Ferndiagnose Kühlgerät gefragt

Moin,

habe ein Problem mit einer Relativ großen Kühlmaschine b.z.w. dessen Kompressormotor (1100W).

Also (es wird lang...): Vorweg, nach außen hat das Gerät Einphasenbetrieb mit 240V. Motor und Kompressor bilden eine Einheit, ganz so wie beim Kühlschrank. Der Motor ist wie bei solchen Geräten ein Kurzschlußläufer (Käfigläufer ?) also ein Motor ohne Schleifer. Ist auch gut so, weil die leben länger. Weil der Kompressor aber beim Anlaufen sofort Drehmoment liefern muß, wird er nicht nur über eine Phase angeschlossen, sondern bekommt eine zweite verschobene Phase über einen Kondensator. Weil aber der Strom und damit die Kondensatorwirksamkeit Drehzahlabhängig sind, hat er einen separaten Anlaufkondensator. Es gibt also zwei Kondensatoren, der eine ist im Dauerbetrieb eingeschaltet und hat IMO 15uF, der Anlaufkondensator hat stattliche 80uF und wird beim Start der Maschine dem Betriebskondensator parallel geschaltet. Ob er zugeschaltet ist oder nicht, entscheidet ein Relais, das in dem Nullleiter eingeschleift ist und die Stromstärke mißt, ist die klein genug (oder groß genug? jedenfalls wird irgendeine Stromstärke gemessen), wird der Anlaufkondensator abgeklemmt.

Jetzt gibt es folgendes Problem. Die Maschine startet, kommt aber nicht richtig auf Drehzahl, der Modus 'Anlaufen' wird nicht beendet und die Stromaufname des Motors ist so groß, daß eine Temperatursicherung auslöst. Der Kompressor läuft also für 3 Sekunden und schaltet dann (wegen Übertemoperatur) für

50 Sekunden aus. Das widerholt sich mehrfach bis er es irgendwann mal schafft und durchläuft.

Das Phänomen kenne ich von der Maschine schon mehrfach und habe es bisher auf einen defekten Anlaufkondensator geschoben. Original hat das Gerät einen Kondensator mit 300V Wechselspannungsfestigkeit, der hat ein halbes Jahr gehalten. Der Ersatz hat genau so lange gehalten. Bei der nächsten Reparatur habe ich es mit 80uF und 400V Spannungsfestigkeit versucht, das hat schon länger gehalten. Jetzt ist der Fehler wieder da.

Fragen:

- Woran könnte das liegen? Muß/kann wirklich nur wieder der Anlaufkondensator kaputt sein? Entstehen beim Schalten tatsächlich Überspannungen die den Anlaufkondensator zerstören können?

- Es kann natürlich auch an dem Umschaltrelais für Anlauf/Dauerbetrieb-Umschaltung liegen. Das führt mich aber gleich zur nächten Frage

- Wie kann man das Problem lokalisieren? Messung mit einem Billig-Multimeter haben mir mal eine Spitzenspannung von 540V im Augenblick des Umschaltens Anlauf/Dauerbetrieb am Anlaufkondensator ergeben, aber das sagt wohl nicht so viel aus. Die Hausmittel sind begrenzt allerding könnte ich ein Oszilloskop organisieren. Mit welchen Haushaltsmitteln kann man den Umschaltstrom des Relais ermitteln?

Ein willkürliches Austauschen der Teile ist auch nicht der Bringer, weil die meisten schwer zu besorgen sind und teuer sind sie ohnehin.

- Wie kann man die Funktionsfähigkeit eines Kiondensators messen?

- Woher kann man solch einen Kondensator besorgen? Der letzte Ersatz bestand aus 2*40uF parallel, weil der E-Bastelschop keinen Lieferanten kannte, der sowas im Programm hat. Die üblichen verdächtigen Onlinedealer haben jedenfalls nichts passendes im Sortiment (oder wonach muß man suchen, ich hätte gedacht, das sind Bipolarelkos).

Vorschläge, Tips?

CU Rollo

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Roland Damm
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Roland Damm schrieb:

Über einen Widerstand (einige Ohm, z.B. Kochplatte/Heizlüfter) genügender Belastbarkeit an 230VAC anschließen und den Strom messen, es sollten etwa 70mA/uF sein.

Hat jeder Ankerwickler auf Lager, in den gelben Seiten unter Elektromotoren/instandsetzung. Online z.B.:

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MP-Kondensatoren, üblich ist auch Motorkondensator, Anlaufkondensator, Betriebskondensator.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Roland,

Am besten einen alten Problemkondensator nehmen und die Kapazitaet messen. Notfalls per Spannungteilermethode and 50Hz, man muss nicht unbegingt 240V benutzen. Dann im Betrieb nachsehen, ob er nicht kurzschliesst (Papierdurchschlag oder aehnliches). Bitte Sicherheit am Netz beachten.

Wenn der Motor nicht richtig auf Touren kommt und die Kompressorseite ok ist, dann hat der Kondensator oft Kapazitaet verloren. Dann hilft nur, einen von besserer Qualitaet zu besorgen. Eine Parallelschaltung ist auch nicht schlecht, da sich die Last dann auf mehrere verteilt.

Vielleicht sollte aber mal jemand die Kompressorseite pruefen, ob da nicht doch irgendeine Expansionsduese verstopft ist und dem Motor zuviel Startlast bietet.

Es gibt uebrigens auch elektronische Starter, die aehnlich wie eine Phasenanschnittsteuerung arbeiten. Das haben wir hier in zwei

1.5 PS Wasserpumpenmotoren und die sind in den sieben Jahren, die wir hier wohnen, noch nie kaputt gegangen.

In unserer Klimaanlage, deren Kompressor im Normalbetrieb etwa 4KW konsumiert, ist der Kondensator auch noch nie gestorben. Eigentlich sollten die ewig halten. Wird er eventuell zu heiss, zu nah am Kompressor?

Gruesse, Joerg

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Joerg

Roland Damm schrieb:

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         Janko C. Hack          | Fragen zu Hausgeräte?
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Janko Hack

Das nennt sich heute Elektromaschinenbauer.

Lutz

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Lutz Illigen

Irgendwie hört sich das für mich nach zu starker Last an; also ein mechanisches Problem.

Manchmal sind die Kondensatoren nur für eine begrenzte Einschaltdauer (ED) ausgelegt. Vielleicht solltest Du in dieser Richtung grosszügiger dimensionieren.

Wenn das nicht zu oft passiert, können die das ab (Selbstheileffekt)

Es sollte schon ein Starkstrommultimeter sein; am besten eines mit Zangenstrommesser. Du solltest dann am besten mal den Strom im Normalbetrieb (mit ausgeschaltetem Anlasskondensator) und den Anlassstrom messen. Solange der Anlassstrom hoch bleibt, wird auch das Relais nicht ausschalten. Wenn der Strom aber deutlich zurückgeht, und das Relais dann nicht schaltet, ist vielleicht das Relais kaputt.

Sehe ich auch so.

Wurde in den anderen Antworten beschrieben. Wichtig ist vor allen die Kapazität, da sich diese durch zu viele "Selbstheilungen" laufend verringert.

Eine bessere Quelle sind da normale Elektrogeschäfte. Kondensatoren mit geringerer Kapazität, von denen Du mehrere parallel schalten müsstest, werden auch in Leuchtstofflampen verwendet. Übrigens könnte auch der normale Betriebskondensator defekt sein. Also auch überprüfen. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Moin,

Joerg hat geschrieben:

Das ist eine Idee, ich hätte einen regelbaren Trafo zur Verfügung, damit kann man dann auch einfach mal 10V/50Hz erzeugen (und der Trafo kann immernoch 1kW ab).

Na ja, dafür ist ja jeder einzelne kleiner. Die Frage ist, welche Spannungsfestigkeit der Kondensator braucht. Ausschaltspitzen können ja vorkommen, nur ob die von mir per Multimeter gemessenen 540V etwas bedeuten, weiß ich nicht.

Das kann natürlich sein und ist dann so leider von mir nicht behebbar. Aber immerhin hat das Teil keine geregelte Drosselstelle. Kann also nicht so schnell kaputt gehen.

Hmm, das wäre dann ein halb-komplett-Umbau.

Ja, er wird zu heiß. Die Maschine ist so konstruiert, daß sie auf der einen Gehäuseseite Kaltluft ansaugt, diese dann durch den Wärmetauscher schickt also aufheizt und dann durch den Rest des Gehäuses mit Kompressor und Elektrik schickt. Ich halte das für einen dummen Konstruktionsfehler, aber selbiger Hinweis per Mail an den Hersteller wurde beantwortet mit ' Wir verkaufen jährlich etliche 1000 Stück in der ganzen Welt, so schlecht konstruiert können die nicht sein.' Am ende ist immer der Kunde der dumme.

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm hat geschrieben:

Danke für die Hinweise, werde mich dann mal dranmachen.

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm wrote:

[stimmt ;) snip]

Hi Rollo Bipolare Anlaufkondensatoren (F&T) gibt's bei Bürklin. Geprüft wird schnell und bequem mit Netzspannung. Stell-Trenntransformator, Lampe als Kurzschlusschutz. Von 0 beginnend aufdrehen und dabei Strom durch und Spannung am Kondensator messen. Sobald gut messbare Ströme fliessen aufhören. Meist haben defekte Kondensatoren schlicht keine messbare Kapazität mehr, dann kann man da auch abartig hohe Spannungsspitzen messen. Ohne Trenntrafo gehts natuerlich prinzipiell auch (nur Lampe als Kurzschlussschutz und gegen den abartig hohen Einschaltstrom), ist zwar u.U. nicht sehr gesund aber wo Du ja eh schon mit dem Multimeter im Betrieb am Anlasskondensator dran warst.... ;). Dann natuerlich wieder die tatsächliche Spannung am Kondensator messen (Spannungsabfall an der Lampe). Beim 80µ-Kondensator ist die Spannung in beiden Fällen nicht sehr gross (so grosse/so viele Lampen hat ja keiner), aber für gut/schlecht reicht es. Abweichungen von 10...20% vom errechneten Strom sind völlig ok. Papier/Folienkondensatoren haben oft eine Abreiss-Überdrucksicherung. Bei Kondensatoren im Metallgehäuse also auf die tiefe Sicke oben im Alubecher knapp unter der Anschlussplatte achten. Wenn man der 'auf den Grund' sehen kann, ist der Kondensator bereits 'offen'. Die bipolaren Elkos sterben gern und schnell beim Überschreiten der Einschaltdauer oder der Anzahl der Einschaltvorgänge pro Stunde (bei den F&T's sind 20 pro Stunde angegeben). Wenn der Betriebskondensator defekt ist, läuft der (angelassene) Motor zwar meist auch, aber mit höherer Stromaufnahme. Dann kommt nach kurzer Zeit die Thermosicherung, 50s später geht's von vorn los, und schon hat man zu viele Schaltspiele/ zu grosse Einschaltdauer. Also beide Kondensatoren prüfen! Der 'kleine' Kondensator ist da definitiv nicht wegen des Anlaufdrehmomentes eingebaut.. ;)

Ständig defekter Anlaufkondensator deutet auf ständig schlechte Qualität desselben (so oft eher selten) oder (meist) auf einen anderen Defekt hin. Neben dem bereits genannten (Probleme auf der Kompressorseite) gibt's noch die schönen Motorfehler. Verzogener Anker (überhitzung des Motors) defektes Lager oder ausgeschlagener Lagersitz verhindern das Hochlaufen auch. Sollte man aber eigentlich hören, wenn's der Kompressorenteil nicht übertönt. Sonst helfen Anlaufversuche ohne Last, wenn sich der Motor von der Last trennen lässt.

Wenn Du schon hörst, dass er nicht mehr richtig hochläuft, aber sonst das Relais abschaltet würde ich am Relais eigentlich nicht suchen.

Ich würde mal auf den defekten Betriebskondensator und/oder den verzogenen Anker tippen. Aber alles andere ist ja auch im Topf. Viele Spass beim Suchen;)

Müssen Anlasskondensatoren eigentlich einen Entladewiderstand haben? Wenn nicht, ist das Ausbauen des evtl. noch geladenen C's eh etwas kribbelig, wenn man ihn nicht vorher entlädt.. ;)

Gruß Detlef

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Man ersetze das _dot_ in der Email gegen einen Punkt..
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Detlef Voss

Hallo Roland,

Das ist allerdings wirklich keine geschickte Bauweise. Bei unserer Klimaanlage geht Frischluft durch den Raum mit dem Kompressor und dann oben heraus. Der Waermetauscher laeuft auch ueber Ansaugung des gleichen Propellers, aber hat einen separaten Luftschacht. Die heisse Luft vom Waermetauscher geht nur am Propellermotor vorbei und dessen Kondensator ist daher weit weg davon im kuehleren Bereich montiert. So sollte das auch sein. Das ist uebrigens der einzige Kondensator, den ich in dieser Anlage je wechseln musste als der Propellermotor in die Binsen ging. Allerdings nur, weil die Motorgarantie die Verwendung eines neuen Kondesators voraussetzte. Der alte war noch top fit.

Hitze ist auf lange Sicht der Tod eines Anlaufkondensators. Kann man den nicht irgendwo anders montieren? Es sind ja nur zwei Kabel, die vorschriftsgemaess verlegt werden muessten.

Uebrigens, die elektronischen Anlaufhilfen erfordern keinen grossen Umbau. Die werden einfach anstelle des Kondensator reingehaengt und damit hat sich's. Kleiner sind sie auch. Ich habe immer zwei in meiner Kiste liegen, denn die bringen mehr Startmoment als ein Kondensator und damit bekommt man schon mal eine festgegangene Pumpe wieder flott. Eine von denen heisst dann auch bezeichnenderweise "Hard Start". Unsere zwei Pumpenmotoren wurden gleich mit "electronic starter" ausgeliefert, da gab's keinen Kondensator mehr.

Ich weiss nicht, wie die elektronischen Versionen auf Spannungsspitzen reagieren. Hierzulande sind die aber meist schlimmer als in Deutschland und bisher laufen die Pumpenmotoren seit sieben Jahren jeden Tag klaglos an.

Regards, Joerg

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Joerg

Moin,

Joerg hat geschrieben:

Ja, so klingt es vernünftig. Ich könnte mir überlegen, das Lüfterrad umzubauen. Die Flügel sind aus simplem Metallblech gebochen und haben kein besonders tolles Profil. Einfach mit der Zange umbiegen verschlechtert sicher die Wirksamkeit, aber das ist Verzichtbar. Ich hatte sowieso schon mal einen Schalter eingebaut, mit dem sich der Lüfter von 'bei Bedarf' auf Dauerbetrieb schalten lässt - dummerweise beim letzten Einsatz der Maschine nicht mehr dran gedacht, diesen auch zu einzuschalten Eigentlich wäre ja eine Temperaturregelung sinnvoll, aber na ja.

Das Gerät hat ein schön geschlossenes Gehäuse (bis auf die Lüftungslöcher) und ist dagegen gefeit, daß man auch mal schadlos ein paar Bier drüberschütten kann:-) (ja, das kommt vor). Da möchte ich ungerne Kabel nach draußen verlegen.

Übrigens Konsturktionsfehler, das Hauptrelais habe ich auch schon mal ausgetauscht weil es festgebrannt war. Ein armseliges Printrelais für 5A (habe ich natürlich gegen eine 10A-Version ersetzt). Irgendwie scheint mir die Maschine in der Art konstruiert zu sein wie 'nehmen wir einfach die Teile, die auch bei den kleinen funktionieren und schrauben einen größeren Kompressor dazu'. Der Lüfter ist auch baugleich zu denen, aus halb so starken Geräten des gleichen Herstellers. Und der Temperaturregler ebenso.

Aha? Also auch nur ein Zweipol? Interessant. Wie ist das mit der Abstimmung, haben die dann eine Angabe einer Äquivalenz-Kapazität?

Die können natürlich eventuell eine Stromunabhängige Phasenverschiebung erzeugen, das wäre vermutlich sinnvoll. Nur wie verträgt sich das mit dem zeitweise parallel geschaltetem Laufkondensator?

*g* das Anlaufen der Maschine erkennt man jetzt schon daran, daß alle am Kabel hängenden Lampen kurz dunkel werden...

CU Rollo

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Roland Damm

Moin,

Detlef Voss hat geschrieben:

Mit spitzen Fingern und natürlich nur die Spannung gemessen, also ohne irgendwas an der Verkabelung zu ändern. An sonsten, gut, habe genug E-Techniker an der Hand, die ich mal damit beauftragen kann (auch wenn man E-Techniker nicht immer mit Elektrik basten lassen sollte...).

Kenn ich, bei einer anderen defekten Kühlmaschine ist mir diese Sicherung mal fast ins Auge gesprungen - aus einem Meter Distanz:-) Man hat das gestunken...

Exakt so sieht es aus. Also kann ich den Kondensator jetzt wohl getrost als tot betrachten, er hat in dem Zustand nämlich am Wochenende einige Stunden laufen müssen.

Klar, der bringt ein bischen mehr Drehmoment im Dauerbetrieb. Wie ist das eigentlich mit diesen Motoren, welche Phasenlage wollen die haben? 90° geht ja irgendwie wohl nicht.

Bei wechselnden Herstellern des selbigen? Unwarscheinlich.

Ja, wie im anderen Post beschrieben dauerhaft zu hohe Temperatur. An die 50°C dürften normal sein.

Das nicht, ist so ein Motor-Kompressor-Block wie in jedem Haushaltskühlschrank, nur größer eben.

Na ja hören tue ich es nicht aber die Thermosicherung löst vermutlich (so interpretiere ich den Aufdruck) bei 15A aus. Das ist ein bischen viel bei einer 1kW-Maschine.

Tcha, man könnte sich ja zurücklehnen und der Vertragswerkstatt überlassen. Aber das weiß ich, daß sie nur teure Originalersatzteile einbauen und nicht wirklich nach dem Fehler suchen.

Na das weiß ich schon noch. Übrigens hatte mich dieser Entladewiderstand sehr iritiert, als ich ihn an dem ersten kaputtgegangenen gesehen hatte. Der Ersatz hatte sowas dann nicht mehr (sichtbar). Ist aber kein Problem, weil der Schalter ja davor angeordnet ist. Im ausgeschalteten Zustand ist der Anlaufkondensator ja eingeschaltet (oder doch nicht?) jedenfalls kann sich der Betriebskondensator über den Motor entladen.

CU Rollo

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Roland Damm

Hallo Roland,

Wenn die Maschine dicht bleiben muss, gaebe es ja noch die Moeglichkeit, des Kondensator aussen in ein gutes Metallgehaeuse vom Elektronikhandel einzubauen. So habe ich das mit unserer Hammond Orgel gemacht, die keinerlei Netzschutz hatte. Alles ist in einem Alu Druckgehaeuse und bis auf helleren Glanz es sieht so aus als waere das immer dort gewesen.

Die Elektronikstarter kommen hier einfach in verschiedenen Pferdestaerken. Ja, hier werden Elektromotoren immer noch so verkauft. "Do you want to order the 3/4 horse or upgrade to a one horse?", auf gut deutsch "Darf es etwas mehr sein?". Hat nichts mit Pferdefleisch zu tun.

Ein Elektriker sagte mir mal, man braucht bei den Startern nicht so zimperlich zu sein, notfalls den naechst groesseren nehmen, wenn er nicht zu teuer kommt. Einmal sah ich einen im Baumarkt, wo drauf stand "replaces 5uF thru 30uF". Na ja.

Anlaufen: Wir haben hier zwei Phasen je 120V und 180 Grad gedreht. Dicke Motoren laufen alle zwischen Ph1 und Ph2 (ergibt 240V). Aber wenn der Staubsauger angeht, werden manche Lampen kurz dunkler. Die an der anderen Phase werden kurz heller...

Regards, Joerg

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Joerg

Moin,

Joerg hat geschrieben:

Platzmangel, das Gerät ist in ein anderes maßgeschneidertes Gerät eingebaut. Hmm, ich suche mal ein Foto.... gefunden:

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UC?:-) Die Blechkiste ist der Problemfall. Die gelbe Holzkiste drumherum hat selbstverständlich rechts noch ein Lüftungsloch. Damit dürfte auch klar sein, warum das Gerät auch mal ein Bier abbekommen kann, der Reservetank für Panschen (weißer Kanister) fasst nur 5 Lieter.

Ha *g* bei meiner letzten Begegnung damit kamen mir PS-Angaben auch noch gebräuchlich vor. Diese Maschine hat nur eine neue Watt-Angabe, weil es eben modern ist. Und vieleicht, weil man so einfach abrechnen kann: 1000W=100l/Stunde:-) Aber üblich sind PS-Angaben in diesem Bereich auch heute hierzulande noch. Na gut, wenn ich also nicht mehr als einen Starter für einen

1,25PS-Kompressor brauche, dann könnte das helfen.

Hmm, na gut, kommt wohl scheinbar nicht so drauf an. Mich würde ja dennoch interessieren, wie diese Motoren funktionieren, ich meine eben soche, die mit Null, Phase und Phase über Kondensator arbeiten.

? USA? Selbst da dachte ich, daß jeder Haushalt nur eine Phase hat und an sonsten ganz gewöhnliche 3 Phasen gefahren werden.

Übrigens kurz heller... (ist OT) ist dumm, wenn ein Drehstromkabel mehrere Geräte versorgt und die Masseleitung ist defekt. Hat unseren Betreiberverein mal ein paar Trafos von CD-Playern gekostet - nur weil die dummen Player nicht exakt genauso viel Saft ziehen wollten, wie der Verstärker...:-| - Sternpunktverschiebung nennt man das dann wohl.

CU Rollo

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Roland Damm

Hallo Roland,

Da ist aussen doch jede Menge Platz, um e> Moin,

-- Regards, Joerg

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Joerg

Hallo Roland,

Da ist doch noch jede Menge Platz fuer einen Kondesator in kleinem Blechgehaeuse. Notfalls auf dem Deckel mit wasserdichtem Anschlussstecker. Sieht nach Edelstahlgehaeuse aus, dann ist natuerlich das Bohren kein Vergnuegen.

Haushalte haben hier fast immer zwei Phasen. Ueberland geht's mit dreien, dann werden die Haustrafos immer nach Rouletteverfahren zwischen je eine gehaengt und haben am Ausgang zwei Windungen 180 Grad. Die dickeren Motoren hier sind an Ph1 und Ph2 angeschlossen, und nicht mit Null verbunden. Sie laufen genauso wie Motoren die an einer Phase und Null haengen, nur mit doppelter Spannung. Wenn das Hellwerden auf der anderen Phase zu dramatisch wird, heisst das hier in E-Werk Sprache "loose neutral". Dann kommen die rasend schnell zur Reparatur.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Moin,

Joerg hat geschrieben:

Yo, Edelstahl. Egal wegen bohren, seitlich sind ja große Öffungen. Aber nee, ich würde eher eine Bastellösung propagieren, die den Luftstrom umkehrt und das würde das Temperaturproblem auch lösen. Nachher werde ich ja vieleicht erfahren, ob die Maschine ihren jetzigen Einsatz durchgehalten hat. Ist irgendwie peinlich, wenn man eine Maschine gegen Geld verleiht und dann funktioniert sie nicht. Und dann auch noch an einen der größten Sponsoren verleiht...

In de.sci.physik wird gerade darüber diskutiert, warum in amerikanischen Filmen so gerne Glühlampen mit lautem Knall und Blitz und Funkenflug explodieren - wo man dieses Verhalten in Deutschland ja nun praktisch kaum kennt. Wenn im 3-Phasen-Netz die Masse verloren geht, ist die Spannungsüberhöhung ja nicht so dramatisch, wie bei einem 2-Phasen-Netz. Könnte es tatsächlich sein, daß Glühbirnen in den USA tatsächlich häufiger deshalb explodieren, als hier?

CU Rollo

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Roland Damm

Hallo Roland,

Explodieren tun sie meist nicht. Aber es gingen reihenweise welche abends immer um die gleiche Zeit kaputt. Da habe ich den Netzverlauf beobachtet und der Plot sah aus wie die Alpen. Beim Anblick des Plot wurde mir schlecht. Dem Techniker des E-Werks aber nicht. Das sei normal, sagte er. Um die Zeit wo die Lampen kaputt gingen, wird wohl eine Kondensatorbank reingeschaltet. Krawumm.

Dann haben wir viele Lampen automatisiert, per X10. Nun laufen sie alle zwischen 60% und 90% herabgeregelt und halten sehr lange. Ich weiss jetzt auch warum man hier gegen gediegenen Aufpreis Lampen mit 130V anstatt 120V kaufen kann.

Mit Laborgeraeten muss man vorsichtig sein. Bisher sind mir zwei zerbroeselt, aber es waren nur Elkos und dass war halb so schlimm.

Nur zur Info, wir loehnen hier 13-14 cents (US) pro Kilowattstunde, fuer eine Stromqualitaet, na ja, man lernt eben damit zu leben. Hin und wieder geht er denn auch ganz aus, weil viel zu wenig Kraftwerke gebaut wurden. Auch damit lernt man zu leben. Nur nicht zu sehr auf Internet und all dies verlassen. Fernsehen geht ja auch mit 12V, aber das Programm taugt eh nicht. Immer genug Holzkohle im Vorrat, 10-15 Taschenlampen, 20-30 Saetze Batterien, Gel Akku, Inverter, Batterieradios, Holzofen, haufenweise Kerzen, Rommee Spiel immer griffbereit. Damit macht's dann nicht viel. Der einzige Aerger ist, wenn das Bier warm wird. In den Pool gehaengt haelt es laenger, aber irgendwann muss man auf Rotwein umsteigen. Der Merlot ist hier recht gut, geht also auch.

Regards, Joerg

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Joerg

Roland Damm wrote: Hi,

Naja, der Gestank geht doch noch, sei froh, dass es kein Selengleichrichter war. Bei denen weiss man wenigstens, wo die ihren Namen her haben (gleich_riecht_er..) ;)

Bei etwa 10Eur für so ein Ding würde ich da nicht lange überlegen. Das Prüfen macht man da nur noch aus Interesse.. ;)

Naja, wie gross die Phasenverschiebung nun wirklich sein mag (sind ja L und C im Spiel, koennte also auch mehr sein..), die Wicklungen sind entsprechend dimensioniert (haben meist schon unterschiedliche Gleichstromwiderstände) und auch asymmetrisch angeordnet, um mit dem Betriebskondensator (und genau nur mit dem!!) ein vernünftiges (allerdings elliptisches) Drehfeld zu erzeugen. Betrieb ohne Kondensator ist ein tödlicher Fehler. Da heben sich die Felder teilweise auf, das Drehmoment kann durchaus schlechter sein als mit nur einer Wicklung. Auf jeden Fall ist mit Last die Drehzahl geringer und die Verlustleistung in den Wicklungen/ im Rotor größer. Normalerweise überlebt der Motor das nicht mal dauerhaft im Leerlauf, selbst wenn er oft sogar (irgendwann) anläuft.. Der Betriebskondensator ist also das Ding, was eigentlich die show macht, nicht etwa ein nettes 'Zubehör', um die Leistungsabgabe zu erhöhen. Für normale Drehstrommotore am Wechselstromnetz heisst das Steinmetzschaltung (so als Tipp zum Googeln.. ;) ).

Naja, 50°C sind doch nett. Die meisten C's sind bis 80°C spezifiziert und sollten dann bei Nennspannung (die Betriebsspannung ist grösser als die Netzspannung, der Motor ist ja induktiv..) etwa 10.000h überleben (gilt jetzt für den Betriebskondensator). Bei nur 50°C (und einem C mit etwas höherer Nennspannung) darf man da _dramatisch_ mehr erwarten. Beim Anlaufelko würde ich bei 50°C auch gewiss noch keine grauen Haare bekommen. Das ist _nicht_ die Ursache des Problems.

Aua! Eine reine Überstromsicherung hat gerne eine dramatisch kleinere thermische Zeitkonstante als der Motor. Die ist schon wieder kalt, wenn der Motor sich noch nicht nennenswert abgekühlt hat.

Jaja, da kommen gern Leute, die solange Teile tauschen, bis die Klagen verstummen...

Der sollte eigentlich nur im Anlauf parallel zum kleinen C liegen. Wird ja dann nach Hochlauf abgeschaltet und speichert brav etwas Ladung. Das ist der Schutzmechanismus, den die Natur ihm mitgegeben hat, um sich gegen gegen seine natürlichen Feinde (Zange, Schraubendreher und feuchte Finger) zu wehren. ;) Mach da mal wieder was zum entladen dran, sonst gibt das bloss ärgerlichen Papierkrieg mit der Berufsgenossenschaft.

So wie ich's höre: beide C's tauschen (400/450V-ausführung), testen. Wenn der Ärger bleibt kann man den nötigen Teiletausch auch der Servicefirma überlassen. Viel Erfolg! (poste mal, ob's der Bertiebs-C war.. )

Gruß Detlef

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Detlef Voss

Moin,

Detlef Voss hat geschrieben:

Ich glaube heutzutage sind die Dinger auch nicht mehr so giftig wie anno dazumal.

Wieso Selen, stinkt das besonders?

Gut, beide Kondensatoren prüfen war mir ja schon empfolen worden. Der Gedanke ist dabei nur der: Eventuell ist der Kondensator nicht wirklich kaputt sondern hat nur etwas wenig Kapazität, zu wenig, als daß die Maschine damit anläuft. Aber das Problem liegt nicht dort sondern irgendwo anders. Ein neuer C würde das Problem dann auch nur wieder vorübergehend beseitigen. Allerdings dürfte nach der Tour vom letzten Wochenende dieser Kondensator sowieso hin sein, ob er nun Schuld ist oder nicht.

So denke ich mir das auch, die beiden Spulen sind in irgendeinem Winkel angeordnet und haben irgendeine verschiedene Wicklungszahl oder Drahtstärke. Von außen kann man da wohl nichts erraten.

Ma ja, ich kenne da diese Waschmaschinenpumpenmotoren, die haben nur eine Kupferdrahtschlinge asymmetrisch durch den Kern gezogen was ein bischen Asymmetrie bringt und dem Feld eine leichte Drehung bringt. Da geht es IMO nur darum, die Laufrichtung eindeutig zu machen, wenn's erst mal läuft müßte man das auch abschalten können dürfen. Allerdings sind bei einer Kreiselpumpe die Anforderungen an die Drehmomentkennlinie des Motors auch sehr anders.

Das tröstet mich - nein eher beunruhigt mich diese Aussage. Wenn es daran nicht liegt, woran dann?

Weis nicht, ob es wichtig ist, aber die Überstromsicherung ist sozusagen ein Kombigerät, das auch gegen Übertemperatur des Motors schützt. Das hat mich schon von Anfang an genervt: wenn die Maschine zu viel zu tun hat oder nicht genügend Kühlluft bekommt oder diese zuu warm ist weil sie teilweise die eigene Abluft einzieht, dann kann dieser Thermoschalter auch auslösen. Der Thermoschalter ist direkt außen am Kompressor angebracht. Dummerweise haben die den Lüfter so geschaltet, daß dieser dann auch nicht weiterläuft. Sprich solte es mal zu warm werden, dann wird der Lüfter ebenso abgeschaltet und es dauert eine Ewigkeit, bis das Teil mal wieder anläuft. Daher auch mein Umbau mit dem Schalter, der den Lüfter auf Dauerbetrieb schalten kann.

Hmm, beide tauschen... na gut, der kleinere der beiden ist wenigstens nicht so teuer.

Am Wochenende werd ichs mal angehen. Hast du das Bild gesehen: Die Blechkiste wiegt runde 80kg, größtenteils sind die in einem massifen Alugußblock gebunden und das Teil hat auf einer Seite keinen Griff. Aus und Einbau in den Tresen sind Aktionen, die man erstens nicht allein und zweites am liebsten garnicht macht:-). Hab aber gestern in Auftrag gegeben, Lüsterklemmen und/oder Meßkabel mit Krokodilklemmen zu besorgen um den Kondensator-Kapazitätsmessungs-Aufbau machen zu können.

CU Rollo

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Roland Damm

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