Welche Microcontroller nimmt man so?

Moin, vor einigen Tagen habe ich ein Angebot von Farnell bekommen, ein Starter-Kit mit PIC-Controller (8/12Pin) und Zubehör für ca. 50 Euronen zu erwerben.

Ich würde gerne mal was mit Controllern machen, z.B. mehrzeilige LCD-Displays ansteuern, Tastaturen bauen usw.

Jetzt mal so als Frage: lohnt sich dieser Starter-Kit? Was gibt es für Alternativen zum PIC? Also Controller, die mehr oder weniger komplett in einem Chip sind, oder Basic-Briefmarken..

Meine bisherigen Erfahrungen waren vor etlichen Jahren mit der V25 von NEC. Die ist aber abgekündigt und braucht zum Laufen einen Haufen Elektronik drumrum..

Grüße Arnt

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Arnt Schepke
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Also ich kann die AVRs von Atmel empfehlen.....

Michael

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Michael Amann

Der Teil der Frage ist leicht zu beantworten: nein.

8 Pin Teile sind nur für wenige Anwendungen wirklich interessant. Ansonsten wäre die Frage ob nur Hobby ( da ist man mit AVR gut bedient ) oder ob man industrielle Anwendung beabsichtigt.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Welche Vorteile bieten andere für die Industrie? Ich hab zwar nur vor, die im Hobby einzusetzen, aber man bildet sich ja gern weiter ;o)

Sebastian

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Sebastian Voitzsch

50 Euronen ist schon eine Menge, was ist denn da alles drauf? Mit 8 bzw 12 Pins kommt man aber nicht wirklich weit.

Ich hab' zwar nur ein bißchen Erfahrung mit den AVRs von Atmel. Aber die finde ich schon ziemlich genial: sehr weit verbreitet, viele Routinen verfügbar, einfach zu programmieren (Kabel am Parport genügt) komplette Entwicklungsumgebung (egal ob BASIC, C, Assembler; sowohl frei als auch kommerziell); recht preiswert, integriertes EEPROM für nichtflüchtige Daten, je nach Modell PWM, ADC, Komparator integriert; CF's sind auch sehr einfach dranzupappen; die L-Versionen kommen ohne Probleme mit

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Sebastian Voitzsch

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Kosten.

Andreas

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Privat: mailto:atoenne@t-online.de * http://www.atoenne.de
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Andreas Tönne

Am Fri, 10 Oct 2003 05:16:43 -0700 schrieb Arnt Schepke:

Auch ich gebe mal meinen Senf dazu...

Ich habe mit den PICs angefangen in die Welt der Mikrocontroller reinzuschnuppern. Ist ganz nett und der Lerneffekt war hoch. Der Einstieg war unproblematisch und günstig.

Inzwischen stinkt mir die miese Architektur der PICs. Komfortables Programmieren, besonders in einer Hochsprache, ist da kaum drin. Gerade das RAM-Banking und das einsame w-Register macht alles recht mühsam.

Zur Zeit arbeite ich mich in die Atmel-Welt ein, und bisher bin ich begeistert. Die Programmierung in C mittels dem avr-gcc funktioniert bestens, auch wenn man die "kleinen" AVR's wohl recht schnell vollbekommt.

Im beruflichen Umfeld sehe ich zwar noch oft PICs in dem einen oder anderen Gerät, aber vom "Bastlerstandpunkt" her gefallen mir die AVR's bisher deutlich besser.

Einstiegskosten: Ich habe mir aus 3 Widerständen und einem Druckerportstecker erstmal einen Minimal-Programmer gebaut. Kost' nix. Dann habe ich den in Application Note 910 beschriebenen Programmer nachgebaut (von der Atmel- Webseite), der läuft über den seriellen Port, was ich komfortabler finde. Kostet auch nur ein paar Euro. Für den Rest der 50 Euro kann man schon viele Bauteile kaufen, z.B. ein LCD von Reichelt, ein paar Sensoren... was man eben so zum Rumspielen braucht. Und Beispielcode für diverse Anwendungen gibt es wie Sand am Meer im Netz.

MfG Jan

--
Jan Reucker
email: jan dot reucker at web dot de
web:   http://www.reucker-online.de
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Jan Reucker

Von _welchem_ industriellen Anwender schreibst Du?

In Serien mit kleinen Stückzahlen (z.B. 200/a) spielen die HW-Kosten gegenüber den Entwicklungskosten keine entscheidende Rolle mehr.

Im Gegenteil kann es ein wichtiges Argument sein, dass der Controller hobbymäßig so weit verbreitet ist, dann kann so ein "AVR-Bastler" in der Firma äußerst schnell ein funktionierendes Produkt auf die Beine stellen, was dann - "time to market" heißt das Zauberwort - auch sehr schnell Umsatz bringen wird. BTDT.

Ja, für extreme Low Power bei geringen Taktraten ist der PIC oder MSP430 besser geeignet. Und vom Stromverbrauch bezogen auf die Rechenleistung kann wiederum kaum ein Controller mit dem ARM mithalten (als nicht ganz passendes Beispiel, da der ARM7-Thumb 16bit "breit" ist).

Wann reichen 8 bit nicht? Wenn die Peripherie z.B. einen 16bit-Bus benutzt. Oder wenn ein hoher Datendurchsatz erforderlich ist und die zu verarbeitenden Daten in 16bit Breite (oder mehr) vorliegen.

Wenn es um eine durchschnittliche kleine Steuerung geht, dann ist der AVR bzw. ATmega mit seinen knapp 20 MIPS (ATmega) schon sehr brauchbar. Zum Vergleich: Der neue Philips-ARM-Controller LPC2xxx (16/32bit) hat etwa 54 MIPs. Der Motorola 68HC805 zum Beispiel (ebenfalls ein kleiner Controller mit z.B. 8kB Flash und 512 Byte RAM) kommt hingegen noch nicht mal auf müde 1 MIPS. Für einen 8bit-Controller schlägt sich der AVR bzw. ATmega also durchaus wacker und wird (in der 8bit-Welt) nur noch von den PIC- kompatiblen SX-Controllern von UBICOM übertroffen (75 MIPS).

Nenne mir doch bitte mal konkret eine Produktfamilie, welche Register- kompatibel von 8 bis 32bit skaliert. ;-)

Atmel hat in der AVR- bzw. ATmega-Famile Produkte von 2 kByte bis 128 kByte Flash im Programm. Und vom SO-8-Gehäuse bis TQFP-64-Gehäuse. Welche andere Controllerfamilie skaliert bei der Pin-Anzahl mit einem Faktor von 8 und bei der onChip-Flashgröße sogar um Faktor 64? ;-)

Thomas.

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Thomas Rehm

Hallo Arnt,

8051 und kompatible Chips:

-- grösste Auswahl an Chips, siehe

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-- grösste Auswahl an Herstellern (second source)

-- grösste Rechenleistung von allen 8-Bit Chips, 100MIPS siehe

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-- sehr guter C-Compiler von Keil

Gruss Michael

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Michael Koch

Moin Sebastian,

die Zilog Z8 sind anscheinend recht leistungsfähig und gleichzeitig billig, sofern man die OTP-Typen nimmt. Bei nennenswerten Stückzahlen ist das imho schon interessant.

Rainer

--
Auf den Boards kann meinetwegen Milka oder Moulinex stehen...
solange sie funktionieren wenn man sie braucht.
(C. Tiepermann in dchc+mm)
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Rainer Knaepper

Allerdings etwas überhohltes Design.

Dennoch, AVR ist zwar ganz toll, aber ich hab jetzt hier den TUSB von Ti im einsatz. Ist ein 8052, mit USB Schnittstelle. Der zieht sein Programm entweder aus einem I2c EEprom, oder per eingebautem Bootloader vom USB-Host.

Nachteil: Nur SMD, und ziemlich winzig (1mm Pinabstand oder so). Wenn man ne Platine macht, geht das aber, und ist schneller gelötet als ein DIP. Für PC-Peripherie also nicht zu schlagen...

Die c´t hatte vor kurzem nen Artikel über andere USB-fähige Chips, weiß aber nicht mehr, wie intelligent die waren. Seriell/Parallel stirbt halt aus.

Grüße,

--
Jan C. Bernauer
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Jan C. Bernauer

Basic-Briefmarken scheinen nicht so beliebt zu sein.. gerade ein Buch bei Conrad gesehen, in dem eigentlich nix drinstand..

Grüße

Erik Hermann schrieb:

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Arnt Schepke
Hannover-Linden
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Arnt Schepke Grendel

Das klint ja echt interessant. Ich suche gerade einen USB Controller/uC mit intigriertem USB. Wie schaut es da mit Treibern aus? Brauche ich spezielle Bootloaderprogmamiertreiber oder emuliert es eine serielle Schnittstelle? Bezugsquellen?

Also wenn das der Artikel war den ich gelesen habe war er was für /dev/null. Die beiden Chips waren zwar ganz witzig aber IMO total überteuert und nicht so recht zu gebrauchen wenn man mehr als irgendwelche an/aus sachen zeitunkrittisch machen möchte.

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs

der Chip ist mit Vorsicht zu geniessen. Man merkt doch deutlich, dass er als Tastaturcontroller o.ä. konzipiert worden ist. Der 8052 kann sich trotz höherer Taktfrequenz nicht mit der AVR-Performance messen. Die eingebaute Peripherie lässt auch zu wünschen übrig, neben den Standard 8052-Komponenten ist nur ein Tastaturinterface vorhanden und die volle USB-Geschwindigkeit lässt sich mit dem Chip nicht erreichen.

Für Bastelanwendungen ist ein 3.3V Chip, der nicht 5V-tolerant ist, ein I2C-EEprom erfordert und im 0,5mm Pitch TQFP-Gehäuse daherkommt vielleicht nicht so Ideal.

Gruß, Robin Adams snipped-for-privacy@adams-online.de

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Robin Adams

Also, USB-Loader ist als Treiber dabei. Rest muß man selbst schreiben, aber im MS DDK ist eine brauchbare Basis, die bietet schon entsprechende Kanäle, das reicht.

Bezugsquelle hab ich nur Ti mit samples... Falls Du was für den Heimbedarf findest, schreibs mal!

Grüße,

--
Jan C. Bernauer
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Jan C. Bernauer

-Uraltes Design - immer wieder gern aufgewärmt und den Keil-Compiler wird er sich nicht leisten wollen

Tschö Dirk

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Dirk Ruth

Atmel bietet keinen kostenlosen Compiler. Andere sind da fixer. Von einem Controller-Hersteller erwarte ich auch ein bischen Unterstützung für seine Produkte. Wie lange hat es gedauert, bis Atmel endlich einen preiswerten Emulator rausgebracht hat? Selbt für den HC11 gab's schon vor Jahren gleich einen Monitor und das ist schon ewig her. Wenn sich ein Hersteller so um seine Controller kümmert, dann gute Nacht...

Der PIC ist einfach nur Sch****. Das ganze Bank-Switching nur um ein paar Adressbits zu sparen ist doch krank.

8Bit reichen nicht, wenn man mit dem Controller was machen will. Z. B. sich von ausen über ein Modem mit ppp einloggen und ein paar Fehler abrufen. Oder vielleich gleich eine Shell laufen lassen. Bei Grafikdisplays ist mit einem 8bitter auch snichts anzufangen, weil diese Micky Mouse Controller viel zu wenig RAM haben und man ständig ext. RAM anschließen muß, dass dann wieder nur mit Bank-Switching richtig geht. 16Bit braucht man auch, wenn man DMA machen will. Gibt's bei Atmel natürlich nicht, so dass man wieder irgendwas selber fummeln muss.

Es geht nicht nur um Geschwindigkeit. Die haben viel zu wenig RAM und lassen sich nicht linear adressieren. Haben keinen DMA um z.B. die UART in den RAM zu kopieren, und speicherintensive Stringverarbeitung um Texte auf dem Display darzustellen, oder eine Grafik zu verschieben is nich. So Sachen wie CAN, oder 3Phasen PWM mit Duty-Timer, CRC-Einheit, X-Y-Converter usw. will ich erst gar nicht anfangen.

Renesas.

Tschö Dirk

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Dirk Ruth

Hallo Dirk,

Das mag ja sein, aber Tatsache ist dass 8051 kompatible Controller mit Abstand am weitesten verbreitet sind und dass der 89F120 von Cygnal die höchste Rechenleistung von allen

8-Bit Controllern hat. Wenn jemand was schnelleres kennt, immer her damit, das interessiert mich. Das F120 Entwicklungskit gibt's übrigens für ca. 150 US$

für kleine Programme reicht die kostenlose Demo-Version.

Gruss Michael

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Michael Koch

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