Verständnissfrage Röhrenschaltung

Georg Richter schrieb:

OK, Der Hersteller schreibt im Schaltplan Spannungsmesser 666 Ohm/Volt, ich messe meistens mit Oszi (1MOhm Impedanz). Wie ist das mit den Ohm pro Volt zu verstehen? Bei 1V belaste ich den Messpunkt mit 666 Ohm und bei 10V mit 6k6 ? oder wie???

Der Jogi konnte mir mit meinen Fragen bezüglich der Schaltung nur nahelegen doch in sein Forum zu posten, seine Seite ist aber eine gute Informationsquelle.

Aber die geballte Kompetenz ist mir in d.s.e. lieber, weil ich ungerne mit Web-Foren arbeite

Schau ich mir mal an...

so long Bjoern

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Bjoern Wieck
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Bjoern Wieck schrieb:

Es war eine Verklausulierung des notwendigen Stroms für Vollausschlag, indem man das Reziprok angegeben hat. Du hast also ein Messwerk, das

1,3 mA für den Vollausschlag benötigt und bei Spannungsmessung dann mit rein passiven Vorwiderständen auskommt. Die besseren analogen Multimeter damals hatten 50-µA-Messwerke, also 20 kOhm/V.
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cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
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Joerg Wunsch

Gut so, mehr als ausreichend.

Ua ist zu hoch, Vorwiderling hinter dem Gleichrichter ist notwendig.

.. alle Elkos und eventuell mit Teer vergossene Papierkondensatoren auswechseln und zwar ohne länger darüber nachzudenken. Kritisch sind die Gitterkondensatoren die auf das Anodenpotential der vorhergehenden Stufe koppeln. Bei nur geringen Restströmen verschieben die Dinger bei dem hohen Eingangswiderstand der nachfolgenden Röhre wirkungsvoll den Arbeitspunkt bis zum Tod des jeweiligen Ausgangsübertragers.

Alles wechseln! Glühende Anodenbleche und seltsame Verzerrungen kommen meistens von den Dingern. Kerkos und Styroflex dürfen bleiben.

Die Messung kannst Du i.A. in der Pfeife rauchen, die Kapazität ist meist noch da, aber die Elkos sind völlig hochohmig, d.h. der ESR ist auf unzulässig hohe Werte angestiegen und der Kondensator wird seiner Siebaufgabe nicht gerecht. Elko im Ratiodetektorfilter nicht vergessen, sonst wird eine eventuell vorhandene AFC Taste zur "Bässewegtaste" umfunktioniert, weil die AFC im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Oszillator im Takt der NF nachsteuert.

Ich empfehle Dir über Deine Gleichrichterdioden noch 4 MKP's mit 10nF/630V zu schalten, Du hast sonst eventuell Demodulationen von HF Einstreuungen an den Dioden. Ohne Vorwiderstand hinter dem Gleichrichter erzeugst Du auf Grund des geringeren Stromflußwinkels recht heftige Ladestromspitzen die Störungen verursachen können.

Frag im Forum der Röhrenbude, die geballte technische Kompetenz für Röhrenschaltungen und olle Radios ist dort...

Gruß,

Holm

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L&P::Kommunikation GbR          Holm Tiffe  * Administration, Development
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Holm Tiffe

Holm Tiffe schrieb:

Was meinst du wäre hier ein sinnvoller Vorwiderstand ?

Ich habe geplant 220R jeweils an + und - des Gleichrichters in Reihe zu schalten.

Elkos werden _alle_ getauscht, der Rest scheint nur Styroflex und Kerko zu sein. Ich nehme an diese gelben dinger die von der Form her aussehen wie 2W Lastwiderstände sind auch Kerkos.

Papier mit Teer werde ich wohl in einem Gerät BJ 1962 nicht mehr finden...

Ich dachte mir schon sowas.

Danke und so long Bjoern

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Bjoern Wieck

Ich habe da schon erfolgreich mit 47 Ohm gearbeitet.

Sagt das nicht. Ich habe schon welche aus einem Graetz FSG von '60 geholt. WiMa's ohne zu zögern raus, Styroflex dürfen grundsätzlich bleiben, aber verlassen würde ich mich darauf nicht. Wenn die schon stark gelb angelaufen sind, sind die auch gerne mal kaputt. Keramik sind hauptsächlich nur mit Farbringen markiert. Elkos fielen mir damals gar nicht mal negativ auf. Wenn kein Material ausgetreten ist, sind die oft noch ok. Allerdings solltest du, wenn du schwarze Widerstände findest immer nach einem niederohmig gewordenen Elko suchen.

ACK

Gruß Thomas

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Thomas Stegemann

Hallo alle zusammen.

Erstmal vielen Dank an alle die mir mit guten Tips zur Seite gestanden haben.

Die Restauration des Kuba (Imperial) 612T Stereo ist vollendet.

Zusammenfassung: Nach erhalt des Gerätes war erstmal Grundreinigung angesagt, ganz schön eklig was sich in 40 Jahren in so einem Radio an Staub und festsitzender Dreck ansammelt.

Skalenscheibe gaaanz vorsichtig mit Spüli reinigen geht ganz gut, der Aufdruck ist in der Regel nicht kratzfest.

Röhren genauso, die Aufschrift ist sowas von Labil und lässt sich schon durch berühren abwischen.

Verharztes Öl in den Lagern lässt sich durch Hinzugabe von _wenig_ WD40 lösen.

Vor dem Ersteinschalten die Primärwicklung des Netztrafos auf 250V gestellt, eingeschaltet, gewartet, aha! kommt Ton raus. Spannung an der Heizwicklung 5,8V.. ok zuwenig, also Primärwicklung auf

235V eingestellt, nochmal gemessen jetzt 6,3V +- 0,02V Gut. Anodenspannung bei 170V je nach Belastung der Lautsprecher.

UKW Bereich von 87-100 MHz ist nicht so wirklich schön, weil ich einige Sender lieber höre die oberhalb 100MHz sind, d.s.e. befragt und hilfreiche Antworten bekommen, in den alten Geräten sind Trimmkos parallel zum Drehko eingebaut. Damit konnte ich das UKW Band nach meinen Vorstellungen verschieben.

Zwischendurch vom Reinhard den Schaltplan zum Gerät bekommen (Super) und beim lesen desselben Festgestellt das ich noch nie eine Kaskodenschaltung gesehen geschweige begriffen hätte...

->Thread: Verständnissfrage Röhrenschaltung in d.s.e

Ausserdem ist die Anodenspannung zu klein, soll 260V laut Schaltplan Ist 170V... Vorm Gleichrichter messe ich 243V Wechselspg. Da wird wohl der Gleichrichter hin sein. Also Gleichrichter geöffnet (ist so einer von AEG bei dem viele Selenplättchen mit Federdruck auf Kontakte gepresst werden, alles im Alu-Gehäuse) Habe dann 1N4007 reingebaut.. passte ins Gleichrichtergehäuse gut rein. Anodenspg jetzt 280V.

Das Gerät arbeitet schon ganz gut wenn da nicht noch das fiese Brummen im Leerlauf wäre und MW geht nicht so wirklich..

Also jetzt _alle_ Elkos getauscht und siehe da: Das Brummen ist komplett weg, MW geht jetzt auch gut. (da war nen 2 µF-Elko in Reihe der EAA91-Diode...) Allerdings ist die Anodenspannung mit 317V viel zu hoch.

Muss ich nen Vorwiderling (Danke Holm für den Tip) einbauen... doch welcher Wert? Habe erstmal 220R Symetrisch an + und - am Gleichrichter probiert, war zuviel R, Anodenspg auf 190V... Dann 100R Symetrisch an + und - am Gleichrichter... schon gut, 253V Anodenspg. Leider sind die 100R Widerstände nur 2W und wurden extrem heiss. Schlussallerletzt habe ich jetzt nen 10W 220R Drahtwiderstand in Reihe zum - Gleichrichteranschluss (hatte ich gerade da) gelegt. Minus Anschluss deswegen, weil nach dem Gleichrichter Minus noch nen Spannungsteiler kommt, der gegen Masse eine negative Hilfsspg für die Entbrummung an die ECL86 Gitter legt.

Jetzt ist alles gut. Alle Spannungen sind etwa da wo sie hingehören... Anode=263V, negative Hilfsspg=6,1V Heiz=6,3V, Ströme alle im Bereich dessen was der Schaltplan hergibt.

Kann ich nur noch sagen: auf die nächsten 40 Jahre... :)

so long Bjoern

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Bjoern Wieck

Das =FCbliche Problem: Selen-Gleichrichter lassen sich h=E4ufig nicht ohne weiteres durch Si-Dioden oder -Gleichrichter ersetzen. Die ollen Designer haben den Innenwiderstand der Selen-Teile mit einkalkuliert, und mit Si-Dioden liegt die Anodenspannung dann oft einiges h=F6her.

Ab und zu findet man aber noch Selen-Gleichrichter, falls hier jemand zuf=E4llig E250C85 braucht (dient bei mir als Ersatz in einem alten RVM, mu=DFte aber ne ganze 10er T=FCte kaufen). Die in T=FCrmchen-Bauweise sind allerdings schon lange vom Markt, man findet, wenn =FCberhaupt nur die flache Bauform.

Google mal nach "Selen-Gleichrichter", auf div. R=F6hrenbastler-Seiten findest Du Ersatzschaltungen mit Si-Dioden, IIRC waren die L=F6sungen =E4hnlich wie die, die Du gefunden hast.

Es ist =FCbrigens nie verkehrt, bei defektem Gleichrichter auch mal die Elkos auszutauschen, auch wenn sie noch OK erscheinen. In einem alten R=F6hrenschaltungsbuch fand ich mal den Hinweis, da=DF ein Gleichrichter selten ohne Grund abraucht... und der Grund sind h=E4ufig die (teil-)defekten Elkos dahinter, bei blo=DFem Gleichrichtertausch knallt es dann bald wieder bzw. erst richtig, weil jetzt die eh schon angeschlagenen Elkos wieder volle Spannung kriegen.

Ach ja: falls direkt am Netzanschlu=DF irgendwelche Kondensatoren h=E4ngen (rudiment=E4re Netzfilter): hau sie raus (und ersetze sie, wenn Du magst, durch moderne f=FCr 250VAC). Besonders die WIMA-Knallbonbons (bonbonf=F6rmig, schwarz gl=E4nzend) sind ber=FCchtigt und tragen ihren Namen nicht ohne Grund.=20

Winfried B=FCchensch=FCtz

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winfried.buechsenschuetz

Hallo,

so ein Imperial steht auch bei mir auf dem Basteltisch. Hat da noch jemand Unterlagen für mich?

Vielen Dank schon mal,

Tom

"Bjoern Wieck" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@individual.net...

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Tom

Tom schrieb:

du hast Post :)

so long Bjoern

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Bjoern Wieck

Nixgutt. Erfolg höchst vorübergehend. Altöl/Harz mit gutem Reinigungsspray rausspülen und dann wenig Harz/Säure-freies Öl nachgeben. WD40 trocknet nicht rückstandsfrei, es wird selber immer klebriger und mutiert irgendwann zu einer Art Lack. Zum "Imprägnieren" von Rasenmähern nicht uner- wünscht, aber im Radio...

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_B

Pentoden ja, Trioden wie gesagt nur bei konstanter Anodenspannung, da sie eher modulierte Widerstände sind. BTW, warum sollte die Barkhausenformel bei Pentoden nicht gelten?

Da der Strom in der als Transimpedanzstufe arbeitenden Rö7 ausgewertet ist, ist die Bezeichnung "Arbeitswiderstand" IMHO etwas fehl am Platz. Der kann ohne weiteres auch Null sein, es funktioniert trotzdem. Ich hab mittlerweile die Vermutung, dass hier eine Vorkehr-Pentode* [tm] gebaut wurde, in zwei diskreten Stufen halt. (* Mit dem Besen unter dem Sofa...)

E288CC wahr wohl Höhepunkt und Ende der Röhrentechnik, so eng kann das zusammenligen ;-]. Wobei erfahrene Praktiker wie Jörg sicher viele Vorteile dieser Technik kennen. Für Interessierte:

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Neinnein, ich meinte invertierte Kaskoden. Leider wird die Positronik erst zur Sternzeit 35nnnpunktsieben erfunden ;-].

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_B

Es gibt einen statischen und dynamischen Betriebszustand. Warum sollte die Formel im dynamischen Betrieb der Röhre nicht mehr gelten?

Selbstverständlich gilt sie bei Pentoden. Bei Pentoden wird in der Formel die Anode durchs Schirmgitter ersetzt. So erhält man brauchbare Rechenwerte für den Katodenstrom. Zu beachten ist halt, das Verhältnis von Anoden- zu Schirmgitterstrom.

BTW Der Begriff Modulation ist einem anderen Vorgang vorbehalten. Bei Röhren sollte schon von Steuerung des Anodenstromes gesprochen werden. Sonst weiß hinterher keiner mehr so genau was man unter den Begriffen eigentlich zu verstehen hat.

Warum benutzt du nicht die eingeführten Bezeichnungen? Transimpedanz also Strom-Spannungswandler könnte man bei Pentoden aber nicht bei Trioden verwenden. Man beachte die Innenwiderstände.

Für Rö5b ist doch nunmal Rö7 der Arbeitswiderstand. Warum soll das falsch sein?

Was ist eine Vorkehr-Pentode?

Pentoden werden eigentlich nur dann durch eine Kaskodestufe ersetzt, wenn bei hoher Verstärkung die Höhe des Rauschwiderstand (raeq) maßgeblich ist.

Bei Imperial wohl eher ein Verkausargument.

Es kommt aus den Verwendungszweck an. Keiner käme auf den Gedanken in einer Mikrofoneingansstufen die EF 86 (Ia=3 mA) durch eine E288cc (Ia=30mA) ersetzen zu wollen. es macht keinen Sinn.

So wird es sein ;-)

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mfg horst-dieter
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horst-d.winzler

Rolf_B schrieb:

Hallo Rolf, guter Einwand... aber _natürlich_ habe ich das alte Fett/Öl komplett entfernt und anschließend mit Ballistol geölt. Ich wollte nur nen Tip geben wie man das verharzte Gelump lösen kann ohne gleich irgendwelche Teile in kochendes Wasser zu schmeissen (wie ich es auch schomal irgendwo im Netz gesehen habe).

so long Bjoern

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Bjoern Wieck

Das bezog sich auf "spannungsgesteuerte Stromquelle", was IMHO bei Trioden mit "normalem" Aussenwiderstand wegen des geringen Innenwiderstands nicht gut hinkommt. Bei Pentoden mit den sehr flachen Ausgangskennlinien hat man eher transistorähnliche Zustände.

Ja, war blöd von mir, sorry.

Der Eingangswiderstand bei der Gitterbasisstufe ist doch trotzdem sehr klein.

Ich hatte "Arbeitswiderstand" mit einem Widerstand assoziiert, an welchem dann die Ausgangs(wechsel)spannung anfällt. Das ist hier nicht der Fall, resp. es wird der Ausgangsstrom weiter- verwendet.

Eben ;-). So aus zusammengekehrten Trioden noch zusammengebastelt. Philips hatte da so ein Händchen dafür. In den TVs wurden die EF184 durch die PCF200(?) ersetzt. Dazu kamen die PCL84, PCL200 usw. und schon hatte man viele Trioden für allerlei ;-).

Das ist klar. EF86 war eh für diesen Zweck gezüchtet, niedere Mikrofonie und Rauschen usw. "Klingarm" hiess das wohl. Andererseits könnte man einen "ultimativen" Mikro-Vorverstärker mit E288CC mal der Elektor unterschieben ;-]

Eben. Hauptnachteil der Röhre ist, dass es keine "PNP"- Röhren gibt und einem deshalb die ganze Komplementärtechnik fehlt.

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mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_B

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