drei Seiten.)

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Reply to
Joerg Wunsch

Hi Jörg,

ich werkle normalerweise nicht bei den Frequenzen, aber hatte vor ein paar Tagen mit einem Freund über gerade dieses Thema gesprochen (er wurschtelt im echten HF Bereich herum). Er setzt pin-Dioden als Ersatz für die SRDs, weil billiger und leichter erhältlich. Agilent macht sie, zum Beispiel. Muß man halt eine finden, die möglichst kleine C hat. Angeblich kann man dafür auch Laserdioden benutzen. Ich hätte ein paar davon, allerdings ungebondete VSELs. Die würden wohl so bis 20GHz laufen.

Waldemar

Reply to
Waldemar Krzok

Auch mit auf der Rueckseite aufloeten noch zu heiss?

[...]

Es koennte sich auch lohnen bei HF-Instituten nachzufragen. Die haben oft noch Sachen von Versuchen vor zig Jahren in der Rumpelkammer. Muss man nur die Patina von den Anschlussdraehten wegpolieren.

Wow! Die Russen haben es geschafft Tunneldioden zu bauen? Das haette ich jetzt nicht gedacht.

[...}
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Joerg schrieb:

Ja, so um die zwei Stunden hält das Teil, aber dann sackt es langsam ab. Würde mir zur Not genügen (so bis 150...200 MHz habe ich noch einen alten russischen Zähler mit Nixies), aber schöner wär's halt schon, den HP auch dauerbetriebsfähig zu bekommen.

Naja, irgendwann ist der Zeitaufwand dann nicht mehr rentabel im Vergleich dazu, das Ding da vom Flugversand zu kaufen.

Nicht nur das, sondern sie hatten davon so viele, dass die Teile es bis in die DDR-Bastlerläden gebracht haben. ;-) Es muss sich also um weit mehr als nur ein paar Musterexemplare gehandelt haben. Basis ist GaAs hier. Ich habe meine alten Unterlagen gewälzt, aber einen Preis für die AI101 habe ich nicht auf Anhieb gefunden. Kann aber nicht zu teuer gewesen sein, denn ich habe mir damals mindestens drei Stück auf einmal gekauft davon (von denen aber nur noch diese eine übrig ist).

(Ich würde meine nicht vorhandene Perücke verwetten, dass die auch SRDs gebaut haben, aber die waren vermutlich genauso geheim wie bei den Amis. Nicht alles, was sie konnten, haben sie auch freiwillig rausgerüct.)

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Reply to
Joerg Wunsch

Waldemar Krzok schrieb:

Hatte ich schon mal probiert (letztlich ist eine SRD wohl auch nur eine Art PIN-Diode), war nicht so erfolgreich. Ich hatte aber noch nicht versucht, das irgendwie zu optimieren.

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Reply to
Joerg Wunsch

Schade, zwei Stunden reicht echt nicht. Muesste man irgendeine Methode finden den Waermetransfer besser zu machen. Frueher hatte ich dafuer SAE10 Motoroel genommen, die ganze Dose damit gefuellt. Das ist aber recht eklig wenn mal was raussuppt.

Da war man wohl im Osten mal im Vorteil. In Westdeutschland waren Tunneldioden einfach unbeschaffbar. Hat mich als Kind immer geaergert, ueberall Bauanleitungen damit und der Typ im Elektronikladen wusste nichtmal was das ist.

SRDs waren an sich nie geheim hier. Nur unterliegen viele solcher Sachen einem Exportverbot. Nachdem was A.Q.Khan getan hat kann ich das irgendwie verstehen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

welche Frequenz hat dein Kammgenerator?

Waldemar

Reply to
Waldemar Krzok

In Polen gab es in einem Bastelladen auch witziges aus den Geheimlaboren. Hatte mal eine Tüte D405 gekauft, sie lagen da so rum und keiner wollte es kaufen, weil keine Infos. Zu dieser Zeit hatte ich aber im E-Technik Labor Impedanzvermessung im Mikrowellenbereich und da waren diese Dioden als Detektoren drin. Nach dem Kauf haben wir erstmal alle dort durchgetestet, ob sie ok waren (waren sie) und dann sind die in die Produktion von Anti-Radar- Geräten gegangen :-). Manchmal war es schwieriger die Datenblätter zu bekommen, als die Bauteile selbst. Je ungewöhnlich das Bauteil, desto sicherer diese Aussage. Bei gewöhnlichen Teilen war es umgekehrt (originale aus dem Osten nicht beschaffbar), z.B. Standard-ICs. Das Grauenhafte bei den russischen ICs war aber, dass sie metrischen Raster hatten. Bei 14-beinern war es noch ok, aber bei der russischen Variante von

7107 schon ziemliches Gewürge dort ein West-Original reinzupacken. Diese Dinge gingen nämlich reihenweise in den Labormultimetern kaputt (Studenten und Technik) und die russischen Ersatzteile nicht beschaffbar, dafür aber die ICLs ohne Probleme. Und von wegen Embargo. Für die MIR-Station hatten wir einen Luftkühler mit Peltierelementen gebaut. Leider waren diese Teile auf der Embargo-Liste. Also die Firma, die das Flugmodell gebaut hat, besorgte sich die Teile in Russland. Wohl die gleichen Typen, die wir für den Prototypen benutzt haben :-). Oder die Humanzentrifuge in Königsbrück bei Dresden, für die DDR- Luftwaffe von einer österreichischen Firma gebaut, wurde von HP-Rechnern gesteuert, allersamt auf der CoCom-Liste stehende Rechner. Wo ein Verbot existiert ist immer ein Weg frei. Mindestens.

Waldemar

Reply to
Waldemar Krzok

Das ist ja noch ein, ahem, raeusper, ziviler Einsatz. Schlimmer ist es wenn Nuklearkram irgendwo "verschwindet".

Hatte auch Vorteile. Die Funkamateure aus dem Osten kannten sich echt gut mit diskreter Schaltung aus, vermutlich weil sie kaum ICs kaufen oder im Tausch erwerben konnten. Da gibt es heute nur noch wenige die das so richtig beherrschen.

Nach meinen Diplomarbeitsvortrag auf der SPIE kamen einige Leute aus dem Auditorium runter um Fragen zu stellen. Einer wollte wissen wie ich diese schnelle AD-Wandlung und das Sampling hinbekommen haette, er sass zu weit oben und konnte das Schaltbild nicht gut erkennen. Nach der Erklaerung sagte er leise "Ach, das kostet ja so viel an Devisen" und zog bedroeppelt von dannen. Er war von der Akamdemie der Wissenschaften.

Und wir haben das immer brav mit Kaeufen von Spirituosen und Zigaretten in den Intershops finanziert. An der Grenze redeten sie von der "krisengeschuettelten D-Mark", aber bei diesen Shops nahmen sie nur diese Devisen. Ohne Devisen haetten sie ja nichts im Westen kaufen koennen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Joerg Wunschschrieb: "

formatting link
hat laut Katalog welche und verkauft ab ein Stück auch an privat. Preise stehen im Katalog auf Seite 19.

Dirk

Reply to
Dirk Ruth

Dirk Ruthschrieb: "

Nachtrag:

Mit dem Doppeltransistor meinst du bestimmt den U1. Dazu steht im Text:

The input frequency, in the range of 300 to 350MHZ, is applied to a common collector amplifier formed by one-half of transistor pair U1 ...

Hört sich für mich nicht so an, als ob da ein BFG540 rein müßte.

Ansonste hat die o.a. Quelle auch ganz schnuckelige HF-Power-Transistoren

formatting link

Dirk

Reply to
Dirk Ruth

Waldemar Krzok schrieb:

300...350 MHz Eingang (also Abstand der Linien im Ausgang), bis 18 GHz Ausgang (OK, wenn er über 10 GHz kommt, würde mir das genügen ;-).
--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Reply to
Joerg Wunsch

Dirk Ruth schrieb:

Ja.

Für mich auch nicht. Ich hatte es vorher mit einem MRF630 probiert, den ich gerade noch rumliegen hatte, da kam nichts vernünftiges raus dabei. Mit dem BFG540 funktioniert es wenigstens erstmal vom Prinzip her.

Danke für den Tipp mit rfmicrowave.it, die werd' ich zumindest mal fragen.

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Reply to
Joerg Wunsch

Am 11.09.2010 07:58, schrieb Joerg Wunsch:

Wenn keine Step Recovery Diode mehr zu bekommen, versuchs mal mit einer BAT_14 und Vorspannung.

--
mfg hdw
Reply to
horst-d.winzler

ObIngrid:

Ich habe heute eine SRD von dort bekommen, hat prima geklappt. Danke nochmals für den Tipp! Da die SRD noch nicht einmal für den Mindestbestellwert gereicht hat, musste ich natürlich leider gleich noch etwas mehr bestellen. ;-) Dort gibt's beispielsweise auch HF-Basismaterial in diversen Qualitäten und Zuschnitten.

Habe die SRD in einen alten Versuchsaufbau gesetzt, in dem ich früher schon mal mit einer PIN-Diode gespielt hatte (mit einem MMIC als Treiber). Kommt auf Anhieb bis ca. 5 GHz. Noch nicht ganz mein Zielgebiet, aber ich hoffe mal, dass man da noch ein wenig optimieren kann.

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Reply to
Joerg Wunsch

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.