Hallo alle zusammen.
Erstmal vielen Dank an alle die mir mit guten Tips zur Seite gestanden haben.
Die Restauration des Kuba (Imperial) 612T Stereo ist vollendet.
Zusammenfassung: Nach erhalt des Gerätes war erstmal Grundreinigung angesagt, ganz schön eklig was sich in 40 Jahren in so einem Radio an Staub und festsitzender Dreck ansammelt.
Skalenscheibe gaaanz vorsichtig mit Spüli reinigen geht ganz gut, der Aufdruck ist in der Regel nicht kratzfest.
Röhren genauso, die Aufschrift ist sowas von Labil und lässt sich schon durch berühren abwischen.
Verharztes Öl in den Lagern lässt sich durch Hinzugabe von _wenig_ WD40 lösen.
Vor dem Ersteinschalten die Primärwicklung des Netztrafos auf 250V gestellt, eingeschaltet, gewartet, aha! kommt Ton raus. Spannung an der Heizwicklung 5,8V.. ok zuwenig, also Primärwicklung auf
235V eingestellt, nochmal gemessen jetzt 6,3V +- 0,02V Gut. Anodenspannung bei 170V je nach Belastung der Lautsprecher.
UKW Bereich von 87-100 MHz ist nicht so wirklich schön, weil ich einige Sender lieber höre die oberhalb 100MHz sind, d.s.e. befragt und hilfreiche Antworten bekommen, in den alten Geräten sind Trimmkos parallel zum Drehko eingebaut. Damit konnte ich das UKW Band nach meinen Vorstellungen verschieben.
Zwischendurch vom Reinhard den Schaltplan zum Gerät bekommen (Super) und beim lesen desselben Festgestellt das ich noch nie eine Kaskodenschaltung gesehen geschweige begriffen hätte...
->Thread: Verständnissfrage Röhrenschaltung in d.s.e
Ausserdem ist die Anodenspannung zu klein, soll 260V laut Schaltplan Ist 170V... Vorm Gleichrichter messe ich 243V Wechselspg. Da wird wohl der Gleichrichter hin sein. Also Gleichrichter geöffnet (ist so einer von AEG bei dem viele Selenplättchen mit Federdruck auf Kontakte gepresst werden, alles im Alu-Gehäuse) Habe dann 1N4007 reingebaut.. passte ins Gleichrichtergehäuse gut rein. Anodenspg jetzt 280V.
Das Gerät arbeitet schon ganz gut wenn da nicht noch das fiese Brummen im Leerlauf wäre und MW geht nicht so wirklich..
Also jetzt _alle_ Elkos getauscht und siehe da: Das Brummen ist komplett weg, MW geht jetzt auch gut. (da war nen 2 µF-Elko in Reihe der EAA91-Diode...) Allerdings ist die Anodenspannung mit 317V viel zu hoch.
Muss ich nen Vorwiderling (Danke Holm für den Tip) einbauen... doch welcher Wert? Habe erstmal 220R Symetrisch an + und - am Gleichrichter probiert, war zuviel R, Anodenspg auf 190V... Dann 100R Symetrisch an + und - am Gleichrichter... schon gut, 253V Anodenspg. Leider sind die 100R Widerstände nur 2W und wurden extrem heiss. Schlussallerletzt habe ich jetzt nen 10W 220R Drahtwiderstand in Reihe zum - Gleichrichteranschluss (hatte ich gerade da) gelegt. Minus Anschluss deswegen, weil nach dem Gleichrichter Minus noch nen Spannungsteiler kommt, der gegen Masse eine negative Hilfsspg für die Entbrummung an die ECL86 Gitter legt.
Jetzt ist alles gut. Alle Spannungen sind etwa da wo sie hingehören... Anode=263V, negative Hilfsspg=6,1V Heiz=6,3V, Ströme alle im Bereich dessen was der Schaltplan hergibt.
Kann ich nur noch sagen: auf die nächsten 40 Jahre... :)
so long Bjoern