US-Bürotechnik EMV-Paranoia?

In UK, ja. Deshalb haben dort alle Stecker eine Sicherung eingebaut.

Schmelzsicherung zu reparieren ist.

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Beim letzten Trip nach UK habe ich mir sowas mitgenommen. Glaubt einem sonst keiner.

Gerrit

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Gerrit Heitsch
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Das wurde in ganzen Siedlungen so gemacht: Neben der Tuer ging eine Stegleitung runter. In Griffhoehe eine Kombination aus Lichtschalter und Steckdose. Klassische Nullung und fuer die 1.5 Meter vom Schalter zur Verteilerdose kurz unter Deckenhoehe wurde die "freie" rote Ader als geschaltetes L genommen. Man wollte sich offenbar diese 1.5 Meter extra Stegleitung kostenmaessig sparen.

In Skandinavien machten sie das oft aehnlich und nannten den missbrauchten Schutzleiter Taendkabel, was eigentlich Zuendleitung im Auto heisst.

Du auch? Um die Zeit habe ich die ersten Installationen gemacht. So richtig mit Schlitze kloppen, mit Meissel und Mottek. Haeuser mit klassischer Nullung habe ich nicht angepackt, das war mir weit suspekter als verpolunsichere Schukodosen.

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Joerg

Ich kenne das als 'Fahrstuhlschaltung'... Der Fahrstuhl in den Himmel.

BTW: Stegleitung... Mir unklar wie sowas zugelassen sein kann.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Das gab es schon in den 60ern kaum noch in Deutschland und vorher waren Haeuser dort zweipolig ohne Schutzleiter ausgestattet. Ich hatte letztens einen Fall, wo man 127V 50Hz und manchmal 230-250V 50Hz hat. Da war letzteres tatsaechlich symmetrisch. Jedoch nicht in Europa, sondern auf Curacao.

Schuko haette verpolsicher ausgefuehrt werden muessen, weil bei dessen Einfuehrung und lange vorher klar war, wohin das europaeische Netz auf Lokalebene geht, naemlich drei Phasen mit 200-230V gegen Erde. Da muss jemand im Standardisierungskommittee gepennt haben.

Kann man beim Toaster z.B. nicht. Dito beim Foen. FI ist beileibe nicht der gleiche Schutz wie inhaerente Sicherheit, wo man erst gar keinen Schlag bekommt. Es ist immer besser, ein Risiko bereits konstruktiv einzudaemmen und das hat man bei Schuko eindeutig versaeumt.

In den 80ern gab es noch massenweise. Meist komplette Strassenzuege mit mehrstoeckigen alten Mietshaeusern, die Spekulanten gehoerten. Diese waren darauf erpicht, dass das alles eines Tages von der oeffentlichen Hand gegen satten Profit kassiert wuerde, um eine breitere Strasse, eine Bahntrasse oder sonstwas zu bauen. Sie steckten nach Moeglichkeit keinen Pfifferling in den Unterhalt, geschweige denn Renovierungen. Derweil wurde das billig an Stundenten vermietet. Die mosern wenig rum, da sie ja eh nur einige Jahre in der Gegend bleiben.

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Joerg

Ist nicht alles besser auf der anderen Seite des Zauns. Das Risiko ist aber inzwischen so gut wie weg, da es in den Dosen einen kugelfoermigen Kontaktbereich gibt, die nach nur einigen Millimeter Ziehen loslaesst.

Was ich sah, waren keine Wohnheime, sondern im Besitz von Spekulanten befindliche Altbauten. Vermutlich nach dem Motto "Wenn die Steckdosen den zweiten Weltkrieg ausgehalten haben, werden sie wohl gut genug sein" :-)

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Joerg

Das habe ich mich schon als Kind gefragt, als ich sowas zum ersten Mal sah. Es wurden reihenweise Siedlungen damit ausgestattet. Wenn die Tapeten runter waren, konnte man die Stegleitungen oft durchschimmern sehen. Gruselig.

In Nordamerika mag ja vieles wackelig konstruiert sein, aber Stegleitungen waeren hier nie zugelassen worden. Man darf keine Leitungen so legen, dass sie von einem normalen Nagel zum Aufhaengen eines Bildes oder aehnlichem getroffen werden koennten. Sollte das an einigen (wenigen) Stellen unvermeidbar sein, muss eine Strike Plate (auch Nail Plate genannt) darueber befestigt sein, bevor der Rigips draufkommt. So dick, dass der Nagel keine Chance hat, eingeschlagen werden zu koennen. Auch Schrauben kriegst Du da nicht durch.

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Joerg

FI sind auch hier in vielen Bereichen von Haeusern vorgeschrieben (Bad, Kueche und aehnliches). Fuer jemanden mit Herzrhythmusproblemen reicht das nicht als Schutz. Das waere aehnlich wie das Nichtanlegen das Gurtes nach dem Motto "Ich habe ja Airbags".

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Joerg

war vieles noch nicht so ganz klar...

verpolsicher.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Nutzt nix. Klein Fritzschen steckt irgendwas rein, was er nicht haette sollen, wo gerade niemand gut. War schon Erdnussbutter drauf oder so. Es faengt an zu kokeln, zu zischen und zu stinken. Mist, bloss schnell raus damit ... BZZZZT ... "Mamaaa! Fritz hat es von der Eckbank gefegt!"

Dann gibt es natuerlich Kids (wie mich ...), denen hat Papa eingeschaerft, niemals nich was metallenes in einen Toaster zu stecken. Na das wollen wir doch mal sehen! Was wissen Erwachsene denn schon!

Falsches Konzept. Man hat bei Euch inhaerente Sicherheit achtlos verschenkt.

Normalerweise schon.

So waren jahrelang _alle_ grossen Fernseher in Deutschland gebaut, bis weit in die Schuko-Zeit hinein. In den 50ern auch Radioempfaenger. Diesen hier hatte ich bis vor einigen Jahren, als ich ihn einem Museum gab:

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Sie wurden in Deutschland wie die warmen Semmeln verkauft und natuerlich nach Umstellung auf Schuko weiterbenutzt. Ein guter Steckdosenstandard wird mit sowas fertig, ein schlechter nicht.

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Joerg

Du hast eine Aussensteckdose die nicht zweipolig abgeschaltet ist?

Mein Bruder hat bei seinem Haus den Elektriker nochmal kommen lassen und das auf mehrere FIs aufteilen lassen.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Hm? Bevor man da eine Gabel aus der Schublade holt ist der normale

womit das Ziel erreicht ist, Toaster ist aus. Moderne Toaster haben

was die macht?

Und? Was dabei gelernt? Bevor ich auf diese Ideen gekommen bin habe ich Bekanntschaft mit einem elektrischen Weidezaun gemacht (nein, nicht

vorhanden.

Nochmal, der Stecker stammt aus den 20er Jahren, da ist jetzt nichts mehr zu wollen, alle Stecker tauschen wird nicht passieren.

Schlechtes Design ist es auch noch wenn es alle so machen.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Das heutige System wurde Ende 1929 zum Patent angemeldet. Vorschrift wurde das System m.W. erst nach dem zweiten Weltkrieg. Da haette man es wissen und nacharbeiten muessen. Hat man jedoch versaeumt.

Weil es beim Schukostandard keinen Sinn macht. Beim hiesigen NEMA-Standard macht es hingegen Sinn und da haben Foens entsprechende verpolsichere Stecker. Moderne sogar eingebaute FI.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Ich kenne das noch von Gewittern. Selbst wenn sie kilometerweit weg waren, musste stets eine Taschenlampe griffbereit liegen. Mit viel Pech durfte man den Abend ein halbes Dutzen Mal in den Keller zum Sicherungskasten tappern. Dort stolpert man dann ueber den in der Treppe "nur mal eben" abgestellten Limokasten. Sowas macht einfach keinen Sinn.

Hier hat man das geschickter geloest. Im Raum gibt es eine oder mehrere deutlich von anderen unterscheidbare Steckdosen. Dort sind einige weitere als "Slaves" angeschaltet, sodass sie fuer selbige die FI Funktion mit uebernehmen. Reset kann also in wenigen Schritten erledigt werden. Da damit auch die betreffenden Stromkreise kuerzer sind, kommt es nicht oft zu Fehlausloesungen bei Gewitter.

Auch kann man so bewusst Geraete von FI ausnehmen, fuer die das nicht sinnvoll oder gar schaedlich ist. Man stelle sich z.B. vor, ein zentraler FI hat ausgeloest, die Tiefkuehltruhe hat nun keinen Strom mehr, die Familie weilt jedoch die naechsten zwei Wochen am Strand von Malle.

Leute, die Standards schreiben, sollten wenigstens ueber den eigenen Tellerrand rausschauen.

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Gruesse, Joerg 

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Sooo empfindlich sind die FIs hier nicht. Ich hatte noch keine

Ja, aber stell dir mal vor Klein-Fritzchen zieht ausgerechnet diesen Stecker bevor er mit dem Nagel rumspielt... Nein, die wollten 100% Abdeckung der Anlage im Haus. Hat aber eben auch Nachteile.

er fragte warum ein zentraler FI ein Problem sei. Hat er sofort eingesehen.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Rate mal, was Klein Fritzchen davon jetzt verstanden hat. Oder koennen die bei Euch mit 2-3 fliessend Englisch lesen?

Ich schon. Fuer manche kam der Lerneffekt zu spaet. Geschieht immer noch und nicht nur bei Toastern.

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Full confession: Ich habe als Kind drangepinkelt. Exakt einmal im Leben.

Er wurde erst nach dem zweiten Weltkrieg eingefuehrt. Da wurde eindeutig gepatzt.

Die Behoerden haben sowohl diese Fernseher als auch die Schukodosen zugelassen. Ganz klare Fehlleistung von Ingenieuren dort.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Dazu muesste Fritzchen einen bleischweren Kuehlschrank aus seiner Mulde zerren und bei modernen Kuechen auch noch Haltelaschen, Zierblenden und dergleichen abschrauben. Erst dann kaeme er an die Steckdose.

Un dann dat Piels, woll, dat Piels! Man stelle sich vor, kommt abends vonne Malooche un dat Piels is warm.

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eingeschaltet hat und ihn damit auch wieder abschalten wenn er versucht den Toast wieder nach oben zu schieben.

defekt war.

machen... Wiederaufbau z.B...

Toaster mit gekapselten Heizelementen wenn man will.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Hierzulande gilt die Vorschrift, dass bei einem "major kitchen remodel" (was das eindeutig ist) die FI-Dosen entsprechend korrigiert werden muessen. Nicht-FI darf nicht freiliegen. Selbst wenn das nicht immer bei einer Abnahme auffliegen wuerde, der Elektriker riskiert damit, seine Lizenz zu verlieren. Das wird er unter allen Umstaenden vermeiden, denn danach darf er keine solchen Jobs mehr annehmen.

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Joerg

Du scheinst ein unerschuetterliches Vertrauen zu haben, dass Klein Fritchen in solchen Situationen total cool bleibt. Tun sie meist jedoch nicht. Es kommt Panik auf, sie wissen, dass sie etwas "boeses" getan haben und nun muss das ganz schnell "unsichtbar" gemacht werden. Vor ihnen liegt die Gabel und ...

So ist das, wenn man sich allein auf die Funktion solcher Zusatzeinrichtungen verlaesst, anstatt fuer inhaerente Sicherheit zu sorgen. Aehnlich wie sich ein Teslafahrer letztens auf den Autopiloten verliess. Nun lebt er nicht mehr.

Wieviel Grips gehoert dazu, die Notwendigkeit eines Verpolschutzes vorzusehen? Das ist doch trivial.

Hier muss man als Ingenieur "outside the box" denken. Zum Beispiel: Man sieht in Schukodosen eine weitere Aussparung vor oder einseitig eine breitere. Nach einigen Jahren beginnt man, bei kritischeren Geraeten wie Toastern oder Foens Stecker vorzuschreiben, die nur noch in Steckdosen dieser Bauart einsteckbar sind und damit verpolsicher. Stecker alter Foens und anderer Geraete passen nach wie vor in diese neuen "Schuko-II" Dosen, womit Bestandsschutz weitgehend gewahrt ist.

So aehnlich lief das bei der Umstellung auf Schuko auch. Alte Geraete konnte man meist in Schukodosen stecken. Geraete mit Schukostecker aber nicht mehr immer in alte Dosen, weil die Pins zu dick waren und nicht hineinpassten.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

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