Tip Museum Dresden: Chipherstellung

Moin moin,

nur so am Rande...in den ,,Technischen Sammlungen'' in Dresden ist gerade eine kleine Sonderausstellung zur Chipherstellung mit einigen netten Original-Dokumenbten (Briefverkehr, Masken....) und einigen Videos mit historischem Charakter (1M-Bit-Chip, Reverse Engineering???)...

Viele Grüße,

Olaf

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Olaf Schultz
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Olaf Schultz schrieb:

Da hätteste bei mir mal auf'n Tee vorbeischauen können. ;-) Ich wohne nur 1,5 km entfernt. Hab's aber in die Sonderausstellung bislang auch noch nicht geschafft.

An einem Speicher gibt's nicht viel zu "reverse engineeren". Die Schaltung ist praktisch klar, das Problem beim Speicher ist die Beherrschung der Technologie. Das kann man nicht einfach von einem existierenden Chip "kopieren", da muss man durch.

Prof. Junghans (seinerzeitiger Chef des ZMD) hatte mal dem MDR ein Interview gegeben. Ja, natürlich haben sie auch einen Toshiba-IC als Vorbild gehabt, gegen den sie das dann alles auch gegengetestet haben, und selbstverständlich haben sie sich den auch unterm Mikroskop angesehen.

Kuriosum dabei: der 1-Mbit-dRAM war am Ende eher funktionsfähig als der 256-kbit-dRAM, der immer wieder über irgendwelche Schwierigkeiten gestolpert war.

(Was wirklich reverse engineert worden war sind CPUs. Prominentestes Beispiel dabei war die VAX-CPU.)

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Joerg Wunsch

"Joerg Wunsch" schrieb...

Danke für den Tipp!

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Der 256-kbit muss 1988/89 immerhin so stabil gelaufen sein, dass es sich lohnte, jeweils 16 davon auf einem Keramikträger als Hybriden zu 4Mbit "zusammenzukleben" und damit Messegold zu verdienen.

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W.

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Wolfgang P u f f e

"Wolfgang P u f f e" schrieb:

1988 auf jeden Fall noch nicht. Wir hatten uns Vergleichbares mit dem Megabit-Chip vorgenommen, aber nicht auf Keramik, sondern auf PCB. Bonden konnten wir ja an der Uni selbst. Wir hätten gewissermaßen die SIMMs damit erfunden. ;-)

Der Grund für diese Gedanken war, dass es um diese Zeit bereits genügend Megabit-Chips gab, nur nicht genug Keramikgehäuse. Damit waren alle bereits verkappten Chips der Industrie versprochen, aber unverkappte hätten wir für die Uni bekommen können.

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Joerg Wunsch

Am 12.02.2012 21:59, schrieb Joerg Wunsch:

Kopieren kann man sie sicher nicht, aber auch zur Beurteilung eines Prozesses helfen die Methoden der Fremdmusteruntersuchung. Ich habe in meinem früheren Leben sogar Dioden auf diese Weise untersucht und da war uns auch vorher klar, wie sie funktionieren ;-)

Grüße

Eric.

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E.-R. Bruecklmeier

"Joerg Wunsch" schrieb im Newsbeitrag news:jhab62$204s$ snipped-for-privacy@uriah.heep.sax.de...

Ja, irgendwann hatten wir ein ähnliches Thema schonmal. In den 90ern (also nicht mehr DDR) hatte ich mal SIMMs mit dem Schriftzug ZMD im Computerladen bekommen. Das ZMD nahm ich erst gar nicht so richtig wahr. Besonderes Auffällig war eher, dass die einzelnen Chips keine Gehäuse hatten, sondern nur als Nacktchips mit Teerkleksen versiegelt auf dem PCB klebten. Auf meine Verwunderung hin sagte man mir damals, dies sei eine Dresdner Erfindung, worauf es auch beim Lesen des Schriftzuges ZMD bei mir endlich "Klingelte".

W.

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Wolfgang P u f f e

Das Problem dabei ist, das man schon seit langem mit dem Lichtmikroskop nichts mehr erkennen kann, da die Strukturen zu klein sind. Und mit dem RKM sieht man bestenfalls die Verdrahtung der obersten Lage. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Joerg Wunsch schrieb:

Hallo,

war der Chip für das 1 MBit DRAM nicht grösser als der westliche Industriestandard?

Bye

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Uwe Hercksen

Und so sprach Uwe Hercksen:

Nein.

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Ein normales kleines DIL-Gehäuse.

Roland

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Roland Ertelt

snipped-for-privacy@uriah.heep.sax.de (Joerg Wunsch):

Sowie Z80 und Z8?

M.

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Matthias Weingart

"Matthias Weingart" schrieb...

Z80 --> U880 Wobei die U880 bei den undokumentierten Befehlen des Befehlssatzes andere Reaktionen (Registerbelegungen) zeigte, wie die originale Z80-CPU. Die U880 war also keine direkte 1:1 Kopie der Z80. Wie das bei der Peripherie (PIO SIO CTC) aussah, weis ich nicht.

W.

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Wolfgang P u f f e

"Wolfgang P u f f e" schrieb:

Ähnlich. Ich war mal über eine Ungereimtheit bei der Interruptannahme der CTC gestolpert. Habe darüber mal einen Beitrag im Funkbummi geschrieben, den man dort auch noch in der Inhaltsverzeichnissuche findet:

Fehler beim CTC-Interrupt im U 880-System J. Wunsch, Y43TL FA 8/1990, S. 390

Genau kann ich mich aus dem Kopf auch nicht mehr erinnern, irgendwie musste man beim U857 ein Signal mehr in den Adressdekoder einbeziehen als beim Z80-CTC, damit er nicht bei der Interruptannahme den Baustein versehentlich auswählt. Da dieses Signal in keiner der veröffentlichten Anleitungen mit dekodiert worden war, schlussfolgere ich daraus, dass alle diese auf den Original-Zilog-Teilen aufsetzten (die es in Forschung und Industrie reichlich gab) und nicht auf dem U857.

Ist aber ein Beleg, dass die Teile keine exakten 1:1-Kopien waren.

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Joerg Wunsch

es

Gabs da nicht auch mal Probleme, weil die Ost-ICs ein Rasterma=DF von 2.5mm haten, die West-ICs aber

1/10" ? Bei Bausteinen mit wenigen Pins merkt man den Unterschied nicht; bei den langen Z80 o.=E4. schon. Gruss Harald
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Harald Wilhelms

Harald Wilhelms :

Yup. Den U880 konnte ich aber noch so draufquetschen, sah ein wenig unschön aus. ;-) Auch so eine unsinnige Eindeutschung. Passiert aber immer wieder, z.B. Tabellenfunktionen in Excel, warum muss das SUMME() heissen und nicht SUM()? Programmiersprachen werden ja auch nicht eingedeutscht.

M.

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Matthias Weingart

Also ich fand (und finde) das metrische Rastermaß deutlich angenehmer. Zum Glück gehts dann nicht mit 1/2, 1/4, 3/8 etc. Zoll weiter, sondern zehnerbasiert in mil. Trotzdem sind mm meine primäre Maßeinheit.

Im SMD-Bereich kommen metrische Rastermaße ja auch wieder.

XL

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Axel Schwenke

Die "geradegebogenen" Maße waren wimre im gesamten Ostblock gängig. Wozu soll man sich auch mit "krummen" Maßen rumschlagen, wenn man die entsprechenden Produkte sowieso nicht laufen darf?

Die bereinigten Größen sind aber vor allem bei Anreihklemmen (5mm; 2,5mm usw) durchaus noch oder wieder gängig.

Und so sprach Axel Schwenke:

Man könnte jetzt böse sagen:

Ist ja auch zu erwarten. Die letzten, die sich gegen das metrische System stemmen, sind nun mal die Amis. Und die produzieren doch seit bald Jahrzehnten nichts im Low-Cost-Bereich (Hühnerfutter etc.) mehr.

Was liegt also näher, als die Maße zu nehmen, die am Verarbeitungsort gängig (und seit >30 Jahren quasi weltweit genormt ) sind?

Ihre Dies können die US-Fabs ja gern weiter in milZoll machen, aber die Gehäuse aus China sind dann metrisch...

Roland

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Roland Ertelt

Axel Schwenke schrieb:

Hallo,

besonders lustig wird es beim Layout wenn man Teile im metrischen Raster und im Zoll Raster auf der gleichen Platine hat und dann die Leitungen dazwischen schön ordentlich unter 0, 45 und 90 ° verlegen will.

Bye

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Uwe Hercksen

Ich glaube das ist der wahre Grund für Vierlagen-Platinen. Da legt man außen hypsch GND und Vcc auf und versteckt die Sauereien auf den Innenlagen :)

XL

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Axel Schwenke

War Excel nicht auch das Programm, bei dem ATAN2 entgegen ALLER anderer Konventionen als Parameter (x, y) nimmt, statt (y, x)? Und OpenOffice macht die Idee auch noch nach, vermutlich um zum Murks kompatibel zu sein.

Henrik

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Henrik Faber

Matthias Weingart schrieb:

ch=F6n

er,

cht

Na aber genau das hat MS wimre doch in einer =E4lteren Excel-Version mal =

fertiggebracht. Die Makros der Vorg=E4ngerversion machten dann Probleme. =

Heute hingegen schwafeln sie von "eingeschr=E4nkter Konnektivit=E4t (loka= l)"=20 und "nichtidentifiziertem Netz", wenn die Netzwerkverbindung aus irgend=20 einem Grunde nicht steht. Was auch immer die geraucht haben, es war=20 eindeutig zuviel. X(

Guido

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Guido Grohmann

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