Zero-Span beim Speki

Hallo NG,

was passiert eigentlich genau wenn man bei einem Speki im Zero-Span Modus misst? Es geht darum dass man im GSM/EDGE Standart bei z.B.

600 kHz Abstand zum Träger im Zero-Span Modus bei 30 kHz Resolution Bandwidth und 100 kHz Video Bandwidth misst um die Auswirkung des Senders auf den Nachbar- kanal zu messen. Wenn jetzt die Modulation nicht perfekt ist (z.B. AM/PM im Leistungsverstärker) wird das Spektrum breiter und ich messe höhere Transienten im Zero-Span Modus. Wie kann ich das genau in z.B. Matlab nachvollziehen? Welche Filter o.ä. muss ich mir da programmieren?

Ich will das quantitativ nachsimulieren können um rauszufinden ob diese oder jene Nichtlinearität die gemessene Verbreiterung des Spektrums quantitativ erklären kann oder ob ich noch nach anderen Effekten suchen muss. Es muß also die gleiche Art von Filter sein wie im Speki.

Ich gehe davon aus dass es da nicht mehrere gibt, da die Beschreibung im Standart auch keine näheren Angaben macht (und die sich ja nicht auf ein bestimmtes Fabrikat beziehen).

Vielen Dank Georg

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Georg Seegerer
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Das Display zeigt nunmehr die empfangene Leistung (entsprechend dem gewählten Detektor) über die Zeit.

Der Spek empfängt nur noch bei einer Centerfrequenz mit der durch die RBW eingestellten (ZF)-Auslösefilter- Bandbreite. Die VBW findet hingegen nach dem Detektor Anwendung und wirkt wie ein Tiefpassfilter auf das Detektor- Ausgangssignal (drum R wie Resolution und V wie Video).

Ahhhh. Hat jetzt EDGE doch Chancen als UMTS Ersatz (back to the roots ;-) nachdem wir zwar ein ganz tolles Datennetz haben, aber leider keine UMTS *Sprach*-Handies mit akzeptablen Leistungsdaten ;-)

Die gewählte RBW Filterbandbreite ist natürlich bedeutsam, weil es von der abhängt, wieviel der Spek um die Centerfrequenz herum einsammelt. Die Filterkurve wird bei einem nicht-Zero-Span Sweep gegen eine Quelle mit fester Frequenz sofort sichbar, üblicherweise hat der RBW Filter bei den 1/3/10er Bandbreiten 3dB und bei den EMV Bandbreiten 6dB Steilheit. Bei digitalen Filtern wird üblicherweise ein Gauss-Filter als Basis genommen (daher passt das für GSM), bei analogen hofft man, einen solchen Formfaktor möglichst gut zu erreichen.

Hingegen dient die um den Faktor 3 größere VBW Bandbreite hier lediglich der Glättung des gemessenen Signals.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Ich habe in der Doku des Spekis (R&S FSEK) nachgsesehen, ist bei 30kHz RBW tatsächlich ein Gauss-Filter (digital realisiert), der Video-Filter ist ein einpoliger Tiefpass.

Jetzt bleibt nur die Frage wie man so einen Filter in Matlab realisieren kann. Ich hab einfach mal die FFT vom Zeitsignal (16fach overgesampled, d.h. 4.333 MSps (etwa

2000 Samples für den Burst) bis 20000 Samples mit Nullen aufgefüllt) mit dem Frequenzverhalten des berechneten Gauss- Filters (rein reell bei der Rücktransformation) multipliziert und das Ergebniss zurücktransformiert. Kommt das hin oder ist das völliger Schwachsinn?

Das Videofilter ist ein einfacher IIR-Filter mit

video_a=[1 vbw/sample_rate-1]; % Video Filter video_b=[0 vbw/sample_rate]; % Tiefpass erster Ordnung mit Fg=vbw filter_out=filter(video_b,video_a,abs(sig_in));

Mit abs(sig_in) wird die Rücktransformierte "gleichgerichtet" da das Signal um die Frequenz des Abstandes TrägerCenter Frequenz schwingt. (Das EDGE-Signal ist im Basisband, d.h. der Träger hat die Frequenz Null.)

Georg

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Georg Seegerer

Das Entscheidende an diesem Filter dürfte die Rauschbandbreite sein, nicht unbedingt die Filtercharakteristik als solche (die für Spektrumanalysatoren nur wegen des Überschwingens so gewählt wurde.

Daher würde ich einfach mal ein (oder mehrere) ganz normale LC-Filter verwenden und die -3dB-Bandbreite so anpassen, dass die gleiche Rauschbandbreite zustande kommt wie bei dem Gauss-Filter. Wichtiger Punkt dabei ist natürlich die Selektion bei 600kHz Abstand, die sollte schon in etwa genauso groß sein wie die des Gauss-Filters.

Das nur mal als Brainstorming von einem HF-Hobbyisten.

Thomas.

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Thomas Rehm

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