fetter Netztrafo --> besondere Maßnahmen?

Hallo, ich brauche ein dickes Netzteil mit einem 900VA-Ringkerntrafo (Haupt-Sekundärwicklung hat 42V/19A). Ladekondensator wird so um die

10000uF. Das Ganze ist für eine Servomotor-Steuerung.

Meine Frage ist: Muß man bei solchen Leistungen auf Besonderes achten, oder reicht die übliche Kette Trafo -> Brückengleichrichter -> Elko? Ist ein 35A-Gleichrichter bereits für den gewaltigen Einschaltstrom und die periodischen Ladestromspitzen ausgelegt (den Datenblättern von z.B. IR konnte ich da nichts für mich Aussagekräftiges entnehmen). Irgendwann fangen sicher auch die Netzsicherungen an, rauszufliegen -- vor allem, wenn der Trafo vom letzten Mal noch "falsch" magnetisiert ist (kenne ich aber nur von großen EI-Kern-Trafos, habe keine Erfahrungen mit Ringkerntypen).

Wer wickelt mir günstig so einen dicken Trafo? Da sollen noch drei weitere Wicklungen mit insgesamt ca. 100VA drauf -- lohnt sich das Eurer Erfahrung nach, oder ist es besser, ein separates Netzteil mit kleineren Trafos dazuzubauen?

Danke für Tips,

--Daniel

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Daniel Haude
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Am 11 Mar 2005 15:47:15 GMT schrieb Daniel Haude :

Gerade Ringkerne haben meist eine magn Vorzugsrichtung (längs) mit hoher Sättigungs-Grenze und wenig Streufeld. Das heisst auch geringe Streu-Induktivität.

Da sollst schon was gegen den hohen Einschaltstrom tun. zB einen 10 Ohm Widerstand Primär vorschalten, ein Relais an den Elko legen und mit dem Kontakt den R überbrücken lassen, wenn die Spg so 2/3 hat.

Ob getrennter Kleintrafo, ja, die dicke Wicklung verträgt sich nicht mit dünner, mechanisch.

--
Gottfried aus Regensburg
dem Zentrum Bayerns
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Gottfried Gössl

Bereits ein 400VA Ringkern mit 20mF@80V Elkos dahinter bringt einen alten

10A-Sicherungsautomaten an den Anschlag, bzw. recht oft darüber... Mit verzögerter Elkoanschaltung gehts dann...
--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://wwwbode.in.tum.de/~acher
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Georg Acher

"Daniel Haude" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@kir.physnet.uni-hamburg.de...

Ja, du brauchst eine Einschaltstrombegrenzung (siehe de.sci.electronics FAQ:

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F.9.4. Einschaltstrombegrenzung ) und solltest bedenken, das ein Ringerkentarfo niederohmiger ist als ein normaler Trafo, also die Stromspitzen bei ihm hoeher sind, also gute Elkos und gute Gleichrichter verwenden. Man /kann/ sogar absichtlich Laengswiderstaende hinter die Wicklungen schalten, damit die Spitzenstroeme geringer werden. Da du den Trafo aber klugerweise wickeln laesst, kann man gleich die Wicklungen passend auslegen (optimaler Kompromiss zwischen Leerlaufspannung und Innenwiderstand durch Auswahl der Drahtstaerke) um dieses zu realisieren. Also nicht vergessen, dem Trafowickler auch die Soll-Leerlaufspannung anzugeben. Natuerlich sind 3 zusaetzliche Wicklungen billiger als ein zusaetzlicher Trafo, wenn also keine extreme Stoertrennung erforderlich ist, nimmt man niemals einen zweiten Trafo.

(Trafowickler in

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LinkList unter Trafos)

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Noch ne Anmerkung: Bei 10000uF bekommst Du somit pro Last-Ampere

1 Volt Welligkeit, das macht bei 15 Ampere somit schon 15V. Ich kenne zwar Deine Anforderung nicht, aber da wuerde ich noch Faktor zwei bis drei nachlegen.

Gruesse

Christian

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Christian Rötzer

Christian Rötzer wrote in news:4231e5a7 snipped-for-privacy@news.arcor-ip.de:

Oder ne aktive PFC vorschalten.

M.

--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
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Matthias Weingart

Hallo Daniel! Deine Bedenken sind gerechtfertigt. Da greift man dann schon zu Drehstrom. Die E-Werke habens auch nicht gern, wenn der Sinus oben eine Delle kriegt.

Drum gibts Netzteile mit Leistungs-Korrektur-Faktor oder so, die takten schon von Null weg und laden die Elkos dauernd.

Übrigens, als Ringkern gibts auch den Schnittbandkern, da ist ein O gewickelt und dann durchgeschnitten. 2 Wickelkörper werden ganz normal bewickelt. Prim/Sek. Wird mit Spannband wieder zusammengefügt. Und billiger.
--
Gottfried aus Regensburg
dem Zentrum Bayerns
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Gottfried Gössl

On Fri, 11 Mar 2005 17:18:47 +0100, Gottfried Gössl wrote in Msg.

Dachte ich auch schon, nur werden 10 Ohm beim Einschalten für ein paar ms mit mehreren 10 kW belastet-ich weiß nicht, ob der Widerstand das labg genug aushält. Vielleicht nehme ich lieber 100 Ohm. Was ist von diesen PTC-Einschaltstrombegrenzern zu halten?

--Daniel

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Daniel Haude

On Fri, 11 Mar 2005 19:03:05 +0100, MaWin wrote in Msg.

Danke für den Link. Ich werde wohl die Variante mit einem vom primärseitigen AC-Relais überprückten NTC wählen (siehe

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denn auch ich finde, er sei "einfach und genial".

--Daniel

Reply to
Daniel Haude

On Fri, 11 Mar 2005 19:38:31 +0100, Christian Rötzer wrote in Msg.

Ja, hatte ich auch schon eingeplant. Insgesamt bin ich mit der Dimensionierung dieses Netzteils etwas am rumeiern, weil der Dauer- Laststrom im Normalbetrieb bei nur ca. 5A liegen wird, es aber massive Stromspitzen (20A) geben kann.

--Daniel

Reply to
Daniel Haude

"Daniel Haude" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@kir.physnet.uni-hamburg.de...

Moment, stand da nicht Festwiderstand und Relais ODER NTC und kein (direkt sofort schaltendes) Relais ? Lies noch mal genau nach. Die NTC-Variante sollte spaeter schalten, eben erst wenn der NTC warm geworden ist, also nach ein paar Sekunden. Das geht dann nicht direkt mit dem Netzrelais.

Und sollte man aus dem Artikel wirklich die von dir herausgelesene Variante entnahmen koennen, sag noch mal Bescheid, dann wird das geaendert.

--
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MaWin

nein, eher weniger Welligkeit, bloß - die Elkos streuen stark (billige bis -50%) und das Netz auch.

Wenn die bei den Bässen auftreten, dann mußt du zulegen. Was wäre übrigens bei deiner Leistung mit Drehstrom? Das ist ernst gemeint. Oder doch einen Schaltregler entwickeln, der einen großen Eingangs- spannungsbereich hat.

Das hilft dir beim Trafo:

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das ist schon seeeehr alt, aber vielleicht doch nützlich. ich habs lang zurückgehalten.

MfG

--
"5 Köpfe denken in 1 h produktiver als 1 Kopf in 5 h".
Das sagen die 4 Köpfe mehrheitlich, die sich nach der
1-h-Besprechung mit dem 5-h-Einzeldenker selber
auch für Produktive halten.
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Franz Glaser

Daniel Haude schrieb:

So ein paar 10W Zementwiderstände parallelgeschaltet halten das schon ein paar ms durch.

Gruß Jürgen

--
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Juergen Klein

Daniel Haude schrieb:

Letztens in einem Mikrowellenherd gesehen: Vorwiderstand für Trafo wird per Relais überbrückt. Widerstand hatte geschätzte 5 W, Widerstandswert vergessen.

Als Glühschutz war eine Feder über einen der Anschlussdrähte geschoben. Dadurch lötete sich der Widerstand bei Überlastung selbst aus: __________ ,---__________---. | Z Feder, zusammengedrückt _|________________Z__ | | Platine

Ciao - Peter

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"Ein Mokka-Trüffel-Parfait mit einem Zitronencreme-Bällchen."
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Peter Muthesius

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