Vergleich der EMV-Festigkeit 8 Bit-Controllern

Hallo,

sollen Microcontrollerschaltungen in einer Umgebung eingesetzt werden, die sehr stark EMV-belastet ist, dann kann beim Schaltungsdesign und mit einer gut geschriebenen Software sicher vieles richtig gemacht werden, um eine stabile Funktion zu ermöglichen.

Trotzdem ist die Wahl des richtigen Controllers ein wesentlicher Faktor. Controller mit externem Bus (z.B. 80C32 ...) bieten oft mehr Probleme als Typen mit innenliegendem Bus. Auch weisen Controller bezüglich der Qualität ihrer Versorgungsspannung ein unterschiedliches Verhalten auf.

Gibt es Erfahrungen, durch die sich die einzelnen Familien der verschiedenen Hersteller von 8 Bit-Controllern (Atmel, Microchip, Intel ...) bezüglich EMV-Festigkeit vergleichen lassen?

MfG Martin

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Martin Konopka
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Atmel: Die neueren ATmegas und ATtinys haben im Vergleich zu den älteren Modellen (insbesondere den AT90S*) eine deutlich bessere Störfestigkeit.

Markus

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Markus Kaufmann

Ich denke mal das es fast nur auf das Layout ankommt. Wir verwenden 8051 von ATMEL und SILABS(Cygal) , MSP430 sowie AVR. Ich kann da keine gravierenden Unterschiede feststellen. ( Von den alten AVR's mal abgesehen.)

Ja das stimmt wohl.

Auch weisen Controller bezüglich der Qualität

Am besten nimmt man Controller mit eingebauter Brownout Erkennung. Internen Watchdog habens ja mittlerweile alle....

Andreas

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Andreas Ruetten

"Martin Konopka" schrieb:

[...]

"Schaltungsdesign" ist ausschlaggebend. Externer Bus ist kritischer, aber auch nicht so schlimm.

[...]

Was meinst Du mit "Qualität ihrer Versorgungsspannung" - Abstrahlung (stimmt manchmal) oder Störfestigkeit (eher weniger)?

Ich habe PIC16C* und 16F (ja, ist ein paar Jahre her), Motorola

68HC08, HC11 und HC12 im Single-Chip Modus und HC11 mit externem Speicher bis jetzt immer ohne aufwendige Maßnahmen wie Schirmung, Multilayer, Filter etc. normkonform (meistens EN 61000-6-2) hingebracht. Also zweiseitige Platine, meistens sogar an gegenüberliegenden Kanten Leitungen, Plastikgehäuse.

Und wenn ich mir gute gemachte Fremdprodukte mit anderen Controllern angeschaut habe, war meistens auch keine aufwendige Entstörung zu sehen.

Heutzutage bekommst Du wohl keine richtige "EMV-Sau" mehr zu kaufen, wie das manchen frühere Controller gewesen sein sollen.

Ein paar Fallstricke gibt es immer wieder, z.B. ist der Colpitts-Oszillator eines HC12D* recht empfindlich, was aber mit PLL nicht mehr auffällt.

Servus

Oliver

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Oliver Betz, Muenchen (oliverbetz.de)
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Oliver Betz

Es gibt einen IEC Standardtest zumindest zum Abstrahlverhalten von uC's auf einer quasi genormten Leiterplatte. Fällt mir aber gerade nicht ein wie er heißt. Hin und wieder habe ich Meßergebnisse bei Herstellern von uC's gesehen, die sich auf diesen Test bezogen. Ist aber wohl kaum noch praxisrelevant.

Natürlich hat das Design des uC einen Einfluß auf die Störfestigkeit. Generell sind Flatpacks mit getrennten Versorgungsanschlüssen für unterschiedliche Funktionsblöcke des uC wesentlich unempfindlicher (gutes Layoutdesign vorausgesetzt) als DIP.

Quarzoszillatoren sind immer ein Problem. Je geringer der Energieverbrauch des Oszillators, um so größer die potenzielle Gefahr einer Einstörung.

Probleme mit brown-outs hat eigentlich jeder, aber fast alle haben hier inzwischen ziemlich viel dazugelernt.

Interner Speicher ist natürlich immer zu bevorzugen, auch wenn in der vergangenheit einige Hersteller Probleme mit ihren internen Flash's und EEPROM's hatten. Ich weiß z.B. daß ich so schnell keinen NEC mit Flash mehr einsetze. Auch 8051 mit externem Bus verkneife ich mir.

Generell kann man eigentlich sagen, wenn der uC auf jeder Seite mindestens ein VCC/GND Paar hat, und zudem die Funktionsblöcke (vor allem PLL) eigene Versorgungen haben, dann hat der Hersteller sich schon die richtigen Gedanken gemacht. Wenn er zudem noch einen Layoutvorschlag mitliefert, der keine ungewöhnlichen Klimmzüge verlangt, dann ist man wahrscheinlich auf der sicheren Seite. Im Zweifelsfalle für den jeweiligen Micro nach Meßergebnissen von Testplatinen fragen, die sollte jeder Hersteller haben. Wenn er sich dann dreht und windet, dann sollte man hellhörig werden. Bei solchen Anfragen mit dem Einsatz in sicherheits- relevanten Bereichen zu argumentieren sieht jeder seriöse Hersteller ein.

Eine gute Wahl sind meistens uC's mit Automotive/Mil Freigabe, denn die sind immer von unabhängiger Seite ausgiebig getestet und für gut befunden.

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Erik Hermann

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